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Unterstützung bei Heimweh - TEZPARCEL

TEZPARCEL_Lieferservice_Usbekistan TEZPARCEL Lieferservice in alle Regionen Usbekistans

Viele Landsleute aus Usbekistan, die in Deutschland leben, können seit zwei Jahren bedingt durch die Corona-Pandemie und Reisebeschränkungen nicht in ihr Heimatland fliegen. Für Usbeken ist eine sehr enge familiäre Verbindung üblich, sie bleiben lebenslang mit der Familie fürsorglich verbunden. Das Heimweh und die Sorge um die Familien, Liebsten im Heimatland, ist in dieser Situation stärker als sonst.

Heimweh ist die Sehnsucht in der Fremde, wieder in der Heimat zu sein. Zahlreiche Kunstwerke, Lieder und Bücher aus allen Jahrhunderten berichten vom schmerzenden Gefühl, fernab der Heimat zu sein. Das Wort „Heimweh“ steht im wörtlichen Gegensatz zu Fernweh, der Sehnsucht in die Ferne. Wikipedia (Begriffsdefinition, Soziologie, Psychologie).

Usbekische Landsleute, und auch sogar deutsche Freunde, verschicken oft als Fürsorge und als kleine Aufmerksamkeit Pakete nach Usbekistan. Für viele Familien in Usbekistan ist es eine Unterstützung, aber auch in Zeiten von Corona ein Mitgefühl der Verbundenheit. Durch diese Art der Verbindung verringert sich das Heimwehgefühl ein wenig und Freude, ein gewisses Glücksgefühl stellt sich bei Paket-Empfängern und bei Absendern ein.

Neben DHL international gibt es jetzt auch eine weitere internationale Spedition - TEZPARCEL Germany GmbH, die zuverlässig Pakete nach Usbekistan ausliefert. Wöchentlich verschickt das Unternehmen bis zu zwei Tonnen Pakete in die Hauptstadt nach Taschkent und in andere Regionen der Republik Usbekistan. Die Spedition liefert express, zuverlässig und sicher mit dem Flugzeug.

Eine freudige Überraschung, das Paket aus Deutschland ist pünktlich eingetroffen 

Damit die Pakete pünktlich in Usbekistan ankommen, ist die Auftragsanahme jeden Donnerstag, bis um 12:00 Uhr in den Geschäftsstellen von TEZPARCEL. Der Weitertransport zum Flughafen erfolgt über LKW nach Frankfurt. Der Flug nach Usbekistan findet jeden Montag statt. Am darauffolgenden Donnerstag liefern TEZPARCEL-Kuriere die Pakete in Tashkent, und von Freitag bis Sonntags zu anderen Regionen der Republik Usbekistan aus.

Für den Versand und Zustellung im Ausland gibt es einige internationale Regeln zu beachten:

1. Für zerbrechliche Waren wie Gläser, Geschirr, Schokolade kann wegen Bruchgefahr keine Haftung übernommen werden. Eine sichere Verpackung ist dringend erforderlich.

2. Deos und Parfüms zählen laut internationalen Transportregeln zu den gefährlichen Gütern. Diese müssen extra vor dem Versand bei TEZPARCEL angemeldet werden. Ggf. können Zusatzkosten entstehen.

3. Elektronische Geräte wie Mobiltelefone, Notebooks, Tabletts etc. sind durch die Lithium-Ionen Batterien ebenfalls gefährliche Güter. Diese müssen gesondert für den Versand vorbereitet und angemeldet werden. Auch hierfür können Zusatzkosten entstehen.

4. Alkoholische Getränke dürfen generell nicht verschickt werden.

5. Für wertvollen Schmuck (Gold, Silber, Diamanten) und keine Haftung übernommen. Es gelten die allgemeinen Zollverordnungen für Einfuhrbestimmungen.

6. Bargeld kann nicht verschickt werden.

Bei besonderen Anforderungen kann eine zusätzliche Versicherung abgeschlossen werden. Das serviceorientierte und freundliche Team von TEZPARCEL steht für Beratungen gerne zur Verfügung.

Im Paket kann Kleidung, Süssigkeiten, Haushaltswaren etc. verschickt werden. Verderbliche Ware ist ausgeschlossen. Pro kg Gewicht werden 6,40 EUR berechnet. Ab einem Paketgewicht von 4 kg wird zusätzlich 1 EUR für die Deklaration in Usbekistan abgerechnet.

Zur Vorbereitung der Lieferung nach Usbekistan werden folgende Informationen vom Versender benötigt:
• Vollständiger Absender und Anschrift in DE, E-Mail und Telefonnummer
• Vollständige Anschrift vom Empfänger und zwei Telefonnummern
• Eine Reisepasskopie des Empfängers oder ausgefüllte Deklaration
• Detaillierte Inhaltsliste des Pakets, diese kann bequem über die Webseite tezparcel.com ausfüllt werden
• Rechnungsanschrift und Ort der Bezahlung (Deutschland, Usbekistan),

Diese Informationen können einfach in einem Kuvert auf das Paket aufgeklebt oder vereinfacht per Telegram schriftlich mitgeteilt werden.

Die Rechnung ist nach erhalt sofort, vollständig zur Zahlung fällig.

Das Unternehmen TEZPARCEL Germany beschäftigt sich neben dem internationalen Lieferservice auch mit offiziellen Exportgütern von Deutschland nach Usbekistan.

In den kommenden Monaten ist die Erweiterung der Dienstleistung, der Import von usbekischen Waren nach Deutschland, geplant.

Hauptsitz von TEZPARCEL Germany GmbH ist:
Hellmannsberg 1, 83379 Wohneberg
Amtsgericht Traunstein HRB 28719

Pakete sollen an folgende Adresse durch DHL, Hermes, DPD, UPS verschickt oder können auch persönlich vorbeigebracht werden:

TEZPARCEL Germany GmbH
Im Wiegenfeld 4, 85570 Markt Schwaben

Weitere Filiale in Bochum:
Mybox TEZPARCEL, Harpener Feld 34, 44805 Bochum

Telefonnummer der Zentrale/Kontakt:
?? +4986814781070 | Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Telegram kanal: t.me/tezparcel_DE
Web: TEZPARCEL.com 

Beitrag: Habiba, Fotos: TEZPARCEL

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA - Heimweh
WIKIBOOKS - Zur Psychologie des Heimwehs
Lernen.net - Heimweh: 14 Tipps & 3 Fallstricke bei Sehnsucht nach Zuhause

TEZPARCEL-Lieferung Buchara; der Lieferant staunt… - das berühmte KALON-Minarett aus dem 11. Jahrhundert  (WIKIPEDIA)

TEZPARCEL liefert zuverlässig in alle Regionen Usbekistans

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Mittelalterliche Bäder in Buchara – Hamam

Buchara_Haman-bozori-cord Mittelalterliche Bäder in Buchara – Hamam
Ein Hamam oder arabisch Hammam (arabisch حَمَّام hammām, ist ein öffentliches Badehaus (Badeanstalt) im arabischen, türkischen und zentralasiatischen Kulturraum und wichtiger Bestandteil der orientalischen Bade- und Körperkultur. Der Hamam ist auch unter den Namen Türkisches Bad oder Orientalisches Bad bekannt. 

Eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten von Buchara, die nicht nur beeindruckend schön geblieben sind, sondern auch ihre Funktionen nicht verloren haben, sind die mittelalterlichen Hamam-Bäder. Die Entstehung der Hamam Bäder hat eine jahrhundertelange Geschichte und Tradition und wurden im Lauf der Zeit zu einem wichtigen Teil der Kultur der Stadt.

Das klassische orientalische Hamam hat eine lange Geschichte, ist ein Nachfolger und  Weiterentwicklung der römischen Bade- und Thermalkultur. Im Unterschied zur westlichen Badekultur hat das Reinlichkeitsgebot im Islam neben hygienischen Gründen eine weitere  Funktion. Einem Moscheebesuch, Hochzeiten und Beschneidungen ging eine rituelle Waschung im Hamam voraus (Ghusl (arabisch غسل ghusl, große rituelle Waschung). 

Das Hamam diente allen Bevölkerungsschichten als gesellschaftlicher Treffpunkt. Auch ohne religiösen Anlass wurden Hamams in Zeiten, als fließendes Wasser keine Selbstverständlichkeit war, gern besucht. Ohne die heutigen Treffpunkte in Restaurants und Cafes oder sonstigen öffentlichen Einrichtungen etablierte sich das Hamam vor allem für Frauen als Institution des gesellschaftlichen Austauschs. Aufgrund der zeitlichen oder räumlichen Geschlechtertrennung konnten sich Frauen wie Männer ungestört über Privates oder Geschäftliches unterhalten, der hygienischen und kosmetischen Pflege nachgehen oder Bekanntschaften pflegen. Während des Mittelalters verbrachten die Stadtbewohner ihre Freizeit in den Bädern, so dass im ganzen Orient ähnliche Komplexe gebaut wurden.

Mit Aufkommen von privaten Badezimmern im 20. Jahrhundert in den Haushalten verlor das Hamam zunehmend an Bedeutung. Die alltägliche Körperpflege und die rituellen Waschungen konnten auch Zuhause erledigt werden. Aufgrund der stimmungsvollen Atmosphäre und den berühmten Massagen ist das Hamam dennoch bis heute ein beliebter Ort, an dem man den Alltag hinter sich lassen und Geist und Körper entspannen und erholen kann.

Der Historiker Narshakhi erwähnt in seinem Aufsatz "Aufzeichnungen von Narshakhi" (9. Jahrhundert) den alten Brauch, das Badehaus und die Badeeinrichtungen von Buchara zu besuchen. Das Badehaus des Khan war das beliebteste in der Stadt. Der berühmte Arzt ibn Sina, im Westen besser bekannt als Avicenna, erwähnte in seiner Arbeit "Canon of Medical Medicine" die positiven Auswirkungen von Badeverfahren auf den Körper. 

Hamam im Orient 1495  - Gemälde von Kamāl ud-Dīn Behzād (c. 1450 – c. 1535)

Im 19. Jahrhundert galt Buchara als Badezentrum des Landes, hier gab es einstmals 20 Badehäuser (Hamams) und zum Vergleich nur insgesamt 10 in der Hauptstadt Taschkent und Samarkand. Laut der Geschichte, gab es in Buchara viele Basar-Dampfbäder, darunter - Hamam Gavkuscho, Hamam Xadzha Parso, Hamam Sarrafon und das größte und berühmteste von allen - Hamam Bozori Kord (XVII Jhd.). Trotz des ehrwürdigen Alters ist dieses Dampfbad auch heute noch in Betrieb und jeder Besucher kann sich hier sehr gemütlich wohl fühlen.

Die meisten Bäder wurden als Teil der Basarkomplexe gebaut. Speziell für die Herrscher wurden in den Palästen separate Bäder bereitgestellt. Um diese Räumlichkeiten zu warten, wurde ein Stab von Arbeitern eingesetzt, die das ganze Jahr über zu jeder Tageszeit für die Ankunft des Herrschers bereit sein mussten.

Östliche mittelalterliche Badekomplexe waren nicht nur geografisch, sondern auch nach Geschlecht unterteilt. Die Bäder waren stadtweit etabliert, sie wurden in der Nähe von Basaren gebaut und waren berühmt für ihre große Besucherzahl. Die meisten Gebäude in Buchara sind bereits sehr alt, wurden über die Jahrhunderte hinweg in gutem Zustand erhalten, funktionieren immer noch erfolgreich und begeistern weiterhin alle mit Komfort und Service. Traditionell hatten zentralasiatische Bäder nur einen Raum für Wasserbehandlungen. Daher gab es einen separaten Anwesenheitsplan für Männer und Frauen. Besuche von Männern und Frauen wurden streng geplant und hatten eine bestimmte Reihenfolge je nach dem Wochentag.

Der Standardaufbau eines Badegebäudes besteht aus einer Eingangshalle, Umkleidekabinen und Badezimmern. Das Gebäude selbst ist einstöckig und mit einer Kuppel geschmückt. Eine der Bedingungen für den Bau der Bäder war eine günstige Lage für die Stadtbewohner. Sie wurden normalerweise in großen Vierteln, in geschäftsträchtigen Straßen und in der Nähe von Basaren gebaut. Sie befanden sich an den Kreuzungen, in den viel befahrenen Straßen, entlang der Einkaufsstraßen, in großen Wohngebieten und auch am Rande der Stadt. In den Großstädten war der Name „Hamam Kundyzak" sehr berühmt, „ein Eckdampfbad". Das bedeutet, dass die Architekten, Handwerker und Ingenieure während des Baus nicht nur die technischen Details, sondern auch die Bequemlichkeit der Bürger und Zugänglichkeit zum Hamam berücksichtigt haben.

Heutzutage gibt es in Buchara zwei gut erhaltene antike Dampfbäder - ein Männer- und ein Frauenbad. Das bekannteste ist „Bozori Kord“ in der Nähe von Toki Telpak Furushon. Das zweite „Hamam Kundzhak“ befindet sich in der Nähe des berühmten Poi Kalyan-Komplexes. Das Hamam Bozori Kord aus dem 16. Jahrhundert ist das einzige Hamam in Zentralasien, das noch so ursprünglich wie im Mittelalter funktioniert. Es ist nicht nur bei der örtlichen Bevölkerung sondern auch bei ausländischen Besuchern sehr beliebt. Das Hamam Kundzhak wurde während der Herrschaftszeit der Dynastie Scheibaniden (1507 – 1598) erbaut. Dieses Hamam wurde von den Frauen des Emirs und seinen Konkubinen benutzt. Im Hamam gab es auch Gebetsplätze. (siehe rituelle Bedeutung des Hamam - Ghusl). Über fünf Jahrhunderte wurde die ursprüngliche Form des Gebäudes bewahrt. Der Ziegel und der Marmor des 16. Jahrhunderts überstanden die Zeit im ausgezeichneten Zustand.

Man vermutet, dass die Schwimmbäder dieses Hamam mit Silber verziert waren. Silber wirkt antibakteriell und antimikrobiell, der eigentliche Bakterienkiller sind die Silberionen. Diese sind hochreaktiv. Sie unterbrechen lebenswichtige Prozesse an und in den Bakterienzellen und töten die Bakterien letztlich ab. Durch die Verwendung von Silber wurde das Wasser weich und sollte heilend wirken. Kuppelförmige Dachkonstruktionen des Hamam gewährleisten eine konstante Frischluftzufuhr in jedem Raum. Die Frauen, die im Hamam arbeiten, erbten die Geheimnisse des alten Rituals von ihren Großmüttern und Urgroßmüttern, die auch dort gearbeitet hatten.

Hamam - Originalausstattung aus dem Mittelalter, 16. Jahrhundert

Der englische Reisende, Diplomat und Botschafter Anthony Jenkinson (1530-1611) berichtete, dass Buchara eine sehr große Stadt mit vielen Backsteinbauten und schönen Gebäuden ist. Er betonte auch, dass die Hamams der Stadt Buchara mustergültig errichtet wurden. Nach Erzählungen der ältesten Arbeiter von Bozori Kord wurde das Bad des Hamams früher mithilfe eines Kupferkessels erhitzt. Das Wasser des Kessels wurde mit einer einzigen riesigen Kerze von einem Durchmesser von 1 Meter erhitzt. Solche Kerzen wurden aus Leder, dem Fett des Pferdes und dem Fett des Kamels hergestellt. Ihr Docht wurde aus besonderer Seide angefertigt.

Früher funktionierten die Hamams rund um die Uhr und wurden in der Nacht mithilfe von Handlampen beleuchtet. Am Tag wurden diese Errichtungen dank der Öffnungen von den Kuppeln natürlich erhellt. Männer konnten sich im Hamam rasieren und die Haare schneiden lassen. Neben der Wichtigkeit der Gesamtwaschung, rituelle Reinigung im Islam wurden in manchen Badehäusern, insbesondere in den größeren Bädern, ein muzayyin (arabisch ُمزَين ‚Barbier') beschäftigt. Männer konnten sich im Hamam rasieren und die Haare schneiden lassen.

Gesundheitsfördernd und heilende Anwendungen

Wie vor 500 Jahren besteht ein modernes Hamam auch heute aus einem Umkleideraum, einem kuppelförmigen Saal "Miensarai" und einem Raum "Poyshoykhona", wo es möglich ist, das Ritual des Waschens der Füße zu praktizieren. In der gewölbten Halle gibt es einen Raum "Garmkhona", einen Raum "Hunukhona", einen "Mehrab" (Ort für Gebete) und einen großen Marmortisch für Massage. Heute wird das Gebäude mit Gas erhitzt. Die lokalen Dampfbäder, Hamams bieten verschiedene Massagen an. Im Badehaus wird aromatischer grüner Tee serviert, es gibt einen Ruheraum.

Hamam - Bozori Kord - Mittelalterliches Baden - Entspannung für Körper und Geist

Erholung für Körper und Geist
Der Besucher erhält ein sauberes Badetuch, Lunga (ein Laken zum Einwickeln des Körpers für das Dampfbad) und Sandalen. Die Böden sind aus Marmor, daher ist es gefährlich barfuss zu gehen, es besteht die Gefahr des ausrutschens. Außerdem ist es an einigen Stellen heiß.

Während der Wellnessanwendungen muss zuerst der Körper langsam erwärmt werden. Hier gibt es Aktionen wie Peeling und Skaten mit seidenen Beuteln, genannt "Haltacha". Seit dem 16. Jahrhundert wird diese Technik unverändert angewandt. Dabei wird zuerst die Prozedur der Reinigung der Haut durchgeführt. Nach dem Peeling wird mit heißem Wasser abgewaschen, es folgt dann eine angemessene Ruhepause, um sich zu erholen. 

Als nächster Schritt kommt eine Körpermassage unter Verwendung von duftenden Seifen und Öl zur Anwendung. Die klassische Olivenölseife eignet sich besonders gut zur Herstellung von Seifenschaum mit dem Schaumbeutel und trägt daher verdient den Namen Hamam-Seife. Es gibt Olivenölseifen mit verschiedenen Düften, wie Rose, Lavendel, Kamille und Bergamotte. Nicht nur für die Reinigung gedacht, sondern auf zum Beleben der Sinne.

In den Hamams werden verschiedene Massagen Angeboten, therapeutische-, entspannende- und klassische Massagen. Eine Massage dauert ca. 25 – 30 Minuten.

Vorbereitung der Maske, duftende Olivenölseifen und Öle

Anschliessend an die entspannende Massage wird eine spezielle Maske auf den gesamten Körper aufgetragen. Diese Maske enthält Zutaten wie Ingwer, Honig, Kurkuma und Eigelb. Diese Maske hat entzündungshemmende Eigenschaften, wirkt gut auf die Gesundheit, fördert die Durchblutung und verjüngt die Haut. Dann folgt wieder die Umspülung. Während der Prozedur wird ein berühmter Kräutertee aus 7 Kräutern gereicht. Dieser Tee löscht den Durst und stärkt den Organismus.

Hamam für Frauen, rituelle Reinigung und Entspannung

Hamam gilt als jahrhundertealte Tradition bucharischer Frauen. Nach der Geburt eines Kindes kommen die Frauen hierher, um sich zu entspannen und regenerieren. Im Hamam halten sich Schwangere und Frauen, die Kinder zur Welt gebracht haben, für spezielle Übungen zur Entspannung ("Chillia Doura") auf. Ziel ist es, den Körper der Frau nach der Geburt wieder zu stärken. Frauen nach der Geburt werden mit speziell abgekochten Kräutern gebadet. Es ist Tradition, dass Frauen an jedem Freitag vor dem Gebet zum Hamam kommen.

Buchara Hamam, Massageraum

Wer einmal ein Hamam besucht, kann viele positive Eindrücke bekommen. Die Gäste erwartet eine angenehme Atmosphäre orientalischer Gastfreundlichkeit. Die Besucher erhalten interessante historische Eindrücke aus dem Mittelalter und können die architektonischen Meisterleistungen bewundern. Hier können Reisende einfach eine angenehme Zeit mit Nutzen für Körper und Seele verbringen und sich von Strapazen erholen. 

Die Kombination aus warmer Atmosphäre, hilfsbereitem Service, herrlich duftendem Weihrauch, der einem die Sinne verzaubert, ist einmalig. Der romantische Geist des Orients befindet sich noch immer in den Wänden von bucharischen Dampfbädern. Der Besuch eines Hamam wird zu einem unvergesslichen Erlebnis einer Usbekistan Reise.

Das Hamam ist an allen Tagen der Woche - außer dienstags - von 7.00 bis 15.00 Uhr geöffnet.
Besucher sind herzlich eingeladen die traditionelle Wellness aus dem 16. Jahrhundert kennenzulernen.

G. Birkl; Fotos: Tripadvisor

Empfohlene LINKS:

WIKIPEDIA - Hamam | Narshakhi | ibn Sina (Avicenna) | Kanon der Medizin
Buchara - Kalon-Minarett | Schaibaninden | Anthony Jenkinson |
Behzād - Meister per persischen Malerei | Kamāl ud-Dīn Behzād - (Timurid Empire)
Ghusl - rituelle Reinigung | Madrasah - Die rituelle Ganzwaschung nach Hanafi

WIKIMEDIA COMMONS: Ancient hammam ruins in Samarkand

USBEKISTAN-ONLINE • MEDIATHEKAvicenna | Canon of Medicine | Volume 2
Das Bad im arabisch-islamischen Mittelalter: Eine kulturgeschichtliche Studie

USBEKISTAN-GALERIE - Buchara Kalon-Minarett | Buchara - Karawanserei

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Die Deutsche Botschaft Taschkent veranstaltet einen ❗️Fotowettbewerb❗️- Deutschland mit den Augen der usbekischen Bürger

fotowettbewerb Fotowettbewerb Deutsche Botschaft Taschkent

Die Deutsche Botschaft Taschkent schreibt den Fotowettbewerb zum Thema "Deutschland mit den Augen der usbekischen Bürger" aus. Der Wettbewerb ist für usbekische Bürger gedacht, die schon einmal eine Reise nach Deutschland gemacht und interessante Motive fotografiert haben.

Am Fotowettbewerb können alle Bürgerinnen und Bürger Usbekistans teilnehmen.

Voraussetzungen für die Teilnahme:
• ? Fotos mitsamt Text (Beschreibung des jeweiligen Fotos)
• in hoher Auflösung (max. 4 MB) elektronisch

Die Fotos sind elektronisch zu senden an:
• die Botschaft ? Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
• unter Angabe von • Namen • Handy Nummer und • E-Mail Adresse

Abgabetermin: bis spätestens ?15.07.2021.

Mit der Teilnahme bestätigen die Einsender die Bereitschaft zur Veröffentlichung der Fotos. Traditionell wird aus den 53 besten Fotos ein Tischkalender für das Jahr 2022 erstellt. Drei außergewöhnliche Fotos werden extra prämiert.

Quelle: Deutsche Botschaft Taschkent/ Facebook
Deutsche Botschaft Taschkent

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Usbekistans neue Menschenrechtsinitiativen

Taschkent Hauptstadt Taschkent; Foto: Volkert Neef
Seit Shavkat Mirziyoyev im Dezember 2016 das Oberhaupt Usbekistans wurde, ist das Land in eine neue Phase der Entwicklung eingetreten. In dieser Zeit ist es dem Staatsoberhaupt gelungen, eine große Anzahl von radikalen Reformen und Transformationen in allen Bereichen des sozio-politischen und wirtschaftlichen Lebens der Gesellschaft umzusetzen und sich ein hohes Ansehen in der Bevölkerung zu erarbeiten.

Eine wichtige Richtung der Reformen im Land war die Demokratisierung, sie zielte auf die Gewährleistung der Menschenrechte und Freiheiten, die Liberalisierung des sozialen und politischen Lebens und die Freiheit der Massenmedien ab. Dabei hat man sich an den höchsten internationalen Standards orientiert und die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen als wichtige Partner gewählt.


So wurde Usbekistan im Oktober 2020 zum ersten Mal in seiner Geschichte für eine dreijährige Amtszeit in den UN-Menschenrechtsrat (HRC) gewählt. Die Republik wurde von 169 der 193 UN-Mitgliedsstaaten gewählt. Dieses Ergebnis war eine Anerkennung der internationalen Gemeinschaft für die Leistungen des Landes auf dem Gebiet der Menschenrechte und Freiheiten.
 

Samarkand; Foto: Volkert Neef

Unter Berücksichtigung der Empfehlungen des UN-Menschenrechtsrates wurde erstmals eine Nationale Menschenrechtsstrategie der Republik Usbekistan ausgearbeitet, verabschiedet und befindet sich nun in der Umsetzung. Dieses Dokument stellt einen systematischen Ansatz zur Verbesserung des Menschenrechtsschutzes und Möglichkeiten zur Beseitigung bestehender Mängel dar. 

In seiner Rede auf der 46. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates nannte Präsident Shavkat Mirziyoyev die wichtigsten Prioritäten der demokratischen Reformen im Land, darunter die Gleichstellung der Geschlechter, den Schutz der Rechte von Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen, die Stärkung der Unabhängigkeit der Gerichte, die Abschaffung der Folter und anderer Missstände.

Der Präsident stellte außerdem eine Reihe wichtiger Initiativen auf globaler, regionaler und nationaler Ebene vor. Insbesondere startete das usbekische Staatsoberhaupt eine Initiative zur Verabschiedung einer „Internationalen Konvention über die Rechte der Jugend". Weiterhin schlug er vor, zusammen mit dem Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte ein globales Forum zur Menschenrechtserziehung und zur Unterstützung des Freiwilligen Fonds der Vereinten Nationen für Menschenrechte zu organisieren.

Samarkand; Foto: Volkert Neef

Gleichzeitig wurde im Land mit der Umsetzung der Empfehlungen des UN-Sonderberichterstatters für die Unabhängigkeit von Richtern und Anwälten begonnen. So unterzeichnete der Präsident Usbekistans am 7. Dezember 2020 ein Dekret „Über Maßnahmen zur Gewährleistung der wahren Unabhängigkeit der Richter und zur Erhöhung der Wirksamkeit der Korruptionsprävention im Justizsystem“. Das Dokument sieht die Einrichtung einer öffentlichen Kommission für die Auswahl von Richterkandidaten sowie neue Systeme für die elektronische Verteilung von Gerichtsverfahren vor. Auch das aktualisierte Justizsystem erweiterte die Befugnisse der Anwälte, jetzt haben sie das Recht auf vorgerichtliche Beilegung von Streitigkeiten und Versöhnung der streitenden Parteien. Der Revision unterlagen ebenso Gesetzes- und Verordnungsentwürfe; sie bedürfen nun der obligatorischen Genehmigung durch die Rechtsanwaltskammer und der Vorsitzende der Rechtsanwaltskammer kann an den Sitzungen der Legislativkammer des Oliy Majlis (Unterhaus des Parlaments) teilnehmen, um Gesetzesentwürfe zu diskutieren.

Samarkand - Bibi-Chanum-Moschee; Foto: Volkert Neef

Der Präsident Usbekistans schlug außerdem vor, einen Dialog der weiblichen Führungspersönlichkeiten Zentralasiens zu organisieren, der die Möglichkeit bieten würde, Erfahrungen bei der Entwicklung der Geschlechterpolitik auf internationaler und regionaler Ebene auszutauschen. Es ist auch geplant, einen regionalen Rat für die Selbstverwirklichung von Menschen mit Behinderungen zu gründen.
Usbekistan setzt sich auch für die konsequente Einrichtung eines regionalen Menschenrechtsmechanismus im asiatischen Raum ein. Zu diesem Zweck wurde die ständige Plattform Samarkand Human Rights Forum organisiert. Es diskutierte den von Usbekistan vorbereiteten Entwurf einer Konvention über die Rechte der Jugend und verabschiedete die Samarkand-Resolution „Youth 2020: Global Solidarity, Sustainable Development and Human Rights“, die als offizielles Dokument der 75. Sitzung der UN-Generalversammlung.

Auf nationaler Ebene liegt die Priorität der usbekischen Rechtsreformen auf der Sicherung der sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Rechte der Bürger. Im Jahr 2020 trat im Land ein neues Gesetz „Über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ in Kraft, das die Umsetzung der internationalen Standards und Anforderungen in diesem Bereich vorsieht. Außerdem wurde ein Gesetz über den Ombudsmann für Kinder verabschiedet, das auf legislativer Ebene die Verpflichtung der Republik Usbekistan zum Schutz der Rechte, Freiheiten und Interessen von Kindern festschreibt.

Die Hohe Flüchtlingskommissarin der Vereinten Nationen führt in ihren Berichten die Maßnahmen Usbekistans zur Reduzierung der Zahl der Staatenlosen als würdiges und positives Beispiel für die Bewältigung der Probleme in diesem Bereich an. In diesem Zusammenhang betrachten internationale Experten das Beispiel Usbekistans als eine echte Unterstützung für die Forderung von UN-Generalsekretär A. Guterres, entschiedene Maßnahmen zur Reduzierung der Zahl der Staatenlosen zu ergreifen.

Viel Aufmerksamkeit wird in dem Land auch der Abschaffung der Folter gewidmet. Der Erlass des Präsidenten Usbekistans vom 7. Dezember 2020 sieht eine strengere Bestrafung für die Verwendung von illegal und gewaltsam erlangten Beweismitteln in der Strafverfolgung vor. Das Staatsoberhaupt hat auch die Ratifizierung des Fakultativprotokolls zum Übereinkommen gegen Folter und den Besuch des UN-Hochkommissars für Menschenrechte und des UN-Sonderberichterstatters über Folter in Usbekistan angeregt. Das teilte die Pressestelle des Zentrums für Entwicklungsstrategie der Republik Usbekistan mit.

Frank Pfuhl, Fotos: Volkert Neef

Empfohlene LINKS:
United Nations HUMAN RIGTHS COUNCIL | Election of the Human Rights Council (13. October 2020) | OHCHR.org
UN News - Special Coverage of the 75th General Debate
UNITED NATION - GENERAL DEBATE OF THE 75th SESSION 22-29 September 2020 | UN-Debate General Assembly

Uzbekistan - President Addresses General Debate, 75th Session
23 Sep 2020 - Shavkat Mirziyoyev, President of the Republic of Uzbekistan, addresses the general debate of the 75th Session of the General Assembly of the UN (New York, 22 – 29 September 2020). Video: webtv.un.org

STATEMENT BY H.E. MR. SHAVKAT MIRZIYOYEV PRESIDENT OF THE REPUBLIC OF UZBEKISTAN AT THE 75th SESSION OF THE UNITED NATIONS GENERAL ASSEMBLY 23 SEPTEMBER 2020 ( PDF-Dokument )

Samarkand Human Rights Web-Forum on Youth 2020: "Global Solidarity, Sustainable Development and Human Rights"

Wikipedia: Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte

USBEKISTAN-ONLINE
Präsident Shavkat Mirziyoyev unterbreitete in New York neue internationale Initiativen Usbekistans

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Global Disruptive Tech Challenge 2021: Wiederherstellung von Landschaften in der Aralseeregion

Aralsee_Bodo_Thoens ARALSEE; Foto: Bodo Thöns
Die Global Disruptive Tech Challenge 2021 zielt darauf ab, disruptive Technologien und innovative Ansätze zur Landschaftsrestaurierung in der Aralseeregion und in Zentralasien zu identifizieren und zu unterstützen. Die Organisation hat Innovatoren aus der ganzen Welt zu einem Wettbewerb eingeladen, um das Leben von Millionen von Menschen in der Aralseeregion zu verändern. Organisiert wurde das Projekt mit Unterstützung des Central Asia Water and Energy Program (CAWEP), einer Stiftung, die von der EU gemeinsam mit der Schweiz und Großbritannien finanziert wird.

Die besten Vorschläge mit den erfolgreichsten Ergebnisse wurden mit einer Anerkennung und Auszeichnungen prämiert. Die Gewinner der Global Disruptive Tech Challenge 2021 wurden am 9. April bekanntgegeben, erhalten Geldpreise von bis zu 4.000 US-Dollar und eine Einladung zur Teilnahme an einem viermonatigen Mentorship-Programm.

Es wurden 159 Vorschläge aus fünf Kontinenten, aus 28 Ländern zum Wettbewerb eingereicht. Mehr als die Hälfte der Vorschläge kam aus den zentralasiatischen Ländern. Ein angesehenes Gremium aus 42 Experten der Weltbank und Partnerorganisationen aus der ganzen Welt bewertete die Einreichungen und nominierte 24 führende Projekte.

Unter den vier Gewinnern ist auch ein Vorschlag aus Usbekistan.

Die vier Projekte der Hauptpreisträger kurz vorgestellt:

Nachhaltige Forstwirtschaft: Der von Natalya Akinshina und Azamat Azizov aus Usbekistan entwickelte Vorschlag „Die Aral-Honiggärten" sieht vor, blühende Bäume zu pflanzen, um eine Imkereiindustrie zu entwickeln, die neben Wiederaufforstung auch Arbeitsplätze und Einkommen bringt.

Landwirtschaft und Landbewirtschaftung: Ein Landschaftsrestaurierungsprozess, der auf der Verwendung lokaler Sedimente und Abfallmaterialien zur Stabilisierung von trockenem Salzland basiert – entwickelt von NETICS B.V. aus den Niederlanden. Das patentierte GEOWALL®-Verfahren des Unternehmens soll verhindern, dass giftige Böden von Winden aus dem beschädigten Aralseebecken weggetragen werden.

Sozioökonomische Entwicklung: Die Initiative des Tadschikistan Women Water Forum befähigt Frauen auf dem Land durch Online-Technologien, Mentoring und Schulungen im Bereich Wasser- und Landmanagement. Das Projekt zielt darauf ab, sich mit Initiativen in Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan zu verbinden.

Information und Wissen: Die „Sentinels-App" für nachhaltiges Weidemanagement der kartECO-Environmental and Energy Engineering Consultancy aus Griechenland ist ein Cloud-basiertes Online-System, das darauf abzielt, Grasland zu schützen und die Zerstörung von Weideland in Zentralasien zu reduzieren.

Hoffnung für die Aralseeregion
Der Aralsee in Zentralasien, einst der viertgrößte Binnenwasserkörper der Welt, ist aufgrund der mehr als 30-jährigen Überbeanspruchung seiner Ressourcen für den Anbau wasserintensiver Pflanzen wie Baumwolle und Reis fast verschwunden. Diese dramatische Veränderung hat zu einem starken Rückgang des ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Wohlergehens der Region geführt.

Die Situation wurde durch den globalen Klimawandel weiter beeinflusst, der bereits die Lebensgrundlage von mehr als vier Millionen Menschen in der Katastrophenzone beeinträchtigt. Dies betrifft einen bedeutenden Teil Usbekistans und den südlichen Teil Kasachstans. Insgesamt leben 40 Millionen Menschen im Aralseebecken und könnten von der dortigen Katastrophe weiter betroffen sein.

Darüber hinaus kommt Salz aus dem Aralsee weit über diese Region hinaus vor, auch in Skandinavien und der Antarktis. Jedes Jahr transportieren Winde rund 150 Millionen Tonnen Salz - oft giftig aufgrund von Pestiziden und Düngemitteln, die in der intensiven Landwirtschaft eingesetzt werden - über Hunderttausende Kilometer aus dem Aralsee.

Über die CIFOR - Zentrum für internationale Forstforschung
CIFOR fördert das Wohlergehen des Menschen, die Gerechtigkeit und die Integrität der Umwelt, indem es innovative Forschung betreibt, die Kapazitäten der Partner entwickelt und aktiv mit allen Beteiligten in einen Dialog tritt, um Strategien und Praktiken zu informieren, die sich auf Wälder und Menschen auswirken. CIFOR ist ein CGIAR-Forschungszentrum und leitet das CGIAR-Forschungsprogramm für Wälder, Bäume und Agroforst (Freihandelsabkommen). Das Global Landscapes Forum wird von CIFOR in Zusammenarbeit mit seinen Mitbegründern UNEP und der Weltbank sowie den Gründungsmitgliedern geleitet.

Der Hauptsitz befindet sich in Bogor, Indonesien, mit Büros in Nairobi, Kenia. Jaunde, Kamerun; Lima, Peru; und Bonn, Deutschland.

Beitrag G. Birkl; Fotos: Bodo Thöns

Empfohlene LINKS:
CIFOR - Center for International Forestry Research | Germany
globallandscapesforum.org - The Catastrophe of the Aral Sea
EEAS - European Union Delegation to Singapore
Central Asia Water and Energy Program (CAWEP)
THE WOLRD BANK - Central Asia Water & Energy Program
Globalwaters.org/ Indonesia

Facebook - WECOOP Project
WIKIPEDIACIFOR | Aralsee | Aralkum

Empfohlene Literatur:
USBEKISTAN-ONLINE • MEDIATHEK | Aral Sea Area

Aralkum - soweit das Auge schaut, wo ist der Aralsee ?; Foto: Bodo Thöns

Ein trauriges Kapitel in der Geschichte der Neuzeit mit langfristigen Folgen für ganz Zentralasien; Foto: Bodo Thöns

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Das alte Buchara in den frühen postrevolutionären Jahren

Buchara_ark_bodo_thoens-2 Buchara Ark; Foto: Bodo Thöns

Die Bombardierung von Buchara im Jahr 1920 durch bolschewistische Truppen unter dem Kommando von Michail Frunze markierte den Beginn der Zerstörung des alten Stadtraums in der Stadt. Die Arche litt zusammen mit den sie umgebenden Wohngebieten und dem Basar auf dem Registan. Die Trümmer rund um die Arche wurden von September bis Oktober 1920 geräumt und bildeten riesige Ödländer. Menschen aus ganz Buchara flohen; Moscheen und Madrasas standen leer.

Mit dem Fall des Emirats Buchara wurde Buchara die Hauptstadt der Sowjetrepublik Buchara und ihr Zentrum musste nach neuen Standards und einer neuen Stadtentwicklungspolitik errichtet werden. Vor 1920 gab es keine solche Politik: Keine Münze aus der Schatzkammer des Emir wurde für Stadtentwicklungsprojekte ausgegeben, und alle Kosten wurden von Privatpersonen getragen. Mit dem Aufkommen der Sowjetmacht wurde jedoch ein völlig neues System zur Bilanzierung und Verteilung von Einnahmen und Ausgaben für öffentliche Versorgungsunternehmen eingeführt. In den ersten drei Jahren der neuen Regierung war das Exekutivkomitee von Buchara nicht in der Lage, die technischen Fähigkeiten zur Umsetzung von Programmen und zur Organisation der Arbeit der kommunalen Dienste zu entwickeln. Dann wurde die Verantwortung für diese Arbeit auf die Zentralabteilungen von Nazirat für innere Angelegenheiten, Finanzen, verlagert, und die staatliche Kontrolle der Buchara-Sowjetrepublik.

Der alte Stadtplan war nur entlang der mittelalterlichen Karawanenstraßen und um die Mauern des Shahristan. Die Aufgabe, einen neuen allgemeinen Plan zu erstellen, wurde von aus Russland eingeladenen Spezialisten übernommen. Sie beschlossen, den Registan-Platz (im November 1920 in Independence Square umbenannt) in das administrative und politische Zentrum der neuen Stadt zu verwandeln.

Von 1920 bis 1930 wurden alle alten Madrasas rund um Registan abgerissen: Bozori Gusfand Madrasa, Dor ush-Shifo Madrasa (beide auf dem ersten Foto zu sehen), Nihol Madrasa, die Poyanda Biy Atalyk Moschee (beide auf dem zweiten Foto zu sehen) und Shadimbiy Madrasa (nur sehr wenige Fotos sind erhalten).

Madrasas: Basar Gusfand und Dor ush-Shifo

Nihol Madrasa und Poyanda Biy Atalyk Moschee

Die Madrasas wurden nicht nur zerstört, um Platz für neue Verwaltungsgebäude zu schaffen, sondern vor allem auch, um Baumaterial zu gewinnen, da zu dieser Zeit in Buchara Ziegel Mangelware waren. Die Fassaden der neuen sowjetischen Institutionen wurden mit neuen Ziegeln und anderen Materialien bedeckt, die die alten Steine versteckten.

Anstelle der Madrasas wurden das sogenannte „Volkshaus“ errichtet, aus dem später das regionale Musiktheater, das usbekische Bildungsinstitut (heute Schule Nr. 6) und das Regionalkomitee der Kommunistischen Partei hervorgingen.

Volkshaus

Usbekisches Bildungsinstitut 

Büro des Regionalkomitees der Kommunistischen Partei

Bis 1924 wurde Strom in Buchara von einer kleinen Anzahl privater Kraftwerke erzeugt, deren Kapazität für die gesamte Stadt bei weitem nicht ausreichte. Im Januar 1924 wurde an der Stelle des unteren Palastes von Emir Alim Khan, der während des Bombenangriffs zerstört worden war, das erste städtische Dieselkraftwerk eröffnet, mit dem die gesamte Stadt Buchara beleuchtet werden konnte.

Stadtdieselkraftwerk

Die Behörden der Sozialistischen Volksrepublik Buchara hatten mit vielen Problemen zu kämpfen, darunter auch der Chef des Gesundheitswesens. Aufgrund der vielen Sümpfe in und um die Stadt, in denen die Anopheles-Mücke lebte, sowie der zahlreichen Becken (Khauz)) war fast die gesamte Bevölkerung von Buchara an Malaria erkrankt, während 20 Prozent der Bevölkerung einen Guinea-Wurm hatten. Um dieses Problem anzugehen, wurde in Buchara eine epidemiologische Station eingerichtet und 1924 das Institut für Tropenmedizin unter der Leitung des berühmten Parasitologen LM Isaev eröffnet. Eine Gruppe von Epidemiologen arbeitete daran, die Ursachen von Krankheiten zu identifizieren und zu beseitigen. In den Jahren 1927-1929 wurde unter der Leitung des herausragenden Ingenieurs und Wissenschaftlers VG Shukhov (1853–1939) gegenüber dem Bogen ein Wasserturm errichtet. Dies brachte eine neue Wasserversorgung in die Stadt, so dass viele Becken entwässert und allmählich mit Sand gefüllt werden konnten.

Wasserturm

Die alten Friedhöfe, die einen bedeutenden Teil der Stadt einnahmen, wurden ebenfalls für neue Bestattungen gesperrt. Mit der Beseitigung des Wasser-Systems begannen sich viele Moscheen, Madrasas und Karawansereien zu verschlechtern und brachen allmählich zusammen. Einige dieser Gebäude, wie die Häuser der im Exil lebenden Reichen, wurden in Schulen, Bibliotheken, Clubs, Herbergen, Lagerhäuser und Werkstätten umgewandelt.
1922 schickte die russische Regierung Ausrüstung für Textil-, Papier-, Leder- und Seifenfabriken nach Buchara und stellte 50 Millionen Rubel für die Wiederherstellung und Erweiterung der alten Baumwoll-Gins*, Ölmühlen und Gerbereien bereit, um mehr Arbeitsplätze und Form zu schaffen eine neue Proletariatsklasse, die zum Zeitpunkt des Sturzes des Emir nicht existierte.
(*Entkörnen der Baumwolle, d. h. zur Abtrennung der Baumwollfasern von den Samenkernen)

Nach der Abgrenzung Zentralasiens Ende 1924 und Anfang 1925 verlor Buchara seinen Status als Hauptstadt und wurde zum Verwaltungszentrum des Bezirks Zeravshan.

Blick vom Kalyan-Minarett im Südwesten von Buchara (1942)

Bis 1925 wurde die Stadt Buchara nach dem Bombenangriff durch die Rote Armee praktisch wiederhergestellt und ihren Übergang zu einer sozialistischen Art des öffentlichen und privaten Lebens fortgesetzt. Obwohl in Usbekistan der aktive Prozess der Frauenbefreiung - geleitet von der Khujum- Bewegung - erst 1928 begann, war es zu diesem Zeitpunkt bereits schwierig, eine Frau in Buchara in einem Schleier zu finden.

Quelle/Fotos: VOICES on Central Asia.org; Anatoly Otlivanchik
Forscher der zentralasiatischen Architektur, Amateur-Orientalist. Mitwirkender an der Facebook-Gruppe „Tashkent Retrospective, alte Fotos von Zentralasien und Turkestan“
Facebook-Gruppe

Die Stadt Buchara brennt - Aufnahme während des Angriffs durch die Rote Armee. Foto aus einem Flugzeug, 1. September 1920. Am 2. September 1920 besetzte die Rote Armee während des russischen Bürgerkrieges Buchara. Bei schweren Kämpfen sollen dabei 75 % der Stadt zerstört worden sein.

Quelle: Historische Aufnahmen Buchara: yustysya.livejournal.com

Eine Gruppe edler Buchara- und russischer Würdenträger. Foto eines unbekannten Meisters, früh. XX Jahrhundert.
Quelle: Historische Aufnahmen Buchara: yustysya.livejournal.com

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA: Buxoro | Emirat Buchara | Emir Alim Khan
NOVASTAN.org • Wie Buchara zur „Perle des Ostens" wurde und diese Rolle wieder verlor

Empfohlene Literatur:
Adeeb Khalid: Making Uzbekistan. Nation, empire and revolution in the early SSSR. Ithaca, London 2015 (besonders das Kapitel The Muslim Republik of Bukhara, S. 117–155).
B. Hayit: Turkestan im XX. Jahrhundert. Darmstadt 1956.
Michael Kemper u. a. (Hrsg.): Muslim Culture in Russia and Central Asia from the 18th to the Early 20th Centuries. 1996 (Islamkundliche Untersuchungen 200, Digitalisat)
Constantin Graf von der Pahlen (Hrsg. Rudolf Mirbt): Im Auftrag des Zaren in Turkestan 1908–1909. Stuttgart 1969 (Bibliothek klassischer Reiseberichte).

USBEKISTAN GALERIE - Buchara Samaniden Mausoleum

USBEKISTAN-ONLINE • Mediathek • TURKESTAN
• Making Uzbekistan
• Muslim Culture in Russia and Central Asia from the 18th to the Early 20th Centuries
• Im Auftrag des Zaren in Turkestan 1908–1909
• Turkestan im XX. Jahrhundert


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Usbekistan investiert in umweltfreundliche Solar-und Windparks

Solarpark
320 Tage Sonnenschein und Wind sind optimale Vorraussetzungen für alternative Energiegewinnung. Usbekistan investiert in umweltfreundliche Solar-und Windparks.
Die von Unternehmen erzeugte Energie wird vom National Electric Grid in Usbekistan bezogen.


Die Phanes Group wird in der Region Navoi eine Photovoltaikanlage bauen, berichtete der Pressedienst des Energieministeriums. Die vom Unternehmen erzeugte Energie wird von den National Electric Grids in Usbekistan gekauft.

Der unterzeichnete PVP-Investitionsvertrag (IA) und der Stromabnahmevertrag (PPA) enthalten die technischen und kommerziellen Bedingungen für den Bau, den Besitz und den Betrieb einer 200-MW-AC-Solar-PV-Anlage sowie eine Länge von 60 km bis 220/110 kV Unterstation.

Die Phanes Group ist ein internationales Unternehmen für die Entwicklung, Investition und Vermögensverwaltung von Solarprojekten mit Hauptsitz in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate. Die 2012 gegründete Phanes Group verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der finanzielles und technisches Know-how kombiniert, um schlüsselfertige Solarlösungen bereitzustellen.

Heute beträgt der Beitrag des Unternehmens zu sauberer Energie mehr als 130 MW. Darüber hinaus befinden sich weitere 3,5 GW in der Entwicklungs- oder Planungsphase, einschließlich eines Portfolios von 922 MW-Projekten in Zentralasien und der GUS.

Spot schrieb zuvor, dass ein privates Solarkraftwerk in Navoi im Jahr 2021 in Betrieb genommen wird. Arab Masdar hat sich verpflichtet, 25 Jahre lang Strom zu einem Preis von 2,6 Cent zu liefern.

Quelle: SPOT

 Masdar beginnt mit dem Bau des ersten Windparks in Usbekistan

Masdar, eines der weltweit führenden Unternehmen für erneuerbare Energien, hat mit der Regierung Usbekistans ein Umsetzungsabkommen unterzeichnet, um die Kapazität seines Windparkprojekts im Versorgungsmaßstab auf bis zu 1,5 Gigawatt (GW) zu erweitern.
Alisher Sultanov, Energieminister von Usbekistan, sagte, dass die Regierung die Partnerschaft mit Masdar schätze und diese Erweiterung begrüße, die die größte Einrichtung ihrer Art in der Region sein wird.
„Dies ist ein sehr wichtiges Projekt für Usbekistan, das uns dabei hilft, unser Ziel von 25 Prozent des durch erneuerbare Energien erzeugten Stroms bis 2030 zu erreichen“, bemerkte Sultanov.

Der Minister für Energie und Infrastruktur der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Al Mazrouei, erklärte, das Abkommen werde die Zusammenarbeit zwischen Usbekistan und den Vereinigten Arabischen Emiraten im Bereich der erneuerbaren Energien verbessern.
„Als Unterzeichner des Pariser Abkommens setzen sich Usbekistan und die VAE dafür ein, kollektive Klimaschutzmaßnahmen voranzutreiben. Wir freuen uns darauf, unsere Beziehungen zu Usbekistan weiter zu stärken, indem wir in Zukunft weitere Projekte für saubere Energie mit ihnen entwickeln“, sagte er.

Masdar hat im vergangenen Jahr bilaterale Abkommen mit der Regierung Usbekistans geschlossen, um das 500-Megawatt-Windparkprojekt, sein zweites sauberes Energieprojekt im Versorgungsmaßstab des Landes und den größten Windpark in Zentralasien zu entwickeln, zu bauen und zu betreiben. Das Projekt wird ausländische Direktinvestitionen von mehr als 600 Millionen US-Dollar anziehen.

Die Erweiterung der Kapazität des Projekts im Bezirk Zarafshan in der Region Navoi auf bis zu 1,5 GW wird Usbekistan weiter dabei unterstützen, seine Ziele zu erreichen, bis zu 3 GW Windenergie hinzuzufügen und 25 Prozent seines Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken das Ende des Jahrzehnts.

Der 500-MW-Windpark Zarafshan wird voraussichtlich Ende 2024 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Mit einer Kapazität von 500 MW würde das Projekt genug Strom liefern, um 500.000 Haushalte mit Strom zu versorgen und 1,1 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr zu verdrängen.

Masdar unterzeichnete im Juni letzten Jahres mit dem Ministerium für Investitionen und Außenhandel von Usbekistan und dem JSC National Electric Grid von Usbekistan den Stromabnahmevertrag (PPA) und den Investitionsvertrag für den Windpark Zarafshan.

Quelle/ Fotos: KUN.uz

Empfohlene LINKS:
USBEKISTAN-ONLINEUsbekistan setzt auf SOLAR-ENERGIE
Alternative Energie für Usbekistan - Solar- und Windparks

GTAI - Energiewirtschaft - Fotovoltaik- und Windparks
GTAI - Ausländische Unternehmen wirbeln usbekischen Stromsektor auf
GTAI - Usbekistan will Stromerzeugung massiv ausbauen

Phanes Group
MasdarUSBEKISTAN

Empfohlene Literatur: USBEKISTAN-ONLINE - Mediathek
Erneuerbare Energien in Zentralasien. Ein Weg aus der Erdgasfalle? Das Beispiel der Solarenergie in Usbekistan

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goEast 21. FESTIVAL DES MITTEL-UND OSTEUROPÄISCHEN FILMS 20.04.–26.04.2021

GoEast_Filmfestival2021 GoEast Filmfestival 2021

Jährlich verwandelt goEast die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden in einen der international wichtigsten Schauplätze für das Kino aus Mittel- und Osteuropa. Das 21. Festival findet vom 20.4. - 26.4.21 statt.

Mit über 100 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen, die sich über sieben Festivaltage und mindestens ebenso viele Sektionen erstrecken, wendet sich goEast gleichermaßen an Fachbesucher:innen wie das hiesige Kinopublikum. So möchte das Festival die Vielfalt des mittel- und osteuropäischen Films stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken, der trotz großer Achtungserfolge auf internationalen Festivals in regulären Kinos nach wie vor unterrepräsentiert ist.

In der Festivalwoche schlagen handverlesene Programme den Bogen von aktuellen filmischen Positionen zu filmhistorischen Raritäten, vom Experiment zum Arthouse- und Mainstream-Kino made in Mittel- und Osteuropa. goEast begreift seine Arbeit dabei stets im Kontext differenzierter gesellschaftspolitischer, filmästhetischer und filmtheoretischer Debatten. Konzipiert als Dialogforum zwischen Ost und West, sind Panels und Workshops, Vorträge und Filmgespräche, sowie Kooperationen mit anderen kulturellen und gesellschaftlichen Institutionen fester Bestandteil des Festivals. Insbesondere soll auch der Branchennachwuchs profitieren: So bietet goEast zahlreiche Vernetzungs-, Austausch- und Weiterbildungsangebote wie z.B. das EAST-WEST TALENT LAB.

Das Symposium blickt 2021 unter dem Titel „Zentralasien enthüllen“ auf die Filmkunst und Gesellschaft der Länder • Kasachstan • Kirgisistan • Usbekistan • Tadschickistan und • Turkmenistan.

Gemeinsam mit Filmwissenschafter:innnen, Filmschaffenden und Expertinnen geht das Kurator:innenteam um Birgit Beumers und Joël Chapron den diversen (kulturellen) Entwicklungen im Filmschaffen dieser Länder auf die Spur – passend dazu wird ein umfangreiches Filmprogramm geboten.

Verschiedene Spiel- sowie Dokumentarfilme aus den einzelnen Jahrzehnten zeugen von diesen Veränderungen und ermöglichen einen Überblick vom Beginn der Sowjetherrschaft 1922 bis zur heutigen Zeit. Auch die weiteren Vorträge und Diskussionsrunden im von Birgit Beumers und Joël Chapron kuratierten Symposium laden das Publikum ein, sich mit der Filmkultur dieser Region zu befassen.

goEast zieht jährlich rund 400 Fachbesucher:innen und rund 12.000 Kinobesucher:innen an und begrüßt namhafte Gäste, darunter in den vergangenen Jahren Regisseur:innen und Stars wie Agnieszka Holland, Boris Khlebnikov, Ildikó Enyedi, Bence Fliegauf, Martina Gedeck, Julia Jentsch, Otar Iosseliani, Sergei Loznitsa, Jiří Menzel, Kira Muratova, Cristi Puiu, Hanna Schygulla, Jerzy Stuhr, István Szabó, Béla Tarr, Maria Schrader, Bohdan Sláma, Małgorzata Szumowska, Krzysztof Zanussi und viele mehr.

Neben der Stadt Wiesbaden und dem Land Hessen, die seit Festivalgründung die Hauptförderer von goEast sind, tragen weitere starke Partner wie der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die BHF-BANK-Stiftung, ŠKODA AUTO Deutschland und 3sat zum Gelingen des Festivals bei.

Seit 2016 ist Bernd Naumann Schirmherr des Festivals.

Usbekische Filme der 1930er Jahre
ONLINE-EXHIBITION ZENTRALASIEN ENTHÜLLEN
Programmheft (PDF-Download)

DFF – DEUTSCHES FILMINSTITUT & FILMMUSEUM e.V.
Schaumainkai 41, 60597 Frankfurt a.M.
www.dff.film
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In Usbekistan wurde eine neue 133-Tonnen-Goldlagerstätte entdeckt

Goldmine_KUN

Laut Asror Rustamov, einem Beamten des State Geological Committee, befindet sich die Lagerstätte in der Wüste Kyzylkum.

Rustamov fügte hinzu, dass Usbekistan im Jahr 2020 auch eine Lagerstätte mit Blei-, Gold- und Silberreserven in Surkhandarya, eine 200-Tonnen-Kupfermine in Almalyk und eine Wolframlagerstätte an der Grenze der Regionen Samarkand und Kashkadarya registriert habe.

Zur Information: Usbekistan hat im vergangenen Jahr 2020 mehr als 100 Tonnen Gold im Ausland verkauft. In den letzten 10 Jahren wurden insgesamt 687 Tonnen (nicht monetäres) Gold exportiert.

Quelle/Foto: KUN.uz

Mineralienatlas - Fossilienatlas - USBEKISTAN - Liste A-Z
GTAI - GERMANY TRADE & INVEST - Erzbergbau und Hüttenwesen im Investitionsfiber
ENGINEERING BODERSEKGoldgewinnungsanlage, Kokpatas, Usbekistan
Deutsches BERGBAU-MUSEUM BochumVORISLAMISCHE ZINNGEWINNUNG IN MITTELASIEN
scinexxMuruntau-Lagerstätte in Usbekistan

USBEKISTAN-GALERIENAVOIJ

Usbekistan, eine Auswahl reicher Erdschätze…Kupfer, Gold, Silber, Buntmetalle, seltene Erden… Museum NAVOIJ; Foto: G. Birkl

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Das Wahrzeichen der usbekischen Hauptstadt - der Taschkenter Fernsehturm

taschkenter_fernsehturm Taschkenter Fernsehturm, weltberühmtes architektonisches Bauwerk
Der Fernsehturm von Taschkent ist eine der imposantesten Attraktionen der Hauptstadt Taschkent in Usbekistan. Zusammen mit anderen historischen und bedeutenden Orten, ist der Fernsehturm eine Visitenkarte in ganz Zentralasien geworden, eine Erkennungszeichen und beliebtes Wahrzeichen des Landes.

Die Schönheit des Bauwerks kann von überall in Taschkent betrachtet werden. Darüber hinaus fügte es sich organisch in die Landschaft der Stadt ein und erfüllte eine Reihe wichtiger Funktionen.

Beschreibung des Fernsehturms von Taschkent
Die Eröffnung fand am 15. Januar 1985 statt. Die ersten Planungen für den Fernsehturm begannen in den frühen 70 Jahren, Baubeginn war im Jahr 1978, dauerte insgesamt sechs Jahre. Das Bauwerk verfügt über eine einzigartige Struktur, ist das letzte bedeutende Objekt der usbekischen Hauptstadt, das während der Sowjetzeit erbaut wurde. Der Fernsehturm verfügt neben einer Aussichtsplattform über eine Sendeeinrichtung und eine Wetterstation. In Zentralasien ist er der höchste Fernsehturm und gehört weltweit zu den bedeutendsten Bauwerken.

Fernsehturm Taschkent, Foto: Bodo Thöns, USBEKISTAN-Reiseführer

Zusammen mit der U-Bahn von Taschkent ist es das letzte Denkmal einer vergangenen Ära. Dies ist eine Quelle des Stolzes für die Stadtbewohner. Touristen werden hierher gebracht, um die schöne Stadt aus der Vogelperspektive von allen Seiten zu zeigen. Dafür ist der Turm mit Aussichtsplattformen ausgestattet, von denen aus die gesamte Stadt auf einen Blick sichtbar ist. In den Ländern Zentralasiens gibt es kein vergleichbares architektonisches Bauwerk und technische Ausstattung.

Zum Zeitpunkt des Baus des Fernsehturms belegte er der Höhe nach, gegenüber Ostankino in Moskau und Kiew, einen ehrenwerten vierten Platz in der Welt und einen dritten in der Sowjetunion. Aber die Zeit vergeht und alles ändert sich, neue, höhere Objekte werden gebaut. Heute steht das meisterliche Bauwerk auf Platz 9 der Welt und ist Teil des Verbandes der höchsten Türme der Welt.

Technische Eigenschaften
Die Höhe des Fernsehturms von Taschkent beträgt 375 Meter. Die Architekten Terziev-Tsarukov N.G. und Semashko Yu.L. arbeiteten an dem Projekt, und technische Lösungen und Berechnungen wurden unter Anleitung der Ingenieure E.P. Morozov und M.D. Musheev durchgeführt. Physikalische Indikatoren sind jedoch nicht alles. Während des Baus wurden einzigartige künstlerische, architektonische und technische Entwicklungen angewendet. Die Stabilität des Turms wird durch drei spezielle konische Streben (jeweils 93 Meter) und Fundamente gewährleistet, deren Höhe 11 Meter beträgt. Die Gesamtmasse des Taschkent-Fernsehturms beträgt 6.000 Tonnen, das Herstellungsmaterial ist geschweißter Stahl. Das Gesamtvolumen des Gebäudes beträgt 55.500 Quadratmeter. Im September 2008 begann die digitale, terrestrische Versorgung von Usbekistan. Von der deutschen Firma Kathrein wurde eine Sendeanlage für DVB-T in 220 Meter Höhe in Betrieb genommen.

Seismischer Schutz
Es darf nicht vergessen werden, dass nach dem katastrophalen Erdbeben von 1966, das Taschkent praktisch zerstörte, in einem seismisch aktiven Gebiet liegt, ein einzigartiges Gebäude dieser Größe errichtet wurde. Daher wurden alle Teile mit einem großen Sicherheitsspielraum hergestellt, der es ermöglichte, die komplexeste architektonische und kompositorische Verwendung von Gitter- und massiven Wandstrukturen in das Metall zu implementieren. Was macht diese Struktur stark seismisch?. Während des Baus wurde beschlossen, den Turm in drei Hauptteile zu unterteilen, von denen jeder unabhängig unter den durch Schwankungen verursachten Belastungen Sicherheit bietet: Der zentrale Teil der Struktur ist der größte Sicherheitspuffer, ein geschweißter Gitterrahmen aus Stahl, der aus Deutschland nach Taschkent geliefert wurde. Drei 93m lange konische Stützen sorgen für notwendige Stabilität. Es war diese Konstruktion des Turms, die es dem Konstrukteuren ermöglichte, den Erdbebenwiderstand während eines Erdbebens auf neun Punkte zu erhöhen.

Leistungsmerkmale
Die Hauptaufgaben des Fernsehturms sind Fernseh- und Rundfunkübertragungen, die auf dem Gebiet der Stadt Taschkent und ihrer Region nach Südkasachstan in einen Teil der Region Syrdarya übertragen werden. Dadurch wird die Kommunikation zwischen Regierungsbehörden und Handelsunternehmen durchgeführt. Der Fernsehturm sendet fünf Fernsehkanäle und vier Radiosender. Er wird von Mobilfunkbetreibern aktiv genutzt. Das hydrometeorologische Zentrum Usbekistans sammelt Informationen mithilfe einer komplexen hydrometeorologischen Station für Höhenbeobachtungen im Turm.

Ein großartiger Blick über den Taschkenter Stadtkreis
Wie oben erwähnt, befindet sich im Fernsehturm von Taschkent auf einer Höhe von 95 Metern eine Aussichtsplattform, von der aus Besucher das Hochhauspanorama der Hauptstadt beobachten können, in dem es viele interessante Orte und Attraktionen gibt. Hochgeschwindigkeits-Personenaufzüge helfen den Gästen, in kurzer Zeit nach oben zu gelangen.

Blick vom Fernsehturm auf Wasserpark und NBU; Foto: Gerhard Birkl

Der Turm liegt auf einem Hügel, dessen Höhe 480 Meter über der absoluten Höhepunkt der Stadt Taschkent liegt. Daher liegt der höchste Punkt des Turms ca. 850 Meter über dem Meeresspiegel!

Den Turm besuchen
Der Fernsehturm ist als einzigartiges Objekt bei den Bewohnern der Stadt und ihren Gästen sehr beliebt. Üblicherweise kann der Turm mit einer Gruppe besucht werden. Interessenten können einen Ausflug machen, der von erfahrenen Guides geleitet wird. Die Touren werden in drei Sprachen durchgeführt: Usbekisch, Russisch und Englisch. Die Besucher werden über die Geschichte des Turms und die Sehenswürdigkeiten der Stadt in der Beobachtungszone informiert. Im Foyer des Turms befindet sich eine erstaunliche Mosaikplatte. Es wird im venezianischen und römischen Stil vom usbekischen Künstler A. Burkhabaev ausgeführt.
Drei schnelle Schweizer Shindler-Aufzüge bringen die Besucher in wenigen Sekunden in eine luftige Höhe, mit einem fantastischen Ausblick über die Hauptstadt Taschkent.

Künstlerische Gestaltung im Foyer; Foto: G. Birkl

Koinot Restaurant 
Über der Aussichtsplattform befinden sich zwei Ebenen des Restaurants Koinot, eine in einer Höhe von 105 Metern und eine in einer Höhe von 110 Metern. Für diejenigen, die Zeit mit Nutzen verbringen und ein unvergessliches Erlebnis erleben möchten, sind beide Ebenen geöffnet: die untere Ebene, usbekisch in „Blau“ und eine obere Ebene, im europäischen Stil, im „roten Restaurant". Das Restaurant verfügt insgesamt über 120 Plätze.

Das „Rote Restaurant“ bietet Gerichte der europäischen Küche, die von Spitzenköchen zubereitet werden. Im blauen „Goluboy“ können Gäste nationale usbekische Gerichte probieren. Beide Räumlichkeiten bieten Platz für bis zu 120 Personen gleichzeitig. Der Aufenthalt im Restaurant ist auf ca. 1 Stunde begrenzt. Es ist ein sehr gemütlicher Ort, es herrscht eine angenehme Atmosphäre. Die Restaurants sind stilvoll und geschmackvoll eingerichtet, es gibt servierte Tische. Während des Essens kann man das wechselnde Panorama der Stadt hinter der großen Glasscheibe bewundern, da sich beide Ebenen um die Achse des Turms drehen und eine Umdrehung pro Stunde machen. Besonders in den Abendstunden bei Sonnenuntergang bietet sich ein zauberhafter Ausblick über die funkelnd beleuchtete Stadt an.

Stilvolle Einrichtung in der "roten Etage"; Foto: G. Birkl

Ein unvergessliches Erlebnis, Abendstimmung im Restaurant des Fernsehturms; Foto: G. Birkl

Im Design einer Rakete, Taschkenter Fernsehturm als Silhouette in der Abendsonne; Foto: G. Birkl

Die nähere Umgebung des Fernsehturms - weitere Attraktionen
Das Pilaf Center (Nationaler PLOV) befindet sich am Fuße des Turms. Es bietet nationale Gerichte der usbekischen Küche, die für unglaublich leckere und köstliche Gerichte bekannt sind. Besonderes Augenmerk wird auf die Variationen des usbekischen Pilaw gelegt. Hier können verschiedene Sorten davon ausprobiert werden, die in riesigen Kesseln gekocht werden. Es ist bekannt, dass Pilaw in verschiedenen Regionen Usbekistans nach verschiedenen Rezepten gekocht wird und einen unterschiedlichen Geschmack hat.

Nach einem Besuch des Fernsehturms bietet sich ein Besuch im Taschkenter PLOV-Center an; Nationalgericht - Rezept Taschkenter PLOV; Fotos: G. Birkl

 In der Nähe des Fernsehturms befindet sich ein Wasserpark, der in der sommerlicher Hitze von Taschkent eine willkommene Abwechslung und Erfrischung bietet. Ein herrliches Sonnenbad, mehrere lange Wasserrutschen und viel Spaß werden garantiert.

Japanischer Garten
Der japanische Garten wurde in Zusammenarbeit mit der japanischen Botschaft in Usbekistan errichtet. Im Garten sieht man Kompositionen von Steinen unterschiedlicher Größe Sekitei, von denen es genau fünfzehn gibt (je nach Anzahl der Mondtage). In der Mitte des Parks befindet sich ein See, in dem Enten und Schwäne leben. Nach japanischen Traditionen werden am Ufer des Sees Sakura-Bäume gepflanzt. Es gibt ein erstaunliches Teehaus mit einer japanischen Ritualtrommel und Zugang zu einem Teich.

Japanischer Garten; Erholung und Attraktion mit Blumengarten; Foto: G. Birkl

Gedenkstätte vor dem Japanischen Garten; Foto: G. Birkl

"Tashkentland" ist ein Unterhaltungszentrum für Kinder mit einer Vielzahl von Attraktionen für Kinder jeden Alters und Erwachsene. Das Prinzip des Betriebs besteht darin, dass Besucher eine einmalige Eintrittskarte kaufen und während des gesamten Besuchs alle Attraktionen nutzen können.

Vergnügen für schwindelfreie Besucher garantiert, Achterbahn über dem See; Foto: G. Birkl

Anisimova Svetlana; Titelbild: Fernsehturm Taschkent; Bodo Thöns

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA - Fernsehturm Taschkent
TURKESTAN-TRAVEL - DER TASCHKENTER FERNSEHTURM

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Taschkent - Japanischer Garten
Taschkent - PLOV-Center
Taschkenter METRO - Station Alisher Navoiy

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METRO Taschkent - Meisterwerke im Untergrund
Das neue Taschkent - Phönix aus der Asche – Erinnerung an das große Beben 1966

Empfohlene Literatur: USBEKISTAN-ONLINE • MEDIATHEK
USBEKISTAN-Reiseführer Bodo Thöns, Irina Thöns

YOUTUBE: Tallest Towers by Country Ranking, 2017 - Usbekistan 374,9 Meter, Platz 8 weltweit, Videoposition 8:39

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Entwicklung der Geschlechterpolitik im neuen Usbekistan

Praesident_Shavkat-Mirziyoyev Präsident Shavkat-Mirziyoyev

In den letzten Jahren hat die Gleichstellung von Männern und Frauen in Usbekistan sicherlich eine wichtige Rolle gespielt. Insgesamt wurden von 2016 bis 2021 zwei Gesetze der Republik Usbekistan, sechs Präsidialdekrete und -beschlüsse, 16 Regierungsbeschlüsse zur Gleichstellung der Geschlechter, Unterstützung von Frauen, Stärkung ihrer Rolle in Staat und öffentlicher Verwaltung verabschiedet. 

Auch die Einrichtung der parlamentarischen Kommission für die Gleichstellung der Geschlechter in der Republik Usbekistan im Jahr 2019 hat zur Stärkung der Position der Frauen in der Gesellschaft beigetragen. In dieser Hinsicht ist eine positive Dynamik des Wachstums des Status der Frauen in der Gesellschaft und des Schutzes ihrer Rechte zu beobachten. Die usbekischen Behörden haben eine Strategie zur Erreichung der Geschlechtergleichstellung bis 2030 entwickelt sowie ein spezielles Verfahren eingeführt, nach dem alle neuen Gesetzesentwürfe aus der Geschlechterperspektive analysiert werden. Heute können wir nicht nur eine deutliche Steigerung des Wohlbefindens der Menschen, sondern auch der wirtschaftlichen Stabilität der Republik feststellen.

Mädchengruppe; Foto: Volkert Neef

Solche Änderungen haben sich bereits außerhalb der Republik Usbekistan bewährt und wurden von einflussreichen Weltorganisationen und Gemeinschaften gebilligt. Das Recht der Frauen auf volle Teilhabe in allen Bereichen des öffentlichen Lebens ist nach wie vor eines der wichtigsten Themen, das in Erklärungen und Resolutionen der Vereinten Nationen behandelt wird. Die Republik Usbekistan legt dem UN-Ausschuss in regelmäßigen Abständen Informationen über die Umsetzung ihrer Verpflichtungen im Bereich der Geschlechterpolitik vor. Auf der Grundlage der zur Verfügung gestellten Informationen nehmen die internationalen Experten der UNO nicht nur die erzielten Fortschritte zur Kenntnis, sondern bilden auf der Grundlage der Ergebnisse der begleitenden Kommentare einen „Fahrplan“, der dazu beiträgt, den Prozess der Etablierung und Stärkung der Rolle und des Status der Frau in der Republik Usbekistan zu beschleunigen, der dem aktuellen Weltstandard entspricht. 

Mechanismen zur Gewährleistung und zum Schutz von Frauenrechten sind in der Republik Usbekistan inzwischen auf gesetzlicher und politischer Ebene etabliert. So garantiert das Gesetz zur Gewährleistung der Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen und Männern, dass Frauen und Männer das gleiche Recht haben, in repräsentative Gremien gewählt zu werden und dass politische Parteien Kandidaten für Abgeordnete nominieren können, was dazu beiträgt, die Rechte und Interessen von Frauen auf politischer Ebene zu wahren.  Der Präsident der Republik Usbekistan Shavkat Mirziyoyev sagte: „In Sachen Geschlechterpolitik wollen wir die Rolle der Frauen im öffentlichen, politischen und geschäftlichen Leben des Landes radikal stärken.“ 

Bei den Parlamentswahlen 2019 wurde zum ersten Mal eine Geschlechterquote angewandt, so dass die gewählten weiblichen Abgeordneten 32 Prozent der Gesamtzahl der gewählten Abgeordneten und 25 Prozent der Senatsmitglieder ausmachten. Mit dem heutigen Tag hat die Anzahl der Frauen im nationalen Parlament das in den UN-Empfehlungen festgelegte Niveau erreicht. 

In Bezug auf die Anzahl der weiblichen Abgeordneten ist das usbekische Parlament auf Platz 43 von 190 nationalen Parlamenten weltweit aufgestiegen.  Noch vor fünf Jahren lag es auf Platz 128 der Rangliste. (IPU Parline - Global data on national Parlaments 4/2021)

Taffe usbekische Frau; Foto: Volkert Neef

Laut Akmal Saidow, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Interparlamentarischen Union, werden die Aktivitäten der Republik Usbekistan modernisiert und allgemein anerkannte Normen und Standards übernommen. Er merkte an, dass „die Experten der UN und der Interparlamentarischen Union (IPU)“ betonen, dass die in Usbekistan in diesem Bereich beobachteten Trends mit den globalen Prozessen der Erhöhung der Vertretung von Frauen auf den höchsten Regierungsebenen, der Beseitigung der Ungleichheit der Geschlechter, der Erhöhung ihrer Anzahl im Parlament, in der Regierung und in der Justiz übereinstimmen. Laut dem IPU-Jahresbericht „Frauen im Parlament“ und Daten von UN Women hat der weltweite Anteil von Frauen in nationalen Parlamenten im Januar 2021 erstmals einen Rekordwert erreicht und fast alle postsowjetischen Länder übertroffen. Dies zeigt grundlegend neue Ansätze und Trends in der Organisation des usbekischen Parlaments.

In Übereinstimmung mit den Zielen, die für den Zeitraum bis 2030 festgelegt wurden, ist es notwendig, alle Formen der Diskriminierung von Frauen zu beseitigen und dadurch die Gleichstellung der Geschlechter zu gewährleisten, um so gleiche Chancen für die Führung in allen Bereichen der Gesellschaft zu schaffen, nämlich politisch – rechtlichen und wirtschaftlich – sozial.  Bisher wurde die Gender-Politik in den folgenden Bereichen angewandt:

1. Verbesserung rechtlichen Rahmen;
2. Schaffung institutioneller Rahmen; 
3. Entwicklung einer umfassenden Zusammenarbeit;
4. Repräsentation in der Regierung;

Genderorientierte Gesetze wurden bereits verabschiedet und sind in Kraft getreten, wie z.B. „Gewährleistung gleicher Rechte und Chancen für Frauen und Männer“; „Schutz von Frauen vor Belästigung und Gewalt“; „Schutz der reproduktiven Gesundheit der Bürger“; „Änderungen und Ergänzungen zu Artikel 15 des Familiengesetzes“; „Änderungen des Arbeitsgesetzes der Republik Usbekistan“ – Aufhebung der Beschränkungen für Frauen bei der Wahl von bisher verbotenen Beschäftigungsformen und anderer arbeitsrechtlicher Bestimmungen, die nicht den internationalen Standards entsprechen.

Die Auswirkungen der Pandemie haben es auch ermöglicht, die beschlossenen Veränderungen in der Geschlechterpolitik des neuen Usbekistans anders zu betrachten. In einer solch schwierigen Zeit für die ganze Welt wurde das Jahr 2020 zu einem „game changer“ für die Rechte und Freiheiten der Frauen. Die Weltgemeinschaft hat ihre Zustimmung im Bereich der öffentlichen Gesundheit und der Bildung einer Kultur der gesunden Lebensweise in der Gesellschaft gegeben. 

Der Grundsatz des Präsidenten, dass die Gesundheit von allen Frauen und Kindern ein Anliegen der gesamten Gesellschaft und einer prosperierenden Zukunft ist, wird umgesetzt.“ Das teilte die Pressestelle des Zentrums für Entwicklungsstrategie der Republik Usbekistan mit.

Beitrag: Frank Pfuhl; Titelbild: Büro des Usbekischen Präsidenten; Fotos: Volker Neef

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Deutsche Kirche Taschkent

Kirchenfenster_GB Kirchenfenster Evang.-Luth. Kirche Taschkent
Im Zentrum von Taschkent, in der Nähe des Amir-Timur Platzes, etwas abseits vom Trubel und Hektik des Alltags, befindet sich im Schatten jahrhundertealter Bäume, ein für örtliche Verhältnisse, ein ungewöhnliches Gebäude. Der Baustil erinnert äusserlich mehr an ein fürstliches Schloss als an einen Sakralbau, einen christlichen Ort. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal der christlichen Gemeinde ist das Kreuz auf dem Kirchenturm. Die architektonische Kostbarkeit wurde im Jahr 1899 im gotischen Stil erbaut, ist die „Deutsche Kirche" in Usbekistan. Sie ist die einzige Evangelisch-Lutherische Kirche in Taschkent.

Ursprünglich war die Kirche mit einem für den Orient ungewöhnlichen Musikinstrument ausgestattet, mit einer Orgel, die damals einzige Pfeifenorgel in ganz Zentralasien. Die Kirche hat wie die Gründung der Religionsgemeinschaft eine bewegte Geschichte, ist eng verbunden mit der Geschichte der deutschen Bevölkerung in Usbekistan.

Deutsche Traditionen haben in Usbekistan eine lange Geschichte. Bereits im letzten Jahrhundert gab es in dieser Zeit in Taschkent eine große Anzahl lutherischer Deutscher, die den Truppen des zaristischen Russlands als Einwanderer aus der Wolga-Region dienten. (siehe Wolgadeutsche)

Die Menschen deutscher Abstammung kamen in vier großen Wellen nach Mittelasien. Manchmal freiwillig bzw. gezwungener Maßen. Zunächst waren es Angehörige der mennoitischen Glaubensgemeinschaft, deren Vorfahren ursprünglich aus Deutschland nach Russland ausgewandert waren, sie suchten im 17. Jahrhundert vor religiöser Verfolgung im Zarenreich eine neue Heimat. (siehe Geschichte der Mennoiten)

In der zweiten Welle kamen durch die russische Eroberung Mittelasiens (Russische Kolonialzeit ab 1868, Khanat CHIWA - Russisches Protektorat ab 1873) Deutsche, die im Dienst des Zaren standen, u.a. Deutsch-Balten nach Taschkent. Bemerkenswert ist, das zwei Generalgouverneure in Turkestan, Konstantin von Kaufmann (1818-1882) und Frommhold Nikolaj von Rosenbach (1836-1901) deutsche Wurzeln hatten, so dass viele Deutsche bzw. deutschstämmige Beamte, Geschäftsleute und Siedler ebenfalls nach Taschkent umsiedelten.

Deutsche Unternehmer gründeten eine erste Brauerei und Molkerei, eine Wurstfabrik, etablierten das Apothekengeschäft. Für den Bau der Taschkenter Sternwarte wurde der russlanderfahrene Münchner Astronom Franz von Schwarz mit dem Aufbau des Observatoriums beauftragt. Über seinen fünfzehnjährigen Aufenthalt in Taschkent verfasste er nach seiner Rückkehr nach München im Jahr 1900 das Buch TURKESTAN, Wiege der indogermanischen Völker, mit einer umfassenden Beschreibung der Lebensbedingungen in Mittelasien zum Ende des 19. Jahrhunderts.

Die dritte Welle, kam mit dem Ersten Weltkrieg, als viele Kriegsgefangene aus Deutschland, vor allem aus Österreich/Ungarn in Lagern in Mittelasien, beispielsweise in Taschkent, Samarkand und Kottaqo´rg´on untergebracht wurden.

In der durch Stalin verursachten ethnischen Deportation während des Zweiten Weltkriegs kam es zur letzten, vierten Welle, als ganze Völkerschaften nach Sibirien, Zentral-und Mittelasien umgesiedelt wurden. Die letzte Welle betraf die Wolgadeutschen. Stalin befürchtete Kollaborateure und befahl die "Säuberung" und Zwangsumsiedelung.

In der Stadt Taschkent ist die Evangelisch-Lutherische Kirche besser als „Nemezkaja Kirkha“, Kirche der Deutschen, bekannt.

Das Innere der Evangelisch-Lutherischen Kirche ist bescheiden ausgestattet, ein ruhiger und besinnlicher Ort. Der Altarraum ist mit baltisch-blau bemalten Spitzbögen und Ornamenten hervorgehoben, die Wände zieren hochgezogene, bunte Lanzettenfenster, die ein helles und warmes Licht in den Gebetsraum ausstrahlen. Der zentrale Platz in der Evangelisch-Lutherischen Kirche ist wie bei den Katholiken der Altar und das Kreuz, Symbol für die Erlösung. Im Zentrum des Altarraums befindet sich das biblische Bild des „Guten Hirten" ["Ich bin der gute Hirte" (Joh. 10, 11)]. Einen speziellen Platz nehmen die traditionellen Darstellungen wie Kreuzigung, das heilige ewige Licht (rote Öl-Lampe), Kerzen und die Kanzel bzw. das Rednerpult ein.

Im Gegensatz zu den Russisch-Orthodoxen Kirchen gibt es keine heiligen Reliquien und Ikonen. Stattdessen befinden sich Schaubilder mit spirituellen Sprüchen in deutscher Sprache auf einigen Bilderrahmen. An der Wand vor dem Altarraum befindet sich links, bzw,. rechts zwei Tafeln mit dem Gebet des Vaterunsers, in Deutsch und in Russisch.

Die Mittel für den historischen Bau wurden vom berühmten Arzt und Botaniker Karl Hieronymus Krause aus Taschkent bereitgestellt, der mehrere Apotheken in der Stadt unterhielt. Er war für seine Schirmherrschaft über die Künste bekannt. Übrigens wurden dank des großen Gönners Krause in Taschkent eine Vielzahl bemerkenswerter Bauwerke errichtet.

Wie die übrigen Gebäude im kolonialen Turkestan wurde die Kirche aus braun-gelben Backsteinziegeln gebaut, die im Geiste der baltischen Kirchenarchitektur angelegt wurden: Der Baustil bezieht sich auf die neugotische Architektur. Der Architekt der Kirche war Alexej Benois, eine weitere Ikone in der Geschichte von Taschkent. A. L. Benois war aktiv am Entwurf und Bau von Kirchen in den Städten Zentralasiens beteiligt und demonstrierte die hohe grafische Kompetenz des Architekten in seinen eigenen handgefertigten Zeichnungen.

In den frühen 80er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden auf Initiative des Predigers K. H. Frühauf in Taschkent Mittel für den Bau eines lutherischen Gebetshauses gesammelt. Zusätzliche Spenden, oft große Summen, für den Bau und die Innenausstattung des Kirchengebäudes kamen von vielen wohlhabenden Bewohnern von Taschkent, einschließlich orthodoxer Christen und Muslime: Die Liste enthält Namen wie Arif-Khoja Azis-Khodzhinov (100 Rubel), M. und N. Fedorovs (30 Rubel), E. Ilyin (25 Rubel) und andere.
Es wurde ein Wettbewerb für das beste Projekt ausgeschrieben, an dem auf Entscheidung der Gemeindemitglieder auch der ehemalige Katholik A. L. Benois teilnahm. 1881 entwickelte er das ursprüngliche Design der Kirche, das er bis 1896 weiter verfeinerte. 1899 wurde der Bau des Gebäudes abgeschlossen, in dessen Architektur die Motive der baltischen Gotik verwendet wurden. Der Eingang zur derzeit funktionierenden Kirche wird durch einen hohen Glockenturm mit einem Turm betont, hinter dem sich ein Gebetshaus mit hohen Lanzettenfenstern befindet.

Die feierliche Einweihung der Kirche in der Schukowskaja-Straße fand am 3. Oktober 1899 statt. Der Generalgouverneur des Territoriums, Sergei Dukhovsky, der als Ehrengast zur Feier eingeladen wurde, reagierte sehr negativ auf die Tatsache, dass alle Gottesdienste auf Deutsch durchgeführt wurden, der Muttersprache der meisten Gemeindemitglieder.

Ein Jahr später eröffnete Pastor Justus Jürgensen eine Kirchenschule. Die Zunahme der Zahl der Gläubigen führte 1901 zur Eröffnung von Zweiggemeinden im Laufe der Jahre. Ashgabat und Samarkand und 1907 - in Navoy, Margelan und Kokand. 1907 wurde in Aschgabat eine lutherische Kirche errichtet, das zweite protestantische religiöse Gebäude in Turkestan. Bis 1912 gab es allein in der Region Syr-Darya bereits 1.595 Mennoniten und 6.033 Lutheraner und Gläubige anderer protestantischer Kirchen.

In der Sowjetzeit teilte die Kirche das Schicksal aller Kirchengebäude: Es wurde lange Zeit zweckentfremdet. Ende der 1970er Jahre wurde das Gebäude an das Konservatorium von Taschkent übergeben und beherbergte nach der Restaurierung ein Opernstudio des Wintergartens.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erklärte Usbekistan am 31. August 1991 seine Unabhängigkeit. Mit der Gründung der Republik Usbekistan und Verfassung am 29. Dezember 1992 wurde das rechtliche Fundament zur Erneuerung und Toleranz gegenüber nicht-moslemischen religiösen Gemeinschaften gelegt. (siehe ZAOERV.de Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht - Die Verfassung der Republik Usbekistan, Religionsfreiheit Art. 31, die Trennung von Staat und Religion sowie das staatliche Neutralitätsgebot sind in Art. 61 verankert, PDF)

Bereits 1 Jahr nach der Gründung der Republik Usbekistan, am 8. September 1992 erfolgte die Registrierung der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Taschkent; am 3. Mai 1993 wurde die Anordnung des Ministerkabinetts über die Übergabe des Kirchengebäudes für seine Nutzung erteilt, das Objekt an die neugegründete Lutherische Gemeinde zurückgegeben, die heute mehr als 200 Gemeindemitglieder hat. Die meisten von ihnen sind Deutsche.

Der amtierende Gemeindepfarrer wird von den Gemeindemitgliedern gewählt, muss keinen Initiationsritus wie bei den Katholiken bestehen. Während der Messe trät der/die PastorIn liturgische Gewänder. Der Hauptteil der lutherischen Liturgie der Messe ist die Liturgie der Gläubigen (Anaphora). Während des Gottesdienstes singen die Gemeindemitglieder u.a. deutsche Kirchenlieder. Das Innere der Kirche ist bescheidener geschmückt als in der Polnisch-katholischen Kirche.

Chronik der Evangelischen-Lutherischen Kirche, nach einem Bericht des ehemaligen Bischofs Kornelius Wiebe (Amtszeit 1994-2015)

Die historische Entstehung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Zentralasien wurde durch die Eroberung dieses Gebietes von dem Russischen Imperium in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts verursacht. Den bedeutendsten Teil der Russischen Militär- und Zivilverwaltung der Region stellten die Zugewanderten aus Deutschland, den Baltischen Staaten, aus Schweden dar, sie brachten ihre religiösen Ansichten mit, den Evangelisch-Lutherischen Glauben. In den 70-er Jahren wurden die Kontakte zwischen den Lutheranern von Taschkent und dem Pfarrer Frühauf aus der Gemeinde von Orenburg geknüpft.

1877 wurde der Gemeinderat festgelegt, 1879 begannen die Lektorgottesdienste und am 12. Januar 1885 wurde die Gemeinde von den Behörden offiziell registriert. In der Geschichte der Kirche werden Personen genannt, die am Ursprung der Entstehung der Evangelisch-Lutherischen Kirche standen, ihnen verdanken die Gemeinde die Errichtung der Kirche, dessen 100-jähriges Jubiläum 1996 gefeiert wurde.
Der Präsident des 1. Rates Arkadij von Weinberg war Staatsrat. Die Mitglieder des Gemeinderats waren der Hofrat Robert Pfennig, der Kollegiumasessor Woldemar Leutner, der Provisor Jeronim Krause und der Erbehrenbürger Alexander Keller. Alexander Keller war vorab der Küster und erfüllte alle Verpflichtungen des Kirchendieners.

Am 8. Juli 1892 bekam die Gemeinde einen Gemeindepfarrer. Dieser wurde Justus Jürgensen, der am 9. Dezember 1864 in der Familie eines Försters in Kurland geboren wurde. Er beendete im Jahre 1890 sein Studium und wurde am 1. September ordiniert. Er hatte ein langes, schweres Leben und war ganz im Dienste Gottes. Seine Kirchgemeinde befand sich auf einem gewaltigen Territorium, dazu gehörte der Bereich von Turkestan und das Gebiet jenseits des Kaspischen Meeres. Die Lutheraner lebten damals in Taschkent, in der deutschen Gemeinschaft Konstantinovka, in der Siedlung Soldatskoje, in der deutschen Gemeinschaft Orlovo bei Aulie-Ata und in Aulie-Ata, in Dshisack, Hodshent, Ura-Tube, Samarkand, Katta-Kurgan, Novaja Buchara, Tschardshuj, Kerki, Peter-Archangelsk, Dargan-Ata, Merva, Iolatan, Kuschka, Tedshen, Aschabad, Serachs, Krestovka, Saratovka, Kisil-Arvat, Kasandshick, Krasnowodsk, Kokand, Margilan, Namangan und Andischan.

Für den Besuch der einzelnen Gemeinden benötigte der Pfarrer bis zu 90 Tage im Jahr. Wenn man sich noch den Zustand der Straßen oder, besser gesagt, ihr komplettes Fehlen und das Klima betrachten soll, dann wird klar, was für ein Leben dieser gebildete, intelligente Mensch hatte.
Justus Jürgensen (*9.12.1864 - † 16.12.1932) begann 1892 seinen Dienst in Turkestan, das damals die heutigen Staaten Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgistan und Südkasachstan umfasste und erledigte eine ansehnliche Arbeit: in vielen Gemeinden wurden Grundschulen geöffnet, allerorts auch Sonntagsschulen. Viel Aufmerksamkeit wurde bei der Deutschen Bevölkerung auf das Erlernen der Muttersprache gerichtet, auch heutzutage wird das getan. In der Kirche wurde auch diakonische Arbeit durchgeführt, es existierte ein Frauenverein, der wohltätiges Mittagessen für alle armen Bewohner von Taschkent veranstaltete, die zum größten Teil aus Einwohnern, den Muslimen, bestanden.

Das Geld für wohltätige Zwecke stammte aus dem Verkauf von Gemüse und Obst vom Grundstück, das der Kirchgemeinde Taschkents gehörte. Es befand sich auf dem Territorium der Kirche und erstreckte sich bis Salar, wo die Schwestern des Frauenvereins Obst und Gemüse anbauten.
All das machte und macht die Evangelisch-Lutherische Kirche in Usbekistan, uneigennützig hilft sie den Bedürftigen. 1905 betrug die ganze Kirchgemeinde 4065 Mitglieder, unter ihnen waren 3.776 Deutsche, 100 Esten, 150 Letten, 12 Polen, 10 Litauer und 15 Schweden.
Die Kirche feiert, auch wie die Gemeinde, zweimal Geburtstag. Gleich nach der Errichtung des Rohbaus und des Daches wurde in einem nicht verputzten Raum, ohne Fußbodenbelag mit der Durchführung der Gottesdienste begonnen. Das war Mitte Dezember 1896, die Weihung und die feierliche Eröffnung der Kirche aber fand am 19. Oktober 1899 statt.

Die Revolutionsereignisse des Jahres 1917 brachten bedeutende Veränderungen in das religiöse Leben der zentralasiatischen Völker mit. Es veränderte sich ebenfalls die Lage der Evangelisch-Lutherischen Kirche. Es waren die Verordnung "Über die Trennung der Schule von der Kirche und der Kirche von der Schule", die Massenemigration der Gemeindemitglieder, ihre Verarmung durch die Massenenteignung. Die Kirchendiener verblieben ohne Unterstützung. Die Familie Jürgensen verdiente ihren Unterhalt mit dem Unterrichten der deutschen Sprache. Die Anzahl der Gemeindemitglieder sank schlagartig, aber die Kirche bestand dennoch.

1929 wurde die Tätigkeit des umherreisenden Pfarrers durch das Dekret über die religiösen Organisationen verboten, und die meisten Gemeinden blieben ohne Pfarrer. Die Tätigkeit von Jürgensen wurde zuerst in nahe gelegenen Umgebung und dann ausschließlich auf Taschkent begrenzt. Trotz der begonnenen maßlosen Kampagne der atheistischen Propaganda und anderen Schwierigkeiten, zählte die Kirchengemeinde im Jahre 1932 2.000 Gemeindemitglieder. Die große Anzahl von Gemeindemitgliedern konnte man zu jener Zeit als Verdienst des Pfarrers einschätzen.

Am 16. Dezember 1932 ist der Pfarrer Jürgensen im Alter von 67 Jahren an jenem Ort gestorben, wo er 41 Jahre lang diente. Nach dem Tod von Jürgensen kam der Pfarrer Heinrich Behrendts aus Leningrad nach Taschkent. Aber sein Dienst dauerte nicht lange. Der letzte Pastor Heinrich Behrendts wurde im Herbst 1937 unter dem Vorwurf konterrevolutionärer Tätigkeit verhaftet und starb im Arbeitslager.
Danach versuchte Rudolf Binder die Gottesdienste weiter durchzuführen, auch er wurde verhaftet. Andere Personen, die die Gemeinde unterstützen wollten, wurden ebenfalls verhaftet.

Ende 1937 wurde die Kirche geschlossen. Es begannen die schwarzen Jahre des Stalinterrors. Das Schicksal der Kirche war ebenso dramatisch: Das Kreuz wurde von der Kirche abgenommen, nach der Schließung im Jahre 1937 und bis zum Zweiten Weltkrieg stand sie leer. In den Kriegsjahren befand sich hier ein Lagerhaus. Danach wurde sie umgebaut, die Kirche bestand nun aus zwei Etagen, hier wurde die Geologieverwaltung untergebracht. Die nächste Etappe der Verunglimpfung ist die Eröffnung eines Hundezüchterklubs im Kirchengebäude und dann eines Milizionärswohnheims. Die Kirche wurde einige Male in Brand gesetzt.

Nach dem Erdbeben im Jahre 1966 wollte man sie zerstören, aber später, im Jahre 1977 wurde das Kirchengebäude von dem Ministerium für Kultur für das Taschkenter Konservatorium wieder aufgebaut und aufgrund seiner hervorragenden Akustik für Orgelkonzerte genutzt.

Unter der äußerlich kalten Asche glimmte der Funke des Gottes, leuchtete mehr und mehr auf, und als der Propst Kalnin im Jahre 1975 Usbekistan besuchte, traf er auf die vollkommenen Evangelischen Gemeinden in Tschirtschik und Angren; 1978 kamen noch Samarkand, Gasalkent und Fergana hinzu.

Im Herbst 1990 wendete sich Viktor Horn, der Vorsitzende der Deutschen Kulturgemeinschaft "Wiedergeburt", an das Ministerium für Kultur von Usbekistan mit der Bitte, die Durchführung der Gottesdienste im Kirchengebäude zu erlauben. Man erhielt die Erlaubnis und am 16. Dezember 1990 fand hier der erste Gottesdienst statt. Damals wussten wir noch nicht, dass es der Todestag des Pfarrers Jürgensen († 16.12.1932) war. Jetzt schätzen wir dieses Zusammenfallen als Zeichen des Gottessegens ein.

Und tatsächlich folgte ein freudiges Ereignis auf das andere: am 8. September 1992 war die Registrierung der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Taschkent; am 3. Mai 1993 wurde die Anordnung des Ministerkabinetts über die Übergabe des Kirchengebäudes für seine Nutzung erteilt; am 28. August 1994 beendeten die Gemeindemitglieder Renovierung und Restauration des Kirchengebäudes, die vier Monate lang dauerten; am 14. Dezember 1994 wurde das Kreuz auf dem Turm des Kirchengebäudes wieder aufgestellt. Im Dezember 1996 wurde das 100-jährige Jubiläum der Kirche groß gefeiert.

Gemeindemitglieder der Taschkent-Kirche sind hauptsächlich Taschkent-Deutsche. Heute zählt die lutherische Gemeinde in Taschkent über 200 Gemeindemitglieder und etwa hundert Gemeindemitglieder in Fergana. Gottesdienste werden in russischer und deutscher Sprache abgehalten. Die Kirche wird von ihren deutschstämmigen Nachkommen als auch von Ausländern besucht.

Kornelius Wiebe, Pastor-Vorsitzender der DELG in Taschkent
Geb. 19. Oktober 1955 in der Siedlung Urusu, Tatarische ASSR, Sowjetunion; deutschstämmig und entstammte einer mennonitischen Familie; † 22. Juni 2015 in Taschkent. 
Am 19. Oktober 1994 trat er in der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Usbekistan seinen Dienst an. Er war Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Usbekistan im Verbund der Evangelisch-lutherischen Kirche in Russland, der Ukraine, in Kasachstan und Mittelasien.

Am 27. November 2017 fand im Hauptauditorium des Russischen Dramatheaters in Taschkent eine beeindruckende Zeremonie statt, zum Gedenken an den Beginn der Reformation, die durch die Veröffentlichung von Luthers fünfundneunzig Thesen ins Leben gerufen wurde. Zu den Teilnehmern gehörten Protestanten aller Konfessionen aus allen Teilen Usbekistans, darunter Lutheraner, Calvinisten, Siebenten-Tags-Adventisten, Pfingstler, verschiedene evangelische Gemeinden und Mitglieder der "Jünger Christi" (Teil der in den USA ansässigen "Wiederherstellungsbewegung").

Die Lutheraner in Usbekistan erhielten auch Grüße und Botschaften der Unterstützung und Gemeinschaft von Protestanten in der gesamten GUS sowie aus Europa und Amerika. Somit war die Veranstaltung nicht nur ein Dank für Luthers Leben und Werk, sondern markierte auch eine neue Etappe in der Geschichte der protestantischen Gemeinden in Usbekistan sowie die Wiederbelebung ihrer Beziehungen zur weiteren christlichen Welt. Außerdem, die Tatsache, dass diese Feierlichkeiten der Reformation in einem so öffentlichen Umfeld in Taschkent stattfanden, zeugte von der engen Arbeitsbeziehung, die diese Gemeinschaften zu den usbekischen Staatsbehörden aufgebaut haben - ganz anders als bei herkömmlichen Darstellungen von Christen in Usbekistan. Dieser Geist der Zusammenarbeit wurde durch den ökumenischen protestantisch-katholischen Gottesdienst am 22. Januar 2018 in der römisch-katholischen Kirche in Taschkent weiter verdeutlicht. Es zeigte auch die freundschaftlichen, respektvollen Beziehungen zwischen Christen, Muslimen und anderen Glaubensgemeinschaften.
(Shirin Akiner , Januar 2018, London)

Beitrag: G. Birkl; Titelbild: Kirchenfenster Evangelisch-Lutherische Kirche Taschkent G. Birkl

Adresse Evangelisch-Lutherische Kirche Taschkent:
37-51 Sadik Azimov Street, Tashkent 100000, Usbekistan
Gemeinde: Pastorin Lyudmila Schmidt; Ehemann Victor Schmidt
Tel.: +998909902516
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Franz von Schwarz - Turkestan im Leben und in wissenschaftlichen Werken des deutschen Astronomen Franz von Schwarz
Franz Xaver von Schwarz und die kritische Zeit in der Geschichte des Geomagnetischen Observatoriums München (PDF)

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Historische Aufnahmen - Old Tashkent

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Martin-Luther-Bund - Das Diasporawerk der VELKO - Feierlichkeiten

Koschyk besucht die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Taschkent
DVV-International - ZEUGEN DER STALINSCHEN REPRESSIONEN IN TASCHKENT: ARCHITEKTUR UND MENSCHEN
British-Uzbek SocietyReports and CommentsLutheran Church in Tashkent

Evangelisch-Lutherischne Kirche nach der Renovierung 2021; Foto: BKDR

Kirchenportal Evangelisch-Lutherische Kirche Taschkent; Foto: G.Birkl, 2012

Kirchenschiff und Altar; Foto: G. Birkl 2012

Altar, rechts unten Bild von Pastor J. Jürgensen; Foto: G. Birkl

Foto: G. Birkl - Zum Gedenken - Deportation der Deutschen
Am 28. August 1941 wurde ein Ukas des Obersten Sowjets der UdSSR erlassen. Die gesamte deutsche Bevölkerung wurde pauschal der Kollaboration für schuldig befunden. Bald darauf wurde die Wolgadeutsche Republik aufgelöst und die deutsche Bevölkerung deportiert. Die meisten brachte man nach Kasachstan und Sibirien. Dort unterstanden sie 1956 einer sogenannten Kommandantur mit strengen Meldepflichten, Ausgangsbeschränkungen und Diskriminierungen. 

Die Männer im Alter von 15 bis 55 Jahren wurden in die sogenannte Trudarmee eingezogen. Ab 1942 wurden auch massenhaft Frauen zwischen 16 und 45 Jahren in die Arbeitsarmee gesteckt. Sie mussten Schwerstarbeit beim Bau von Industrieanlagen, Eisenbahnbau und Schiffsanlagen, im Bergbau oder beim Holzfällen verrichten. Viele sind in dieser Zeit verhungert, erfroren oder ermordet worden.

Bischof Kornelius Wiebe und Besuch aus Deutschland, Foto: G. Birkl

Altarraum nach der Renovierung, 2021; Foto: BKDR

Gebetbuch; Literatur Deutsch/Russisch; Foto: G. Birkl

Gebetstafeln in der Kirche, Links in Deutsch, rechts in Russisch; Foto: G. Birkl

Karte der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinden in Usbekistan; Foto: G. Birkl

Historisches Dokument, Genehmigung 1905; Foto: G. Birkl

Deutsche Traditionen, Chor mit deutsch/russischen Liedern. Foto: K. Wiebe

Bunte Lazettenfenster erhellen den Kirchenraum; Foto: G. Birkl

Tafel mit Sinnspruch: Foto: G. Birkl

Grabstein des ersten Lutherers in Taschkent, Pastor in Turkestan, Justus Jürgensen wurde 1932 auf dem Botkin-Friedhof in Taschkent beigesetzt. Foto: Kornelius Wiebe

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Usbekistan genehmigt Diplome von TOP-1000 Universitäten ohne zusätzliche Prüfungen

diplom Diplom-Anerkennung TOP-1000 Universitäten

Die staatliche Aufsichtsbehörde für Qualitätskontrolle im Bildungswesen hat die Liste der TOP-1000-Universitäten der Welt veröffentlicht, deren Diplome in Usbekistan ohne zusätzliche Prüfungen anerkannt werden. 

Nach Angaben der Aufsichtsbehörde wurde die neue Liste für 2021 durch die Entscheidung des Ministeriums für Hochschul- und Sekundarschulbildung am 24. März 2021 genehmigt.

Auf dieser Grundlage werden Diplome der weltweit TOP-1000-Hochschuleinrichtungen, die in den international anerkannten Quacquarelli Symonds World University Rankings, Times Higher Education und dem akademischen Ranking der Weltuniversitäten enthalten sind, direkt in Usbekistan anerkannt.

Aneignung von Diplomen deutscher Universitäten
International anerkanntes QS - Quacquarelli Symonds World University Ranking (offizielle Website: www.topuniversities.com) ist in der Liste der Top 1000 der von der Organisation angekündigten Rangliste der Hochschuleinrichtungen enthalten sowie eine Liste der Hochschuleinrichtungen für 2021, deren Bildungsdokumente direkt (ohne Tests) bezogen werden.

Vollständige Liste der Anerkennungen (PDF-Dokument)

Quelle/Foto: kun.uz;
Liste der deutschen Hochschulen in Deutschland/ Ranking: G. Birkl

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RANKING QS/ UNIVERSITÄT Deutschland


THE - Times Higher Education (offizielle Website: www.timeshighereducation.com) ist eine der 1.000 besten Universitäten der Welt im Ranking der Hochschuleinrichtungen

RANKING THE/ UNIVERSITÄT Deutschland

32 LMU Munich
41 Technical University of Munich
42 Heidelberg University
75 Charité - Universitätsmedizin Berlin
79 University of Tübingen
81 Humboldt University of Berlin
83 University of Freiburg
87 University of Bonn
108 Goethe University Frankfurt
108 RWTH Aachen University
119 Free University of Berlin
130 University of Göttingen
135 University of Hamburg
141 University of Mannheim
142 Technical University of Berlin
143 Ulm University
144 University of Würzburg
145 University of Cologne
154 TU Dresden
158 Bielefeld University
190 University of Muenster
199 University of Erlangen-Nürnberg
212 University of Duisburg-Essen
217 University of Hohenheim
221 Karlsruhe Institute of Technology
264 Friedrich Schiller University Jena
269 Jacobs University
270 University of Kiel
271 University of Konstanz
275 University of Leipzig
278 University of Mainz
281 University of Potsdam
283 Ruhr University Bochum
310 University of Greifswald
314 Heinrich Heine University Duesseldorf
314 Johannes Gutenberg University of Mainz
320 University of Marburg
326 University of Passau
340 Technical University of Darmstadt
353 University of Bayreuth
385 University of Stuttgart
391 University of Ulm
411 University of Bremen
422 Hannover Medical School
445 Justus Liebig University Giessen
456 Technical University Darmstadt
467 University of Bochum
474 University of Jena
498 Technical University of Dortmund
544 Saarland University
549 Leibniz University Hannover
566 University of Halle-Wittenberg
582 University of Regensburg
585 University of Rostock
658 Technical University of Braunschweig
669 Hamburg University of Technology
682 University of Magdeburg
693 University of Kaiserslautern
778 University of Giessen
778 University of Siegen
783 University of Kassel
786 University of Luebeck
801 University of Wuppertal
862 Ilmenau University of Technology
883 University of Oldenburg
940 Leuphana University Luneburg

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Neue Hoffnung und Hilfe für die Aralsee-Region

Invest_Aral_sea_Area Hilfe für die Aralsee-Region

Deutschland investiert 8 Millionen Euro in die wirtschaftliche Entwicklung der Aralseeregion

Landwirtschaftsminister Jamshid Khodjayev und Projektleiter der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Paul Schumacher unterzeichnet eine Vereinbarung über die Umsetzung des Projekts „Ökologisch orientierte Regionalentwicklung in der Aralseeregion“.
Es unterstützt die Regierungen Usbekistans und Kasachstans bei der Erreichung einer nachhaltigen ökologischen und wirtschaftlichen Entwicklung in der Aralseeregion.
Das Konzept des neuen Projekts entspricht den Hauptprioritäten der Agrarentwicklungsstrategie 2030 und spiegelt auch die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung wider.

„Die Hauptkomponenten des neuen Projekts umfassen die Bereitstellung von Beratungsdiensten, Digitalisierung, Fernerkundung, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und andere. Wir sind auch offen für den Informationsaustausch mit unseren Nachbarn aus Kasachstan. Ich bin sicher, dass dieses Projekt und unsere eigenen Entwicklungspläne es uns allen ermöglichen werden, produktive Ergebnisse zu erzielen“, sagte Landwirtschaftsminister Jamshid Khodjayev.

Das vierjährige Projekt mit einem Budget von 8 Mio. EUR wird auf der Grundlage eines integrierten Ansatzes für die wirtschaftliche Entwicklung unter Berücksichtigung der Minimierung negativer ökologischer und sozialer Auswirkungen durchgeführt.

Quelle/Foto: KUN.uz

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WIKIPEDIA - ARALSEANördlicher AralseeWestlicher Aralsee | Kokaral-Damm | Aralkum | Amudarja
WIKIPEDIA - Aral Sea 1989-2008 | WIKIMEDIA - Shrinking Aral Sea 2000-2018

Welt.de Erst verschwindet das Wasser, dann der Mensch
Eurasianet - China's water use threatens Kazakhstan's other big lake
USBEKISTAN-ONLINE - Initiative GRÜNER ARALSEE - Pflanzen eines Waldes auf dem Aral Meeresboden

#GreenAralSea

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USBEKISTAN-ONLINE - MEDIATHEK - Aral Sea Area

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Auswandern nach Usbekistan - 320 Sonnentage - stahlblauer Himmel - edle Früchte

willkommen_in_usbekistan Willkommen in Usbekistan
Warum nach Usbekistan auswandern?
Vorteile, Stereotypen und echte Schwierigkeiten des Lebens – ein Land mit den Augen von Nicht-Einheimischen betrachten.


Woher kommst du, Bruder? Wie man nach Usbekistan umzieht und nicht enttäuscht wird!

Im Jahr 2020 stiegen die Suchanfragen nach "Wie man ins Ausland umzieht" – trotz der Pandemie um 39 Prozent. Der Umzug in ein anderes Land oder eine andere Stadt, was welchen Gründen auch immer jemanden motiviert - ein bestimmtes Ziel, eine erzwungene Notwendigkeit, eine gute Gelegenheit oder ein großer Traum - auszuwandern, das ist ein schwieriger Prozess, der von vielen Nuancen, unvorhergesehenen Kosten und Fallstricken begleitet wird.

Am häufigsten möchten Menschen in Länder mit einer entwickelten internen Infrastruktur umziehen – nach Kanada, USA, Deutschland, Großbritannien oder Japan. Aber warum jemand nach Usbekistan auswandern möchte, ist eine viel interessantere Frage.

Usbekistan als neue Residenz
Usbekistan war lange Zeit ein eher geschlossenes Land mit einem harten Regime, aber in den letzten Jahren hat sich die Situation deutlich verbessert. Steuer- und Währungsreformen haben das Investitionsklima beeinflusst, und jetzt sehen einige internationale Unternehmen die Region als vorteilhaft für die Umsetzung von Geschäftsideen an.

So kam es im Land zu einem erheblichen Mangel an hochqualifiziertem Personal – es besteht eine offensichtliche Nachfrage nach Top-Managern, Geologen, Ingenieuren, Öl- und Gasarbeitern und einfach kompetenten Managern. Daher hat die Regierung in den letzten Jahren die Beschäftigung von Ausländern unterstützt – für sie wurde die Einkommensteuer gesenkt, das Verfahren zur Erteilung von Genehmigungen wurde abgeschafft und die Vertragslaufzeit auf drei Jahre erhöht.

Günstiges mildes Klima, niedrige Lebenshaltungskosten im Ausland und andere Faktoren scheinen für Ausländer attraktiv zu sein. Was bedeutet das in der Realität? Ein Interview von HOOK, mit den Familien der Expats, die erzählen, was die Migranten in der Praxis bedeutet.

„Es gibt noch vieles nachzuholen“ 

Foto: Ilya Buyanovsky

Familie aus Belarus, mit drei Kinder, lebt seit fünf Monaten in Taschkent.
Der Ehemann führte ein weiteres Interview in einer Firma in Usbekistan, teilt mit: zunächst haben wir den Vorschlag Auszuwandern nicht ernst genommen. Informationen über das Land waren rar, hauptsächlich aus Wikipedia. Ein zentralasiatisches Land mit alten Traditionen, in dem es sehr heiß ist und viele getrocknete Früchte - das ist war unser Wissen.
Wir stimmten zu, auszuwandern, weil uns finanzielle Bedingungen, die Möglichkeit für berufliches Wachstum und neue Erfahrungen anzogen.

Der erste Eindruck war definitiv seltsam. Wir hatten das Gefühl, dass wir 15 Jahre in die Vergangenheit gereist sind. Ich war beeindruckt von dem starken Kontrast in verschiedenen Bereichen – reiche Paläste und zerfallende Wohngebiete, niedrige Löhne und hohe Preisen für Alles, kleine Autos unserer eigenen Produktion, die die Mehrheit bilden, und Premiumautos. Wie das Sprichwort sagt: „Fühle den Unterschied!“.

Obst und Gemüse sind hier wirklich lecker, aber jetzt kann man in Belarus fast alles kaufen, also ist dies nicht der Hauptgrund für einen Umzug. Das Klima ist ziemlich schwierig für uns – trockene Luft, Staub, plötzliche Temperaturänderungen.
In Usbekistan müssen zunächst drei Bereiche entwickelt werden: Infrastruktur, Dienstleistungen und Bildung. Das niedrige Bildungsniveau stimmt uns besonders traurig und dennoch ist eine gute Bildung die Garantie für einen prosperierenden und starken Staat. Wir haben uns aus vielen Gründen für eine Privatschule entschieden, erhoffen uns aber ein besseres Ergebnis.

Es ist noch zu früh, um schon jetzt Schlussfolgerungen zu ziehen. Aber unsere Erwartungen kollidierten mit der Realität. Wie können wir Usbekistan in drei Sätzen beschreiben? „seit den 2000er Jahren noch einiges aufzuholen“, „Markt aktiv entwickeln“ und „der Orient verlangt ein Feingefühl“.

Eine Familie aus Litauen mit zwei Kindern, lebt in Taschkent seit anderthalb Jahren.
Ich bin ein vorsichtiger Mensch und treffe Entscheidungen nur, wenn ich mir ganz sicher bin, insbesondere wenn es darum geht, die ganze Familie über 4.000 Kilometer umzusiedeln. Deshalb habe ich mich zuerst umgesehen und nachgesehen, ob ein solches "Projekt" überhaupt möglich ist.
Das erste Mal war ich in Taschkent im Mai, als alles grün war und die Sonne am Himmel schien, mir war so als gäbe es in diesem Land überhaupt keine bewölkten Tage. Das ist es, was mir in erster Linie aufgefallen ist - die blühende Stadt und ihre Reinheit. Ich bin bereits nach Asien gereist, war in Indien und kann daher mit Sicherheit sagen, dass dies eine der saubersten Städte ist, die ich je besucht habe. Natürlich sollte beachtet werden, dass sie sich in der Stadt sicher fühlen, ruhig alleine gehen können und das einzige was ich zur Begrüßung gehört habe ist ein freundlicher Gruß als „Schwester“.

In den Läden fand ich fast alles, was wir zu Hause gewohnt sind und ohne das sich unsere Kinder ihre Ernährung nicht vorstellen können, sogar die bekannten litauischen Käsesorten "Dziugas" und Butter "Svalya". Was können wir über lokales Gemüse und Obst sagen! Zuerst, nachdem sie es probiert hatten, dachten die Kinder, sie wären mit Zucker versüßt, dabei liegt es am günstigen Klima und der Sonne - Köstlichkeiten!

Vor meinem Umzug kannte ich den Namen der Hauptstadt und die Fakten leider nur aus den Geschichten meines Vaters über seine Reisen nach Usbekistan im 1980iger Jahren. Er erzählt immer noch gerne, was für einen wunderbaren Pilaw und Pfirsiche die er in Andischan gegessen hat, wohin er mehrmals auf Geschäftsreise geschickt wurde. Alle Bekannten, denen ich über meine Entscheidung zum Umzug informiert hatte, wussten etwas mehr als ich.

Die Fragen, die mir bisher gestellt wurden und gestellt werden, lassen sich in drei Gruppen einteilen: „Ist dies eines der Länder, neben Kasachstan, Turkmenistan?“, „Welche Art von Wirtschaft gibt es dort?“.
Für alle meine Bekannten sind die Informationen über die Bevölkerung Usbekistans und insbesondere über Taschkent eine große Überraschung. Wenn wir uns mit den baltischen Ländern vergleichen, dort gibt es 3 Millionen Menschen in ganz Litauen, und hier in Usbekistan leben mehr als 33 Millionen Bewohner.
Wir haben uns darauf geeinigt, in erster Linie umzuziehen, weil dies für die Karriere meines Mannes wichtig war. Der Rest der Gründe ist eher emotional – ich fand die Tatsache fasziniert, dass Usbekistan ein ruhiges Land mit freundlichen Menschen ist, es gibt gutes Wetter und wunderschöne Berge, die nur eine Autostunde von der Hauptstadt entfernt sind.

Aber ich muss sagen, dass ich sofort nach dem Umzug und dem Beginn meines eigenen Lebens meine rosafarbene Brille absetzen musste. Ich erinnere mich an eine alte Anekdote, mit den Worten „Verwechsle Tourismus nicht mit Auswanderung“ endet. Ich habe zum Beispiel am Satz „Sie sind die Gäste unserer Stadt“ festgestellt. Preise für ein Produkt oder eine Dienstleistung sind sofort mehrmals gestiegen. Und wenn Sie sich mit den Einheimischen auf den genauen Zeitpunkt einigen, müssen Sie sich sofort mit einer Verzögerung von mindestens einer Stunde abfinden. Und mit der Tatsache, dass das Konzept von „Morgen“ sehr bedingt ist.
Ich bin es immer noch nicht gewohnt, auf dem Markt zu verhandeln, deshalb kaufe ich lieber in Geschäften ein. Aber das sind alles kleine Dinge im Vergleich zu der Begeisterung und die gute Laune der Einheimischen. Die Stimmung ändert sich zwar, wenn sie sich ans Steuer setzen – dann ist es, als ob eine Art "Grand Prix" auf der Straße beginnt und nur sie wissen, welchen Preis es gibt.
Ich glaube, dass der Staat den Menschen und ihren Bedürfnissen mehr Aufmerksamkeit schenken sollte. Ein weiteres schmerzhaftes Thema für mich ist die Ökologie. Hier wird zu viel Kunststoff verbraucht. Jeder Einkauf wird in eine separate Plastiktüte gelegt, und all dies ist noch in einer, um es stärker zu machen!.

Aber es gibt Dinge, die ich in Usbekistan sehr schätze. Ich genieße die Gelegenheit, die Kultur Zentralasiens kennenzulernen. Die Städte der Seidenstraße und historische Artefakte mit eigenen Augen zu sehen, live und nicht online, und mit Kunstkritikern zu sprechen, ist eine einzigartige Gelegenheit. Und was sind die handgefertigten Teppiche und Stoffe! Ich verpasse keine Gelegenheit, mit Meistern zu kommunizieren, die sich mit ihrem Handwerk, ihrer Kreativität und ihrem Alltag auskennen. Eine interessante Tatsache, die unsere scheinbar unterschiedlichen Regionen verbindet, ist, dass usbekische Meister in der Sowjetzeit oft die Geheimnisse der Keramik in den baltischen Ländern lernten. Wenn ich jetzt die anmutigen Tonskulpturen im Taschkent-Museum betrachte, erkenne ich die Merkmale meiner einheimischen Kultur.

Foto: Ilya Sazonov

„Das ist Zentralasien, Kinder. Nehmt es nicht persönlich“

Eine Familie aus Israel mit zwei Kindern. Seit vier Jahren in Taschkent.
Ich erhielt ein Angebot, in Usbekistan zu arbeiten - ermöglichte mir Karrieremöglichkeiten und war finanziell von Vorteil für mich. Obwohl auf der anderen Seite Familie, Angehörige, Gemeinschaft, Bildung und Traditionen standen, die in Israel von großem Wert sind.

Wir wussten wenig über Usbekistan, es gab ein gewisses kollektives Image: Die ehemalige Republik der UdSSR, Männer tragen typische usbekische Kappen und Frauen flechten vor der Hochzeit vierzig Zöpfe. Und natürlich dieses wunderbaren Melonen!. Die ältere Generation weiß mehr über Usbekistan, meine Eltern, sagten die mit einem rätselhaften Lächeln: „Das ist Zentralasien, Kinder, nehmt es nicht persönlich“, was auf die Einzigartigkeit der Mentalität hinweist.
Der erste Eindruck war sehr interessant, wir hatten nur zwei Tage Zeit, um die Hauptstadt kennenzulernen, die wir für die Suche nach einem Wohnraum, einer Schule für Kinder und der Inspektion der Infrastruktur verbrachten. Uns wurde Taschkent für den Touristen gezeigt: alles war lecker, bunt, reich, warm. In so kurzer Zeit ist es jedoch schwierig, sich einen allgemeinen Eindruck zu verschaffen. Das Interessanteste lag vor uns.

Jetzt können wir uns nicht mehr an alles erinnern über was unsere Eltern gesprochen haben, aber diese außergewöhnlichen Merkmale in der Mentalität, und verschiedene alltägliche Situationen und der Mangel an den üblichen Dingen/ Produkten scheinen nun eine ferne Vergangenheit zu sein. Vor vier Jahren war es eine völlig andere Stadt – zum Beispiel hat sich die Produktpalette im Laden um 90 Prozent verändert, es gibt viele Importe in den Regalen, was auf ein gutes Entwicklungstempo hinweist. Taschkent hat sich verändert, wir haben uns verändert. Die Dinge, die fremd waren, zum Beispiel Kurt (getrocknete Quarkkugeln), sind heute ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens.

Es gibt einige Punkte, die uns in Usbekistan bisher am meisten verwirren. Wir haben festgestellt, dass die jüngere Generation im Gegensatz zur älteren Generation schlecht Russisch spricht. Dies ist besonders im Dienstleistungssektor von entscheidender Bedeutung – manchmal entstanden dadurch nur anekdotische Situationen. Es scheint mir, dass es nicht nötig ist, die russische Sprache zu verlieren.
Und auch gleich nach dem Umzug, bis jetzt verstehen wir ein bestimmtes Informationsvakuum nicht ganz. In unserer Zeit sollte es keine Probleme geben, die notwendigen Informationen zu finden, aber hier muss man hart arbeiten, viel Zeit verbringen, um zum Beispiel Veranstaltungen zu besuchen, die für den Unabhängigkeitstag Usbekistans geplant sind.

Ein Urlaub ist für uns ein guter Grund, einen richtigen freien Tag zu arrangieren, Volksfeste zu besuchen und Veranstaltungen in der Stadt zu organisieren. Auf verschiedenen Portalen wird groß über eine angelegte Feier geschrieben, aber genau wo, zu welcher Zeit und was genau stattfindet, steht nicht fest, und niemand kann es Ihnen sagen. Es gibt ein großes Problem mit dem qualitativ hochwertigen Zugang zu Informationen und der korrekten Darstellung von Inhalten.

Fazit: Jede Familie hat ihre eigene Geschichte von ersten Eindrücken, dem Zusammenbruch von Stereotypen und dem Eintauchen in das wirkliche Leben des Landes. Usbekistan ist kein Himmel auf Erden, wie es Reiseführer berichten, aber es ist nicht so schlimm, wie es uns Einheimischen manchmal erscheint.

Wir haben Probleme zu lösen und wissen Vorteile zu schätzen. Und um objektiv zu sein, ist es manchmal nützlich, das Land mit den Augen eines Anderen zu betrachten.

Quelle/Titelbild: HOOK, Text: Alena Pushkareva

Empfohlene LINKS:
SSOAR Social Science Open Access Repository - Zentralasien als Auswanderregion
Remitly - Where the World Wants to Work: the most popular countries for moving abroad
Relocation Country (Picture)
Karpatenblatt: Im Fokus: Die Deutschen in Usbekistan
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN | USBEKISTAN

Kulturgesellschaft der Deutschen Usbekistans e.V. „Wiedergeburt“
Bobur Str. 4; UZB-100070 Taschkent, Usbekistan
+998-71-255 70 25; maria.rekk(at)mail.ru

Die Organisation Kulturgesellschaft der Deutschen Usbekistans e.V. „Wiedergeburt" hat Niederlassungen in Taschkent, Samarkand, Buchara und Fergana. Die Arbeit in den Kulturzentren der „Wiedergeburt“ ist in erster Linie Jugendarbeit mit dem Ziel der Förderung des Verständnisses der eigenen deutschen Herkunft, der Entwicklung der Persönlichkeit und der Auseinandersetzung mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragen. So werden beispielsweise neben der sprachlichen Fortbildung auch Themen wie „Die Europäische Union und Usbekistan“ erörtert und das politische Leben und der Staatsaufbau der Bundesrepublik Deutschland besprochen.


Empfohlene Literatur:
USBEKISTAN-ONINE • MEDIATHEK | Kultur-Knigge • Reise Know-How KulturSchock Usbekistan

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Navruz - eine Feier des Guten und der Gerechtigkeit, Sieg der Wärme über die Kälte, des Lebens über den Tod

glueckwuensche_navruz Glückwünsche NAVRUZ
Mit der Tag- und Nachtgleiche am 20/21. März beginnt jedes Jahr der kalendarische Frühling. Der Tag ist in Usbekistan ein gesetzlicher Feiertag. 300 Millionen Menschen feiern das Nouruz-Fest, dass seit dem Beschluss der Vereinten Nationen vom 10. Mai 2010 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Nouruz ist das am weitesten verbreitete und farbenprächtigste Fest, das als Frühlingsfest gefeiert wird. NAVRUS findet in den Städten und Dörfern in ganz Usbekistan im Laufe des gesamten Frühlings statt.

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2010 wurde der „Internationale Tag von Nowruz“ von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in ihrer Resolution A / RES / 64/253 ausgerufen. Diese Entschließung begrüßt die Bemühungen der Mitgliedstaaten, in denen Nowruz gefeiert wird, die Kultur und Traditionen von Nowruz zu bewahren und weiterzuentwickeln, und ermutigt die Mitgliedstaaten, Anstrengungen zu unternehmen, um das Bewusstsein für Nowruz zu schärfen und jährliche Veranstaltungen zum Gedenken an dieses Fest zu organisieren. (UNESCO)

Ursprünglich wurde das Navruz-Fest bereits vor 3.000 Jahren im antiken Iran begangen, entstammt der zoroastrischen Kultur. Später breitete sich das Fest in ganz Zentralasien aus. Heutzutage wird Navruz in vielen Ländern der Region gefeiert, in: Nord-Irak (Autonome Region Kurdistan), in Iran, Aserbaidschan, Afghanistan, Kasachstan, Kirgisistan, teilweise und inoffiziell in Pakistan, Syrien, Tadschikistan, Turkmenistan, in der Türkei, in Usbekistan, Georgien und Indien bei den Parsen als Jamschidi-Fest. Gefeiert wird Navruz auch bei den verbliebenen osmanisch-türkischen Bevölkerungsgruppen im südosteuropäischen Raum (Balkan) wie in Albanien (einzigem Land in Europa mit einem staatlichen Feiertag), in Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Moldau, Nordmazedonien und Rumänien. Navruz genießt eine sehr hohe Bedeutung bei allen kurdischen sowie belutschischen Stämmen und anderen iranischen Völkern, sogar unter den iranisch-stämmigen Juden in Israel.

Navruz ist mehr als nur ein Eintagsfest - es markiert den Neubeginn eines Jahres, und das in jeder Hinsicht. Vergangen ist die kalte Winterzeit, die erneuernde Kraft der Natur, es wird wieder wärmer, das Tageslicht wird länger, das erwachen der Natur, das Grün der Bäume und Wiesen, der Blütenzauber kehrt zurück.

So lebendig wie die Natur erwacht, so sehr sehnen sind die Menschen in Zentralasien, in Usbekistan und anderen Ländern nach einer Erneuerung. Zuhause bereitet man sich auf dieses Ereignis mit großer Freude vor. Die Wohnung, in den Anwesen wird alles gründlich gesäubert, der „Frühlingsputz" wird abgeschlossen, das Zuhause gemütlich eingerichtet, mit Blumen und Kleinigkeiten hübsch dekoriert.

Kinder freuen ganz besonders auf diesen Tag, es gibt kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten. Oma und Opa dürfen keinesfalls vergessen werden. Im Kreis der Familie, unter Freunden und Bekannten beglückwünscht man sich gegenseitig. Man wünscht sich Gesundheit, Glück, Wohlergehen, Erfolg und Segen für ein Neues Jahr.

Ein tieferer Sinn von Navruz liegt indes im sprichwörtlichen Neubeginn – im gegenseitigen Verzeihen, sich selbst Fehler einzugestehen und andere um Verzeihung bitten. „Jeder soll Gutes tun, jeden Tag muss Gutes geschafft werden“, so lautet das Motto des Navruz. Ein Neubeginn in jeder Hinsicht, das ist eine Uridee des Navruz. Dieser Tag ist ein Feiertag der Bruderschaft und der nationalen Einigung, der von jedem Bürger Usbekistans ungeachtet seiner ethnischen Zugehörigkeit, seines Glaubens und seiner Überzeugungen gefeiert wird.

Überliefert ist der Brauch, vor dem Fest alte Schulden zu begleichen, damit man nicht mit Schulden das neue Jahr beginnt. In diesen Tagen werden alle Ärgerlichkeiten vergessen. An den Feiertagen werden die Streitigkeiten eingestellt, es sind keine Vorwürfe zu hören. In früheren Zeiten wurden sogar Kriege und Fehden eingestellt.

Es ist eine gute Tradition alte Leute, Behinderte, Kranke und Waisen zu besuchen und ihnen uneigennützige Hilfe und moralische Unterstützung zu erweisen. In diesen Tagen werden Gastfreundschaft, Barmherzigkeit und Mildtätigkeit des usbekischen Volkes gegenüber allen Mitbürgern gezeigt, unabhängig von ihrer Nationalität und ihrem Glaubensbekenntnis, insbesondere gegenüber kinderreichen Familien und Alten, Waisen und Behinderten, Alleinstehenden und Pflegebedürftigen.

Navruz in Zeiten der CORONA-Pandemie

Das Thema Corona bestimmt seit mehr als einem Jahr unseren Alltag, weltweit. Kulturveranstaltungen finden praktisch nicht mehr statt, alle Großveranstaltungen wurden abgesagt. Öffentliche Festlichkeiten beschränken sich meist auf TV-Shows mit ONLINE-Übertragungen… Nichts desto trotz wird im kleinen Kreis in den Familien gefeiert. Kraftvoll und unerschrocken bringt uns Navruz erneuernde Kräfte zurück. Körperliche Vitalität, Stärkung des Geistes, Rückbesinnung auf wesentliches… was wirklich wichtig im Leben ist.

„Während die Welt zusammenkommt, um COVID-19 zu besiegen, dient Nowruz als Inspiration, um sich im Einklang mit der Natur auf gerechtere und dauerhaftere Weise zu erholen und wieder aufzubauen“

UN-Generalsekretär António Guterres - Botschaft für 2021

Der Zauber von „SUMALAK“, grüne Kräuter
SUMALAK - ist eine köstliche, kostbare Speise die speziell an Tagen des Navruz-Fests hergestellt wird. Im Volksmund gibt es viele Sagen über die Entstehung der Bräuche des NAVRUS. In einer Geschichte wird erzählt: in uralter Zeit drangen Invasoren in ein fremdes Land ein. Die Einwohner hatten mehrere Tage und Nächte ihre Stadt verteidigt. Aber schließlich waren die Vorräte der Lebensmittel und Wasser zu Ende und es begann eine Hungersnot in der ganzen Stadt. Eine alte Frau sah einmal auf der Erde eine Kette von Ameisen, die Weizen in ein Nest trugen. Die Alte sammelte ebenfalls Weizenkörner auf und kochte aus ihnen ein leckeres und heilsames Essen - „Sumalak“. Wer es kostete, wurde stark und gesund.

YOUTUBE: DOCA TOURS
Sumalak ist ein Lieblingsgericht der Menschen in Zentralasien während der Ferien in ? Navruz. Es wird seit Jahrhunderten gekocht und die Rezepte können regional variieren, aber die Zutaten sind immer die gleichen: Mehl, in Wasser und Öl gewaschene Weizensprossen. Es ist ein sehr starkes Heilmittel, es hilft, das Immunsystem zu stärken, es hilft, den Körper von chemischen Abfällen zu befreien, verjüngt ihn und stärkt den Körper.

Bis heute ist es üblich, vor und nach dem Fest NAVRUZ verschiedene Spezialitäten aus grünen Kräutern zuzubereiten. Besonders das Feiern des Navruz ohne „Sumalak“ ist unvorstellbar. Neben seiner traditionellen Bedeutung ist dieses Gericht sehr nützlich für die Gesundheit des Menschen, mit vielen Vitaminen die gerade nach dem Winter für den Organismus und das Immunsystem wichtig sind. Gekocht und gedünstet wird „Sumalak“ nur im Frühling aus kurzgewachsenem Weizen, Mehl, Wasser und Öl in einem riesigen Kasan (Schüssel) – und zwar 24 Stunden lang. Bei der Zubereitung wird fröhlich gesungen und getanzt, man scherzt, lacht vergnügt sich 24 Std. lang, bei Tag und Nacht. Vermutlich sind es diese geheimnisvollen „Zutaten“, warum SUMALAK unvergleichlich aromatisch, malzartig, süßlich schmeckt, aber ganz ohne Zucker auskommt.

Navruz war und ist immer der poetischste aller Feiertage, hat viele Dichter inspiriert
Abu Rajhan Beruni, der berühmte zentralasiatische Wissenschaftler beschreibt in seinem Werk im 10. Jh. das Navruz-Fest: „Dieser Monat heißt Muharram. Sein erster Tag wird als Anfang des Jahres sehr feierlich gefeiert... Sobald der NAVRUS kommt, wacht die Erde vom Winterschlaf auf. Es weht der Frühlingswind. Die Küste der Bäche wird mit grünen Gräsern bekleidet, auf den Bäumen treiben Knospen, die lila Blümchen, die moschusartig Wohlgeruch hauchen, schmücken die Zweige der Bäume.“

Omar Hayam erwähnte in seinem Werk „Navrusnoma“ die Zeichen dieses Festes: „...das Haus wird aufgeräumt, mit Grün und Blumen geschmückt, die Eltern, Verwandte, Bekannte werden besucht – dies alles ist zu einem Brauchtum bei den einfachen Leuten geworden.“ Helligkeit, der Sieg über das Dunkle des Winters, spürbar länger werdende Tage – eine Feier des Guten und der Gerechtigkeit, Sieg der Wärme über die Kälte, des Lebens über den Tod.

Der usbekischen Dichter und Staatsmann Alisher Navoij hat den tiefen Sinn von Navruz treffend beschrieben, der bis heute stimmungsvoll jede Seele in fröhliche Schwingung versetzt, motiviert, begeistert.

Am 21. März gehen Glückwünsche von Staatoberhäuptern ein, es werden Grußbotschaften mit Wünschen des Friedens, Wohlergehens und Wohlstandes an andere Völker verschickt. In ganz Usbekistan erklingt feierliche Musik.

Beitrag G. Birkl/ Titelbild N. Birkenstock

Empfohlene LINKS:
Wikipedia: NOURUZSamanak
UNESCO NAWROUZ | UNESCO International Day of Nowruz
USBEKISTAN-ONLINE • MEDIATHEK | Abu Rajhan Beruni
Chefkoch: Sumalak-Süßspeise aus Usbekistan zum Frühlingsanfang (Navruz)

YOUTUBE: Glückwünsche zu NAVRUZ aus Usbekistan

YOUTUBE:  NAVRUZ
Mana o'lkamizga fasllar kelinchagi bo'lmish bahor Navro'z ayyomi bilan kirib keldi. Navro'zi olam! Asrlar davomida xalqimiz uchun, ezgulik, go'zallik, mehr-muruvat, insonparvarlik, bayrami hisoblanib kelgan. Har go'shada Navro'z taomlari - halim, ko'k somsa, ko'k chuchvara, sumalaklar pishirilmoqda. Bu - yillar osha, asrlar osha har yili takrorlanadigan boqiy an'analarimiz - qadriyatlarimizdir.

Navroo'z - o'zbek xalqining ma'naviyat, qadriyatlar bayrami, u insonni yuksak vatanparvarlik, mehnatsevarlik, bunyodkorlik, do'stlik, mehr-oqibat, ezgulik, adolat va tinchlik ruhida tarbiyalaydi.
Bayram tadbirlarimiz har go'shada, har ko'ngilda davom etaversin.
Mana shunday go'zal ayyomda bahoriy kayfiyat barchamizga hamroh bo'lsin.
Navro'zi olam muborak bo'lsin!

Der Frühling, die Braut der Jahreszeiten, ist anlässlich von Navruz in unser Land gekommen. Glücklicher Navruz! Für unser Volk ist es seit Jahrhunderten ein Feiertag der Güte, Schönheit, Güte und Menschlichkeit. In jeder Ecke werden Navruz-Gerichte gekocht - Halim, Somsa, Chuchvara, Sumalak. Dies sind unsere ewigen Traditionen und Werte, die sich jedes Jahr über Jahre und Jahrhunderte wiederholen.
Navruz ist ein Feiertag der Spiritualität und der Werte des usbekischen Volkes, der die Menschen im Geiste des hohen Patriotismus, des Fleißes, der Kreativität, der Freundschaft, der Freundlichkeit, der Güte, der Gerechtigkeit und des Friedens erzieht.
Mögen unsere festlichen Ereignisse in jeder Ecke, in jedem Herzen weitergehen.
Möge die Frühlingsstimmung mit uns allen in einem so schönen Urlaub sein.
Glücklicher Navruz!

YOUTUBE: Ozodbek Nazarbekov va Gulsanam Mamazoitova - Navro'z

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Das Nowruz-Fest

UZ_Musiker_VN Usbekische "Nowruz" Musikgruppe
Am 20. und 21. März 2021 feiert man in mehreren Ländern das traditionelle Fest Nowruz.
Gefeiert wird es beispielsweise in den Staaten Tadschikistan, Iran, Afghanistan, Kasachstan, Turkmenistan, Aserbaidschan, Kirgisien, Türkei, Pakistan und Usbekistan. Rund 300 Millionen Menschen auf der Welt feiern das Fest Nowruz. Das altpersische Wort Nowruz heißt auf Deutsch wörtlich übersetzt „Neuer Tag.“

Im Iran, in Pakistan, in der Türkei, auf dem Balkan (dort besonders im islamisch geprägten Albanien) und bei vielen Völkern in der ehemaligen UdSSR, die nunmehr selbständige Staaten sind, genießt dieses Fest einen hohen Stellenwert.

Usbekische Musiker spielen zum Nowruz auf 
Seit 2009 gehört Nowruz zum UNESCO-Welterbe. Es gibt unterschiedliche Schreibweisen für Nowruz, so beispielsweise mal Nourouz, mal Nourous, mal Navruz. Das lässt sich daher erklären, dass die Schreibweise und Aussprache in einem Land wie dem Iran, wo Farsi gesprochen wird, anders ist als in Usbekistan, wo man usbekisch spricht. In allen Ländern gleich ist die Zeremonie des Frühlingsfestes!.

Usbekische Köstlichkeiten zum Nowruz
Mit Musik und Tanz wird der Einzug des Frühlings gefeiert, gleichzeitig daran erinnert, der helle Tag im Frühling besiegt die dunklen und kalten Wintertage. Musiker und Folkloregruppen sowie gelegentlich Artisten, Tänzer und Puppenspieler treten auf Marktplätzen oder in großen Veranstaltungssälen in den Nowruz-feiernden Ländern auf. Verwandte, Freunde, Nachbarn, Kollegen tauschen Glückwünsche und Geschenke aus. Man serviert erlesene Speisen und Getränke, so wie es hierzulande in der Weihnachtszeit Brauch ist. USBEKISTAN-ONLINE beglückwünscht ihre Leser, die einen Bezug zum Fest Nowruz haben und ausgiebig feiern- alles natürlich unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen.

(Text/Fotos: Volker Neef)

Usbekische Gruppe präsentiert klassische Tänze zu Nowruz; Foto: V. Neef

Für die Liebsten – Nowruz-Süssigkeiten; Foto: V. Neef

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BRI - Wasserzukunft für Zentralasien?

duschanbe_foto_david_trilling Strassenreinigung

Die Belt and Road Initiative (BRI) könnte die Wasserspannungen in Zentralasien verschärfen, argumentiert eine neue Studie, und Peking scheint wenig über die Risiken nachgedacht zu haben.

Für Zentralasien ist Chinas Belt and Road Initiative der größte Infrastrukturantrieb seit Generationen. Und wie die sowjetischen Megadämme, Minen und die verheerende Baumwollmonokultur, die ihr vorausgingen, ist das BRI bereit, Probleme der Wasserverteilung und der Umweltverschmutzung für kommende Generationen zu schüren.

In einem neuen Papier werden Fragen aufgeworfen, wie sich das BRI - eine formlose und sich wandelnde Gruppe von Projekten, die von Peking finanziert werden, oft in extrem korrupten Ländern - auf die prekäre Wasserversorgung in Zentralasien auswirkt. Fragen, die die Regionalregierungen und ihre chinesischen Partner nicht beantwortet haben.

Wasser ist „möglicherweise das schwerwiegendste Problem auf dem Weg des [BRI]“, schreiben Melinda Davies von der University of Queensland und Nathanial Matthews vom King's College London im International Journal of Water Resources Development. Und es ist unklar, „ob die durch das BRI vorgeschlagene Entwicklung und die damit verbundene rasche wirtschaftliche Belebung ein bereits unzusammenhängendes und funktionsgestörtes Wassermanagementsystem zu stark belasten werden“.

Seit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion im Jahr 1991 haben sich die fünf zentralasiatischen Republiken über die einst von Moskau verwalteten gemeinsamen Ressourcen gestritten. Obwohl Usbekistans Führungswechsel im Jahr 2016 einige der schlimmsten Streitigkeiten beigelegt hat, haben die fünf Staaten nur geringe Fortschritte bei der Koordinierung zur Bewältigung anhaltender Wasserknappheit gezeigt, die durch wachsende Bevölkerung und Klimawandel verstärkt wird.

Die Autoren hoffen, dass China eine konstruktive und einigende Rolle spielen kann; es wird keinen Nutzen aus der gesellschaftspolitischen Instabilität an seiner Westflanke ziehen. Der Präzedenzfall deutet jedoch darauf hin, dass Peking nicht über die nötige Geschicklichkeit verfügt. Chinesische Unternehmen haben eine gut dokumentierte Geschichte undurchsichtiger Geschäfte in der Region. Es besteht ein anhaltender Mangel an Koordination zwischen den BRI-Auftragnehmern und chinesische Entwickler sind nicht dafür bekannt, die öffentliche Meinung zu berücksichtigen, selbst angesichts der tiefen Skepsis gegenüber ihren Motiven. (Als Zeichen der Zukunft macht sich Kasachstan bereits Sorgen darüber, dass China die Flüsse Irtysch und Ili nutzt, bevor sie über die Grenze fließen, so die Autoren)

Davies und Matthews untersuchen die vorhandene Literatur, unter anderem zum Wassermanagement bei chinesischen Investitionen in anderen Ländern, und befragen regionale Experten und Interessengruppen zu den Auswirkungen von Industrie, Wasserkraft und Landwirtschaft auf die Wasserversorgung und die Zusammenarbeit. Sie finden kaum Hinweise auf einen durchdachten Ansatz zur Bewältigung der unvermeidlichen Kompromisse, beispielsweise wenn ein vorgelagertes Land den Wasserverbrauch für die Zementproduktion erhöht und ein nachgelagertes Land dieses Wasser für den Tomatenanbau benötigt: „Die Wasserressourcen und ihre Bewirtschaftung scheinen derzeit nicht spezifisch zu sein in politischen Dokumenten oder Vorschlägen im Zusammenhang mit dem BRI verwiesen; und der Initiative sind keine grenzüberschreitenden Rahmenbedingungen für die Wasserkooperation zugeordnet."
Die Zementproduktion ist eine von vielen Branchen, die Bedenken wecken, dass China bei seinen Bemühungen um eine Ökologisierung seiner eigenen Wirtschaft seine umweltschädlichsten Industrien exportiert.

Tadschikistans Zementproduktion hat sich in den letzten fünf Jahren dank chinesischer Finanzen verzehnfacht. In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 wurden fast 1 Million Tonnen exportiert. Die Regierenden Tadschikistans zeigen jedoch wenig Interesse daran, die Industrie zu regulieren oder Aktivisten der Zivilgesellschaft einen Platz am Tisch zu gewähren.

Obwohl der BRI häufig mit Straßen- und Schienennetzen in Verbindung gebracht wird, sorgt die Landwirtschaft in letzter Zeit für Aufregung. Während China zu einem der weltweit größten Lebensmittelimporteure heranwächst, sind die zentralasiatischen Regierungen an den Möglichkeiten zur Schaffung von Arbeitsplätzen interessiert. Höhere Erträge könnten auch den Einheimischen zugute kommen. Eine Ausweitung der Landwirtschaft erhöht jedoch den Druck auf die Wasserversorgung.

Wird China Wissen darüber teilen, wie man Wasser effizient nutzt und dabei helfen, undichte sowjetische Infrastruktur zu reparieren?. Jeder, der durch das Ferghana-Tal fährt, kann sehen, wie dringend die Kanäle repariert werden müssen. Der Abfall ist monumental. Dies gilt auch für die Möglichkeiten: „Chinas Provinz Xinjiang, die über das BRI eng mit Zentralasien verbunden sein wird, verfügt über fortschrittliche Kenntnisse und Technologien zur Verbesserung der Bewässerungseffizienz und zur Bewältigung von Versalzungsproblemen."

Leider sind derzeit „spezifische [landwirtschaftliche] Projekte und Initiativen weitgehend unklar“. Und die Vorteile vor Ort können begrenzt sein, „zumal chinesische Unternehmen […] regelmäßig ihre eigenen Arbeitskräfte entsenden, was die Nachfrage nach lokaler Beschäftigung begrenzt, und es besteht auch das Risiko der Übernutzung und Verschlechterung der Wasserressourcen."
Auch hier sind Kompromisse erforderlich. Aber wer trifft die schwierigen Entscheidungen?
Das ist unklar - und mit der Austrocknung des Aralsees eine frische Erinnerung, ein Grund zur Sorge.

Ohne sorgfältige Planung und einen ausgewogenen, ganzheitlichen Ansatz für die regionale Wasserversorgung heißt es in dem Papier: „Die Geschichte des nicht integrierten Ressourcenmanagements in der Region zeigt, dass eine nicht nachhaltige Entwicklung eine begrenzte und kostspielige Lebensdauer hat.“
 
Quelle/Foto eurasianet.org; Foto von David Trilling - Straßenreinigung von Duschanbe

Research Article - Water futures along China's Belt and Road Initiative in Central Asia
eurasianet.org - Northern Aral's promise stunted by dam height, international disputes

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Gipfeltreffen Usbekistans und Deutschlands wurde abgehalten

videokonferenz_gipfeltreffen Videokonferenz Gipfeltreffen Usbekistan/Deutschland
Am 12. März führte der Präsident der Republik Usbekistan, Shavkat Mirziyoyev, Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Form einer Videokonferenz.

Heute ist Deutschland, eines der fortschrittlichsten Länder der Welt, ein anerkannter Marktführer in Industrie und Technologie und nimmt in verschiedenen Bereichen der Weltwirtschaft eine führende Position ein. Darüber hinaus ist Deutschland aktiv an der Weiterentwicklung internationaler Initiativen zur Überwindung der Auswirkungen der Pandemie beteiligt und leistet Ländern auf der ganzen Welt, einschließlich Usbekistan, erhebliche praktische Hilfe.

Insbesondere die erste große Sendung Coronavirus-Impfstoff wird Ende dieses Monats im Rahmen der COVAX-Initiative mit Unterstützung Deutschlands in unser Land geliefert. Darüber hinaus wurde eine enge Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut aufgebaut, einer führenden europäischen Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten.

Das Treffen der Staats- und Regierungschefs Usbekistans und Deutschlands befasste sich mit den Fragen der weiteren Ausweitung der vielfältigen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern im Kontext der sich verschärfenden Krise aufgrund der schwierigen epidemiologischen Situation in der Welt.

Der Präsident Usbekistans und die deutsche Bundeskanzlerin stellten mit Befriedigung fest, dass die gemeinsame Umsetzung der auf den hochrangigen Treffen in Berlin vor zwei Jahren erzielten Vereinbarungen die stetige Entwicklung der bilateralen Beziehungen sichergestellt hat.

Das usbekische Staatsoberhaupt dankte der Bundesregierung für ihre unerschütterliche Unterstützung für die Politik neuer demokratischer Reformen in Usbekistan und für die Ausweitung ihres Programms der finanziellen und technischen Hilfe auf die sozioökonomischen Reformen.

Besonderes Augenmerk wurde auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit gelegt. Deutschland ist ein wichtiger Technologie- und Investitionspartner Usbekistans.

In den letzten Jahren hat sich das Handelsvolumen um das 1,5-fache erhöht, und es wurden etwa 50 neue Joint Ventures gegründet. Namhafte deutsche Unternehmen wie MAN, Claas, Knauf und Papenburg sind in Usbekistan aktiv. Volkswagen und Viessmann waren die ersten, die auf den Markt kamen, während Siemens und Bosch nach einer langen Pause zurückkehrten. Im vergangenen Jahr haben deutsche Unternehmen mehr als 700 Millionen US-Dollar in die Wirtschaft des Landes investiert.

Während des Treffens wurde vereinbart, gemeinsame Projekte, Geschäftskontakte und Initiativen zu unterstützen sowie die Aktivitäten führender deutscher Unternehmen und Bankinstitute in Usbekistan auszubauen.

Im Mai dieses Jahres wird ein Usbekistan-Deutschland Treffen abhalten, um neue Bereiche der Zusammenarbeit zu erörtern, insbesondere Industriecluster, Digitalisierung und die Entwicklung einer "grünen" Wirtschaft, um Projekte im Bereich erneuerbare Energien zu fördern.

Beide Seiten einigten sich darauf, die Zusammenarbeit in Bezug auf die Mitgliedschaft unseres Landes in der Welthandelsorganisation und in einem konstruktiven Dialog mit der Europäischen Union fortzusetzen, einschließlich des raschen Abschlusses der Vorbereitung eines Abkommens über eine verstärkte Partnerschaft und Zusammenarbeit.

Es wurde betont, wie wichtig es ist, die Menschenrechte und Freiheiten zu stärken, Korruption zu bekämpfen und die Zusammenarbeit in nachhaltigen Bereichen wie der Gleichstellung der Geschlechter zu stärken.
Im Bereich des humanitären Austauschs wurde die Initiative unterstützt, das Studium der deutschen Sprache in Usbekistan auszuweiten und diesbezüglich ein entsprechendes staatliches Programm zu verabschieden.

Der Präsident Usbekistans und die Bundeskanzlerin tauschten sich über aktuelle Themen von internationaler Bedeutung sowie über die Zusammenarbeit in globalen und regionalen Strukturen aus.

Die Politik Usbekistans zur Stärkung der Beziehungen zwischen Freundschaft, guter Nachbarschaft, Vertrauen und Partnerschaft in Zentralasien wurde unterstützt. Die Bemühungen zur Förderung des Friedensprozesses in Afghanistan und zur Förderung regionaler Infrastrukturprojekte in den Bereichen Verkehr und Energie wurden hoch geschätzt.

Nach den Gesprächen lud Präsident Shavkat Mirziyoyev Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem Besuch in die Republik Usbekistan ein.

Das Treffen der beiden Staatsoberhäupter Usbekistans und Deutschlands fand wie immer in einer offenen und konstruktiven Atmosphäre, in einem sachlichen und freundlichen Geist statt.

Quelle/Abbildungen: president.uz 

Amtierende Staatspräsident Usbekistans: Shavkat Mirziyoyev; Foto: president.uz

Bundeskanzlerin: Angela Merkel; Foto: president.uz

Pressemeldungen: Bundeskanzlerin | PresseEcho.de

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Usbekistan - Entwicklung vom weltweit 6. größten Baumwollproduzenten zum 7. größten Baumwollkonsumenten

cotton-fiber Usbekische Baumwolle
Usbekistan wurde laut dem Jahresbericht von Research and Market als sechstgrößter Baumwollhersteller der Welt eingestuft.

Baumwolle hat seit dem 18. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der industriellen Evolution gespielt. Es spielt auch eine wichtige Rolle in der Textilindustrie. Es ist eine arbeitsintensive Geldernte, die weltweit in Massenproduktion hergestellt wird. Baumwolle unterstützt hauptsächlich den globalen Markt für Textilfabriken und den globalen Markt für die Herstellung von Bekleidung. Laut dieser Studie wird der globale Baumwollmarkt bis 2027 voraussichtlich 46,56 Milliarden US-Dollar erreichen, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 2,74% von 2020 bis 2027.

Indien, China, Pakistan und die Vereinigten Staaten sind weltweit die wichtigsten Baumwollproduzenten. Die Vereinigten Staaten exportieren den größten Teil ihrer Baumwollprodukte, da die Textilindustrie weniger entwickelt ist. Asiatische Länder dominieren die Baumwollproduktion und sind auch einer der größten Baumwollkonsumenten. China, Indien, Pakistan und Bangladesch sind die größten Baumwollkonsumenten weltweit und machen einen der weltweit höchsten Konsumenten aus. In den letzten Jahren haben sich sowohl Vietnam als auch Usbekistan zu wichtigen Baumwollkonsumenten entwickelt. 
Usbekistan wurde als 7. größter Baumwollkonsument der Welt eingestuft.

Quelle/Foto: Tashkenttimes.uz

WIKIPEDIA - Baumwolle
Cuttonupguide: Baumwolle: ein Überblick
Baumwollbörse.de - China ist neben Indien der weltgrößte Produzent, der größte Konsument und gleichzeitig größter Importeur von Baumwolle
Statistic - Leading cotton producing countries worldwide in 2019/2020
Finanzen.net - Global Cotton Market Report 2021-2027 - $46.56 Billion Industry
GlobalNewswire/ RESEARCH_AND_MARKETS - Consumption, Production, Export, Import Countries
USDA United States Department of Agricultural Service - Cotton: World Markets and Trade
OECD-FAO Agricultural Outlook 2019-2028 (PDF-Download)

Usbekisches Baumwollfeld; Foto: Centralasia-Travel

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