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Goldstickerei in Usbekistan – Handwerkskunst auf höchstem Niveau

Zentrale Mustersequenz aus einem rechteckigen Teppich; Foto: C. Grosse
Das nationale Kunsthandwerk hat in Usbekistan eine lange Tradition. Die Sachkenntnisse der Handwerker und Master werden seit jeher von Generation zu Generation weitergegeben und werden, bis heute, als kulturelles Erbe in sämtlichen Bereichen der Handwerkskunst aufrechterhalten.

Die Handwerkskunst nimmt in Usbekistan einen wichtigen Platz im kulturellen Erbe Usbekistans ein. Die Anwendungsgebiete der Handwerkskunst sind sehr vielfältig. Dies geht über die Herstellung, nach alten Rezepturen, der Seiden-Papierherstellung und der damit verbundenen Miniatur-Seidenpapiermalerei. Aber auch der Verarbeitung von hochwertigen Stoffen zur Herstellung von Kleidung, der Verarbeitung von komplexen Schmuckornamenten in der Juwelierkunst, der Holzschnitzerei, der Teppichweberei, der Keramikkunst, der Verarbeitung von Kupfer, die Kunst der Messerschleiferei, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch die Seiden- und Goldstickerei gehört dazu, die bis weit über die Grenzen Usbekistans, bis heute, bekannt ist. Besonders zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang die Stadt Bukhara. 

Goldornamente von Buchara-Handwerkern schmücken die Museumsausstellungen in Usbekistan. Sie werden in den Museen des Auslandes - Russland, Indien, Indonesien, China, Sri Lanka und andere – aufbewahrt. Buchara Zarduzis, bei dem es sich um feste Stickereien mit goldenem Hintergrund handelt, sind die unverzichtbaren Teilnehmer internationaler Ausstellungen.

Bukhara – Die Kuppeln der alten Basare; Foto: C. Grosse 

Bukhara ist eine der ältesten Städte Usbekistans, gelegen in der gleichnamigen Provinz, und spielte, aus Sicht der Handelsreisenden, eine zentrale Rolle. Denn Bukhara war eine der Drehscheiben auf den alten Handelswegen an der Seidenstraße. Die Stadt war berühmt für ihre architektonischen Denkmäler und Moscheen, die teilweise bis heute erhalten sind. Zudem ist Bukhara als „Stadt der Medresen" bekannt geworden. Darüber hinaus prägten zahlreiche große Persönlichkeiten die Stadt und die Region mit ihrem Wirken: wie beispielsweise der Mediziner ibn-Sina (Avicenna), die Dichter Rudaki und Firdausi oder der Universalgelehrte Al–Farabi. 


Kurze Geschichte der Goldstickerei in Bukhara
Die Goldstickerei als Kunst war einzigartig. Die exklusive und schöpferische Arbeit der Meister wurde erst als solche zur Kunst entwickelt. Die Geheimnisse der Goldstickerei wurden mündlich überliefert. Außenstehende konnten somit die Geheimnisse der Volkskunsthandwerker nicht nachvollziehen. Sehr lange Zeit war die Goldstickerei fest in den Händen der Männer. Komplexe Techniken wurden von diesen beherrscht. Später wurden diese Geheimnisse den Frauen in den Familien beigebracht, so, dass seitdem Frauenhände die Arbeit der Goldstickerei perfektioniert haben.
Neben den Kleidern waren die Haushaltsgegenstände mit goldenen Nähten verziert. Sie sind: Lula-Bolish-Polster, Takyacha-Bezüge für Kissen, Djoypush-Bettdecken für ein Hochzeitsbett, Takhmonpush-Vorhänge für Nischen, Djoynamos-Gebetsteppiche, Chimillik-Vorhänge zum Trennen der Wohnung.

Kopfbedeckung eines Emirs (Ark Zitadelle Bukhara), Goldstickerei auf Samt; Foto: C. Grosse

Viel Aufmerksamkeit wurde der Dekoration von Kopfbedeckungen gewidmet, der Tyubeteika. Dies war die am weitesten verbreitete Art von Hüten. Die spezifische Buchara-Art von Tyubeteika ist Tyubeteika aus goldenen Fäden-Kallapushi Zarduzi, ein Teil des Kostüms der Hofaristokratie. Und später wurde es, anlässlich seiner Beschneidung, zum obligatorischen Element der Hochzeitssuite und des Jungenkleides.

Wann exakt die Goldstickerei ihren Weg nach Usbekistan nahm ist nicht eindeutig zu datieren. Diese verbreitete sich wahrscheinlich von Babylon auf andere Länder der Region, und kam somit auch nach Usbekistan. Nach archäologischen Funden ist auf dem Territorium von Usbekistan die Goldstickerei seit dem Altertum bekannt. Auf einzigartigen Resten von Wandmalereien aus dem 6.–8. Jahrhundert im Palast von Afrasiab, einem Vorläuferort vom heutigen Samarkand, wurden Darstellungen von Menschen in eleganter goldbestickter Kleidung identifiziert.

Viel Aufmerksamkeit wurde der Dekoration von Kopfbedeckungen gewidmet, der Tyubeteika. Dies war die am weitesten verbreitete Art von Hüten. Die spezifische Buchara-Art von Tyubeteika ist Tyubeteika aus goldenen Fäden-Kallapushi Zarduzi, ein Teil des Kostüms der Hofaristokratie. Und später wurde es, anlässlich seiner Beschneidung, zum obligatorischen Element der Hochzeitssuite und des Jungenkleides.

Wann exakt die Goldstickerei ihren Weg nach Usbekistan nahm ist nicht eindeutig zu datieren. Diese verbreitete sich wahrscheinlich von Babylon auf andere Länder der Region, und kam somit auch nach Usbekistan. Nach archäologischen Funden ist auf dem Territorium von Usbekistan die Goldstickerei seit dem Altertum bekannt. Auf einzigartigen Resten von Wandmalereien aus dem 6.–8. Jahrhundert im Palast von Afrasiab, einem Vorläuferort vom heutigen Samarkand, wurden Darstellungen von Menschen in eleganter goldbestickter Kleidung identifiziert.

Viel Aufmerksamkeit wurde der Dekoration von Kopfbedeckungen gewidmet, der Tyubeteika. Dies war die am weitesten verbreitete Art von Hüten. Die spezifische Buchara-Art von Tyubeteika ist Tyubeteika aus goldenen Fäden-Kallapushi Zarduzi, ein Teil des Kostüms der Hofaristokratie. Und später wurde es, anlässlich seiner Beschneidung, zum obligatorischen Element der Hochzeitssuite und des Jungenkleides.

Wann exakt die Goldstickerei ihren Weg nach Usbekistan nahm ist nicht eindeutig zu datieren. Diese verbreitete sich wahrscheinlich von Babylon auf andere Länder der Region, und kam somit auch nach Usbekistan. Nach archäologischen Funden ist auf dem Territorium von Usbekistan die Goldstickerei seit dem Altertum bekannt. Auf einzigartigen Resten von Wandmalereien aus dem 6.–8. Jahrhundert im Palast von Afrasiab, einem Vorläuferort vom heutigen Samarkand, wurden Darstellungen von Menschen in eleganter goldbestickter Kleidung identifiziert.

Viel Aufmerksamkeit wurde der Dekoration von Kopfbedeckungen gewidmet, der Tyubeteika. Dies war die am weitesten verbreitete Art von Hüten. Die spezifische Buchara-Art von Tyubeteika ist Tyubeteika aus goldenen Fäden-Kallapushi Zarduzi, ein Teil des Kostüms der Hofaristokratie. Und später wurde es, anlässlich seiner Beschneidung, zum obligatorischen Element der Hochzeitssuite und des Jungenkleides.

Wann exakt die Goldstickerei ihren Weg nach Usbekistan nahm ist nicht eindeutig zu datieren. Diese verbreitete sich wahrscheinlich von Babylon auf andere Länder der Region, und kam somit auch nach Usbekistan. Nach archäologischen Funden ist auf dem Territorium von Usbekistan die Goldstickerei seit dem Altertum bekannt. Auf einzigartigen Resten von Wandmalereien aus dem 6.–8. Jahrhundert im Palast von Afrasiab, einem Vorläuferort vom heutigen Samarkand, wurden Darstellungen von Menschen in eleganter goldbestickter Kleidung identifiziert.

Viel Aufmerksamkeit wurde der Dekoration von Kopfbedeckungen gewidmet, der Tyubeteika. Dies war die am weitesten verbreitete Art von Hüten. Die spezifische Buchara-Art von Tyubeteika ist Tyubeteika aus goldenen Fäden-Kallapushi Zarduzi, ein Teil des Kostüms der Hofaristokratie. Und später wurde es, anlässlich seiner Beschneidung, zum obligatorischen Element der Hochzeitssuite und des Jungenkleides.

Wann exakt die Goldstickerei ihren Weg nach Usbekistan nahm ist nicht eindeutig zu datieren. Diese verbreitete sich wahrscheinlich von Babylon auf andere Länder der Region, und kam somit auch nach Usbekistan. Nach archäologischen Funden ist auf dem Territorium von Usbekistan die Goldstickerei seit dem Altertum bekannt. Auf einzigartigen Resten von Wandmalereien aus dem 6.–8. Jahrhundert im Palast von Afrasiab, einem Vorläuferort vom heutigen Samarkand, wurden Darstellungen von Menschen in eleganter goldbestickter Kleidung identifiziert.

Herrenmantel, Samt mit Goldstickerei, Mitte 19. Jahrhundert; Foto: C. Grosse

Als offizielle Hofkunst florierte diese Kunst auch sehr am Hof des Amir Timur. Amir Timur war ein zentralasiatischer islamischer Militärführer eines in Samarkand ansässigen mongolischen Stammesverbandes und Eroberer am Ende des 14. Jahrhunderts. Die Goldstickerei wurde immer weiter entwickelt. Im 17. Jahrhundert erhielten davon zwei russische Botschafter, Boris und Semen Pazukhan (1669-1671), besondere Erkenntnisse, die sich in ihren Memoiren daran erinnern konnten, dass der in Bukhara ansässige Dschaniden Khan, Abudlaziz Khan, der von 1647–1680 regierte, ihnen goldbestickte Gewänder, Hüte und Gürtel schenkte. Die Fortsetzung der Goldstickerei, und damit verbunden die weitere Perfektionierung handwerklicher Techniken, fand am Hofe der Emire von Bukhara im 18. Jahrhundert bis zum Ende des 19. Jahrhunderts statt. Eine beträchtliche Anzahl Goldstickereien aus dem Besitz der Emire von Buchara Nasrullo (1827-1860), Abdulahad Khan (1895-1911) und Alim Khan (1880-1944) sind bis heute in Museen erhalten geblieben. 

Sommerpalast des letzten Emirs von Bukhara, Sayyid Mir Muhammad Alim Khan (Uzbek: Said Mir Muhammad Olimxon, 3 January 1880 – 28 April 1944); Foto: C. Grosse

Im 19. und 20. Jahrhundert war die Goldstickerei mit Samtstoff besonders beliebt. Neben Samt, Wollstoffen und Seide wurde aber auch Leder bestickt. Samt wurde grundsätzlich für die Stickerei auf Mäntel benutzt, Seidenstoffe für die Gewänder, Kopftücher und Gürtel verwendet. Halbseidenstoffe wurden für die Herstellung von Gebrauchs-und Verbrauchsgütern, wie beispielsweise Gebetsteppiche oder Kissenbezüge, eingesetzt.

Die Grundlage für die Goldstickerei mit Samt in gesättigten Farben wie blau, schwarz, violett, kirschrot, fliederfarben und braun wird besonders gerne verwendet. Diese prächtige Leinwand verstärkt die Wirkung der Goldstickerei, und die Fäden glänzen auf ihr noch stärker. In der Goldstickerei gibt es mehr als vierzig Techniken.

Für Frauen wurden Ledergaloschen bestickt. Um ein luxuriöses Aussehen zu erzielen, werden viele Produkte zusätzlich mit Edelsteinen und Halbedelsteinen verziert: Diamanten, Perlen, Smaragde, Rubine, Saphire. Außerdem wurden diese Erzeugnisse mit Gold-, Silber- und vergoldeten Plaketten in verschiedenen Formen eingearbeitet.

Goldstickerin mit 50 Jahren Berufserfahrung; Foto: C. Grosse 

Es gibt eine Vielzahl von Fäden und Techniken, um unterschiedliche Texturen zu erzeugen. Die Gold- und Silberfäden waren dünne Metallfäden, die dicht auf Seide gesponnen wurden. Für die Herstellung von goldenen Fäden wurden silberne Fäden vergoldet. Solche Fäden waren bereits in Babylon und im alten Ägypten bekannt. Neben Goldfäden wurden auch gefärbte gesponnene und nicht gesponnene Seide verwendet.

Herausforderungen der Goldstickerei in der Gegenwart
Bei einem Besuch in der „Bukhara Gold Embroidery Factory“ hatte unsere Redaktion die Möglichkeit tiefe Einblicke in die Goldstickerei zu erhalten und mit den Mitarbeiterinnen ins Gespräch zu kommen.

Firmensitz „Bukhara Gold Embroidery Factory“; Foto: C. Grosse

Die meisten Mitarbeiterinnen sind bereits im Ruhestand, arbeiten jedoch weiter in der Goldstickerei, da dies ein wichtiger Aspekt der Kommunikation und des gemeinsamen Miteinanders ist. Mitunter arbeiten einige Handwerkskünstlerinnen bereits seit 40 oder 50 Jahren in der Goldstickerei. Aktuell ist der Nachwuchs in der „Bukhara Gold Embroidery Factory“ durch junge Stickerinnen gesichert. Dennoch ist es eine große Herausforderung für die Unternehmensleitung entsprechendes Personal zu finden und auszubilden.

Goldstickerinnen beim Handwerk; Foto: C. Grosse

Die Handwerkskunst der Goldstickerei ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Zum einen erfordert die Arbeit äußerste Präzision, ein hohes Maß an handwerklicher Geschicklichkeit und vor allen Dingen Ausdauer und Konzentration. Zum anderen ist die größte Herausforderung, sich lange Zeit auf einen Punkt zu konzentrieren. Dies erfordert maximale Anstrengung der Augen, was bedeutet, dass im Laufe der Zeit die Sehschwäche nachlässt. Daher tragen alle Mitarbeiterinnen Brillen. Durch die einseitige Arbeitsbelastung der Hände und der Handgelenke, als auch die damit verbundene leicht nach vorn gebeugte Arbeitshaltung insgesamt, was oft mit Rückenproblemen und anderen Schmerzen verbunden ist, machen es unbedingt erforderlich, dass regelmäßige Pausen und gymnastische Übungen eingelegt werden.

Auftragsarbeit eines 30 m langen Vorhangs; Foto: C. Grosse

Auch hier werden die Arbeitsweisen und Techniken mündlich von Generation zu Generation nur durch eine spezielle Ausbildung, im Sinne von „Learning by Doing“, weitergegeben. Eine Ausbildung im klassischen Sinne mit einem offiziellen Berufsabschluss ist nicht erforderlich.

Sehr kompliziert ist es, die Zwischenräume der Muster mit entsprechenden Farben zu besticken. Um einen Millimeter Wegstrecke mit einem Goldfaden zu besticken erfordert dies 32 Stiche. Daher sind Auftragsarbeiten mit sehr viel Zeit verbunden und zeitlich schwer kalkulierbar. Dies hängt von der Komplexität der Muster, der Farben und der Länge/Breite des Objektes ab. Aktuell wurden für einen drei Meter langen Vorhang ca. fünf Monate Arbeitszeit inklusive Spätschichten einkalkuliert. Eine Auftragsarbeit für einen Vorhang mit 30 m Länge und 15 m Breite kann zwischen ein bis drei Jahre Zeit in Anspruch nehmen.

Seidenrolle; Foto: C. Grosse

In den Zeiten der ehemaligen Sowjetunion wurden viele staatliche Aufträge, hauptsächlich vom Militär, erteilt. Unter anderem wurden Auszeichnungen, spezielle Wappen und Dienstgradabzeichen für Generäle und hohe Funktionäre gestickt.

Die Materialien wurden aus der 1881 von Franzosen gegründeten Moskauer Seidenfabrik „Shcherbakov" geliefert. Die Moskauer Seidenfabrik „Shcherbakov" galt viele Jahre lang als ein bedeutendes Unternehmen der Textilindustrie in der UdSSR, in dem über 100 Arten von Seidenstoffen hergestellt wurden. Das Unternehmen produzierte unter anderem Kleidersamt, Jacquard- und bedruckte Stoffe für Kostüme oder Pelze mit glatter und geflochtener Oberfläche.

Schnittmuster inklusive Goldstickereien; Foto: C. Grosse 

Heute werden die Materialien aus unterschiedlichsten Regionen importiert. Unter anderem spielt eine Fabrik in Frankfurt am Main eine wichtige Rolle. Dort werden Stoffe maschinell, unter anderem Samtstoffe, produziert. Mit hoch-moderner Technologie werden Muster von Goldstickereien auf diese Stoffe bestickt. Die importierten Stoffe in Bukhara werden jedoch in Handarbeit vor Ort bestickt. Die „Bukhara Gold Embroidery Factory“ ist die einzige Fabrik, gegründet 1930, die in Zentralasien hochwertige Goldstickereien produziert.

Um auch zukünftig konkurrenzfähig zu sein, werden permanent neue Materialien, Muster und Arbeitstechniken weiterentwickelt. Besondere Aufmerksamkeit legt man auf die wissenschaftliche Untersuchung von Mustern, das Studium der Methoden, Typen oder Namen des Nähgoldes. Die Meister, Künstler, Schnitzer von Mustern bleiben nicht stehen und erfinden neue Nähte und Stiche, Muster und Ornamente, wobei sie die Traditionen ihrer Vorfahren bewahren; sie beherrschen neue Technologien und führen sie in die Produktion ein.

Experimentieren neuer Muster und Materialien; Foto: C. Grosse

Referenzen sind genug vorhanden. Unter anderem wurde ein Vorhang, speziell für die Eröffnung des „Shanghai Cooperation Organisation Summit 2022“ in Samarkand, an der acht Staatspräsidenten anwesend waren, fertig gestellt. Oder auch ein Gebetsteppich für die Kaaba in Mekka, Saudi Arabien. Und nicht zuletzt das Teppichkunstwerk zur Eröffnung des ersten „Gold Embroidery and Jewelry Festival“ im Mai 2022, welches von nun an alle zwei Jahre stattfindet.

Die Goldschmiede von Buchara unterscheiden mehrere Arten von Goldstickereien:
1) "zarduzi-zaminduzi" - feste Bestickung des Hintergrunds mit Gold,
2) "zarduzi-gulduzi" - Nähen nach einem Scherenschnittmuster,
3) "zarduzi-gulduzi-zaminduzi" - kombinierte Nähtechnik, die die ersten beiden Arten miteinander verbindet,
4) "zarduzi-berishimduzi" - kombiniertes Nähen,
5) "zarduzi-pulyakchaduzi" - Kombination von Goldstickerei mit aufgenähten Pailletten.

Hauptteppich zur Eröffnung des ersten „Gold Embroidery and Jewelry Festival“ im Mai 2022; Foto: C. Grosse

Die Goldstickerei hat in den letzten Jahrzehnten wieder an Popularität zugenommen. Mit der diesjährigen Eröffnung des „Gold Embroidery and Jewelry Festival“ im Mai 2022 in Bukhara werden klare Ziele verfolgt.

Die Ziele des Festivals sind die Identifizierung talentierter Kunsthandwerker, die Beschleunigung der Entwicklung von Goldstickerei und Schmuck, die Anziehung von Touristen, die Organisation von Volksfesten und Aufführungen von Folklore-Ensembles und Gruppen von Seiltänzern, Askiyachi und Komödianten, Handwerkerkurse, Künstlergassen und andere.

Ein weiteres Ziel des Festivals ist es, Schmuck und Kunst als nationale Marke auf die internationale Ebene zu bringen, Touristen durch die Demonstration der nationalen kulturellen Traditionen des usbekischen Volkes anzuziehen als auch das Festival in der ganzen Welt bekannt zu machen und es zu fördern.

Beitrag/Fotos: Dipl. Chem. Christian Grosse
President Open International Dialogue
Президент  Открытого международного диалога

Kontakt:
Tucholskystr. 33
10117 Berlin
Telefon: +49 30 2888 3891
Mobil: +49 174-27 26 765
Mail: cekgro(at)gmx.de

Herausgeber : ‎ StoryBridge Press (24. Januar 2021)
Sprache : ‎ Englisch
Taschenbuch: ‎ 224 Seiten
ISBN-13: ‎ 978-0648657958

Herausgeber: ‎ Scholars' Press (14. Februar 2022)
Sprache: ‎ Englisch
Taschenbuch: ‎ 80 Seiten

ISBN-13: ‎ 978-6138969334 

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Künstlerprofil: Tatjana Worm-Sawosskaja • Konzertpianistin

Tatjana Worm-Sawosskaja • Konzertpianistin; Foto: Tatjana Worm-Sawosskaja
„Die Musik ist die Sprache meiner Seele. Dieses kostbare Gut möchte ich an die Menschen vermitteln und dadurch ihre Herzen erreichen.“ – Tatjana Worm-Sawosskaja

Biografie
Tatjana Worm-Sawosskaja ist Vertreterin der russischen Klavierschule. Geboren in Usbekistan als dieses Land ein Teil von UdSSR war und zum großen Imperium gehörte, das die Welt mit so vielen Musikern der Extraklasse bescherte.

Ihr erstes Studium im Hauptfach Klavier begann sie im Alter von 14 Jahren an der Staatlichen Fachschule für Musik in ihrer Geburtsstadt Termes (Usbekistan, vormals UdSSR) und schloss dieses mit Diplom mit Auszeichnung (Abschluss in allen Studienfächern mit der Note 1,0) mit 18 Jahren ab.

Dem folgte ein weiteres Studium im Hauptfach Klavier am renommierten Staatlichen Konservatorium in Taschkent (Hauptstadt von Usbekistan), das sie im Alter von 23 Jahren in der Klasse bekannter Pädagogin und Pianistin Frau Natalia Lebedeva, in der pädagogischen Linie der Ururenkelin von Franz Liszt, ebenfalls mit Diplom mit Auszeichnung. Der Abschluss in allen Studienfächern wurde mit der Note 1,0 als Konzertpianistin absolviert.

Das Aufbaustudium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Mannheim bei Prof. Andreas Pistorius, Prof. Michael Hauber und Ulrich Eisenlohr absolvierte sie ebenfalls sehr erfolgreich.

 Tatjana Worm-Sawosskaja ist die erste und die einzige Pianistin, die auf im 3D-Format auf diese Art und Weise ihre Konzerte gestaltet und damit eine neue Ära im Konzertleben anschlägt.

„Klassik für Alle“
„Russische Weihnachten", „Frauengeschichten“, „Polichinelle – der Weg zu Rachmaninow“, „Oh lieb so lang Du lieben kannst“, „Bernhard Simon, ein Schweizer Architekt. Sein Weg von St. Petersburg zurück in die Schweiz“, „Reise durch Europa“, „Orient trifft Okzident“, „Instrumentale Musik gestern und heute“ und viele andere drei-dimensionale Konzertreihen von Tatjana Worm-Sawosskaja laufen erfolgreich unter ihrem persönlichen Motto: „Die Musik ist die Sprache meiner Seele. Dieses kostbare Gut möchte ich an die Menschen vermitteln und dadurch ihre Herzen erreichen.“

YOUTUBE KANAL - Tatjana Worm-Sawosskaja

Konzerte im In- und Ausland, Auftritte im Rundfunk und Fernsehen, im Europarat und bei der Generalvertretung der Russischen Föderation in Straßburg, bei Generalkonsulat der Republik Usbekistan in Frankfurt am Main, namhaften deutschen Unternehmen wie: Deutsche Bank, Commerzbank, Sparkasse, Südwestmetall, Porsche, Daimler, BMW, Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und bei vielen anderen großen Häusern zeichnen ihre künstlerische Laufbahn aus.

Die Presse schwärmt von ihr…
„…eine sensible Künstlerin der Extraklasse für Ohr und Auge“, „Virtuosität des Klavierspiels“, „Glanzpianistin“,„…russische Impressionen, Tatjana Worm-Sawosskaja ist nicht allein eine hervorragende Künstlerin, sondern auch eine atemberaubende Frau“

Klavierstudio von Tatjana Worm-Sawosskaja – bundesweit erste private Einrichtung für begabte Kinder und Jugendliche

Im Bereich der Förderung des jungen talentierten pianistischen Nachwuchses hat Tatjana Worm-Sawosskaja schon vor Jahren ihre Vision mit großem Erfolg umgesetzt. Dies in Schwetzingen/ Deutschland *, der berühmten Sommerresidenz des kunstsinnigen Kurfürsten Karl Theodors, der das musikalische Leben am Kurpfälzer Musenhof geprägt hat.

In dieser Stadt „der Muse“, leitet Tatjana Worm-Sawosskaja seit vielen Jahren, das von ihr gegründete „Klavierstudio für begabte Kinder und Jugendliche“. Dieses ist bundesweit die erste private Einrichtung zur Förderung der jungen pianistischen Elite, die von hervorragenden Pädagogen und Konzertpianisten nach dem Stundenplan und den Methoden der russischen Klavierschule unterrichtet wird.

Junge Pianistinnen und Pianisten wurden in den Jahren als erfolgreiche Preisträger/innen viele hundert Male bei nationalen und internationalen Klavierwettbewerben mit Einladungen u.a. im Royal Albert Hall in London, Carnegie Hall in New York, Roy Thomson Hall in Toronto, Beethoven-Haus in Bonn zu Konzertieren ausgezeichnet. Zahlreiche von ihnen studieren erfolgreich an Hochschulen für Musik.

Das Ziel dieser Institution ist es den Kindern und Jugendlichen eine Ausbildung im Fach Klavier zu ermöglichen, die allen internationalen Normen entspricht.

Alle Dozenten des Klavierstudios haben ein abgeschlossenes Studium sowie Aufbaustudium in ihren Hauptfächern und zeichnen sich durch eine hohe Professionalität und eine erfolgreiche pädagogische und konzertante Erfahrung aus.

Das Klavierstudio von Tatjana Worm-Sawosskaja arbeitet nach den Lehrplänen, die im Kollegium selbst erarbeitet und dem Ausbildungsplan im Klavierstudio angepasst werden, und unterrichtet nach Methoden der russischen Klavierschule.

Bausteine zum Erfolg der Klavierschule
• Die Aufnahme zum Unterricht erfolgt ab vierten Lebensjahr. Die Dauer der Gesamtausbildung im Klavierstudio liegt zwischen acht und zehn Schuljahren.
• Der Stundenplan der Schülerinnen und Schüler im Kindergartenalter besteht wöchentlich aus 2 x Klavierunterricht mit der Dauer je 30 Min.
• Der Stundenplan der Schülerinnen und Schüler im Grundschulalter besteht wöchentlich aus 2 x Klavierunterricht und 1 x Unterricht im Fach "Musiktheorie/Gehörbildung" mit der Dauer je 45 Min.
• Ab der 5.Klasse wird das musikalische Wissen vertieft, durch das Pflichtfach "Musikgeschichte" ergänzt.
• Am Ende der 8. Klasse beenden die Schüler:innen ihre Ausbildung im Klavierstudio mit einem Diplom.
• Im Laufe jedes Schuljahres absolvieren Schülerinnen und Schüler zahlreiche Prüfungen, Tests, interne Vorspiele, öffentliche Konzerte und Wettbewerbe. Zusammen mit unseren Dozenten besuchen sie regelmäßig Konzerte, Opern und Museen.
• Der Klavierunterricht kann nach Wunsch in Deutsch, Englisch oder Russisch geführt werden.

Als Ergebnis dieser besonderen Ausbildung wurden Schüler:innen mehrere hundert Male als erfolgreiche Preisträger:innen bei zahlreichen internationalen, nationalen und regionalen Klavierwettbewerben mit Einladungen in der Royal Albert Hall in London, in der Carnegy Hall in New York, im Beethoven-Haus in Bonn u.a. zu spielen, ausgezeichnet. Sehr viele Teilnehmer:innen studieren bereits im Pre-College oder im Hauptstudium an Hochschulen für Musik.

• Für Erwachsene werden die Fächer Klavier, Jazz, Komposition, Theorie/Gehörbildung, Harmonielehre und Musikgeschichte angeboten. Die Aufnahme zum Unterricht erfolgt im Laufe des Schuljahres. Für Interessenten gibt es ein Bewerbungsformular für die Probezeit.

* „Man sprach damals vom kurpfälzischen Versailles mit Superlativen und nicht selten von einem ´Paradies für Tonkünstler´.“ (Friedrich Heinrich Jakobi)

* „Wenn der Kurfürst in Schwetzingen war und ihm sein vortreffliches Orchester dahin folgte, wähnte sich die Hofgesellschaft in eine Zauberinsel versetzt, wo alles klang und sang. Aus dem Badehause ertönte abends die wollüstige Musik, ja aus allen Winkeln und Hütten des kleinen Dorfs hörte man die magischen Töne seiner Virtuosen.“ (Christian Friedrich Daniel Schubart)

KONTAKT: Tatjana Worm-Sawosskaja

Website: https://www.worm-sawosskaja.de

Email: t.worm-sawosskaja(at)web.de


Mobil: 0049/ 172 750 743 9

Kontaktformular

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Künstlerprofil: Sultan Ali Rakhmatov • Pop-Musik

SULTAN ALI RAKHMATOV  - In Usbekistan kennt ihn jedes Kind auf der Strasse und seine Musik ist weit über die Grenzen Usbekistans hinaus bekannt. Der aus Taschkent stammende Komponist und Pop-Musiker Sulton Ali ist der „André Rieu" des Orients…, so wird er begeisternd von seinen Fans genannt. Man kennt den berühmten Komponisten in ganz Zentralasien und im fernen Osten. Sultan Ali ist einer der berühmtesten künstlerischen Persönlichkeiten in Usbekistan, verfügt über ca. 1.200 Kompositionen. Seine musikalischen Vorlagen werden in Filmen und für andere Kunstwerke verwendet, so z.B. als musikalische Untermalung einer 3D mobile Show des Taschkenter Polytechnikums. Diese Präsentation gibt es in dieser Form nur dreimal auf der Welt, u.a.. im BMW Museum in München.

„Markantes Kennzeichen für seine Musik ist, die Herzen der Menschen in besonderer Weise anzusprechen“ 

Mit seiner Musik und weichen Sound weckt er verborgene Schätze in der Seele… Das Publikum jeden Alters liebt seine Melodien, weil seine Kompositionen die Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und kulturellem Hintergrund ansprechen.

Sultanov Ali Rakhmatov wurde am 13. Januar 1970 in Taschkent geboren. Sein Vater stammt von Margilan, seine Mutter aus der berühmten Stadt an der Seidenstrasse, Samarkand. Bereits als er als Kind laufen lernte, interessierte er sich für Musik. Seine musikalische Ausbildung hatte er später durch einen Militär-musikalischen Korb erfahren. Sein erstes Musikinstrument war das klassische Fagott.

Später beschäftigte er sich mit Elektro-Piano, Synthesizern. Mit 14 Jahren veröffentlichte er seine erste Komposition. Seit diesem Zeitpunkt ist Sulton Ali öffentlich aufgetreten, hat gemerkt, was dem Publikum besonders gefällt. Sultanov Ali hat zwei Jahre das Musikkonservatorium in Taschkent besucht. Mit 17 Jahren gründete er seine eigene Band, mit dem Namen „USBEKISTAN".

Er beschäftigte sich schwerpunktmäßig instrumental. Obwohl er andere Schüler in Gesang ausgebildet habe, hat er selbst auf seinen Auftritten öffentlich nicht gesungen. 1995 wurde das 1. Album, das bekannte Werk – „Assalom Usbekistan" veröffentlicht, als ein großartiger Erfolg gefeiert. Seit diesem Zeitpunkt war er jeden Tag mit einem Beitrag im Fernsehen zu sehen. Großes professionelle Konzerte hatte er 2002 in Moskau und danach 2006 in Almaty, in Kasachstan.

Ein eigenes Orchester wurde 2006 unter dem Namen „Sulton Ali" gegründet. Der typische Orchestersound entsteht durch: 2 Keyboards als Hauptinstrumente, 1 Electro Akustik Gitarre, 1 Sax und Sopran, 1 Electro Percussion, 2 Natural Percussion solo, je 1 Bouzouki, 1 Mandolin-, 1 Indian-Trommel, 4 Karnay, Orchester-Streicher; Sänger, Insgesamt besteht das Orchester aus 35 Mitgliedern.

Der Registan Platz in Samarkand ist historisch, zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Seit 1997 wird traditionell alle zwei Jahre das internationale Musikfestival SHARQ TARONALARI (Melodie des Ostens) unter Vorsitz von UNESCO durchgeführt. 2017 feierte das Festival das 2o jährige Bestehen. An diesem Festival beteiligen sich mehr als 60 Länder. Deutschland ist auf diesem Festival ebenfalls vertreten.

Die Musik von Sulton Ali wird seit Beginn des 1. Festivals jedes Mal zur Eröffnung gespielt. Darauf ist der Künstler besonders stolz, es ist für ihn eine große Ehre und Anerkennung für seine musikalische Karriere.

Zum Auftritt auf dem Registan Platz wurde ein Video veröffentlicht, das auch im Internet auf YOUTUBE zu finden ist. Eine DVD ist ebenfalls erhältlich.

Derzeit hat der Künstler Anfragen aus Bulgarien, Israel und USA. Sein Ziel ist es u.a. eine Europatour zu organisieren.

Kontakt: • Facebook • Gerhard.Birkl (at) yahoo.de

YOUTUBE: Sulton Ali Rahmatov - Destiniy 

YOUTUBE: Sulton Ali Rahmatov - Happiness

YOUTUBE: Sulton Ali Rahmatov - Feelings

YOUTUBE: Sulton Ali Rahmatov - Beautiful Melody

YOUTUBE: Sulton Ali Rahmatov - Symphony 2

YOUTUBE: Sulton Ali Rahmatov - Mustaqillik navolari

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Der erste Band der „Islamic Encyclopedia“ wurde in Usbekistan veröffentlicht

islamic_encyclopedia Taschkent - Islamische Enzyklopädie

In Usbekistan werden umfangreiche Arbeiten durchgeführt, um die universellen menschlichen Werte zu bewahren, das wissenschaftliche und kulturelle Erbe des usbekischen Volkes wiederzubeleben und der Öffentlichkeit die Essenz der wahren Religion des Islam zu vermitteln, berichtet der IA-Korrespondent „Dunyo“.

Das Dekret des Präsidenten der Republik Usbekistan vom 16. April 2018 „Über Maßnahmen zur radikalen Verbesserung der Aktivitäten im religiösen und pädagogischen Bereich“ ist die grundlegende Grundlage dieser Aktivitäten. Dementsprechend wurde die Internationale Islamische Akademie Usbekistans gegründet, und eines der Hauptprojekte der Akademie ist eine mehrbändige islamische Enzyklopädie.

Die Islamische Enzyklopädie wird aus ungefähr 20 Bänden bestehen, in denen mehr als 60.000 Artikel veröffentlicht werden sollen. Die Originalversion der Enzyklopädie wird in Usbekisch erstellt und in Zukunft in andere Sprachen übersetzt. Ausländische Wissenschaftler waren an der Erstellung der Enzyklopädie beteiligt, darunter Wissenschaftler aus Asien, dem arabischen Osten, europäischen Ländern und der Türkei. Wissenschaftliche Beiräte wurden in wissenschaftlichen Bereichen wie dem Koran und dem Hadith, dem islamischen Recht, der Geschichte des Islam, der Literatur und der Kunst eingerichtet.

Bei der Definition des Inhalts der Enzyklopädie wurde versucht, die Traditionen der Erstellung einer Enzyklopädie in der Welt sowie die in diesem Bereich in Usbekistan gesammelten Erfahrungen und die verfügbaren theoretischen Entwicklungen kreativ zu nutzen.

Die neue „Islamische Enzyklopädie“ unterscheidet sich in Inhalt und Ausstattung grundlegend von den vorherigen Ausgaben. Es enthält systematisierte Artikel über die Säulen des Islam, die Bestimmungen der Scharia, heilige Stätten, Moscheen und Madrassas, prominente Persönlichkeiten, die einen besonderen Beitrag zur Entwicklung der Islamwissenschaft geleistet haben, Hadith-Gelehrte, Fiqh- und Koranleser. In die wissenschaftliche Verbreitung wurden neue Informationen über Personen aufgenommen, deren Namen und Aktivitäten der Öffentlichkeit bisher unbekannt waren.

Zeichnungen, Karten und andere Abbildungen sind den Artikeln beigefügt. Die Bibliographie enthält die neuesten Ausgaben in Usbekisch, Arabisch, Türkisch, Englisch, Deutsch, Russisch und anderen Sprachen.

Der erste Band der „Islamic Encyclopedia“ enthält 419 Artikel von 118 Autoren, 161 Referenzen, 5 Karten, 121 Zeichnungen und Ornamente, 65 Bilder, Lithografien, gedruckte Bücher, 24 Porträts. Der Band beinhaltet 495 Seiten.

Das Hauptziel der „Islamischen Enzyklopädie“ ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse zu sammeln und die relevanten Aspekte des spirituellen Erbes der usbekischen Bevölkerung im Zusammenhang mit der islamischen Religion sowie deren Auswirkungen auf gesellschaftspolitische, kulturelle und spirituelle Prozesse zu kombinieren.

Quelle/ Foto: Dunyo.info

Empfohlene Links:
USBEKISTAN-GALERIE | MEDIATHEK | Religion und Glaube
Taschkent – Mui Muborak-Bibliothek (ältester Koran) | Komplex Hazrati Imam

Enzyklopädie des Islam - eslam.de - Osman-Koran
Taschkent Quran Manuskripte - alrahman.de
Koran Manuskripte aus Taschkent, zugeschrieben auf den Kalifen Uthman zum freien Download der Manuskripte
alrahman.de - schwarz-weiß Kopie des Textes als Download (33.8 MB): tashkentquran.zip
alrahman.de - farbige PDF-Version des Manuskriptes (ACHTUNG: 359 MB!!): tashkent-quran.pdf (Rechtsklick und speichern unter…)

WIKIPEDIA Early Quranic manuscripts | Samarkand Kufic Quran

YOUTUBE: University of Birmingham
University of Birmingham Qur'an manuscript among world's oldest

A Qur'an manuscript held by the University of Birmingham's Cadbury Research Library has been placed among the oldest in the world thanks to modern scientific methods.

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Weltkulturerbe: Felsenzeichnungen Sarmish Gorge - Sarmishsay

wonders-of-sarmishsay_uza Sarmish Gorge - Sarmishsay

Sarmish Gorge, auch bekannt als Sarmishsay, liegt an den Südhängen des Karatau-Gebirges, 30-40 km von der Stadt Navoi entfernt. Im Süden des Gebirges liegt das Zarafshan-Tal, das an die Kyzylkum-Wüste grenzt. Seit der Antike diente das Berggebiet Karatau als Schnittpunkt saisonaler Migrationsrouten für Mensch und Tier.

Sarmishsay ist die größte Schlucht in der Region unter vielen anderen malerischen im Karatau-Gebirge. Dieser Ort ist jedoch berühmt für seine Petroglyphen des frühen Menschen, die eine globale Bedeutung haben. Die prähistorische Bildergalerie umfasst über 4000 Petroglyphen, die über eine Entfernung von mehr als 2 km in der Schlucht verstreut sind. Die meisten Petroglyphen stammen aus der Bronzezeit (3000-900 v. Chr.). Es gibt aber auch Motive, die auf das Zeitalter Eneolith (4000-3000 v. Chr.), Neolith (6000-4000 v. Chr.) und sogar spätmesolithisch (15000-6000 v. Chr.) zurückgehen.

Die Petroglyphen zeigen normalerweise prähistorische Bilder von Jägern mit wilden Tieren oder Raubtieren, Rituale oder häusliche Szenen aus dem Leben alter Menschen, eine Reihe von Bildern von Haustieren, einschließlich Hunde, Schafe und Kamele. Zu den neueren Felsmalereien gehören auch bewaffnete Männer und Herrscher.

Die einzigartigen Petroglyphen und Piktogramme, die an keiner anderen Stelle kopiert werden, machen diese Schlucht nicht nur für Touristen, sondern auch für Wissenschaftler aus aller Welt attraktiv. Diese Steingalerie kann noch so viel über das prähistorische menschliche Leben erzählen, was uns noch sehr unbekannt ist.

Sarmishsay steht auf der vorläufigen Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Quelle: Arara Central Asia/ Fotos: Siroj Aslonov, UzAUZA.uz


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uzbekistan.travel Felszeichnungen der Schlucht "Sarmyshsay"
Sarmish - The Rock Art Management Agency
WIKIPEDIA Sarmishsay
UNESCO architectsense | tentativelists
Google: Bilder Sarmishsay

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DIE GROSSE SEIDENSTRASSE

margelan_seidenmanufaktur_gb Khanatlas - Margilan Seidenmanufaktur

Die Karawanenstraße, die im Altertum und Mittelalter den Orient mit dem Okzident verband, entstand im II. Jahrhundert vor Chr. und existierte bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Von der Geschichte ist uns bekannt, dass das Wort «Seidenstraße» mit der kostbaren Handelsware „Seide" eng verbunden war, die auf diesem Handelsweg oft geheime Seidenraupenzucht war ein streng gehütetes Geheimnis der Chinesen. Ein Geheimnisverräter wurde mit dem Tode bestraft. Deswegen blieb vielen europäischen Verfahren die Seidenraupenzucht vorenthalten. Für die Entdeckung des östlichen Teils der Seidenstraße spielten die Sogden, die im heutigen Usbekistan lebten, eine besondere Rolle. Die sogdische Sprache war eine der offiziellen Handelssprachen auf der Seidenstraße. Die Bezeichnung „Seidenstrasse“ geht auf den im 19. Jahrhundert lebenden deutschen Geografen Ferdinand von Richthofen zurück, der den Begriff 1877 erstmals verwendete.

Samarkand, die Perle Usbekistans, war eine der wichtigsten der Karawanenstraßen und für die Entwicklung der Seidenstraße von großer Bedeutung. Die Städte Buchara, Poykent, Termez und Taschkent förderten die Verbreitung der Handelskultur dank ihrer günstigen geographischen Lage auf der ca. 10.000km langen „internationalen Handelstrasse". Auf der antiken Seidenstraße wurde in westliche Richtung hauptsächlich Seide, gen Osten vor allem Wolle, Gold und Silber gehandelt. Nicht nur Kaufleute, Gelehrte und Armeen nutzten ihr Netz, sondern auch Ideen, Religionen und ganze Kulturkreise diffundierten und migrierten auf den Routen von Ost nach West und umgekehrt.
In den V. und VIII. Jahrhunderten vor Chr. wurde der Handel mit Seide durch den Iran nach Byzanz verboten. Deshalb suchten und fanden die sogdischen Kaufleute mi Unterstützung durch byzantinische und türkische Herrscher von Sogda und Chorezem einen Weg vom Kaspischen Meer über die Passstraße von Kaukasus, nach Konstantinopel.

Chiwa, eine der ältesten Städte des Landes, erlebte in diesem Bereich der Seidenstraße einen ungeahnten Aufschwung. Seide war für den Westen wohl eines der begehrteste Güter, wurde mit Gold und Edelsteinen bezahlt, und byzantinische Imperatoren tauschten die Seide gegen europäische Söldner. Daran kann man ermessen, welche hohe Bedeutung der Seide angesehen wurde. In dieser Zeit war die Seide in den drei großen Reichen (Byzanz, Sassaniden, Türken) das wirtschaftliche Investitionsobjekt Nummer eins. Zunehmend kam von Usbekistan nach Westen mit der Seide das berühmte Papier von Samarkand, die Stickereien und Glaswaren von Buchara, Pfeil und Bogen aus Taschkent und Schwerter sowie hochwertig geschmiedete Dolche vom Fergana-Tal mit. Vom Westen transportierte man nach Osten Porzellanwaren, Gewürze aus Iran, aus Indien, und verschiedene Edelsteine zurück.

Als in der zweiten Hälfte des VI. Jahrhunderts China sein Monopol auf dem Gebiet der Seidenproduktion verlor und nun in Byzanz viel mehr Seide prodziert wurde, gab es keinen Bedarf an chinesischer Seide mehr. Die Herstellung von Seide breitete sich über Byzanz langsam nach Transkaukasien und dann bis in den ganzen Mittelmeerraum. Einer der wesentlichen Gründe, die die Geschichte der historischen Seidenstraße beendete.
In Usbekistan versuchte man nach 1994, der Seidenstraße eine neue, jetzt touristische Bedeutung zu geben. Da durch Usbekistan historisch immer die wichtigsten Routen führten, erklärte die staatliche Tourismus-Organisation zum Zentrum der alten Seidenstraße und legte Routen fest. Viele dieser heutigen Reiserouten verlaufen wie schon einst durch die berühmten Städte von Usbekistan: Samarkand, Schahrisabz, Buchara, Chiwa, Fergana und Taschkent.

«DOCA TOURS» bietet unterschiedliche Routen an, je nach Ziel und Funktion: speziell abenteuerliche durch Dörfer im Zelt und in der Jurte, ethnische, relig ökologische und archäologische. Die professionellen Reisebegleiter führen Sie durch die Städte der alten Seidenstraße und erzählen von den Routen, Bedeutung der Seidenstraße und von Sagen und Märchen aus 1.001 Nacht.

Traditionelle Musik, Weltkulturerbe

Chiwa - Kalta Minor; Foto: G. Birkl

Chiwa Stadt, UNESCO Weltkulturerbe; Foto: G. Birkl

Buchara – Miri Arab; UNESCO Weltkulturerbe; Foto: G. Birkl

Buchara - Karawanserei; Foto: G. Birkl

Samarkand - Registan bei Nacht, UNESCO Weltkulturerbe; Foto: G. Birkl

Samarkand - Gur Emir; Foto: G. Birkl

Shakrisabz Portal – UNESCO Weltkulturerbe; Foto: G. Birkl

Shakrisabz - Konzerthalle; Foto: G. Birkl

Margelan - Seidenmanufaktur, Khanatlas; Foto: G. Birkl

Margelan - Seidenmanufaktur, Seidenkokon; Foto: G. Birkl

Taschkent – Timuridenmuseum; Foto: G. Birkl

Taschkent - Hazrati Iman; Foto: G. Birkl

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UNESCO – Khorazm-Tanz LAZGI – Immaterielles Weltkulturerbe

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UNESCO erkennt 21 Traditionen als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit an. Zwei neue Einträge im Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes

Der Zwischenstaatliche UNESCO-Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe tagte vom 9. bis 14. Dezember in Bogotá, Kolumbien. 2019 waren 50 Kulturformen als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit vorgeschlagen.
Damit beendet der Zwischenstaatliche Ausschuss seine Beratungen über die Aufnahme lebendiger Traditionen, Bräuche und Handwerkstechniken in die UNESCO-Listen für dieses Jahr. 2019 wurde die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes um insgesamt 35 Kulturformen ergänzt. Die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes verzeichnet fünf Neuaufnahmen, das Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes zwei.

Zwischenstaatlicher UNESCO-Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe
Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes zusammen. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die UNESCO-Listen.

Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zusammen. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen auf die UNESCO-Listen. Bisher sind 464 Formen des Immateriellen Kulturerbes auf der internationalen Repräsentativen Liste und 64 Elemente auf der Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes eingetragen. Zudem führt die UNESCO ein Register von aktuell 22 Beispielen guter Praxis zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes.

Kriterien für die Anerkennung sind unter anderem eine nachweisbare Lebendigkeit und eine identitätsstiftende Komponente für die Trägergemeinschaft der Kulturform, die Entwicklung von Erhaltungsmaßnahmen, eine weitreichende Beteiligung der Trägergemeinschaft und die Eintragung in ein nationales Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Mit der Einschreibung verpflichten sich die Vertragsstaaten, das Immaterielle Kulturerbe auf ihrem jeweiligen Staatsgebiet zu fördern.

Hintergrund
Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen der Vertragsstaaten können für eine von drei UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen werden.
549 Bräuche, Darstellungskünste, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und der Blaudruck in Deutschland, Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn.

Bis heute sind 178 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.

In das Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes wurden aufgenommen:
Kolumbien: Erhaltung traditionellen Handwerks als Strategie der Friedenssicherung
Venezuela: Biokulturelles Programm zur Erhaltung der Tradition der Gesegneten Palme in Venezuela

In die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit wurden aufgenommen:
Indonesien: Traditionen des Pencak Silat; Irak: Die Gastfreundschaft während der Arba'in; Irland: Das Spiel auf der irischen Harfe; Italien: Cölestinische Vergebungsfeier; Kirgisistan: Ak-kalpak: traditionelles Wissen und Fertigkeiten bei der Herstellung und dem Tragen von kirgisischen Herrenkopfbedeckungen; Malaysia: Silat; Marokko: Gnawa; Nigeria: Kwagh-Hir-Theater; Norwegen: Traditionelle Musik und Tänze in Setesdal; Peru: „Hatajo de Negritos" und „Hatajo de Pallitas" an der peruanischen Südküste; Portugal: Karneval in Podence
Samoa: 'Ie Samoa-Matten und ihr kultureller Wert; Schweiz: Die Prozessionen der Karwoche in Mendrisio; Slowakei: Drahthandwerk und Drahtkunst; Syrien: Bräuche und Handwerkstechniken rund um die Damaszener Rose in Al-Mah; Thailand: Traditionelle Thai-Massage: Quad Thai; Türkei: Traditionelles türkisches Bogenschießen; Turkmenistan: Traditionelle Fertigung von turkmenischen Teppichen; Ukraine: Traditionelle Keramikmalerei in Kossiw
Usbekistan: Der Khorazm-Tanz Lazgi
Vietnam: Die Then-Zeremonie der Tày, Nùng und Thái in Vietnam

Weitere Informationen
Webseite der 14. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses Immaterielles Kulturerbe
Presseseite zur 14. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses Immaterielles Kulturerbe
Fotos und Videos der nominierten Kulturformen 2019
Immaterielles Kulturerbe weltweit
Immaterielles Kulturerbe in Deutschland

Pressekontakt
Deutsche UNESCO-Kommission
Stabsstelle Kommunikation
Peter Martin
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin(at)unesco.de


Quelle/Fotos: UNESCO/ Ministerium für Kultur, Usbekistan

Der Khorazm-Tanz LAZGI – immaterielles Weltkulturerbe - usbekische Khorazm Tanzgruppe; Foto: Ministerium für Kultur, Usbekistan

YOUTUBE: Uzbek national dance of Lazgi

YOUTUBE: UNESCO Khozazm dance, Lazgi

YOUTUBE: Dilnoza Artikova - Uzbek national dance of Khorezm "Surnay Lazgi"

YOUTUBE: XORAZM LAZGI TARIXI

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Deutsche Kirche Taschkent

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Im Zentrum von Taschkent, in der Nähe des Amir-Timur Platzes, etwas abseits vom Trubel und Hektik des Alltags, befindet sich im Schatten jahrhundertealter Bäume, ein für örtliche Verhältnisse, ein ungewöhnliches Gebäude. Der Baustil erinnert äusserlich mehr an ein fürstliches Schloss als an einen Sakralbau, einen christlichen Ort. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal der christlichen Gemeinde ist das Kreuz auf dem Kirchenturm. Die architektonische Kostbarkeit wurde im Jahr 1899 im gotischen Stil erbaut, ist die „Deutsche Kirche" in Usbekistan. Sie ist die einzige Evangelisch-Lutherische Kirche in Taschkent.

Ursprünglich war die Kirche mit einem für den Orient ungewöhnlichen Musikinstrument ausgestattet, mit einer Orgel, die damals einzige Pfeifenorgel in ganz Zentralasien. Die Kirche hat wie die Gründung der Religionsgemeinschaft eine bewegte Geschichte, ist eng verbunden mit der Geschichte der deutschen Bevölkerung in Usbekistan.

Deutsche Traditionen haben in Usbekistan eine lange Geschichte. Bereits im letzten Jahrhundert gab es in dieser Zeit in Taschkent eine große Anzahl lutherischer Deutscher, die den Truppen des zaristischen Russlands als Einwanderer aus der Wolga-Region dienten. (siehe Wolgadeutsche)

Die Menschen deutscher Abstammung kamen in vier großen Wellen nach Mittelasien. Manchmal freiwillig bzw. gezwungener Maßen. Zunächst waren es Angehörige der mennoitischen Glaubensgemeinschaft, deren Vorfahren ursprünglich aus Deutschland nach Russland ausgewandert waren, sie suchten im 17. Jahrhundert vor religiöser Verfolgung im Zarenreich eine neue Heimat. (siehe Geschichte der Mennoiten)

In der zweiten Welle kamen durch die russische Eroberung Mittelasiens (Russische Kolonialzeit ab 1868, Khanat CHIWA - Russisches Protektorat ab 1873) Deutsche, die im Dienst des Zaren standen, u.a. Deutsch-Balten nach Taschkent. Bemerkenswert ist, das zwei Generalgouverneure in Turkestan, Konstantin von Kaufmann (1818-1882) und Frommhold Nikolaj von Rosenbach (1836-1901) deutsche Wurzeln hatten, so dass viele Deutsche bzw. deutschstämmige Beamte, Geschäftsleute und Siedler ebenfalls nach Taschkent umsiedelten.

Deutsche Unternehmer gründeten eine erste Brauerei und Molkerei, eine Wurstfabrik, etablierten das Apothekengeschäft. Für den Bau der Taschkenter Sternwarte wurde der russlanderfahrene Münchner Astronom Franz von Schwarz mit dem Aufbau des Observatoriums beauftragt. Über seinen fünfzehnjährigen Aufenthalt in Taschkent verfasste er nach seiner Rückkehr nach München im Jahr 1900 das Buch TURKESTAN, Wiege der indogermanischen Völker, mit einer umfassenden Beschreibung der Lebensbedingungen in Mittelasien zum Ende des 19. Jahrhunderts.

Die dritte Welle, kam mit dem Ersten Weltkrieg, als viele Kriegsgefangene aus Deutschland, vor allem aus Österreich/Ungarn in Lagern in Mittelasien, beispielsweise in Taschkent, Samarkand und Kottaqo´rg´on untergebracht wurden.

In der durch Stalin verursachten ethnischen Deportation während des Zweiten Weltkriegs kam es zur letzten, vierten Welle, als ganze Völkerschaften nach Sibirien, Zentral-und Mittelasien umgesiedelt wurden. Die letzte Welle betraf die Wolgadeutschen. Stalin befürchtete Kollaborateure und befahl die "Säuberung" und Zwangsumsiedelung.

In der Stadt Taschkent ist die Evangelisch-Lutherische Kirche besser als „Nemezkaja Kirkha“, Kirche der Deutschen, bekannt.

Das Innere der Evangelisch-Lutherischen Kirche ist bescheiden ausgestattet, ein ruhiger und besinnlicher Ort. Der Altarraum ist mit baltisch-blau bemalten Spitzbögen und Ornamenten hervorgehoben, die Wände zieren hochgezogene, bunte Lanzettenfenster, die ein helles und warmes Licht in den Gebetsraum ausstrahlen. Der zentrale Platz in der Evangelisch-Lutherischen Kirche ist wie bei den Katholiken der Altar und das Kreuz, Symbol für die Erlösung. Im Zentrum des Altarraums befindet sich das biblische Bild des „Guten Hirten" ["Ich bin der gute Hirte" (Joh. 10, 11)]. Einen speziellen Platz nehmen die traditionellen Darstellungen wie Kreuzigung, das heilige ewige Licht (rote Öl-Lampe), Kerzen und die Kanzel bzw. das Rednerpult ein.

Im Gegensatz zu den Russisch-Orthodoxen Kirchen gibt es keine heiligen Reliquien und Ikonen. Stattdessen befinden sich Schaubilder mit spirituellen Sprüchen in deutscher Sprache auf einigen Bilderrahmen. An der Wand vor dem Altarraum befindet sich links, bzw,. rechts zwei Tafeln mit dem Gebet des Vaterunsers, in Deutsch und in Russisch.

Die Mittel für den historischen Bau wurden vom berühmten Arzt und Botaniker Karl Hieronymus Krause aus Taschkent bereitgestellt, der mehrere Apotheken in der Stadt unterhielt. Er war für seine Schirmherrschaft über die Künste bekannt. Übrigens wurden dank des großen Gönners Krause in Taschkent eine Vielzahl bemerkenswerter Bauwerke errichtet.

Wie die übrigen Gebäude im kolonialen Turkestan wurde die Kirche aus braun-gelben Backsteinziegeln gebaut, die im Geiste der baltischen Kirchenarchitektur angelegt wurden: Der Baustil bezieht sich auf die neugotische Architektur. Der Architekt der Kirche war Alexej Benois, eine weitere Ikone in der Geschichte von Taschkent. A. L. Benois war aktiv am Entwurf und Bau von Kirchen in den Städten Zentralasiens beteiligt und demonstrierte die hohe grafische Kompetenz des Architekten in seinen eigenen handgefertigten Zeichnungen.

In den frühen 80er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden auf Initiative des Predigers K. H. Frühauf in Taschkent Mittel für den Bau eines lutherischen Gebetshauses gesammelt. Zusätzliche Spenden, oft große Summen, für den Bau und die Innenausstattung des Kirchengebäudes kamen von vielen wohlhabenden Bewohnern von Taschkent, einschließlich orthodoxer Christen und Muslime: Die Liste enthält Namen wie Arif-Khoja Azis-Khodzhinov (100 Rubel), M. und N. Fedorovs (30 Rubel), E. Ilyin (25 Rubel) und andere.
Es wurde ein Wettbewerb für das beste Projekt ausgeschrieben, an dem auf Entscheidung der Gemeindemitglieder auch der ehemalige Katholik A. L. Benois teilnahm. 1881 entwickelte er das ursprüngliche Design der Kirche, das er bis 1896 weiter verfeinerte. 1899 wurde der Bau des Gebäudes abgeschlossen, in dessen Architektur die Motive der baltischen Gotik verwendet wurden. Der Eingang zur derzeit funktionierenden Kirche wird durch einen hohen Glockenturm mit einem Turm betont, hinter dem sich ein Gebetshaus mit hohen Lanzettenfenstern befindet.

Die feierliche Einweihung der Kirche in der Schukowskaja-Straße fand am 3. Oktober 1899 statt. Der Generalgouverneur des Territoriums, Sergei Dukhovsky, der als Ehrengast zur Feier eingeladen wurde, reagierte sehr negativ auf die Tatsache, dass alle Gottesdienste auf Deutsch durchgeführt wurden, der Muttersprache der meisten Gemeindemitglieder.

Ein Jahr später eröffnete Pastor Justus Jürgensen eine Kirchenschule. Die Zunahme der Zahl der Gläubigen führte 1901 zur Eröffnung von Zweiggemeinden im Laufe der Jahre. Ashgabat und Samarkand und 1907 - in Navoy, Margelan und Kokand. 1907 wurde in Aschgabat eine lutherische Kirche errichtet, das zweite protestantische religiöse Gebäude in Turkestan. Bis 1912 gab es allein in der Region Syr-Darya bereits 1.595 Mennoniten und 6.033 Lutheraner und Gläubige anderer protestantischer Kirchen.

In der Sowjetzeit teilte die Kirche das Schicksal aller Kirchengebäude: Es wurde lange Zeit zweckentfremdet. Ende der 1970er Jahre wurde das Gebäude an das Konservatorium von Taschkent übergeben und beherbergte nach der Restaurierung ein Opernstudio des Wintergartens.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erklärte Usbekistan am 31. August 1991 seine Unabhängigkeit. Mit der Gründung der Republik Usbekistan und Verfassung am 29. Dezember 1992 wurde das rechtliche Fundament zur Erneuerung und Toleranz gegenüber nicht-moslemischen religiösen Gemeinschaften gelegt. (siehe ZAOERV.de Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht - Die Verfassung der Republik Usbekistan, Religionsfreiheit Art. 31, die Trennung von Staat und Religion sowie das staatliche Neutralitätsgebot sind in Art. 61 verankert, PDF)

Bereits 1 Jahr nach der Gründung der Republik Usbekistan, am 8. September 1992 erfolgte die Registrierung der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Taschkent; am 3. Mai 1993 wurde die Anordnung des Ministerkabinetts über die Übergabe des Kirchengebäudes für seine Nutzung erteilt, das Objekt an die neugegründete Lutherische Gemeinde zurückgegeben, die heute mehr als 200 Gemeindemitglieder hat. Die meisten von ihnen sind Deutsche.

Der amtierende Gemeindepfarrer wird von den Gemeindemitgliedern gewählt, muss keinen Initiationsritus wie bei den Katholiken bestehen. Während der Messe trät der/die PastorIn liturgische Gewänder. Der Hauptteil der lutherischen Liturgie der Messe ist die Liturgie der Gläubigen (Anaphora). Während des Gottesdienstes singen die Gemeindemitglieder u.a. deutsche Kirchenlieder. Das Innere der Kirche ist bescheidener geschmückt als in der Polnisch-katholischen Kirche.

Chronik der Evangelischen-Lutherischen Kirche, nach einem Bericht des ehemaligen Bischofs Kornelius Wiebe (Amtszeit 1994-2015)

Die historische Entstehung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Zentralasien wurde durch die Eroberung dieses Gebietes von dem Russischen Imperium in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts verursacht. Den bedeutendsten Teil der Russischen Militär- und Zivilverwaltung der Region stellten die Zugewanderten aus Deutschland, den Baltischen Staaten, aus Schweden dar, sie brachten ihre religiösen Ansichten mit, den Evangelisch-Lutherischen Glauben. In den 70-er Jahren wurden die Kontakte zwischen den Lutheranern von Taschkent und dem Pfarrer Frühauf aus der Gemeinde von Orenburg geknüpft.

1877 wurde der Gemeinderat festgelegt, 1879 begannen die Lektorgottesdienste und am 12. Januar 1885 wurde die Gemeinde von den Behörden offiziell registriert. In der Geschichte der Kirche werden Personen genannt, die am Ursprung der Entstehung der Evangelisch-Lutherischen Kirche standen, ihnen verdanken die Gemeinde die Errichtung der Kirche, dessen 100-jähriges Jubiläum 1996 gefeiert wurde.
Der Präsident des 1. Rates Arkadij von Weinberg war Staatsrat. Die Mitglieder des Gemeinderats waren der Hofrat Robert Pfennig, der Kollegiumasessor Woldemar Leutner, der Provisor Jeronim Krause und der Erbehrenbürger Alexander Keller. Alexander Keller war vorab der Küster und erfüllte alle Verpflichtungen des Kirchendieners.

Am 8. Juli 1892 bekam die Gemeinde einen Gemeindepfarrer. Dieser wurde Justus Jürgensen, der am 9. Dezember 1864 in der Familie eines Försters in Kurland geboren wurde. Er beendete im Jahre 1890 sein Studium und wurde am 1. September ordiniert. Er hatte ein langes, schweres Leben und war ganz im Dienste Gottes. Seine Kirchgemeinde befand sich auf einem gewaltigen Territorium, dazu gehörte der Bereich von Turkestan und das Gebiet jenseits des Kaspischen Meeres. Die Lutheraner lebten damals in Taschkent, in der deutschen Gemeinschaft Konstantinovka, in der Siedlung Soldatskoje, in der deutschen Gemeinschaft Orlovo bei Aulie-Ata und in Aulie-Ata, in Dshisack, Hodshent, Ura-Tube, Samarkand, Katta-Kurgan, Novaja Buchara, Tschardshuj, Kerki, Peter-Archangelsk, Dargan-Ata, Merva, Iolatan, Kuschka, Tedshen, Aschabad, Serachs, Krestovka, Saratovka, Kisil-Arvat, Kasandshick, Krasnowodsk, Kokand, Margilan, Namangan und Andischan.

Für den Besuch der einzelnen Gemeinden benötigte der Pfarrer bis zu 90 Tage im Jahr. Wenn man sich noch den Zustand der Straßen oder, besser gesagt, ihr komplettes Fehlen und das Klima betrachten soll, dann wird klar, was für ein Leben dieser gebildete, intelligente Mensch hatte.
Justus Jürgensen (*9.12.1864 - † 16.12.1932) begann 1892 seinen Dienst in Turkestan, das damals die heutigen Staaten Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgistan und Südkasachstan umfasste und erledigte eine ansehnliche Arbeit: in vielen Gemeinden wurden Grundschulen geöffnet, allerorts auch Sonntagsschulen. Viel Aufmerksamkeit wurde bei der Deutschen Bevölkerung auf das Erlernen der Muttersprache gerichtet, auch heutzutage wird das getan. In der Kirche wurde auch diakonische Arbeit durchgeführt, es existierte ein Frauenverein, der wohltätiges Mittagessen für alle armen Bewohner von Taschkent veranstaltete, die zum größten Teil aus Einwohnern, den Muslimen, bestanden.

Das Geld für wohltätige Zwecke stammte aus dem Verkauf von Gemüse und Obst vom Grundstück, das der Kirchgemeinde Taschkents gehörte. Es befand sich auf dem Territorium der Kirche und erstreckte sich bis Salar, wo die Schwestern des Frauenvereins Obst und Gemüse anbauten.
All das machte und macht die Evangelisch-Lutherische Kirche in Usbekistan, uneigennützig hilft sie den Bedürftigen. 1905 betrug die ganze Kirchgemeinde 4065 Mitglieder, unter ihnen waren 3.776 Deutsche, 100 Esten, 150 Letten, 12 Polen, 10 Litauer und 15 Schweden.
Die Kirche feiert, auch wie die Gemeinde, zweimal Geburtstag. Gleich nach der Errichtung des Rohbaus und des Daches wurde in einem nicht verputzten Raum, ohne Fußbodenbelag mit der Durchführung der Gottesdienste begonnen. Das war Mitte Dezember 1896, die Weihung und die feierliche Eröffnung der Kirche aber fand am 19. Oktober 1899 statt.

Die Revolutionsereignisse des Jahres 1917 brachten bedeutende Veränderungen in das religiöse Leben der zentralasiatischen Völker mit. Es veränderte sich ebenfalls die Lage der Evangelisch-Lutherischen Kirche. Es waren die Verordnung "Über die Trennung der Schule von der Kirche und der Kirche von der Schule", die Massenemigration der Gemeindemitglieder, ihre Verarmung durch die Massenenteignung. Die Kirchendiener verblieben ohne Unterstützung. Die Familie Jürgensen verdiente ihren Unterhalt mit dem Unterrichten der deutschen Sprache. Die Anzahl der Gemeindemitglieder sank schlagartig, aber die Kirche bestand dennoch.

1929 wurde die Tätigkeit des umherreisenden Pfarrers durch das Dekret über die religiösen Organisationen verboten, und die meisten Gemeinden blieben ohne Pfarrer. Die Tätigkeit von Jürgensen wurde zuerst in nahe gelegenen Umgebung und dann ausschließlich auf Taschkent begrenzt. Trotz der begonnenen maßlosen Kampagne der atheistischen Propaganda und anderen Schwierigkeiten, zählte die Kirchengemeinde im Jahre 1932 2.000 Gemeindemitglieder. Die große Anzahl von Gemeindemitgliedern konnte man zu jener Zeit als Verdienst des Pfarrers einschätzen.

Am 16. Dezember 1932 ist der Pfarrer Jürgensen im Alter von 67 Jahren an jenem Ort gestorben, wo er 41 Jahre lang diente. Nach dem Tod von Jürgensen kam der Pfarrer Heinrich Behrendts aus Leningrad nach Taschkent. Aber sein Dienst dauerte nicht lange. Der letzte Pastor Heinrich Behrendts wurde im Herbst 1937 unter dem Vorwurf konterrevolutionärer Tätigkeit verhaftet und starb im Arbeitslager.
Danach versuchte Rudolf Binder die Gottesdienste weiter durchzuführen, auch er wurde verhaftet. Andere Personen, die die Gemeinde unterstützen wollten, wurden ebenfalls verhaftet.

Ende 1937 wurde die Kirche geschlossen. Es begannen die schwarzen Jahre des Stalinterrors. Das Schicksal der Kirche war ebenso dramatisch: Das Kreuz wurde von der Kirche abgenommen, nach der Schließung im Jahre 1937 und bis zum Zweiten Weltkrieg stand sie leer. In den Kriegsjahren befand sich hier ein Lagerhaus. Danach wurde sie umgebaut, die Kirche bestand nun aus zwei Etagen, hier wurde die Geologieverwaltung untergebracht. Die nächste Etappe der Verunglimpfung ist die Eröffnung eines Hundezüchterklubs im Kirchengebäude und dann eines Milizionärswohnheims. Die Kirche wurde einige Male in Brand gesetzt.

Nach dem Erdbeben im Jahre 1966 wollte man sie zerstören, aber später, im Jahre 1977 wurde das Kirchengebäude von dem Ministerium für Kultur für das Taschkenter Konservatorium wieder aufgebaut und aufgrund seiner hervorragenden Akustik für Orgelkonzerte genutzt.

Unter der äußerlich kalten Asche glimmte der Funke des Gottes, leuchtete mehr und mehr auf, und als der Propst Kalnin im Jahre 1975 Usbekistan besuchte, traf er auf die vollkommenen Evangelischen Gemeinden in Tschirtschik und Angren; 1978 kamen noch Samarkand, Gasalkent und Fergana hinzu.

Im Herbst 1990 wendete sich Viktor Horn, der Vorsitzende der Deutschen Kulturgemeinschaft "Wiedergeburt", an das Ministerium für Kultur von Usbekistan mit der Bitte, die Durchführung der Gottesdienste im Kirchengebäude zu erlauben. Man erhielt die Erlaubnis und am 16. Dezember 1990 fand hier der erste Gottesdienst statt. Damals wussten wir noch nicht, dass es der Todestag des Pfarrers Jürgensen († 16.12.1932) war. Jetzt schätzen wir dieses Zusammenfallen als Zeichen des Gottessegens ein.

Und tatsächlich folgte ein freudiges Ereignis auf das andere: am 8. September 1992 war die Registrierung der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Taschkent; am 3. Mai 1993 wurde die Anordnung des Ministerkabinetts über die Übergabe des Kirchengebäudes für seine Nutzung erteilt; am 28. August 1994 beendeten die Gemeindemitglieder Renovierung und Restauration des Kirchengebäudes, die vier Monate lang dauerten; am 14. Dezember 1994 wurde das Kreuz auf dem Turm des Kirchengebäudes wieder aufgestellt. Im Dezember 1996 wurde das 100-jährige Jubiläum der Kirche groß gefeiert.

Gemeindemitglieder der Taschkent-Kirche sind hauptsächlich Taschkent-Deutsche. Heute zählt die lutherische Gemeinde in Taschkent über 200 Gemeindemitglieder und etwa hundert Gemeindemitglieder in Fergana. Gottesdienste werden in russischer und deutscher Sprache abgehalten. Die Kirche wird von ihren deutschstämmigen Nachkommen als auch von Ausländern besucht.

Kornelius Wiebe, Pastor-Vorsitzender der DELG in Taschkent
Geb. 19. Oktober 1955 in der Siedlung Urusu, Tatarische ASSR, Sowjetunion; deutschstämmig und entstammte einer mennonitischen Familie; † 22. Juni 2015 in Taschkent. 
Am 19. Oktober 1994 trat er in der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Usbekistan seinen Dienst an. Er war Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Usbekistan im Verbund der Evangelisch-lutherischen Kirche in Russland, der Ukraine, in Kasachstan und Mittelasien.

Am 27. November 2017 fand im Hauptauditorium des Russischen Dramatheaters in Taschkent eine beeindruckende Zeremonie statt, zum Gedenken an den Beginn der Reformation, die durch die Veröffentlichung von Luthers fünfundneunzig Thesen ins Leben gerufen wurde. Zu den Teilnehmern gehörten Protestanten aller Konfessionen aus allen Teilen Usbekistans, darunter Lutheraner, Calvinisten, Siebenten-Tags-Adventisten, Pfingstler, verschiedene evangelische Gemeinden und Mitglieder der "Jünger Christi" (Teil der in den USA ansässigen "Wiederherstellungsbewegung").

Die Lutheraner in Usbekistan erhielten auch Grüße und Botschaften der Unterstützung und Gemeinschaft von Protestanten in der gesamten GUS sowie aus Europa und Amerika. Somit war die Veranstaltung nicht nur ein Dank für Luthers Leben und Werk, sondern markierte auch eine neue Etappe in der Geschichte der protestantischen Gemeinden in Usbekistan sowie die Wiederbelebung ihrer Beziehungen zur weiteren christlichen Welt. Außerdem, die Tatsache, dass diese Feierlichkeiten der Reformation in einem so öffentlichen Umfeld in Taschkent stattfanden, zeugte von der engen Arbeitsbeziehung, die diese Gemeinschaften zu den usbekischen Staatsbehörden aufgebaut haben - ganz anders als bei herkömmlichen Darstellungen von Christen in Usbekistan. Dieser Geist der Zusammenarbeit wurde durch den ökumenischen protestantisch-katholischen Gottesdienst am 22. Januar 2018 in der römisch-katholischen Kirche in Taschkent weiter verdeutlicht. Es zeigte auch die freundschaftlichen, respektvollen Beziehungen zwischen Christen, Muslimen und anderen Glaubensgemeinschaften.
(Shirin Akiner , Januar 2018, London)

Beitrag: G. Birkl; Titelbild: Kirchenfenster Evangelisch-Lutherische Kirche Taschkent G. Birkl

Adresse Evangelisch-Lutherische Kirche Taschkent:
37-51 Sadik Azimov Street, Tashkent 100000, Usbekistan
Gemeinde: Pastorin Lyudmila Schmidt; Ehemann Victor Schmidt
Tel.: +998909902516
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Konstantin Petrowitsch von Kaufmann | Frommhold Nikolai von Rosenbach
Alexeï Leontievitch Benois (russisch: Алексе́й Лео́нтьевич Бенуа́)
Franz von Schwarz - Turkestan im Leben und in wissenschaftlichen Werken des deutschen Astronomen Franz von Schwarz
Franz Xaver von Schwarz und die kritische Zeit in der Geschichte des Geomagnetischen Observatoriums München (PDF)

Mennoitische Geschichte und Ahnenforschung
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Koschyk besucht die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Taschkent
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Evangelisch-Lutherischne Kirche nach der Renovierung 2021; Foto: BKDR

Kirchenportal Evangelisch-Lutherische Kirche Taschkent; Foto: G.Birkl, 2012

Kirchenschiff und Altar; Foto: G. Birkl 2012

Altar, rechts unten Bild von Pastor J. Jürgensen; Foto: G. Birkl

Foto: G. Birkl - Zum Gedenken - Deportation der Deutschen
Am 28. August 1941 wurde ein Ukas des Obersten Sowjets der UdSSR erlassen. Die gesamte deutsche Bevölkerung wurde pauschal der Kollaboration für schuldig befunden. Bald darauf wurde die Wolgadeutsche Republik aufgelöst und die deutsche Bevölkerung deportiert. Die meisten brachte man nach Kasachstan und Sibirien. Dort unterstanden sie 1956 einer sogenannten Kommandantur mit strengen Meldepflichten, Ausgangsbeschränkungen und Diskriminierungen. 

Die Männer im Alter von 15 bis 55 Jahren wurden in die sogenannte Trudarmee eingezogen. Ab 1942 wurden auch massenhaft Frauen zwischen 16 und 45 Jahren in die Arbeitsarmee gesteckt. Sie mussten Schwerstarbeit beim Bau von Industrieanlagen, Eisenbahnbau und Schiffsanlagen, im Bergbau oder beim Holzfällen verrichten. Viele sind in dieser Zeit verhungert, erfroren oder ermordet worden.

Bischof Kornelius Wiebe und Besuch aus Deutschland, Foto: G. Birkl

Altarraum nach der Renovierung, 2021; Foto: BKDR

Gebetbuch; Literatur Deutsch/Russisch; Foto: G. Birkl

Gebetstafeln in der Kirche, Links in Deutsch, rechts in Russisch; Foto: G. Birkl

Karte der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinden in Usbekistan; Foto: G. Birkl

Historisches Dokument, Genehmigung 1905; Foto: G. Birkl

Deutsche Traditionen, Chor mit deutsch/russischen Liedern. Foto: K. Wiebe

Bunte Lazettenfenster erhellen den Kirchenraum; Foto: G. Birkl

Tafel mit Sinnspruch: Foto: G. Birkl

Grabstein des ersten Lutherers in Taschkent, Pastor in Turkestan, Justus Jürgensen wurde 1932 auf dem Botkin-Friedhof in Taschkent beigesetzt. Foto: Kornelius Wiebe

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Die großen Denker der Seidenstraße

uz_chiva_bodo_thoens Denkmal Al-Chwarizmi in Khiva; Foto: Bodo Thöns

Platon, Aristoteles und Kant sind wahrscheinlich nahezu allen Europäern ein Begriff. Aber wussten Sie, dass es ohne Al-Chwarizmi keine Computer gäbe? Oder dass unsere Kenntnisse über Medizin 600 Jahre lang von den Grundlagen Avicennas geprägt wurden?

Mit der Seidenstraße fing alles an. Die meisten verbinden mit dem Begriff eher eine Handelsroute für Waren, die in Europa schwer erhältlich sind, oder die aktuelle Wirtschaftspolitik Chinas. Weniger bekannt ist, in welchem Maß auf der Route auch Wissenstransfer stattgefunden hat. Dieser wiederum wurde erst möglich, als eine Erfindung sich wie ein Lauffeuer auszubreiten begann: das Papier. Karawanen transportierten es bald in Massen. Die Erfindung stammt bekanntlich aus China. Lange versuchte man, das Geheimnis der Herstellung für sich zu bewahren. Erst gegen 750 n. Chr. brachten gefangen genommene Chinesen die Technik der Papierherstellung zufällig nach Samarkand, so die Überlieferung.

Dadurch gelang es den Arabern, hundert Jahre früher als die Europäer eine blühende Papierindustrie aufzubauen. Durch die Verwendung von Hanf war die Qualität so gut, dass die chinesische Konkurrenz ausgestochen wurde. Unter der Obrigkeit in Europa war der Ruf so gut, dass man fast ausschließlich auf diesen Papierbögen korrespondierte.

Es war die Blütezeit des Islam in Zentralasien, auch besser bekannt unter dem Namen „Goldener Islam“. Abschriften der großen antiken Denker wie Platon und Aristoteles waren zu Spottpreisen auf jedem Basar erhältlich. In dieser Zeit zwischen 872 und 950 n. Chr. lebte einer der bedeutendsten islamischen Philosophen: Al-Farabi.

Von Musiktheorie und dem Kanon der Medizin

Seine Kommentare zur Philosophie Aristoteles zählen zu den wichtigsten seiner Zeit. Er war ein Universalgelehrter auf den Gebieten der Logik, Ethik, Politik, Mathematik und Philosophie. Auch in der Musik machte er sich verdient, indem er nicht nur zahlreiche Saiteninstrumente entwarf, sondern auch grundlegende Schriften über die türkische Musiktheorie verfasste. Dazu zählt zum Beispiel das „Kitāb al-Mūsīqā al-kabīr" (Großes Buch der Musik). Außerdem erweiterte er in seinen Abhandlungen über Kosmologie die Aristotelische Vorstellung über Materie radikal. Damit legte er den Grundstein für unsere gegenwärtige Vorstellung vom Universum.

Kurz nach al-Farabi wirkte, ebenfalls als Universalgenie, der Naturwissenschaftler, Mathematiker, Astronom, Alchemist, Philosoph und Dichter Avicenna (Ibn Sina). In Erster Linie war er jedoch Arzt. Sein „Kanon der Medizin" diente über 600 Jahre als Standardwerk für jeden Medizinstudenten in Europa. Vieles, was wir heute über den Blutkreislauf, Krebs, Chirurgische Eingriffe oder Krankheiten wie etwa Diabetes wissen, basiert auf den Grundlagen von Avicennas Schaffen.

Auch welche Rolle das seelische Wohl bei der Genesung spielt, also die psychische Komponente einer Erkrankung, wurde erstmals in Zentralasien beschrieben. Zu den vielen psychischen Störungen, die er untersuchte, gehörte auch die Liebeskrankheit. Dieses Basiswissen nutzte Paracelsus später, um die Erforschung des sogenannten „gebrochenen Herzens“ voranzubringen. Lediglich die Behandlungsmethoden der beiden Ausnahme-Mediziner waren sehr unterschiedlich: Während der Schweizer Arzt Alkohol und einen geselligen Abend verordnete, verschrieb Avicenna einen Orgasmus mit der Geliebten.

Warum wir heute arabische Zahlen benutzen

Ein weiterer Zeitgenosse und Kollege von Al-Farabi und Avicenna war Al-Chwarizmi. Seine wesentliche Errungenschaft war es, die Ziffer Null aus Indien in den Arabisch- Europäischen Raum einzuführen. Seine Schrift trug den Titel „Algoritmi de numero Indorum“, woraus sich das Wort Algorithmus abgeleitet hat. Ohne ihn wären heute weder das Binärsystem noch das Dezimalsystem in Europa vorstellbar.

Jedes Schulkind muss sich heute zwangsläufig mit den Erkenntnissen Al-Chwarizmis auseinandersetzen, wenn es versucht, eine lineare oder quadratische Gleichung zu lösen. Denn der Gelehrte aus Chorismien, dem Gebiet rund um Samarkand südlich des Aralsees, war der Erste, der diese Probleme grafisch gelöst hat. Damit nahm er dem Problem ein großes Maß an Komplexität, und heute werden lineare Funktionen bereits in der Grundschule gelehrt.

Starrer Fokus auf „westlicher“ Philosophie an den Universitäten

Die Leistungen der Denker aus der Epoche des goldenen Islams sind so selbstverständlich in unsere Bildung eingebettet, dass wir größtenteils gar nicht mehr lernen, was alles auf ihren Entdeckungen basiert. Aber können wir heute noch mehr von ihnen lernen, als das, was für uns bereits selbstverständlich ist?

„Ja natürlich“, meint Bryan W. Van Norden, der gleichzeitig an drei Universitäten in Singapur, China und den Vereinigten Staaten als Professor für Philosophie lehrt. In seinem Buch „Taking Back Philosophy“ („Philosophie zurückerobern“) hält er ein Manifest auf die Diversität in den Wissenschaften. Er prangert an, dass an so vielen Universitäten in der Welt der Fokus auf „westliche“ Philosophie gelegt wird.

Mehr Aufmerksamkeit für Denkschulen aus anderen Erdteilen

Die Globalisierung schreitet mit einer unaufhaltsamen Geschwindigkeit voran. Die Welt der Gegenwart ist unglaublich multikulturell. Aber gelehrt werden an Universitäten immer noch fast ausschließlich europäische Denkweisen. Van Norden setzt sich dafür ein, dass Philosophien aus den weniger bekannten Regionen der Welt mehr Gehör finden. Damit sind beispielsweise islamische, jüdische oder sogar Denkschulen der Ureinwohner Amerikas gemeint.

Er thematisiert immer wieder, wie sehr die einzelnen großen Ideen der Menschheit ineinander verzahnt sind: „Der große buddhistische Philosoph Fazang hat, obwohl er in China aufgewachsen ist und dort gewirkt hat, durch seine aus Zentralasien stammende Familie eine islamische Erziehung genossen.“ Das gleiche gilt wohl auch für Avicenna, der die indische Lehre in Europa etabliert hat.

Wir haben dem Wissenstransfer auf der Seidenstraße viel zu verdanken. Aber auch in Zukunft können wir noch viel von den weniger bekannten Denkschulen lernen. Das heißt, sich nicht gegen den Einfluss fremder Kulturen wehren, sondern mit dessen Hilfe unsere eigenen alltäglichen Vorstellungen hinterfragen.

Quelle: DAZ Deutsche Allgemeine Zeitung; Autor: Lukas Kunzmann
Titelbild: Monument am Rande der usbekischen Oasenstadt Khiva erinnert an Al-Chwarizmi; Foto: Bodo Thöns


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WIKIPEDIA: Al-Farabi | Alpharabius
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Spektrum der Wissenschaft - Mohammed Al-Khwarizmi (780–850): »Vater der Algebra«

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Taking Back Philosophy: A Multicultural Manifesto (Englisch)
Taschenbuch – 1. Februar 2018
von Bryan W. Van Norden (Autor)

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Prominente Gelehrte und Denker des Mittelalterlichen Ostens

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Die Entwicklung des mittelalterlichen Ostens war durch eine Reihe politischer, wirtschaftlicher und kultureller Veränderungen gekennzeichnet, die ihren einzigartigen Platz in der globalen Zivilisation sicherten. Eines der Hauptmerkmale dieser Zeit war das Wachstum der Städte sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht. Städte wurden zu den wichtigsten Industriezentren, Handel und Bildung. Dies führte zur Bildung eines großen Kontingents gebildeter Menschen, die wiederum einen Kern von Intellektuellen in Bereichen wie der Wissenschaft schufen. Dies war ein für fast alle Regionen des sogenannten «mittelalterlichen muslimischen Ostens» typischer Trend.

Der Bildung von Wissenschaft und Kultur gemeinsam war der Prozess der Wissensakkumulation, der von den alten Gelehrten durchgeführt worden war. Ihre Werke wurden ins Arabische übersetzt und ihre Ideen nicht nur vollständig verstanden, sondern auch bereichert und weiterentwickelt. Hervorragende Ergebnisse in diesem Bereich erzielten die Vertreter der Bagdader Akademie «Das Haus der Weisheit», die im 9. Jahrhundert ihre Arbeit aufgenommen hatte. Eine Besonderheit dieser wissenschaftlichen Einrichtung war das Zusammentreffen der talentiertesten Wissenschaftler aus verschiedenen Regionen, darunter Mawarannahr. Die Leistungen der Akademie wurden von der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft als herausragender Beitrag zur Weltwissenschaft anerkannt. Es sei darauf hingewiesen, dass die Mehrheit der an der Bagdader Akademie «Das Haus der Weisheit» tätigen Wissenschaftler aus der Region Usbekistans stammten, während der berühmteste Mathematiker und Astronom Muhammad ibn Musa al-Khwarazmi sein erster Schulleiter wurde.

Zum Zeitpunkt der Eingliederung der Region in das arabische Kalifat im 7. Jahrhundert existierte hier bereits eine vielfältige Kultur, die visuelle und musikalische Kunst, originelle Architektur und ein reiches Spektrum an angewandten wissenschaftlichen Erkenntnissen umfasste. Diese Errungenschaften in verschiedenen Bereichen wurden über die Große Seidenstraße in anderen Regionen verbreitet.
Als die vom Islam eingebrachte neue Kultur den lokalen günstigen Boden erreichte, begann sie als Katalysator für die Bildung eines Phänomens zu dienen, das als «mittelalterliche orientalische Renaissance» bekannt ist. Eine zentrale Rolle für den beispiellosen Aufstieg der Wissenschaft zu dieser Zeit spielten zentralasiatische Wissenschaftler. Mathematik, Astronomie, Medizin, Chemie, Geographie, Geologie, Literatur, Linguistik und sogar Musik des 9. bis 11. Jahrhunderts im mittelalterlichen Osten sind ohne ihre grundlegenden Werke nicht vorstellbar.

Eine brillante Anerkennung des enormen Potenzials und des hohen wissenschaftlichen Entwicklungsniveaus in der Region im 11. Jahrhundert war die Arbeit der Khwarazm al-Ma'mun-Akademie, die von Khwarazmshakh al-Ma'mun Abu al-Abbas gegründet und vereint wurde eine ganze Versammlung herausragender Wissenschaftler und Denker. Diese Akademie hatte einen großen Einfluss nicht nur auf das Aufblühen des damaligen wissenschaftlichen Denkens, sondern auch auf die spirituelle Entwicklung künftiger Generationen.

Leider ist ein großer Teil der wissenschaftlichen Manuskripte von Gelehrten aus dem mittelalterlichen Osten unwiederbringlich verloren gegangen. Aber auch die heute erhaltene Knappheit an Werken ist ein Beweis für ihre herausragenden Leistungen, die zu einem wichtigen Beitrag zur menschlichen Zivilisation wurden. Diese Manuskripte sind wirklich wertvoll; dazu gehören Werke von so herausragenden Enzyklopädisten wie Muhammad al-Khwarazmi, Ahmad al-Farghani, Abu Rayhan al-Biruni, Ibn Sina (Avicenna) und anderen, die später in viele europäische Sprachen übersetzt wurden und die Renaissance in Europa positiv beeinflussten. Diese großen Gelehrten haben zur beschleunigten Entwicklung vieler Wissenschaftszweige beigetragen und den Grundstein für eine Reihe neuer wissenschaftlicher Disziplinen gelegt, vor allem Algebra und Geodäsie, Sphärische Trigonometrie, systematische Anwendung von Dezimalstellen, Einführung des Funktionsbegriffs in die Trigonometrie, Identifizierung geografischer Koordinaten von Orten, Identifizierung der Erde als Kugel, Berechnung der spezifischen Gewichte von Festkörpern und Flüssigkeiten, Klassifizierung von Mineralien, die Ideen des Mobilismus (Mobilität des Landes) und der Bildung von Schichten, die Theorie der Meere und der Lage der Kontinente, die Systematisierung des medizinischen und pharmakologischen Wissens, die Entwicklung neuer Diagnose- und Therapiemethoden, Kritik an der Möglichkeit der Transmutation von Metallen ist unter anderem ein Beispiel für die innovativen Ideen zentralasiatischer Wissenschaftler auf dem Gebiet der exakten und naturwissenschaftlichen Wissenschaften im 11. Jahrhundert.

Neben den angewandten Wissenschaften ist der erste kulturelle Aufstieg im muslimischen Osten auch durch die Bildung einer neuen asiatischen Philosophie gekennzeichnet, die auf der Grundlage des Studiums antiker griechischer Philosophen aufgebaut wurde. Die prominentesten Vertreter waren Abu Nasr al-Farabi, Abu AIi ibn Sina, Fakhr ai-Din al-Razi und andere. Insbesondere al-Farabi ist Autor einer ontologischen Studie, die später von Ibn Sina entwickelt wurde.

AI-Farabi widmete in seiner Arbeit der Entwicklung des Logikbegriffs besondere Aufmerksamkeit und gilt als Autor des ontologischen Arguments. Ibn Sinas neue Herangehensweise an die Logik drückte sich darin aus, dass er im Gegensatz zu Aristoteles darin nicht nur die Konstruktion von Syllogismen sah, sondern auch eine Methode, um auf der Grundlage des vorhandenen Wissens zur Wahrheit zu gelangen, was infolgedessen eine wichtige Rolle bei den Bemühungen spielte gegen orthodoxe schulische Konstruktionen im mittelalterlichen Europa. Er gilt als einer der Begründer der Modallogik und als Autor der neuen Ansätze für eine Reihe von Syllogismen und deren Modi. Was das Studium der Gesellschaft betrifft, so liefert Ibn Sina nach al-Farabi eine substanzielle und strukturierte Begründung und entwickelt sie in verschiedenen Bereichen, die in der modernen Gesellschaft eine neue Bedeutung erlangen. Die von al-Farabi und Ibn Sina vorgebrachten gesellschaftlichen Ideen werden heute häufig verwendet, um einer Reihe moderner anarchischer, anti-humanistischer Meinungen und Aussagen entgegenzuwirken.

Im gleichen Zeitraum, der ein wesentlicher Bestandteil der Kultur ist, ist in der Region eine rasche Entwicklung der Literatur und Linguistik zu beobachten. Zu dieser Zeit wurden die Werke aufgrund des politischen Klimas der damaligen Zeit hauptsächlich in arabischer und persischer Sprache verfasst. Parallel dazu begann sich die türkische Schriftliteratur zu entwickeln. Unter den Qarakhaniden wuchs der Status der Türkei als literarische Sprache erheblich. Diese Periode brachte die hellsten Charaktere der türkischen Literatur und Linguistik hervor, darunter Mahmud al-Kashga Ris "Diwan lugat al-turk" (11. Jahrhundert n. Chr.), Yusuf Khass Hajibs "Qutadghu bilig" (11. Jahrhundert) und Ahmad Yugnakis «Hibat al-haqa'iq» (12. Jahrhundert n. Chr.).

Der Aufwärtstrend des wissenschaftlichen Fortschritts in der Region wurde leider durch die mongolische Invasion im frühen dreizehnten Jahrhundert unterbrochen. Dies führte zum Verlust der Unabhängigkeit, zum Abriss von Städten und zur Zerstörung kultureller Werte, begleitet von Ausrottungen und einem Exodus von Wissenschaftlern und Dichtern aus der Region. Die Verlangsamung der wissenschaftlichen Entwicklung setzte sich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bis zur Regierungszeit von Amir Timur (1336-1405) fort.

Die Siege von Amir Timur führten zur Schaffung eines starken zentralasiatischen Staates und günstiger Bedingungen für neue kulturelle und wissenschaftliche Bestrebungen. Amir Timur versuchte, Wissenschaftler, Dichter, Handwerker und Architekten aus verschiedenen Teilen seines riesigen Reiches in Großstädten zu sammeln. Eine solch kluge Politik führte zu einer wesentlichen Stärkung der Kapazität seines Staates.

Das Wissen über die Entwicklung der Astronomie und der mathematischen Wissenschaften wurde hauptsächlich durch das lokale „Mikroklima" der Wissenschaft bestimmt, dessen Kern die Wissenschaftler der Samarkand School of Astronomy waren, die von Mirza Ulugh Beg, der Herrscher von Mawarannahr (1411–1449) und Enkel von Amir Timur. Die Wissenschaftler dieser Schule - Qazi Zada al-Rumi, Ali al-Qushchi, Ghiyath al-Din al-Kashi und andere, angeführt von Ulugh Beg, setzten ihre Arbeiten fort, Traditionen ihrer Vorgänger.

Die wichtigsten Errungenschaften der Samarkand-Schule und persönlich von Ulugh Beg waren der Bau und die Aktivität des astronomischen Observatoriums, eine Medresse für Schüler, um die Wissenschaft und die Schaffung von Zijs zu erlernen, und die Bildung neuer astronomischer Tabellen, die als die genauesten angesehen wurden unter anderen Zijs, die während der voroptischen Astronomie entstanden sind.
In der timuridischen Ära wurden Geschichtsschreibung und Fiktion stark entwickelt. In dieser Zeit entstanden die wichtigsten schriftlichen Arbeiten über das Leben und die Kampagnen von Amir Timur; unter ihnen befanden sich zwei gleichnamige Werke - «Zafarnama», geschrieben von den bedeutenden Historikern seiner Zeit, Sharaf al-Din AIi Yazdi und Nizam al-Din Shami.

Das Themenspektrum und die Genres der türkischen Literatur wurden erheblich erweitert: Es wurden großartige Beispiele für Poesie und Prosa geschaffen. Die besten Werke des 15. Jahrhunderts gehören dem großen Denker Alisher Nawai und dem bedeutenden Staatsmann Zahir ai-Din Muhammad Babur. Alisher Nawai verfasste die ersten türkischen «Fünf Gedichte» («Khamsa»), die den Beginn einer neuen Etappe in der Geschichte von drei Jahrhunderten literarischer Tradition markierten. Dieser monumentale epische Zyklus gilt als Juwel der usbekischen klassischen Literatur. Wissenschaftlich-historische und künstlerische literarische Werke von Zahir ai-Din Muhammad Babur, insbesondere sein «Baburnama», das wertvolle Informationen zu Geschichte, Geographie, Ethnographie, Sprache sowie Flora und Fauna enthält, haben den Test der Zeit überstanden und sind in der Geschichte der Weltkultur.
So war in der Region des heutigen Usbekistans das 11. und 14. Jahrhundert von der Entstehung kluger Wissenschaftler und Denker auf wissenschaftlichem und kulturellem Gebiet geprägt. Ihre Arbeit in Verbindung mit dem wissenschaftlichen Erbe von Wissenschaftlern aus anderen Regionen des mittelalterlichen Ostens legte den Grundstein für viele neue wissenschaftliche Bereiche und hat einen bedeutenden Beitrag zur Weltzivilisation geleistet.

Die Geschichte zeigt ein klares Muster, das zeigt, dass Wissenschaft, Kultur, Literatur und Kunst in einer bestimmten Region ein hohes Maß an Entwicklung und Bereicherung erreicht haben, als Frieden und Ruhe vorherrschten, ein stark zentralisierter Staat geschaffen worden war und günstige Bedingungen, internationale Zivilisationsdialog war entstanden. In diesem Zusammenhang hat sich das Erbe der östlichen Renaissance zu einer mächtigen spirituellen Plattform entwickelt, die seit Jahrhunderten der intellektuellen und kulturellen Entwicklung der gesamten Menschheit dient.

In Usbekistan ist in den Jahren der Unabhängigkeit die Wiederherstellung eines großen historischen wissenschaftlichen und kulturellen Erbes zu einer der Prioritäten der Staatspolitik geworden. Bildungstraditionen, die von Gelehrten und Denkern der orientalischen Renaissance aufgestellt wurden, wurden in unserem Land verfolgt und verbessert, ihre Arbeiten und Praktiken werden studiert. Auf dieser großartigen Grundlage wurde die jüngere Generation ausgebildet, die stolz auf die Geschichte ihres Landes und ihrer Menschen ist und die darauf abzielt, würdige Nachfolger der großen Taten ihrer Vorfahren zu sein und neues Wissen zu erlernen.

Das Buch "PROMINENT SCHOLARS AND THINKERS OF THE MEDIEVAL EAST" ist in thematisch-chronologischer Reihenfolge zusammengestellt und enthält kurze Informationen über das Leben und die Leistungen von mehr als dreißig zentralasiatischen Wissenschaftlern und Philosophen, die während der angegebenen Periode des kulturellen Fortschritts gelebt und gearbeitet haben. Natürlich ist die Liste derer, die Spuren in der Geschichte hinterlassen haben, nicht vollständig. Da wir jedoch keine vollständige Abdeckung und Tiefe der Forschung beanspruchen, möchten wir das «wissenschaftliche Klima» in Zentralasien beschreiben, das sich positiv auf kreative Prozesse auf der ganzen Welt ausgewirkt hat. Gleichzeitig zeigt das präsentierte Material die enorme Kraft und den positiven Einfluss ihrer Aktivitäten auf den weltweiten Kreativprozess. Das Buch soll die Entwicklung eines umfassenden Verständnisses der zeitlosen Bedeutung und Relevanz der mittelalterlichen wissenschaftlichen Errungenschaften auch in der heutigen Zeit erleichtern.

Shavkat Satikhov
Präsident der Akademie der Wissenschaften der Republik Uzbekistan
(Aus dem Vorwort, PROMINENT SCHOLARS AND THINKERS OF THE MEDIEVAL EAST) UZ ISBN: 978-9943-28-090-8


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Literarische Arbeit von Abdulla Qodiriy - Oʻtkan kunlar („Vergangene Tage“)

abdulla_qodiriy Abdulla Qodiriy
Abdulla Qodiriy war der Gründer der usbekischen Nationalprosa, Journalist, Linguist und Übersetzer. Er wurde 1894 am 10. April in Taschkent geboren. Zuerst studierte er an der muslimischen Schule (1904-1906), dann an der russischen „Tuzem“-Schule (1908-1912). In den Jahren 1916-1917 wurde er in der Medresse von Abulqosim Shayx ausgebildet. Seit seiner Kindheit arbeitete er als Sekretär bei Geschäftsleuten (1907-1915). 1923 gründete er die Zeitschrift „Mushtum“.
Er hat dort viele Jahre gearbeitet. Er studierte Literaturwissenschaft in Moskau (1925-1926). In den Jahren 1919-1925 veröffentlichte er mehr als 300 Artikel in Zeitungen.
ziyouz.uz - Uzbek Literature; Literature of Jadid's period

The Uzbek Modernist

Vielleicht hat kein anderes literarisches Werk die Seele des zentralasiatischen Volkes gefangen, wie das Meisterwerk O'tkan kunlar („Vergangene Tage“) des jadidischen Reformators Abdulla Qodiriy. Weitgehend akzeptiert als der erste Roman in der usbekischen Sprache, spricht Qodiriy durch eine klassische Erzählung in der türkisch-persisch-arabischen Tradition, die in einem historischen Milieu des 19. Jahrhunderts eingerahmt ist, das Herz des usbekischen Volkes an. Geschrieben zwischen 1920 und 1926, versuchte Qodiriy, ein kulturelles Erbe in Gefahr zu halten und eine aufkommende soziale Identität während einer Zeit der streitenden nationalen Erzählungen zu formen.

Zunächst wurde der Roman ab 1926 in serieller Form veröffentlicht und fand großen Anklang bei Kritikern. Tragischerweise fiel Abdulla Qodiriy 1938 mit einer stark redigierten Version des Romans Stalins Säuberungen zum Opfer. Nach einer kurzen Haltbarkeit wurde der Roman in der gesamten Sowjetunion bis nach Stalins Tod verboten. Abdulla Qodiriy war der erste usbekische Jadid aus seiner Zeit, der 1956 rehabilitiert wurde und 1958 wurde O'tkan kunlar in einer Auflage von 80-90.000 Exemplaren wiederveröffentlicht. Anekdotenweise war der verstorbene Abdullaziz Muhammadkarimov als junger Mann während der Veröffentlichung des Druckes des verbotenen Romans von 1958 anwesend und erklärte, dass die Usbeken tagelang in den Buchhandlungen von Taschkent Schlange standen, in der Hoffnung, eine Kopie des Buches zu kaufen. Die derzeit in Überarbeitung befindliche Version ist der Nachdruck, der 1996 nach der Unabhängigkeit von Usbekistan herausgegeben wurde und die Publikation von 1926 in ihrer Gesamtheit darstellt.

Die Erzählung der Geschichte dreht sich um zwei Sterne gekreuzten Liebenden, versucht die seismischen historischen Veränderungen des neunzehnten Jahrhunderts Khanat von Kokand zu navigieren. Der Autor rekonstruiert in der Tat die kollektive Erinnerung seiner eigenen Gesellschaft an die inneren Bedingungen, die durch die Mühen von Otabek und Qumusch zur russischen Eroberung führten. Der Reformist wiederum beschuldigt seine eigene Generation, sie zu ermutigen, ein Erbe zu retten, das durch die bolschewistische Sozialreform gefährdet ist.

Qodiriys modernistische muslimische Agenda bleibt während des Romans bestehen. Muslimische Modernisten von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum frühen 20. Jahrhundert bezogen sich weitgehend auf das Osmanische Reich, die Nationen Europas und das Russische Reich als Modelle der Modernisierung - und beharrten darauf, dass ihre imaginäre Politik in einem muslimischen Rahmen ihrer eigenen Schöpfung blieb. Der Charakter von Otabek stellt eindeutig die eigene Weltanschauung Qodiriys dar. Unser Held zeugt von innerem Kampf und Korruption innerhalb des Kokand Khanats, von der Obsession der lokalen Bevölkerung für Aberglaube und ihrem völligen Mangel an Verständnis für die grundlegenden Lehren des Islam und von den tragischen Konsequenzen dessen, was Otabbek für soziale Konventionen hält, die reformbedürftig sind.

Qodiriy, durch seinen berühmten Witz und Sarkasmus bekannt, fängt den Zeitgeist der turkstanischen Gesellschaft Mitte des neunzehnten Jahrhunderts ein. Die Führung der Venal wurde von Korruption, inter-ethnischen Machtkämpfen zwischen sesshaften und nomadischen Völkern durchdrungen, soziale Praktiken vom einfachen Mann auf der Straße bis zum Hof von Khudayar Khan bilden den Hintergrund einer tragischen Liebesgeschichte, die symbolisch für den eigenen Verlust der Reinheit in Zentralasien steht. Er liefert seinen Lesern ein nach innen gerichtetes Lehrstück, das die historischen, kulturellen und spirituellen Gründe für Turkistans unvermeidlichen Verlust der Souveränität an die russische Eroberung Zentralasiens aufzeigt.

Der Roman hat einen großen Wert als kulturelles Artefakt für diejenigen, die daran interessiert sind, etwas über ein wenig bekanntes Gebiet der Welt zu erfahren. Viele „Westler“ sind nur den wirtschaftlichen und politischen Aspekten Usbekistans ausgesetzt, wobei die Geschichte, die Kultur, die Sprache und die Literatur einer Region, die ein großes ökumenisches Erbe genießt, in ihrer Reichweite atemberaubend ist. Die Veröffentlichung von O'tkan kunlar ermöglicht die Aufnahme von usbekischen Briefen in den Kanon der Weltliteratur und informiert westliche Gesellschaften über ein tieferes Verständnis eines Volkes, das große Fortschritte in der Menschheit gebracht hat - wie es Qodiriy von seinem eigenen Publikum erhofft hatte.

Quelle: The Uzbek Modernist; Abbildungen/Fotos: Bekhzod Elamanov

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WIKIPEDIA - Abdulla Qodiriy | Oʻtkan kunlar
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Empfohlene Literatur: USBEKISTAN-ONLINE - MEDIATHEK
• Die Liebenden von Taschkent, Roman
• The Politics of Muslim Cultural Reform
• Bygone Days: O'tkan Kunlar

KINDLE - Bygone Days: O'tkan kunlar
Hörbuch - Abdulla Qodiriy - O'tkan kunlar/ Russisch

ABDULLA QODIRIY VE ÖZBEK ROMANININ DOĞUŞU - Türkisch

Abdulla Qodiriy & seine Zeit
ISBN: 978-3-942527-07-1, Verlag CAoss

Museum Abdulla Qodiriy Taschkent, ZARKAYNAR KOCH.6-UY; Tashkent, 100000 Uzbekistan

YOUTUBE: Abdulla Qodiriy - Bekhzod Elamanov (1:50)

YOUTUBE: Abdulla Qodiriy (3:25) - Registan TV

YOUTUBE: Abdulla Qodiriyni xotirlab... Komolon qabristonidamiz @AmerikaOvozi (3:22) 

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Projekt "Kulturerbe Usbekistans in den Sammlungen der Welt" - Miniaturmalerei Kamalitdin Bekhzad

Minaturmalerei_Kamoliddin_Bekhzad Minaturmalerei Kamoliddin Bekhzad
Ein illustriertes Album über einen unübertroffenen Miniaturisten des Ostens, das in Usbekistan entstehen soll.

Das Projekt "Kulturerbe Usbekistans in den Sammlungen der Welt" und die Weltgesellschaft für das Studium, die Erhaltung und die Popularisierung des Kulturerbes Usbekistans bereiten die Veröffentlichung eines einzigartigen Miniaturalbums "Kamoliddin Bekhzad" vor - "Shamed Mani". Die Vorbereitung des Albums erfolgt durch Zukhra Rakhimov, Professor des Nationalen Instituts für Kunst und Design. Das Institut ist benannt nach dem berühmten Minaturisten Kamoliddin Bekhzad.


In diesem Jahr, im Zusammenhang mit dem 565. Jahrestag des herausragenden mittelalterlichen Miniaturisten Kamalitdin Bekhzad, initiierte der Autor und Leiter des Projekts "Kulturerbe Usbekistans in den Weltsammlungen" F. Abdukhalikov die Idee, ein reich illustriertes Album für nationale und nationale Werke auch für ausländische Leser zu erstellen. Bekhzad nimmt einen besonderen Platz in der Kultur Usbekistans ein, da seine Arbeit einen großen Einfluss auf die Bildung der örtlichen Buchara-Schule im frühen 16. Jahrhundert hatte und zeitgenössische Miniaturisten oft viele seiner Errungenschaften in ihren Werken verwenden. Das Nationale Institut für Kunst und Design in Taschkent, das Museum für Miniaturen, Schulen und Stipendien sind nach Bekhzad benannt.

Die Idee, ein Album zu veröffentlichen, ist äußerst relevant, denn trotz der Tatsache, dass eine riesige Literatur der Arbeit von Kamoliddin Bekhzad gewidmet ist, ist sie in Usbekistan hauptsächlich nur Fachleuten bekannt. Dies ist auch deshalb besonders wichtig, weil es in Usbekistan noch keine derartige Veröffentlichung gibt, die für ein breites Spektrum von Lesern und vor allem für junge Menschen gedacht ist.

Die Hauptaufgabe dieses Albums ist es, die Hauptrichtungen seiner Arbeit zu beschreiben und eine Antwort auf die Frage zu finden, warum Bekhzad zu seiner Zeit so populär wurde und warum er immer noch als einer der vollendeten Miniaturisten des Ostens gilt.

Das Buchalbum "Kamoliddin Bekhzad - Shamed Mani" wird bekannte und wenig bekannte Werke eines Miniaturisten aus Weltsammlungen enthalten. Es werden Miniaturen aus der British Library in London, der Freer Gallery in Washington, der Sammlung des Topkapi-Palastes in Istanbul, der Bibliothek des Gulistan-Palastes in Teheran, dem Metropolitan Museum of Art in New York und der Russian National Library in St. Petersburg, in der Sammlung von Prinz Sadruddin Aga Khan in Genf und vielen anderen.

Das Album untersucht die Werke von Bekhzad in verschiedenen Genres, die Techniken, die er bei der Erstellung seiner Bilder verwendet, um die tiefen philosophischen Gedanken zu vermitteln, die der spirituellen Kultur dieser Zeit zugrunde liegen. Das Album wird aus einem Textteil und einem Anhang in Form von Reproduktionen von Werken bestehen, von denen viele in Usbekistan wenig bekannt sind.

Quelle/ Abbildung: UzDaily.com

Empfohlene LINKS:

MUSEUM ZUM GEDENKEN AN KAMOLIDDIN BEHZOD IN TASCHKENT

WIKIPEDIA - Behzād | Kamāl ud-Dīn Behzād
WIKIMEDIA Commons Kamal-ud-din_Bihzad
WIKIART - Kamal ud-Din Behzad

Encyclopaedia Iranica Behzad-Kamal-al-din

Quelle: commons.wikimedia.org; Miniatur von Behzād (Kamāl ud-Dīn Behzād Herawī). Das als shamsah bezeichnete Manuskript, das diese Miniatur enthält, wurde 1524 in Herat vollendet. Das beweist, dass Behzād in dieser Zeit noch in Herat arbeitete und erst später nach Täbris übersiedelte

Quelle: commons.wikimedia.org; The Wedding of Princess Mihr and Nahid. From a "Mihr-u Mushtari" by Muhammad Assar Tabrizi. Bukhara, Uzbekistan, 1523-1524. Freer Gallery, Smithsonian Institution, Washington, D.C., United States

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Kunsthochschule startet Nachhaltigkeitsprojekt "RUTSIS" zur Wiederbelebung der traditionellen Seidenproduktion in Zentralasien

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An der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle hat ein Projekt zur Wiederbelebung der traditionellen Seidenproduktion in Zentralasien begonnen. 

Zum Semesterbeginn 2020 startet an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle das Forschungsprojekt RUTSIS - Reviving Uzbekistan's and Tajikistan's Sustainable Ikat and Silk Production. Ziel des in der Studienrichtung Textildesign verankerten Projekts ist die Wiederbelebung und Weiterentwicklung der Seiden- und Ikatproduktion in Zentralasien. Mit dem Fokus auf Qualität sowie auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit soll die lokale Seidenproduktion mithilfe von RUTSIS vor Ort gefördert werden. Ebenso sollen nachhaltige Richtlinien für die Herstellung von Ikat-Textilien entwickelt und Ergebnisse in Form von Lehrmaterialien in die Aus- und Weiterbildung von Produzierenden integriert werden.

Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird durch SWITCH ASIA, ein Programm der Europäischen Union für die Entwicklungszusammenarbeit mit Kooperationspartnern in Usbekistan, Tadschikistan und Deutschland, gefördert.

Zugeschnitten auf die Ikat-Produktion forschen seit Oktober 2020 an der BURG die eigens für das Projekt angestellten Mitarbeiterinnen Johanna Rogalla, Laura Linsig und Kristin Nebauer unter Projektleitung von Textildesignprofessorin Bettina Gottke-Krogmann zu regionalen Färberezepturen, verfassen Lehrmaterialien und erarbeiten Vermittlungskonzepte.

Kooperation mit zentralasiatischen Partnern
Über den Schutz der regionalen Textilproduktion hinaus soll das textile Erbe mithilfe von Design, in einen zeitgenössischen Kontext gebracht und zugänglich gemacht werden. Hierzu ist in der Zusammenarbeit mit dem Crafts Development Center Margilan in Usbekistan und dem Tourism Development Center in Tadschikistan, ein Austausch zwischen Designer*innen und Burg-Studierenden geplant, der die Sichtbarkeit regionaler Ikats durch die gemeinsame Entwicklung einer Kollektion steigern, beidseitig Impulse für die eigene Gestaltung geben soll.

Bezogen auf das natürliche Färben, bindet die BURG dabei ihre Erkenntnisse aus vorheriger Forschung ein und wird Leitfäden für die umweltschonende Färbung mit Naturfarbstoffen und den nachhaltigen Umgang und regionalen Bezug von Produktionsmitteln erarbeiten in Zusammenarbeit mit den Handwerkskammern vor Ort erarbeiten.

Auch in Usbekistan und Tadschikistan hat das natürliche Färben der Ikats und Seide eine lange Tradition. In der Zwischenzeit wurden diese vielerorts durch beispielsweise industrielle Färbemethoden ersetzt, die zur Belastung der Umwelt und der Wasserressourcen beitragen. Die traditionelle Technik ist weitgehend verschwunden und durch eine industrielle Seidenherstellung ersetzt worden.

Ziele des Projekts
Das an der BURG und den Partnerregionen angesiedelte Forschungsprojekt, koordiniert von der Berliner Beratungseinrichtung adelphi, verfolgt das Ziel, den Austausch von textilen Waren und kulturellem Wissen in den Regionen zu fördern, der durch ein zunehmend entspanntes politisches Verhältnis der beiden Länder Usbekistan und Tadjikistan wieder möglich ist. Zudem sollen Mittel-, Klein- und Kleinstunternehmen in der Weiterentwicklung ihrer Produkte in Aspekten wie Färbung, Ressourcenschonung und Qualitätskontrolle unterstützt werden.

Ziel des Forschungsprojektes "RUTSIS" ist daher unter anderem einen Beitrag zu leisten, verschüttetes Wissen wiederzubeleben und in einen zeitgenössischen Kontext zu bringen.

Maßgeblich prädestiniert für das aktuelle Projekt "RUTSIS" hat das Textildesign der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle die Expertise in Naturfarbstoffen. Die Forschung an Naturfarbstoffen ist im Textildesign an der Kunsthochschule schon lange ein Schwerpunkt und wurde in dem Forschungsprojekt "Organic Prints" von 2015-2019 intensiviert.

Ergebnisse des 2019 abgeschlossenen Burg-Forschungsprojektes Organic Prints fließen dabei in die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern ein, in der Leitfaden für die umweltschonende Färbung mit Naturfarbstoffen und den nachhaltigen Umgang und regionalen Bezug von Produktionsmitteln erarbeitet werden.

Die Aufgabe der Kunsthochschule ist es, von Halle aus die regionalen Färberezepturen zu erforschen, neue Lehrmaterialien zu verfassen und Vermittlungskonzepte zu erarbeiten. Die Projektbeteiligten in Zentralasien sind für die praktische Umsetzung zuständig.

Die Sichtbarkeit regionaler Ikats soll zudem durch die gemeinsame Entwicklung einer Kollektion gesteigert werden, die internationale Nachhaltigkeitskriterien erfüllt und die Anknüpfung an überregionale Märkte erleichtert. Ergänzend wird ein digitales Archiv mit dem Fokus auf zentralasiatischen Ikats entstehen, das Wissenschaftler*innen, Gestalter*innen und Sammlungen weltweit als Recherche- und Arbeitstool dienen und einen Überblick von historischen, wie auch zeitgenössischen Textilien bieten wird.

Über die Kultur der Ikat-Produktion in Usbekistan und Tadschikistan
Neben der Seide steht die Webtechnik namens Ikat im Zentrum der Forschung. Ikat bezeichnet Textilien, die vor dem Weben durch Abbinden und Färben des Garns ihre charakteristische Musterung erhalten. Diese Stoffe sowie die Traditionen der Seidenherstellung und -verarbeitung prägten die textile Kultur Zentralasiens nachhaltig und machen Usbekistan und Tadschikistan zu einem integralen Bestandteil der Großen Seidenstrafe. Bis heute sind Ikats das Markenzeichen vieler zeitgenössischer einheimischer Designer*innen und Modemarken, die lange von den westlichen Markten getrennt waren.

Aktuell steigt das Interesse an den einzigartigen hochwertigen Designs des Ikat auch international zunehmend. Allerdings ging angesichts der Auflösung der Sowjetunion und des Bürgerkrieges in Tadschikistan ein Großteil des Wissens über Seidenraupenzucht und die herkömmlichen Herstellungsverfahren von Ikat-Textilien verloren.

Projektbeteiligte und Förderer
Das Projekt wird von adelphi research gGmbH geleitet und ist Teil des SWITCH-Asia Förderprogramms der EU. Kooperationspartner sind die Industrie- und Handelskammer der Republik Usbekistan die Industrie- und Handelskammer, das Crafts Development Center Margilan, Industrie- und Handelskammer der Republik Tadschikistan und die Studienrichtung Textildesign der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Beitrag: Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, "EU-SWITCH Projekt RUTSIS" - Fotos: Nadja ZdravkovaNadja Zdravkova; USBEKISTAN-ONLINE, Gerhard Birkl


Kontakt:
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
University of Art and Design
Neuwerk 7
06108 Halle (Saale), Germany
www.burg-halle.de


Standort
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Campus Design, Neuwerk 7
R 318, Lehrklassengebäude
Tel. 0345-7751 888

Projektleitung an der Burg
Prof. Bettina Göttke-Krogmann
krogmann(at)burg-halle.de

Projekt-Mitarbeiter*innen an der Burg
Laura Linsig
Künstlerische Mitarbeiterin Textildesign
linsig(at)burg-halle.de

Johanna Rogalla
Künstlerische Mitarbeiterin Textildesign
rogalla(at)burg-halle.de

Kristin Nebauer
Künstlerische Mitarbeiterin Textildesign
nebauer(at)burg-halle.de

Projektpartner
adelphi research gGmbH
www.adelphi.de/de
Industrie- und Handelskammer der Republik Usbekistan
Industrie- und Handelskammer der Republik Tadschikistan
Tourism Development Center der Republik Tadschikistan

Gefördert durch
SWITCH ASIA of the European Union
www.switch-asia.eu

Eckdaten
www.centralasianikat.eu
Projektlaufzeit: 2020 – 2023


Empfohlene LINKS:
• WIKIPEDIA - IKAT
• USBEKISTAN-GALERIE - Margilan, Seidenherstellung
• IKATDNA - Ahrbandi (zentralasiatische Ikats)
• internationalwardrobe - Ikat Aus Usbekistan
• IKATbyFelli - IKAT Stoffe aus Usbekistan - Seide und Baumwolle
• ICH - Intangible cultural heritage of Uzbekistan - Margilan Crafts Development Center
• uzbekjourneys - Art, craft & history tours to Central Asia
• The Enduring Influence of Ikat Fabric, from Oscar de la Renta to Contemporary Design

Team des Forschungsprojekts RUTSIS, vrnl: Laura Linsig, Kristin Nebauer, Prof. Bettina Göttke-Krogmann, Johanna Rogalla

ProjektpartnerSWITCH ASIA of the European Union, adelphi research gGmbH, Industrie- und Handelskammer der Republik Usbekistan, Industrie- und Handelskammer der Republik Tadschikistan, Crafts Development Center Margilan der Republik Usbekistan, Tourism Development Center der Republik Tadschikistan

YOUTUBE: Uzbekistan_Traditional Ikat Making in Uzbekistan (UNESCO)

Vorbereitung einer Ikatkette, Yodgorlik Silk factory in Margilan, Usbekistan. "EU-SWITCH Projekt RUTSIS" - Foto: Nadja Zdravkova

Ikatproduktion auf Industrie-Webstühlen in der Yodgorlik Silk factory in Margilan, Usbekistan."EU-SWITCH Projekt RUTSIS" - Foto: Nadja Zdravkova

Ikatmalermeister bei der Vorbereitung einer Seidenkette im Crafts Development Center Margilan. "EU-SWITCH Projekt RUTSIS" - Foto: Nadja Zdravkova

Ikatproduktion auf Industrie-Webstühlen in der Yodgorlik Silk factory in Margilan, Usbekistan. "EU-SWITCH Projekt RUTSIS" - Foto: Nadja Zdravkova

IKAT-Muster, traditionelles Handwerk, Yodgorlik Silk factory in Margilan, Usbekistan. Foto: Gerhard Birkl

IKAT-Farbtechnik, Einsatz von Naturfarben; Yodgorlik Silk factory in Margilan, Usbekistan. Foto: Gerhard Birkl

Vielfalt der IKAT-Anwendung, Farben und Muster; Yodgorlik Silk factory in Margilan, Usbekistan. Foto: Gerhard Birkl

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Ballsport vor 3.000 Jahren in Zentralasien

Zentralasien_Baelle_UZH Ballsport vor 3.000 Jahren in Zentralasien

In Reitergräbern im Nordwesten Chinas haben Wissenschaftler der Universität Zürich (UZH) die ältesten Bälle Eurasiens untersucht. Gemäß dem internationalen Forscherteam sollen die Lederbälle rund 3.000 Jahre alt sein. Der Fund legt nahe, dass sich die aufkommenden Reitertruppen Zentralasiens mit Ballspielen fit hielten.

Ballspiele gehören heute zu den beliebtesten Sportarten und Freizeitbeschäftigungen. Aber wer erfand überhaupt Bälle, wo und wann? Die ältesten, derzeit bekannten Bälle wurden aus Leinen vor ungefähr 4500 Jahren in Ägypten gemacht. In Mittelamerika spielte man mit Bällen seit mindestens 3700 Jahren, wie aus monumentalen Stadien und entsprechenden Darstellungen zu schliessen ist. Die dortigen ältesten Bälle waren aus Gummi. Bisher glaubte man, dass Europa und Asien erst viel später folgten: Griechenland vor rund 2500 Jahren und China etwa 300 Jahre später.

Wissenschaftler der UZH haben nun zusammen mit deutschen und chinesischen Forschenden drei Lederbälle mit Durchmessern zwischen 7,4 und 9,2 cm in Gräbern des alten Friedhofs Yanghai in der Nähe der Stadt Turfan im Nordwesten Chinas genauer untersucht. Die Auswertungen ergaben ein Alter zwischen 3200 und 2900 Jahren für diese Bälle. «Damit sind diese Bälle etwa fünf Jahrhunderte älter als die bisher bekannten antiken Bälle und Darstellungen von Ballspielen in Eurasien», sagt Erstautor Patrick Wertmann vom Asien-Orient-Institut der Universität Zürich. «Leider reichen die zugehörigen archäologischen Informationen jedoch nicht aus, um die Frage zu beantworten, wie diese Bälle genau eingesetzt wurden.»

Die frühesten Bilder aus Griechenland zeigen laufende und die aus China reitende Spieler mit Stöcken. Vergleichbare gebogene Stöcke wurden zwar auch in Yanghai gefunden, jedoch nicht in direkter Verbindung mit den Bällen. Zudem sind sie auf einen jüngeren Zeitraum datiert. «Daher erweitern die Yanghai-Lederbälle weder die Geschichte von Hockey noch von Polo, auch wenn zwei der Bälle in Gräbern von Reitern gefunden wurden», so Wertmann.
In einem der Reitergräber haben sich die Überreste eines Kompositbogens und von Hosen erhalten, die damals in der Region hergestellt wurden und zu den ältesten der Welt gehören. Beides sind Anzeichen für eine neue Ära des Reitens, des Kampfes zu Pferd und grundlegender gesellschaftlicher Veränderungen, die damals mit zunehmenden Klimaveränderungen und steigender Mobilität im östlichen Zentralasien einhergingen. Die aktuelle Studie zeigt, dass Bälle und Ballspiele als eine Form der körperlichen Ertüchtigung und des militärischen Trainings von Anfang an dazugehörten. Genau wie heute war Sport aber auch zentraler Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und diente der allgemeinen Unterhaltung. Die Studienergebnisse unterstreichen einmal mehr, dass diese Region vor mehreren Jahrtausenden eines der innovativen Zentren Eurasiens war.

Diese Publikation ist Teil des Forschungsprojekts «Sino-Indo-Iranica rediviva – Early Eurasian migratory terms in Chinese and their cultural implications» des Asien-Orient-Instituts der Universität Zürich, das durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert wird, und ein Beitrag zum Projekt «Silk Road Fashion» der Aussenstelle Peking der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Im Rahmen des Projekts «Sino-Indo-Iranica rediviva» wird anhand von sprachlichen, historischen und archäologischen Daten der früheste Austausch von materiellen Gütern zwischen Zentralasien und China untersucht. An dem Projekt beteiligt sind Wissenschaftler der Universität Zürich, des Deutschen Archäologischen Instituts, der Freien Universität Berlin, des Museums der Autonomen Region der Uiguren Xinjiang, der Academia Turfanica und der Renmin-Universität Peking.

Quelle/Foto: Archaeologie-Online;
Titelbild: Die drei Lederbälle mit Durchmessern zwischen 7,4 und 9,2 cm sind zwischen 3.200 und 2.900 Jahre alt. (Bild: UZH)


Empfohlene LINKS:
Asien-Orient-Institut Universität Zürich UZH
Deutsches Archäologisches Insitut - Freie Universität Berlin

WIKIPEDIA - Chinesische Volksuniversität
China-entdecken.com

ScienceDirect: Fachartikel: Journal of Archaeological Science: Reports, doi:10.1016/j.jasrep.2020.102576
Klassische Archäologie Uni Erlangen - Spiele und Spielzeug in der Antike

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Usbekistan und die UNESCO: Der Weg zur Entwicklung der kulturellen Beziehungen

uzbekistan-and-unesco UNESCO - Weltkulturerbe
Die Mitgliedschaft Usbekistans in der UNESCO jährt sich zum 27. Mal.

Derzeit werden die Beziehungen zwischen Usbekistan und der UNESCO gestärkt und schrittweise ausgebaut. Dies wird durch das von Präsident Shavkat Mirziyoyev und der Generaldirektorin der UNESCO, Audrey Azoulay, unterzeichnete Kooperationsprogramm belegt, das die Entwicklung der Beziehungen zwischen Usbekistan und der UNESCO bis 2021 vorsieht. In Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation finden regelmäßig wissenschaftliche und kulturelle Aktivitäten statt. Dazu gehören renommierte wissenschaftliche Konferenzen unter Beteiligung von Wissenschaftlern aus Usbekistan und dem Ausland, die im Rahmen des Internationalen Festivals „Sharq Taronalari", des Internationalen Forums für Maqom-Kunst, des Festivals „Atlas Bayrami" und des Internationalen Festivals für angewandte Volkskunst abgehalten werden.


Um die technische und wissenschaftliche Zusammenarbeit zu entwickeln und zur Stärkung von Frieden und Sicherheit beizutragen, wurde am 16. November 1945 die UNESCO organisiert, die die Funktionen der Zusammenarbeit zwischen Staaten und Völkern in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie den Schutz von materiellen und materiellen Aspekten übernahm immaterielles kulturelles Erbe. Der Hauptsitz der Organisation befindet sich in Paris. Derzeit sind 200 Mitglieder in der Organisation vertreten. Innerhalb der UNESCO gibt es mehr als 60 Büros.

Die vorrangigen Bereiche der UNESCO-Aktivitäten sind die Entwicklung kultureller und humanitärer Beziehungen zwischen Völkern und Staaten auf dem Weg zur Gewährleistung und Stärkung von Frieden und Sicherheit, zur Erhaltung und zur Weitergabe künftiger Generationen von Proben jahrhundertealter materieller und immaterieller Kultur.

Die Beziehungen zwischen Usbekistan und dieser Organisation, die auf internationaler Ebene großes Ansehen erlangt hat, entwickeln sich aktiv weiter.

1993 wurde Usbekistan Mitglied der UNESCO. In Anerkennung der Verdienste des Landes wählten die Mitgliedsländer der Organisation 1997 die Republik Usbekistan in das Leitungsgremium – den Exekutivrat. Ein Ereignis von historischer Bedeutung war die Abhaltung der Abschlusssitzung der 155. Sitzung des UNESCO-Exekutivrats am 6. und 7. November 1998 in Usbekistan, auf der die Erklärung von Taschkent „Kultur des Friedens und die Aktivitäten der UNESCO in der Mitgliedstaaten", die die Feierlichkeiten zum Jubiläum unserer Vorfahren vorsahen und zur Weltwissenschaft und -kultur beitrugen. In der vergangenen Zeit wurden unter der Schirmherrschaft der UNESCO die Jahrestage unserer so großen Vorfahren wie Amir Temur, Mirzo Ulugbek, Ahmad Al-Fergani, Imam Al-Buchari, Kamoliddin Behzod sowie die weltberühmten Städte Samarkand und Buchara gefeiert, Chiwa, Termez, Shakhrisabz, Karshi, Taschkent, Margilan, unbezahlbare Perlen der Literatur „Alpamysh", „Avesto" und die Khorezm Academy of Ma'mun wurden international gefeiert. Historische und kulturelle Gebäude in den Städten Samarkand, Shakhrisabz, Buchara und Chiwa gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dies bedeutet, dass die Objekte des kulturellen Erbes in diesen Städten den Status eines Eigentums der gesamten Menschheit der Welt erlangt haben.

Im Jahr 2001 wurde Buchara durch die Entscheidung der UNESCO zur "Stadt des Friedens" erklärt. Im Rahmen der Internationalen Konvention zum Schutz des immateriellen Kulturerbes sind der Navruz-Feiertag, der Kulturraum des Boysun-Distrikts, Shoshmaqom, Katta Ashula, Askiya, usbekischer Pilaw, Atlas und Adras-Produktionstechnologie sowie der Khorezm-Tanz "Lazgi" sind in der repräsentativen Liste der UNESCO enthalten..

Unter der Führung und mit Unterstützung der UNESCO wurden der 2500. Jahrestag der Städte Buchara und Chiwa, der 2700. Jahrestag der Städte Shakhrisabz und Karshi, der 2750. Jahrestag der Stadt Samarkand und der 2200. Jahrestag der Stadt Taschkent gefeiert feierlich gefeiert. Bis heute hat das in Samarkand gegründete Internationale Institut für Zentralasienforschung gemäß diesem Dokument und mit direkter Unterstützung der UNESCO erfolgreich gearbeitet.

In der jahrelangen Zusammenarbeit mit der UNESCO wurden in Usbekistan folgende Projekte durchgeführt:

- „Erhaltung von Objekten des kulturellen Erbes aus Lehmziegeln, Verbesserung der Fähigkeiten lokaler Fachkräfte, Zertifizierung von Objekten des kulturellen Erbes entlang der Großen Seidenstraße";
- „Wirtschafts- und Umweltreform für die rationelle Nutzung der Land- und Wasserressourcen in der Region Khorezm";
- „Erhaltung buddhistischer Kulturerbestätten in Usbekistan";
- „Keramikkunst Usbekistans";
- „Erhaltung und Entwicklung von "Shoshmaqom" und sein Übergang zur zukünftigen Generation";
- „Die Kunst der Herstellung usbekischer Teppiche. Eröffnung von Zentren für Bildung sowie für die Herstellung und Bemalung von Teppichen in den Städten Buchara und Chiwa";
- „Das kulturelle Erbe der Region Baysun".

Die Organisation in Usbekistan mit Unterstützung der UNESCO bei internationalen Großveranstaltungen wie „Sharq Taronalari", Bakhshi-Kunst, Handwerksfestivals und dem Maqom-Kunstforum zeugt von der Existenz von Gründen für die Fortsetzung der Entwicklung der Beziehungen zwischen Usbekistan und der UNESCO.

Wenn es darum geht, die Beziehungen zu stärken und auszubauen, das Erbe von Kultur und Kunst zu bewahren und an zukünftige Generationen weiterzugeben, sollte beachtet werden, dass bilaterale Besuche und Treffen zur Stärkung der Zusammenarbeit beitragen. Der offizielle Besuch des Präsidenten der Republik Usbekistan, Shavkat Mirziyoyev, in Frankreich am 8. Oktober 2018 und sein Treffen im UNESCO-Hauptquartier in Paris mit der Generaldirektorin dieser Organisation, Audrey Azoulay, zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit mit der UNESCO in der Außenpolitik und Diplomatie ist und von Bedeutung unseres Staates für diese Organisation.

Die Unterstützung Usbekistans für das benachbarte Afghanistan, die Förderung der Ausbildung von Jugendlichen und Frauen des Landes, die sich in einem langjährigen Krieg befinden, die Einrichtung von Sonderpädagogikzentren für sie in Termez wurden von der UNESCO sehr geschätzt und positiv bewertet bezeugen den diplomatischen Status und das Image des Landes.

Im September 2017 ergriff der Präsident Usbekistans die Initiative zur Annahme der Internationalen UN-Konvention über Jugendrechte und einer Sonderresolution der Generalversammlung „Bildung und religiöse Toleranz". Der Generaldirektor der UNESCO unterstützte die vom Präsidenten Usbekistans vorgelegten Initiativen, unter der Schirmherrschaft der UNESCO das nach Mirzo Ulugbek in Samarkand benannte Internationale Institut für Informations- und Kommunikationstechnologien an der Universität für Informationstechnologien in Taschkent zu organisieren. Sowie der UNESCO-Lehrstuhl an der Silk Road International University of Tourism in Samarkand. Gleichzeitig wurden die Projekte zur Eröffnung von Abteilungen wie „Vergleichende Untersuchung der Weltreligionen", „Wasserdiplomatie, Wasserressourcenmanagement und Umweltschutz" und „Kulturtourismus" hoch geschätzt.

Auf den hochrangigen Treffen zwischen Usbekistan und der UNESCO wurde der gemeinsame Aktionsplan für 2018-2021 angenommen. Dieses Dokument hat strategische Bedeutung erlangt, da es sich darauf konzentriert, die Beziehungen auf ein qualitativ neues Niveau zu heben, die Aufgaben der Parteien gemeinsam innovativ zu lösen und die Zusammenarbeit zu stärken.

Bei dem Treffen in Samarkand am 26. August dieses Jahres mit der Generaldirektorin der UNESCO, Audrey Azoulay, Präsidentin der Republik Usbekistan, betonte Shavkat Mirziyoyev die Konstruktivität des Dialogs und die Stärkung der Partnerschaft zwischen Usbekistan und der UNESCO eine hohe Politik in der Erhaltung des kulturellen und historischen Erbes - Schatzkammer der gesamten Menschheit.

Mamurakhon Alisherkhujayeva
Forschungszentrum für Orientalistik
Kultur und Erbe im Staat Taschkent
Universität für Orientalistik

Quelle/ Foto: UzA.uz

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA: UNESCOListe des UNESCO-WelterbesWelterbe in Usbekistan
UNESCO - Uzbekistan
UNESCO Cultural (4)
Historic Centre of Bukhara (1993)
Historic Centre of Shakhrisyabz (2000)
Itchan Kala (1990)
Samarkand – Crossroad of Cultures (2001)

UNESCO Natural (1)
Western Tien-Shan (2016)


USBEKISTAN-ONLINE

Tourismusentwicklung UsbekistanMEDIATHEK | UNESCOUSBEKISTAN-GALERIE

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Willkommen in Kokand

Willkommen in Kokand

Aus historischer Perspektive war Kokand ein bedeutendes Handels-, Industrie-, Kunst- und Handwerkszentrum, das auch heute seine Bedeutung nicht verloren hat. Die Stadt Kokand hatte einst eine Schlüssellage am Eingang zum Ferganabecken. Bis ins 10. Jahrhundert befand sich hier die Stadt „Khavakend“, eine Stadt auf der Karawanenstraße von Indien und China.

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Religiöse Toleranz – Orthodoxes Osterfest in Usbekistan

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Religionsfreiheit ist in Usbekistan verfassungsgemäß gesichert. Trotz des hohen Anteils sunnitischer Muslime ist das Land ein weltlicher Staat, es herrscht Toleranz gegenüber anderen Religionen und ein respektvoller, friedlicher Umgang miteinander in allen Glaubensfragen. Zur Staatsdoktrin gehört die Trennung von Staat und Religion, ein stetiger Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften und deren Vertretern. Am 8. April 2018 wird das Orthodoxe Osterfest gefeiert.

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Kunst und Kultur – KUNSTHANDWERK in Usbekistan

Kunst_und_Kultur
Das Kunsthandwerk entwickelte sich in Usbekistan über die Jahrhunderte in einer besonderen Weise und hinterließ der Nachwelt originelle und einzigartige Erzeugnisse bekannter und unbekannter Meister, die durch ihren Reichtum, ihre Phantasie und ihre vollkommenen Formen vom reichen kulturellen Erbe zeugen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die kunsthandwerkliche Fertigung angesichts der veränderten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse von der Industrieproduktion verdrängt. Heute aber schenkt man der Volkskunst wieder große Aufmerksamkeit.


Lesen Sie auch: Teil II
- Kunsthandwerk in Usbekistan


Dekorativ angewandte Kunst
Traditionell werden internationale Kunsthandwerksfestivals und -Messen unter der Schirmherrschaft des Staates und internationaler Organisationen durchgeführt. Selbstverständlich geben diese Ausstellungen und Messen Impulse für ein weiteres Wachstum der kunsthandwerklichen Produktion, fördern den Erfahrungsaustausch und den wirtschaftlichen Wettbewerb.

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Keramik
Die Töpferei zählt zu den über die Jahrhunderte gepflegten Kunsthandwerke in Zentralasien. Glasierte und unglasierte Keramikwaren der wichtigsten Keramikzentren wiesen örtliche Besonderheiten auf, die in der Originalität der Formen, der ornamentalen Verzierung und der Farbgebung zum Ausdruck kamen. Zu den traditionellen Zentren zählen Rischtan, Gishduwan, Samarkand, Urgut, Chiwa, Gurumsarai, Shahrisabz, Choresm und Taschkent.

Gerade in diesen alten Zentren werden heute die Keramikschulen und die Produktion wieder- aufgebaut. Das Angebot an Erzeugnissen – Geschirr, Schalen, tiefe Platten, Wasser- und Milchkrüge wurde erweitert, die Qualität verbessert. Mit staatlicher Unterstützung gelang es den Keramikmeistern, ihre Produktion gewinnbringend auszubauen und die Konkurrenzfähigkeit der Erzeugnisse zu steigern. Sie bemühen sich, die örtlichen Besonderheiten der Keramikschulen zu bewahren, fast vergessene Formen und Ornamente werden aufgegriffen, zugleich aber neue Ornamente und Motive zur Verzierung der Keramikerzeugnisse entwickelt. Die Meister der Samarkander Keramikschule halten an den dekorativen Traditionen der Keramikgestaltung fest, in dem sie Elemente wie Tiergestalten oder „Vogelkopf" wiederbeleben.
Die Meister in Rischtan beherrschen die althergebrachte Tradition der Formgebung – „Kusagar" – und der Bemalung „Nakkosh". Die Rischtaner Keramik zeichnete sich stets durch ihre zweifarbige Farbgebung aus. Wiederbelebt werden die Traditionen der berühmten Glasur aus pflanzlichen Farbstoffen, wenngleich heute für die Glasur fertige Alkaliprodukte genutzt werden. Keramikwaren aus Rischtan sind mit Blumenmotiven, Darstellungen des Kumgan, Tierdarstellungen und Elementen des Architekturdekors verziert. Heute werden auch wieder althergebrachte entenförmige Krüge für Mussala – den örtlichen Wein – kunstvoll geformt.
In Taschkent arbeitet der beachtenswerte Keramikkünstler Akbar Rachimow, Sohn des berühmten Keramikkünstlers und Forschers M. Rachimow. Seine Arbeiten sind vor allem in den Traditionen der Timuridenzeit (blauweiße Keramik) und der Samarkander Schule – Afrosiab-Keramik – gehalten. In seinen Werken finden die technologischen und künstlerischen Erfahrungen der Keramikmeister des Landes ihren Ausdruck.
Und noch ein Zweig der Keramikkunst wird heute wiederbelebt, nämlich die beinahe in Vergessenheit geratene Fertigung von Tonspielfiguren – Überbleibsel der ältesten religiösen Rituale, die früher für die Bucharaer und Samarkander Schule typisch war.

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Ziselierkunst
Die Messing- und Kupfererzeugnisse der modernen Meister der Ziselierkunst zeichnen sich durch ihre hohe Qualität aus. Besonders reizvoll sind die feinen und reich gestalteten Ornamente der geprägten Geschirre der Meister aus Buchara. Die meisten der heutigen Meister sind beim be- rühmten Volkskünstler S. Hamidow in die Lehre gegangen, der bereits in den 60er Jahren versuchte, die künstlerische Ziselierkunst wiederzubeleben. Heute arbeiten sie in der Werkstatt „Kandakor". Die Meister greifen auf die traditionellen Formen, Ornamente und Techniken zurück, versuchen sich aber auch an neuen Formen und Stilen. So werden heute beispielsweise Tabletts und Teller mit Darstellungen der be- rühmten Baudenkmäler der Stadt Buchara ge- schmückt. Vielerlei Arten von heute im Alltag nicht mehr genutzten Haushaltsgegenständen – wie beispielsweise das orientalische „Dastschu", ein Gefäß, in dem man sich bei Tisch die Hände wäscht, werden von den Ziselierkünstlern gefertigt. Dank der herrlichen Verzierungen und der Eleganz der Formen sind derlei Erzeugnisse wunderbare Mitbringsel.

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Holzschnitzerei
Die Volkskunstmeister des Zentrums für die Entwicklung des Kunsthandwerkes bei der „Oltin Meros" Stiftung in Kokand nutzen für ihre Arbeit das Holz von Platanen und Nussbäumen. Die für die im Orient typischen Erzeugnisse, darunter Schmuckkästchen, Koranständer und geschnitzte Hocker, sind mit floralen Motiven und reichen Ornamenten verziert.

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Goldstickerei
Das traditionelle Zentrum der Goldstickerei ist Buchara. Die Meister der Bucharaer Schule folgen bei der Fertigung ihrer herrlichen Produkte auch heute noch den besten Traditionen der Goldstickerei. Dieses Kunsthandwerk ist zunehmend heute wieder auch bei vielen jungen Menschen beliebt.

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Stickerei
Traditionelle Zentren der Stickerei sind Nurata, Buchara, Samarkand, Shahrisabz, Taschkent und Ferghana. Die im Kulturzentrum „Sebuniso" in Buchara gefertigten farbenprächtigen Susani werden oft ausgestellt. Auffällig ist, dass sich in den letzten Jahren viele junge Menschen gerade für die Susanistickerei interessieren. Wahrscheinlich ist dies kein Zufall. Denn die im Volk schlummernden kreativen Energien wurden auch durch das Gefühl geweckt, dass die praktische Umsetzung dieser Energien materiellen Gewinn bringen kann, was wiederum zum Aufschwung nicht nur für dieses Kunsthandwerk führte.

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Text: Broschüre 25 Jahre Usbekistan/ Usbekistan-Online, Fotos: G. Birkl

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Künstlerprofil: Dilmurod Mirzayev • Traditionelle Musik

Traditionelle Musik

Dilmurod Mirzaev lebt in Taschkent/ Usbekistan, er ist Leiter der Musik- und Tanzgruppe SHODLIK.

Er studierte traditionelle usbekische Instrumente wie Karnay, Surnay und Kushnai von bekannten Meistern.

Nach seinem Abschluss an der staatlichen pädagogischen Universität Nizami, arbeitete er mit verschiedenen Ensembles, bevor er das SHODLIK-Ensemble 2008 gründete.
Dilmurod Mirzaev nahm an zahlreichen internationalen Festivals teil und gewann mehrere Ehrungen.

Weitere Informationen: Ensemble SHODLIK • Website Shodlik Group • Kontakt über: KultEurasia

Foto: ©Daniela Lieberwirth

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Künstlerprofil: Dilorom Mamedowa

Dilorom Mamedowa ist eine Malerin in Taschkent / Usbekistan. Sie wurde auch in Taschkent geboren.

Ausbildung
1992: Republikanische Lycée of Applied Art
1998: Taschkent K. Behzoda Institut für Kunst und Design an der Fakultät für Malerei

Seit 1993 ist sie ständige Teilnehmerin an Jugend-, republikanischen und internationalen Ausstellungen anlässlich des Unabhängigkeitstages, Nooruz, des Internationalen Frauentags und anderer Feiertage.

Dilorom Mamedowa ist Mitglied des Verbandes junger Künstler seit 1998 und der „Creators Union of Artists" der Kunstakademie von Usbekistan seit 2003.
Seit 2000 hat sie an zahlreichen persönliche Ausstellungen und an Ausstellungen in Usbekistan, sowie in Russland, Ägypten, China, Belgien etc. teilgenommen.

Kontakt über: KultEurasia

Beispiele aus den künstlerischen Werken von Dilorom Mamedowa:

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