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Usbekischer Diplomat vor Ort beim CTOUR Sommerfest

blumen_frank_pfuhl Blumen zum Sommerfest von CTOUR

Am 24. November 1990 gründete sich in Berlin-Lichtenberg im Hotel Abacus der „Club der Tourismus-Journalisten Berlin“ (CTOUR). Zum Vorsitzenden wählten die Mitglieder damals den Reisejournalisten Hans-Peter Gaul. Er ist heute Sprecher des Vorstands und man ernannte ihn kürzlich zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit. Am 21. August fand nach einem sommerlichen Ausflug mit Führung durch die „Gärten der Welt“ in Berlin-Marzahn mit einem stimmungsvollen Abendempfang im ABACUS Tierpark-Hotel das CTOUR-Jubiläums-Sommerfest statt.

Hans-Peter Gaul erinnerte an die vergangenen 30 Jahre und betonte: „Wir sehen unser Sommerfest mit über 100 Reisejournalisten und Gästen aus der in- und ausländischen Tourismusbranche auch als ein Zeichen des ReStarts des Tourismus in der Hauptstadt".

Neben zahlreichen Medienvertretern aus der Reisebranche traf man Diplomaten sowie Repräsentanten von Tourismusverbänden und Reiseveranstaltern an. Dazu zählten beispielsweise Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft; Beate Reuber, Parkbotschafterin von „Gärten der Welt“, Konrad Guldon vom Fremdenverkehrsamt Polen; Cedric Zhou, Europadirektor von Singapur-Tourismus; Dr. Bernhard Erbel, ehemaliger Deutscher Botschafter, u. a. von 2009 bis 2013 Deutscher Botschafter im Iran; Mirgiyos Azimov, 1. Sekretär an der usbekischen Botschaft in Deutschland und dort in der Wirtschafts- und Handelsabteilung tätig; Marketingchef Matthias Ulrich, von „Gartenträume“ Sachsen-Anhalt; Frank Westphal, Geschäftsführer der in Berlin-Köpenick ansässigen Reederei BWSG, der „Berliner Wassersport und Service GmbH & Co. Betriebs KG“.

Mirgiyos Azimov bedankte sich bei den CTOUR-Mitgliedern für „die enge und gute Zusammenarbeit. Es ist ja auch immer wieder erwähnenswert: der Tourismus baut Brücken und er verbindet Völker.“ Der Diplomat erklärte ferner: 

„Usbekistan ist ein wirklich sehr beeindruckendes Land mit einer großen Geschichte. Städte wie Buchara, Samarkand, die Hauptstadt Taschkent und Chiva stehen für lebendige Geschichte. Mehr als 7.000 historische Objekte von kulturellem Wert sind in Usbekistan, dem zentralasiatischen Land an der Seidenstraße, zu bewundern“.

Mirgiyos Azimov; 1. Sekretär an der usbekischen Botschaft in Deutschland, Wirtschafts- und Handelsabteilung

Ein Film über die touristischen Schönheiten Usbekistans zeigte man auch den Gästen.

Hans-Peter Gaul bedankte sich im Namen aller CTOUR-Mitglieder für den Besuch des usbekischen Diplomaten und dessen Ausführungen.

(Text: Volker Neef/Fotos: Frank Pfuhl)

v.L. Hans-Peter Gaul; Vorsitzender CTOUR und Mirgiyos Azimov; 1. Sekretär an der usbekischen Botschaft in Deutschland: Foto: Frank Pfuhl

Festsaal; Ehrengäste des Sommerfests von CTOUR (Club der Tourismus-Journalisten Berlin); Foto: Frank Pfuhl

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Bundestagswahl 2021 – Deutsche im Ausland

2021_Bundestagswahl Bundestagswahl 2021 - Briefwahl
Bundestagswahl am 26. September 2021

Deutsche, die außerhalb der Bundesrepublik Deutschland leben und im Bundesgebiet keine Wohnung mehr innehaben, können grundsätzlich an der Wahl zum 20. Deutschen Bundestag am 26. September 2021 teilnehmen.


Voraussetzung ist, dass sie entweder nach Vollendung des 14. Lebensjahres mindestens drei Monate ununterbrochen in Deutschland gelebt haben und dieser Aufenthalt nicht länger als 25 Jahre zurückliegt, oder dass sie aus anderen Gründen persönlich und unmittelbar Vertrautheit mit den politischen Verhältnissen in Deutschland erworben haben und von ihnen betroffen sind.

Wählen kann nur, wer in ein Wählerverzeichnis eingetragen ist. Deutsche, die im Ausland leben und nicht in Deutschland gemeldet sind, werden nicht automatisch in ein Wählerverzeichnis eingetragen.
Zur Teilnahme an Bundestagswahlen müssen daher alle im Ausland lebenden wahlberechtigten Deutschen vor jeder Wahl zunächst bei der zuständigen Gemeinde in Deutschland einen förmlichen Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis stellen.

Der Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis muss spätestens am 5. September 2021 bei der zuständigen Gemeinde in Deutschland eingehen. Die Frist kann nicht verlängert werden.
Das Antragsformular, ein Merkblatt mit Ausfüllhinweisen und Details zur Wahlberechtigung finden Sie auf der Webseite des Bundeswahlleiters.

Deutsche, die sich vorübergehend – zum Beispiel während eines längeren Urlaubs – im Ausland aufhalten und nach wie vor in Deutschland gemeldet sind, werden von Amts wegen in das Wählerverzeichnis ihrer Gemeinde eingetragen. Sie können ihr Wahlrecht durch Briefwahl ausüben.

Nach der Registrierung kann die Teilnahme an der Wahl per Briefwahl erfolgen. Die Briefwahlunterlagen müssen an die zuständige Gemeinde, die in den Briefwahlunterlagen angegeben ist, übersandt werden. Es gibt keine Wahllokale in den deutschen Auslandsvertretungen.

Quelle: Deutsche Botschaft Taschkent

Empfohlene LINKS:
Bundesregierung  - Deutsche im Ausland | Bundestagswahl: WahlwissenDie Fünf Grundsätze des Wahlrechts
Deutscher Bundestag - Stimmabgabe per Brief – eine bewährte Alternative
Der Bundeswahlleiter - Bundestagswahl 2021 | Briefwahl | Briefwahl und Wahlgeheimnis (PDF) 
Bundestagswahl 2021: Am 5. September endet Antragsfrist für Deutsche im Ausland | FORMULAR

 YOUTUBE: Erklärvideo Bundestagswahl 2021 - Briefwahl - Briefwahlunterlagen

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COPERNICUS - Stipendien

copernicus-stipendium Copernicus Stipendium - Uni Hamburg

COPERNICUS vergibt jedes Semester Stipendien an ost- und mitteleuropäische, nordafrikanische sowie zentralasiatische Studierende. Die Stipendien dauern ca. sechs Monate. Im Allgemeinen beginnen die Stipendien für ein Wintersemester im Oktober und enden Ende März. Für das Sommersemester ist der Beginn Anfang April und endet Ende September. Jeweils in den ersten drei Monaten des Aufenthaltes in Deutschland besuchen die Stipendiaten die Universität, in den letzten zwei bis drei Monaten absolvieren sie ein Praktikum in einem Unternehmen, einer Behörde oder bei einer Organisation.

Das Stipendenprogramm beinhaltet folgendes:
• ein Semester an der Universität Hamburg
• Leben in einer Gastfamilie
• 2 bis 3-monatiges Praktikum in einem Unternehmen
• Info-, Freizeit- und Kulturveranstaltungen
• Zugang zum international Copernikus-Netzwerk
• ein Taschengeld von 300.- EUR/ monatlich
• Übernahme der Reise- und Visakosten
• Krankenversicherung

Bewerbungsschluss ist jeweils der:
01. September für das folgende Sommersemester (Programmbeginn 01. April) sowie der
01. März für das folgende Wintersemester (Programmbeginn 01. Oktober)

STUDIENAUFENTHALT
Das Copernicus-Programm ist von der Universität Hamburg als eigener Programmstudiengang anerkannt. Dadurch sind die Immatrikulationsbedingungen für Copernicus-Stipendiaten erleichtert. Die Zulassung zum Studium an der UniversitätHamburg ist jeweils auf ein Semester befristet.

Die Universität bietet eine Vielzahl von Vorlesungen, Seminaren und Arbeitsgemeinschaften an. Die Stipendiaten sind bei der Auswahl der Fächer frei. COPERNICUS erwartet jedoch von den Stipendiaten, dass sie während des Semesters Leistungsnachweise (durch Hausarbeit, mündliche oder schriftliche Prüfung) erbringen. Es müssen mindestens drei Leistungsnachweise erbracht werden. Inwieweit diese an der Heimatuniversität anerkannt werden können, ist im Voraus mit den eigenen Professoren zu klären. Es wird empfohlen, sich bereits vorab über die Studienangebote der Universität zu informieren und gegebenenfalls bereits im Vorfeld Professoren und Dozenten zu kontaktieren.

PRAKTIKUM
Das Praktikum, welches die Stipendiaten während ihres Gastaufenthaltes in Deutschland zu absolvieren haben, wird von COPERNICUS zusammen mit den jeweiligen Stipendiaten organisiert. Dazu bewerben sich die Stipendiaten zu Beginn des Studienaufenthaltes mit Unterstützung der Copernicus- Mitglieder bei den jeweiligen Unternehmen. Bei den Praktikumsgebern handelt es sich zumeist um internationale Unternehmen, Kanzleien, Behörden oder Organisationen.

UNTERBRINGUNG
COPERNICUS organisiert die Unterbringung der Stipendiaten entweder in Gastfamilien oder in Studentenwohnheimen. Wer wo unterbracht wird, hängt von der Zahl der zur Verfügung stehenden Gastfamilien und Wohnheimplätze ab und entscheidet sich in der Regel sehr kurzfristig. Die Mehrzahl der Stipendiaten wird jedoch in Gastfamilien untergebracht.

UMFANG DES STIPENDIUMS
COPERNICUS trägt für die Zeit des Stipendiums die notwendigen Lebenshaltungskosten der Stipendiaten, d.h. die Kosten für Unterbringung, Verpflegung, Krankenversicherung, Immatrikulation und Öffentlichen Nahverkehr. Es wird auch ein monatliches Taschengeld gezahlt (z.Zt. 260 EUR, ab Wintersemester 21/22 300 EUR). Außerdem finanziert COPERNICUS die preisgünstigste An- und Abreise und übernimmt anfallende Visagebühren.

BewerbungVoraussetzungenProgrammablaufStudienangebot UNI-HamburgGastfamilien

Quelle/Fotos: copernicus-stipendium

Empfohlene LINKS:

WIKIPEDIA - Copernicus-Stipendium | Universität Hamburg | Hamburg | Portal
WIKI ENZYKLOPÄDIE - Universität Hamburg
WIKIVOYAGE - Hamburg
NUMBEO - Daten über Städte und Länder - Hamburg

Universität Hamburg
StudyQA - intelligente Suchplattform für Programme, Universitäten und Stipendien auf der ganzen Welt.

Förderer: Dürr-Stiftung; Edmund Siemers-Stiftung; FROSTA; Zeit-Stiftung; Irene Schreiber Gedächtnis-Stipendium

Kooperationspartner: STUDY; Universität Hamburg; AOK; HanseMerkur

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Der Barbier von Taschkent

Barbier_Taschkent_VN Barbier-Salon in Taschkent; Foto: Dilfuza Amrillayevna

Herausragenden Leistungen liefern Friseuren aus aller Welt. Mal nennen sie sich auch Hair-Designer, Hairstylisten oder Barber. Der Begriff Barbier ist im westlichen Europa so gut wie ausgestorben. Das Wort Barber ist aber auch in Deutschland bekannt. 

In Friseursalons, deren Besitzer aus Arabien oder der Türkei stammen bzw. deren Eltern aus diesen Regionen stammen, taucht durchaus das Wort Barber neuerdings verstärkt auf. Ein Barber bedient männliche Kundschaft und kümmert sich um die Pflege der Kopf- und Barthaare. Das heißt konkret, er schneidet, wäscht und färbt die Kopfhaare und nimmt eine Bartrasur vor. 

Der italienische Komponist Gioachino Rossini (1792 bis 1868) sorgte mit seiner Oper „Der Barbier von Sevilla“ bis heute für einen hohen Bekanntheitsgrad des Barbers. Diese Oper gehört zum festen Kernbestandteil internationaler Opernhäuser. Peter Cornelius (1824 bis 1874) komponierte 1858 die komische Oper in zwei Akten „Der Barbier von Bagdad“. Der aus Mainz stammende Komponist trug auch dafür Sorge, dass das arabische Wort Barber bei uns bekannt wurde. 

Im Land an der Seidenstraße, in der usbekischen Hauptstadt Taschkent, ging es kürzlich „ab zum Barber!“ Das Waschen der Haare und das Schneiden waren ein Hochgenuss! Als westeuropäischer Gast hatte man den Eindruck, man befinde sich in Nebenräumen eines Badehauses. Der junge Barber war höchsterfreut, einen so weit gereisten Kunden in seinem Salon begrüßen und behandeln zu können. Das komplette männliche Verschönerungsprogramm schlug mit knapp 7 Euro zu Buche. Ein kleines Trinkgeld wird überall vom Dienstleister gern gesehen! An dieser Stelle nochmals ein ganz großes „Rachmatt“, dem usbekischen Wort für DANKE, an den „Barbier aus Taschkent“. 

Text: Volker Neef/Fotos: Dilfuza Amrillayevna

Preistafel - Barbier von Taschkent; Foto: Dilfuza Amrillayevna

Fürstlicher Service im SALON eines Taschkenter Barbiers; Foto: Dilfuza Amrillayevna 

Abbildung: ZVAB; "Der Barbier von Bagdad". Komische Oper in zwei Aufzügen. Nach der Originalpartitur bearbeitet von Felix Mottl. Klavierauszug mit Text (Ouverture 2händig und 4händig) von Otto Singer; 

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Besuch im jüdischen Kulturzentrum von Buchara

Buchara_Juedisches_Zentrum Buchara - Jüdisches Zentrum

Buchara: Zeit, die Steine aufzusammeln

„Der alte Friedhof in Buchara sollte den Status einer Gedenkstätte erhalten, in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen und zum Kulturdenkmal erklärt werden“, sagte der berühmte Taschkenter Ethnograph Tursunali Kuziev, der auch Minister für Kultur und Sport der Republik Usbekistans und Berater des ersten Präsidenten Islom Karimov war und kürzlich den ältesten jüdischen Friedhof Bucharas besuchte. „Warum wurden die alten Schriftrollen der Thora, die nicht nur für die jüdische Geschichte, sondern für die gesamte Menschheit von unschätzbarem Wert sind, nicht als Raritäten von nationaler Bedeutung unter den Schutz des Staates gestellt?“, zeigt sich der Wissenschaftler überrascht.

Von Prof. Dr. Tursunali Kuziev, Minister a.D.
Die Geschichte des jüdischen Volkes reicht tausende von Jahren zurück, in denen es überall auf der Welt - in Europa, Afrika und Asien - im Exil lebte und sich ansiedelte. Nachdem sie ihr Land und damit auch ihre Sprache und Kultur verloren hatten, gelang es den Juden, nicht mit ihren Nachbarn zu verschmelzen, sondern ihren Glauben und ihre einzigartige Identität zu bewahren. In der jüdischen Diaspora haben sich zahlreiche kleine und große ethnische Gruppen gebildet: Babylonische, sephardische, aschkenasische, äthiopische "Falasha"-Juden, Cochin-Juden aus Indien, irakische "Baghdadi"-Juden, Bergjuden, georgische Juden, Juden der Provence und Juden aus Rom, slawophone Juden der Kiewer Rus', arabische Juden, persische Juden, Chasaren... Als das geeinteste und organisierteste von allen erwies sich jedoch das uralte Volk, das das Emirat Buchara und die benachbarten Khanate Chiwa und Kokand bewohnte und das als Buchara-Juden bezeichnet wird.

Die Gäste aus Taschkent mit Vertretern der Jüdischen Gemeinde in Buchara

Avram Isakharov im Innenhof der Synagoge in Buchara

Drei Tage in der Welt der bucharischen Juden
Im zentralen Teil von Buchara befindet sich der älteste bucharisch-jüdische Friedhof der Welt. Er ist 1.250 Jahre alt. Auf einem kleinen Hügel unter einer jahrtausendealten Sandschicht wurden uralte Steine mit kaum lesbaren hebräischen Inschriften entdeckt. Das erzählte uns Avram Isakharov, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde von Buchara, als er die Verschönerung des ältesten jüdischen Friedhofs in ganz Zentralasien leitete. Mehr als 20.000 Grabsteine wurden von Freiwilligen buchstäblich unter mehr als zwei Metern alten Sandes und Schichten ausgegraben. Die 200, 400, 600, 700 und mehr Jahre alten Grabsteine sind aus lokalem Kalkstein aus Buchara-Mergel gefertigt, der sich hervorragend zur Bearbeitung, Beschriftung und Verzierung eignet. Dieses lokale Material war im heutigen Usbekistan zur Zeit der Ankunft Alexanders des Großen (4. Jahrhundert v. Chr.) und seiner Nachfolger weit verbreitet. Die schönen Säulen- und Kapitellbasen, Rosetten mit Plots, verziert mit Schrift und Verzierungen, sind bis heute daraus geschnitzt worden. Der Stein ist weich und formbar, und nach Jahrhunderten wird seine Festigkeit erhöht. So erhält die Legende, dass die Juden im dritten Jahrhundert v. Chr. als Teil der mazedonischen Truppen in unser Land kamen, historisch wahre Argumente. Die frühesten Grabsteine, die hier entdeckt wurden, stammen aus der Epoche der Makedonier.

Der jüdische Friedhof in Buchara

Am Eingang des Friedhofs steht ein Gebäude, das streng nach den Traditionen der islamischen Architektur errichtet wurde. Rechts in der Halle befindet sich ein bescheidenes Museum, an dessen Wänden zahlreiche Porträts berühmter Buchara-Juden hängen, die einst im Khanat von Buchara und später im Emirat Buchara lebten. Die Porträts zeigen uns die geistigen Gesichter der Menschen, deren Asche auf dem Friedhof ruht. Und die Erinnerung an sie - Lehrer, Ärzte, Finanziers, Musiker, Maqom-Künstler, Ingenieure und Erfinder - lebt in den Herzen der Menschen in Usbekistan, Zentralasien und der ganzen Welt weiter.

 Historischer jüdischer Grabstein - einer von vielen in Buchara

"Zeit, die Steine aufzusammeln", war der Satz, der mir durch den Kopf ging, als ich durch das riesige, etwa neun Hektar große Gelände ging. Meine gastfreundlichen Gastgeber, Vertreter der örtlichen Behörden, die mich begleiteten, mussten den Friedhof in seiner ganzen Länge und Breite erkunden. Obwohl sie ihr ganzes Leben lang in Buchara gelebt hatten, waren sie zum ersten Mal hier. "Zu unserer Schande", gaben sie zu. Es ist keine leichte Aufgabe, eine fast zehn Hektar große Fläche von einer tausend Jahre alten Sand- und Erdschicht zu befreien. Doch der Khokim-Gouverneur der Provinz und der Khokim-Bürgermeister von Bukhara kamen zur Hilfe. Sie halfen bei der Ausrüstung und lösten Probleme mit den städtischen Diensten und Versorgungsunternehmen. Finanzielle Probleme gab es nicht: Der eigens eingerichtete Fonds der Juden von Buchara löste alle Probleme mit den Ausgaben für die Sanierung der ältesten jüdischen Gedenkstätte in Zentralasien in Buchara. Es kamen auch viele Freiwillige. Und der Ort wurde attraktiv, schön und hell gestaltet.

Meine Mitreisenden waren eindeutig in Eile. Der Wind von Buchara bläst durch die wärmste Kleidung. Aber zusammen mit Avram Isakharov, der sich dem Sammeln von Grabsteinen verschrieben hat, sind wir jeden Weg gegangen. Es war, als ob wir auf den Spuren des Lebens, des Schicksals und der Geschichte der Juden von Buchara wandelten, denen viele Wanderungen zu verdanken sind. Wie Ebbe und Flut kamen sie in das gesegnete Land und kehrten dann in das Gelobte Land zurück. Hunderte und Tausende von Steinen, die unter dem Sand ausgegraben und wieder aufgerichtet wurden und auf denen Daten eingraviert sind, zeugen von einer weit zurückliegenden Vergangenheit. Und erst wenn man die kilometerlangen Straßen der jüdischen Gedenkstätte in Buchara durchwandert hat, kann man versuchen, die ganze Geschichte des Volkes - und jedes einzelnen seiner Vertreter - zu erfassen.

Hier befindet sich das Grab des marokkanischen Juden Yosef Samoe Maarawi (Mamon), Rabbi Yosef Mamon Maghribi. Als er erfuhr, dass die Juden von Buchara keinen Rabbiner mehr hatten, reiste er Tausende von Kilometern und kam nach Buchara, mit der Absicht, hier einige Zeit zu bleiben, einen Ersatz vorzubereiten und nach Marokko zurückzukehren. Aber er blieb für immer - er mochte Buchara so sehr. Bemerkenswert ist, dass Ibn Sina, der weltberühmte Sohn von Buchara, den Emir in jungen Jahren selbst geheilt hat und ihm dafür die Ehre zuteilwurde, die reiche Bibliothek des Herrschers zu nutzen, wo er unter anderem jüdische Manuskripte studierte.
Und hier liegt der allererste Kalontar begraben, ein Gelehrter der heiligen Tora, Rabbi Isoki Zambur, genannt Iskhakov. Er heilte Menschen von verschiedenen Krankheiten, die als unheilbar galten, allein mit Bienengift und heilte sogar einige der engsten Vertrauten des Emirs. Dafür gab ihm der Emir von Buchara persönlich den Ehrennamen Zambur - Biene. Dieses Insekt wurde von den Ulema von Buchara hoch verehrt. Eine erstaunliche Geschichte über Isoki Zambur, die von Mund zu Mund von den Menschen in Buchara weitergegeben wurde, hat unsere Tage erreicht. Die Witwe eines Juden aus Buchara hatte von ihrem Mann eine unterirdische Brennerei geerbt, in der sie Charob und Bouza braute und verkaufte. Von ihr wurde Alkohol gekauft, ebenso wie von den Mirshabs, den Wächtern und Wachleuten, einschließlich der Soldaten des Emirs. Eines Tages bemerkte man in der Moschee, dass betrunkene Soldaten bei den Gebeten auftauchten. Der wütende Emir befahl, sofort den Hersteller des Schnapses ausfindig zu machen, um herauszufinden, wo sich seine Naukars und Sarbazes betrinken würden. Die Spuren führten zur Feststellung einer einsamen Jüdin, und der Emir befahl, sie zu töten. Als Isoki Zambur dies hörte, kam er zum Emir, legte Fürsprache für die Frau ein und bat darum, anstelle der Witwe hingerichtet zu werden. Die Soldaten des Emirs erhielten den Befehl, Isoki Zambur vom hohen Minarett herunterzuwerfen. Als die Muslime jedoch erkannten, dass der Arzt, der Tausende von Patienten geheilt und sich für eine arme Frau geopfert hatte, hingerichtet werden sollte, begannen sie für seine Rettung zu beten. Der Allmächtige erhörte die Gebete der Muslime: Isoki Zambur, der vom Minarett geworfen wurde, landete unversehrt und lebendig!

An der Gedenkmauer befinden sich Granitplatten mit den Namen von etwa 500 usbekischen Juden aus Buchara, die am Zweiten Weltkrieg teilgenommen haben. Mehr als 200 von ihnen haben auf den Schlachtfeldern des Faschismus ihr Leben gelassen und sind nicht mehr nach Buchara zurückgekehrt.

Als Mensch mit reichhaltiger Erfahrung auf dem Gebiet des kulturellen Erbes schlage ich dringend vor, dem Friedhof der Juden von Buchara den Status einer jüdischen Gedenkstätte von Buchara zuzuerkennen und dann, wenn die festgelegten Verfahren durchlaufen sind, verdient er einen Platz in der UNESCO-Liste der Kulturdenkmäler. Ich stütze mich auf mein Wissen über Denkmäler, auf die praktische Erfahrung eines Mannes, der jeden Winkel Zentralasiens durchwandert hat, der fast jedes Fragment des kulturellen Erbes von Bergsteigern, Steppenbewohnern, Nomaden und Bauern, Sesshaften, Stadtbewohnern und vielen anderen Gemeinschaften gesehen, fotografiert und beschrieben hat. Ich argumentiere dafür, dass die Gedenkstätte einen staatlichen Schutz verdient und in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen und zum Kulturdenkmal erklärt werden sollte. Es handelt sich um ein historisches Erbe, das sich aus den Namen historischer Persönlichkeiten aus der ganzen Welt zusammensetzt: aus Zentralasien, dem Nahen Osten, Nordafrika und dem Mittelmeerraum. Vertreter aller Zweige und Richtungen des Judentums weltweit haben hier seit 1.500 Jahren ihre letzte Ruhestätte gefunden. Ich bin mir nicht sicher, ob es viele Gedenkstätten auf der Welt gibt, in denen auf Zehntausenden von Grabsteinen neben den jüdischen Namen aus Buchara auch die Namen von Juden aus dem Hochland, marokkanischen Juden, arabischen Juden, aschkenasischen Juden und anderen stehen. Jeder Stein hat seine eigene Geschichte. Unter jedem von ihnen befinden sich Menschen, die Tausende von Kilometern zurückgelegt haben, um auf dieser Erde zu bleiben.

Leben, glauben, predigen, erziehen, erfinden, heilen, lehren, arbeiten, basteln. Den Menschen zu dienen, den Herrschenden, dem Volk, den Bedürftigen, den Kranken. Kultur, Erleuchtung, hohe Kunst zu bringen. Um eine gute Spur in der Geschichte zu hinterlassen, eine gute Erinnerung, eine Schule, Werkstätten mit Geheimnissen, Häuser wie Kunstwerke. Und bleiben nur ein Stein im Boden. Viele dieser stillen Steine sind es wert, ein kulturelles oder zumindest ein historisches Erbe zu werden. Welch eine Kluft zwischen ihnen und dem modernen Kitsch, der die muslimischen Friedhöfe überschwemmt - grandiose schwarze Gabbroblöcke mit naiven Porträts.... Werfen Sie einen Blick auf die Meisterwerke der Steinmetzkunst vergangener Jahrhunderte: Prächtige Kalligraphie, feinste Grafik, einzigartige Komposition, Kürze und Kultur, Kunst und Poesie in Stein gemeißelt!

Avram Isakharov zeigt eine der wertvollen Thora-Rollen in der Synagoge

 Synagoge mit unschätzbaren Relikten

Im Jahr 1621 wurde eine Synagoge in einer Mahalla (Viertel) im jüdischen Bezirk von Buchara, Mahalai Kuhna (Alte Mahalla), gebaut. Nach Angaben von Avram Isakharov, dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde von Buchara, werden hier zwei der ältesten Torarollen der Welt aufbewahrt. Dies erklärt, warum die Mächtigen in Usbekistan, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu dem einen oder anderen Zweig des Judentums, es als eine Ehre betrachten, nach Buchara zu pilgern, die älteste Synagoge zu besuchen, heilige, unschätzbare Artefakte der Geschichte ihres alten Volkes zu sehen und zu verehren. Zu ihnen gehören Henry Kissinger, Madeleine Albright und andere würdige Söhne und Töchter des jüdischen Volkes. Aber es sind nicht nur Juden und Juden, die diese Synagoge besuchen. Politiker und religiöse Persönlichkeiten aus Usbekistan und der ganzen Welt haben sie besucht und die alten Relikte der Juden mit eigenen Augen gesehen. Hillary Clinton war zum Beispiel hier.
Und die Behauptung des Leiters der jüdischen Gemeinde von Buchara, dass die beiden auf dem Altar der Synagoge von Buchara ausgestellten Torarollen die ältesten bisher bekannten sind, scheint sehr überzeugend. Da ich die Reliquien der Juden, unserer Brüder im Buch, kaum berührt hatte, fragte ich mich, warum die Artefakte, die nicht nur für die jüdische, sondern auch für die Weltgeschichte von unschätzbarem Wert sind, nicht als Raritäten von nationaler Bedeutung unter den Schutz des Staates gestellt wurden.

Und das ist kein Einzelfall. Dr. Kato Kyuzo, ein hervorragender japanischer Archäologe, mein Freund und Sensei, der die letzten 35 Jahre seines Lebens damit verbracht hat, die Denkmäler der buddhistischen Kultur auf dem Gebiet Usbekistans zu studieren, bestätigte, dass der Buddhismus als Religion und Kultur vom Gebiet Südusbekistans über China und Korea nach Japan kam! Und das von dem herausragenden Vertreter des Buddhismus und Gründer der SGI Peaceful Buddhist Society, meinem Freund Dr. Daisaku IKEDA, herausgegebene luxuriöse Album "Antiquities of Southern Uzbekistan" veranschaulicht die Behauptung der japanischen Historiker. Unsere Vorfahren haben lange vor der Ankunft des heiligen Islam den Buddhismus mit wahrer Toleranz angenommen. Hunderte von Tempeln, Stupas und Klöstern für Mönche und Pilger wurden gebaut, und in ganz Usbekistan entstand eine Galerie von Denkmälern.

Und die ersten Christen? Nachdem sie im Römischen Reich tödliche Verfolgung erlitten und ihr Leben gerettet hatten, wanderten sie zu Beginn der neuen Zeitrechnung in unsere Länder ein. Ihre Klöster in der Altstadt von Termez und im Urgut-Gebirge wurden von meinem Freund, dem Termez-Archäologen Konstantin Sheiko, entdeckt. Artefakte der frühen Christen sind in unserem Land noch erhalten. Der christliche Tempel von Kafirkala in der Nähe von Samarkand, der von den Horden des Dschingis Khan niedergebrannt wurde, blieb auch nach der Annahme des Islams in Betrieb, und sein Bestand wurde auf Kosten der örtlichen Bevölkerung aufgestockt.

Seit dem Aufkommen des Islams zur Zeit des Gesandten Allahs (s.a.w.) selbst haben die verschiedenen arabischen Stämme einen Kampf geführt und sich gegenseitig beschuldigt, die Worte Allahs falsch zu interpretieren. Bruder gegen Bruder, Muslim gegen Muslim... Gab es zwischen ihnen nicht einen hundertjährigen Krieg? Dieser Krieg hat stattgefunden, und er ist ein lehrreicher und schmerzhafter Fleck in der Geschichte unserer Religion geblieben. Historiker der islamischen Religion berichten, dass die Araber selbst den ältesten Koran der islamischen Welt, den Qattalangar-Koran, ins zentralasiatische Mowaraunnahr schickten, da sie darauf vertrauten, dass dieses alte religiöse und historische Artefakt dort bewahrt werden könnte. Leider hat sich die Geschichte dieser Reliquie, die seit tausend Jahren in Usbekistan gehütet wird, anders entwickelt. Der Koran wurde nach St. Petersburg gebracht und wird seit anderthalb Jahrhunderten in der Öffentlichen Bibliothek Russlands als unschätzbares Exponat aufbewahrt. Kennern zufolge ist der legendäre Koran von Qattalangar 150 Jahre älter als der Koran von Khalifa Osman, zu dem die gesamte islamische Welt pilgert.

Allah sei Dank gelang es den Angestellten der Moschee, in der diese unschätzbare Reliquie aufbewahrt wurde, ein Dutzend Blätter des Qattalangar-Korans zu verstecken, die nun als Reliquien von nationaler Bedeutung aufbewahrt werden. Wussten Sie, dass bis heute keine einzige Versicherungsgesellschaft der Welt in der Lage war, die Versicherungssumme für den in Taschkent gelagerten Muzhab zu nennen? In der neuen Geschichte Usbekistans gibt es viele solcher Fakten. Und um vom Kern unserer Erzählung wegzukommen: Als die russische Avantgarde während der legendären "Bulldozer-Ausstellung" im Herzen des Sowjetimperiums zur Persona non grata erklärt wurde, rettete der große Igor Savitsky die russische Avantgarde vor ihren Verfolgern. Wie Schindler, wie der japanische Botschafter in Deutschland, der die Juden vor dem Holocaust rettete, brachte Igor Savitsky die Sammlung der russischen Avantgarde nach Usbekistan und rettete sie dort. Die Sammlung wird im Savitsky-Museum in Nukus aufbewahrt, und die gesamte fortschrittliche Menschheit nennt das Museum den "Louvre der Wüste". Savitsky sammelte auch eine berühmte Serie von Werken der schönen Künstlerin Helena Korovai, die dem Ort gewidmet ist, an dem die Buchara-Juden in Buchara lebten. Darunter: "Schneider von Buchara", "Zimmerleute" und "Rosa Frauen". Der Zyklus über die Juden von Buchara ist immer in der ständigen Ausstellung des Museums zu sehen, nimmt an allen Ausstellungen teil, und das Gemälde "Färber" wurde zu einem der Markenzeichen des Museums.

Persönlichkeiten des bucharischen Judentums und internationale Gäste der Jüdischen Gemeinde Bucharas

Aber ich werde das Thema der Juden von Buchara fortsetzen. Avram Isakharov erzählte die rührende Legende einer Synagoge, die vor 420 Jahren gebaut wurde, zur gleichen Zeit wie das Ensemble um Lyabi Hauz. Es war diejenige, über die der sowjetische Orientalist und Ethnograph Zalman Lvovich Amitin-Shapiro in den 1930er Jahren in seiner Erzählung über den Bau der ersten Synagoge in Buchara schrieb. Die Legende besagt, dass während der Herrschaft von Imam-Kuli Khan sein Wesir Nadir Diwan-Begi die Khanaka Madrassah errichtete und dass sich daneben ein großer Hof einer jüdischen Witwe namens Ester befand. Diwan-Begi beschloss, es abzureißen, um ein Reservoir für die Moschee zu bauen, aber die Jüdin war nicht bereit, es zu verkaufen. Im Gegenzug bat sie um ein Grundstück für den Bau einer Synagoge, und Diwan-Begi stimmte zu. Er schenkte der Frau sein Grundstück im heutigen "jüdischen" Viertel (Mahalla Kuhna). So entstand die erste Synagoge in Bukhara. Die jüdische Witwe lebte bis an ihr Lebensende in einem neuen Haus hinter der Synagogenmauer, und Diwan Begi ließ an der Stelle ihres alten Hauses einen Teich anlegen, den heute berühmten "Labi Hauz", den friedlichsten Ort der Stadt.

Und da fiel mir ein: Nirgendwo in der islamischen Welt gibt es oder wird es ein auffälliges Schild mit der Aufschrift "Bukhoro Yahudiylari Maschiti" ("Synagoge der Juden von Buchara") geben. Dies ist nur in Usbekistan möglich, der Wiege des toleranten Bucharas, wo es üblich ist, den Glauben des anderen mit größtem Respekt zu behandeln.

Prof. Dr. Tursunali Kuziev, ehemaliger Minister für Kultur und Sport der Republik Usbekistan.

Taschkent, Juli 2021

USBEKISTAN-ONLINE dankt der Zeitung „Bukharian Times“ für die freundliche Genehmigung zur Übernahme des Artikels, der zuerst dort im Juli 2021 erschienen ist. Übersetzung aus dem Russischen: Urs Unkauf.

Anmerkung der REDAKTION USBEKISTAN-ONLINE:
Verfassung Usbekistan: https://www.verfassungen.net/uzb/verf92-i.htm
Grundrechte: Art. 18; Alle Bürger der Republik Usbekistan haben gleiche Rechte und Freiheiten und sind unabhängig von dem Geschlecht, der Rasse, Nationalität, Sprache, Religion, sozialen Herkunft, den Anschauungen oder der persönlichen und gesellschaftlichen Stellung vor dem Gesetz gleich.
Religionsfreiheit: Verfassung, Art. 31; Die Gewissensfreiheit wird allen zugesichert. Jeder hat das Recht, sich zu einer beliebigen, oder zu keiner Religion zu bekennen. Die gewaltsame Verbreitung religiöser Anschauungen ist unzulässig.
Trennung von Staat und Religion: Art. 61; Die religiösen Organisationen und Vereinigungen sind vom Staat getrennt und sind alle gleich vor dem Gesetz. Der Staat mischt sich in die Tätigkeit religiöser Vereinigungen nicht ein.

Avram Isakharov (l.) mit Prof. Dr. Tursunali Kuziev, ehemaliger Minister für Kultur und Sport der Republik Usbekistan.
Aktuell leitet er den Islom Karimov-Gedenkkomplex und unterrichtet als Professor an der Universität für Journalismus und Massenkommunikation der Republik Usbekistan.

Prof. Dr. Tursunali Kuziev (2. v. l.) zu Besuch im jüdischen Zentrum von Buchara

Kontakt:
Adresse der Jüdischen Gemeinde Buchara
Ulitsa Džalola Ikromiy, Nr. 11,
Buchara - 
Usbekistan
Telefon: +998 91312 8348

JBSZ - Die Bucharische Zeiten - Deutschland
Adresse: Bangemannweg 8a,

D-30459 Hannover

Telefon: +49 511 54543969

E-Mail:  info(at)jbsz.de

Internet:  www.jbsz.de

Empfohlene LINKS:
USBEKISTAN-GALERIE - Samarkand: Jüdische Synagoge

WIKIPEDIA - Bucharische Juden | Synagoge
Deutschlandfunk - Der letzte Rabbi von Buchara
Virtual Jewish world Bukhara Jews

Empfohlene Literatur: USBEKISTAN-ONLINEMEDIATHEK • Bukhara | • Buchara
• Reisebilder aus Transkaspien, Buchara und Turkestan
• Neue Fischer Weltgeschichte
• Zentralasien: Porträt einer Region
• Studien zum Multilingualismus aschkenasischer und orientalischer Juden im asiatischen Teil der Sowjetunion
• Bukharan Jews and the Dynamics of Global Judaism
• Bukharan Jews in the 20th Century
• Bukharan Jews in the Soviet Union
• Encyclopedia of the Jewish Diaspora [3 Volumes]: Origins, Experiences, and Culture
• Music of the Oriental Jews From North Africa, Yemen and Bukhara
• The Book of Jewish Food: An Odyssey from Samarkand and Vilna to the Present Day

Empfohlene Beiträge:
TIME Magazin - The Exodus from Bukhara
The New York Times - In Bukhara, 10,000 Jewish Graves but Just 150 Jews
The Guardian - Last Jews of Bukhara fear their community will fade away
Nationalgeographic - Bukhara Jews Thrive in New York but Are Almost Gone in Bukhara

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YOUTUBE: Bukhara | Why Travel Uzbekistan's Silk Road?

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Oksana Chusovitina, 8 Olympische Spiele - Sie ist eine Legende!

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"Usbekische Legende" Chusovitina hat sich vom großen Sport verabschiedet.

Die usbekische Sportlerin Oksana Chusovitina debütierte bei den Olympischen Spielen in Tokio und verabschiedete sich vom Sport.

Am Sonntag trat Chusovitina dank COVID-19 ohne Zuschauer in der Arena auf. Trotzdem beobachteten sie ihre Kollegen in der Arena und die Schiedsrichter mit tosendem Applaus.
Chusovitina gab 2009 und 2012 ihren Rücktritt vom Sport bekannt, änderte jedoch ihre Meinung und wurde erneut für die Olympischen Spiele ernannt. Die Athletin sagte, dass diese Reise definitiv ein Abschied vom Sport sei.

In einem Interview mit The Guardian sagte Chusovitina, sie plane, mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und einen Sportverein in Taschkent zu eröffnen.

„Mein Sohn ist 22 und ich möchte mehr Zeit mit ihm verbringen. Ich möchte Mutter und Freundin sein“, sagte die Sportlerin.

YOUTUBE: FIG Channel - CHUSOVITINA Oksana (UZB) - 2019 Artistic Worlds, Stuttgart (GER) - Qualifications Floor Exercise

Chusovitina erzielte in Tokio 14.166 Punkte. Damit war es perfekt für die Qualifikationsrunde.
Chusovitina verabschiedete sich in Tokyo mit Tränen in den Augen und zeigte mit den Händen geformtes Herz, ein „bye bye“ an das Publikum und Abschied vom Sport.

Mit stehenden Ovationen bereiteten Volunteers, Konkurrentinnen und Trainer der Usbekin einen emotionalen Abschied. „Ich bin jetzt zufrieden und nicht zufrieden, weil ich meinen Sprung gemacht habe, egal ob Finale oder nicht, aber ich habe Tschüss gesagt. Aber in meinem Herz tut es ein bisschen weh“, sagte sie.

Die Athletin wurde nach dem Event von USA Today interviewt: „Das ist es mir einfach so eingefallen. Ich habe Freudentränen vergossen, weil mich viele Menschen schon lange unterstützen.“

Vor Chusovitinas Auftritt schrieb der amerikanische Turner Eli Reisman, der sechsmal eine Medaille bei den Olympischen Spielen gewann, auf Twitter: „Es ist unmöglich zu beschreiben, wie beeindruckend das ist.“

NBC Sports berichtet, dass Chusovitina, 46, die älteste Sportlerin wurde, die am Sonntag an den Olympischen Spielen teilnahm.

1991 wurde Chusovitina zweimalige Weltmeisterin in der Nationalmannschaft der UdSSR. In der Vergangenheit hat sie neben der UdSSR und Usbekistan die Ehre sowohl der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten als auch Deutschlands verteidigt. Als bei seinem Sohn Alischer eine akute lymphatische Leukämie diagnostiziert wurde, zog der Sportler 2002 zur Behandlung nach Deutschland.

Chusovitina ist im Guinness-Buch der Rekorde als einzige Turnerin der Welt aufgeführt, die an acht Olympischen Sommerspielen teilgenommen hat. Mit ihrem Auftritt in Tokio erhielt sie einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde.

Zuvor hatte Chusovitina bei der Gymnastik-WM in Doha, Katar, einen weiteren Sieg errungen.

Die usbekische Sportlerin Oksana Chusovitina, die zu einer Legende im Weltturnen geworden ist, sagte, dass sie ihre Sportkarriere nach den Olympischen Spielen in Tokio beenden will.

Quelle: ozodlik.org

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA - Olympische Sommerspiele - USBEKISTAN | Oksana Chusovitina

Oksana Aleksandrowna Chusovitina (russisch Оксана Александровна Чусовитина/Oxana Alexandrowna Tschussowitina; * 19. Juni 1975 in Buchara) ist eine ehemalige deutsch-usbekische Kunstturnerin. Sie war Olympiasiegerin 1992 und mehrfache Welt- und Europameisterin. Sie hat zwischen 1992 und 2021 an acht Olympischen Spielen teilgenommen und ist damit Rekordteilnehmerin bei olympischen Turnwettbewerben. Die Athletin und Sportlegende trägt den Ehrentitel "Stolz Usbekistans".

Usbekische Briefmarke 2001. Quelle WIKIPEDIA

YOUTUBE: CBC/Radio-Canada Oldest female Olympic gymnast of all-time, Oksana Chusovitina, retires

 YOUTUBE: Arirang News - Oksana Chusovitina says goodbye after eight Olympics

YOUTUBE: FIG Channel - Oksana Chusovitina, Olympic Games - She's a legend! - We are Gymnastics!

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"Es erwartet uns eine Dürre, die bis zum Ende des Jahrhunderts andauern wird"

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Ein Gespräch mit Professor Usman Norkulov über Wasserprobleme in Usbekistan

Usbekische Landsleute machen sich von Jahr zu Jahr mehr Sorgen über den Mangel an Trinkwasser, Wasser für die Landwirtschaft, Dürre und andere Probleme im Zusammenhang mit Wasser. Die Arbeiten zum sparsamen Umgang mit Wasser im Land gehen nur sehr langsam voran. Zum Beispiel wird bei der Bewässerung der wichtigsten landwirtschaftlichen Gebiete in Usbekistan immer noch eine Massenbewässerung verwendet, wie in den 1970er bis 1980er Jahren ...

Der Korrespondent von Kun.uz organisierte ein Interview mit dem Doktor der Agrarwissenschaften, Professor Usman Norkulov, über die Schwierigkeiten, die das Land erwarten, über die Gewinnung neuer Technologien in diesem Bereich und im Allgemeinen über die Anpassungsprozesse an die Wasserprobleme.

Wissenschaftler stellen fest, dass in Zentralasien, einschließlich Usbekistan, in den letzten Jahrzehnten Dürre herrschte. Ist das in unserer Region üblich? Wie lange kann eine solche Dürre dauern, wenn wir uns der Geschichte zuwenden?

- Tatsächlich gibt es Trockenzonen auf der Erde. Der zentralasiatische Raum ist ein solches Gebiet. Dürre wiederholt sich hier regelmäßig. Es gibt Jahre in unserer Geschichte, in denen die Dürre sehr stark war.

Ich analysierte die Daten zu atmosphärischen Niederschlägen der letzten hundert Jahre und fand heraus, dass in diesen hundert Jahren nur sieben Jahre lang genug Niederschlag für die Landwirtschaft und im Allgemeinen für den Wasserbedarf vorhanden war. Das sind 7 von 100 Prozent. Gleichzeitig gab es in diesem Zeitraum während 8 Jahren Perioden mit sehr starker Dürre. In diesen Jahren sank die Wasserversorgung auf 40 Prozent.

In den letzten 100 Jahren ereignete sich 1917 die schlimmste Dürre in unserer Region. Menschen, Flora und Fauna waren stark betroffen.
Bis in die 1960er Jahre gab es praktisch keine Dürre. Beobachtungen zeigen, dass die Dürre nach diesen Jahren alle 7-8 Jahre wiederkehrte. Nach den 2000er Jahren hat sich dieser Zeitraum noch mehr verkürzt.

Ein weiterer Punkt: In den letzten hundert Jahren wurde die Überschreitung der Norm des atmosphärischen Niederschlags nur einmal beobachtet. Das war 1969.

Was bedeutet das? Diese Situation wird hauptsächlich mit der globalen Erwärmung in Verbindung gebracht. Jetzt führen alle Wissenschaftler der Welt sowie die UNO ernsthafte Forschungen zu diesem Problem durch.

In den letzten 10-15 Jahren hat der Schneefall stark abgenommen. Es regnet ganz kurz. Jetzt gibt es praktisch keine intensiven Regenfälle, die 2-3 Tage dauern. Aber gerade solche Regenfälle sind für die Landwirtschaft nützlich, sie werden gut in den Boden aufgenommen. Wenn der Regen leicht ist oder sehr schnell aufhört, zieht er nicht in den Boden ein und die Verdunstung nimmt zu.

Die Verringerung der Niederschlagsmenge hat einen äußerst negativen Einfluss auf die Pflanzenproduktivität und die Bodenfruchtbarkeit. Die Zahl der Krankheiten nimmt zu. Dies führt auch zur aktiven Vermehrung einiger Mikroorganismen und Insekten.

Auch in Zukunft werden uns schwierige klimatische Jahre bevorstehen. Wissenschaftlern zufolge wird diese Dürre in unserem Land bis zum Ende des Jahrhunderts andauern.

Ist es möglich, dass uns eine so schwierige Zukunft erwartet?

- Jawohl. Zuvor sagte ich, dass in den schlimmsten Dürrejahren die Niederschlagsmenge auf 40 Prozent gesunken ist, und jetzt wird erwartet, dass sie auf 25 Prozent zurückgeht. Diese Veränderungen in unserer Umwelt sind sehr dramatisch und 25 Prozent der Niederschläge werden auch nicht viel nützen.

Unsere Region, die bereits ein stark kontinentales Klima hat, wird sich noch stärkeren Veränderungen gegenübersehen. Dafür müssen wir bereit sein. In erster Linie sollten Wissenschaftler ihre Forschung intensivieren.

Wir müssen die Verluste der Landwirtschaft, die Folgen von Wasserknappheit oder Staubstürmen vorhersagen. Die wissenschaftliche Vorhersage sollte gestärkt werden. Bei der Vorhersage des Klimawandels ist eine Genauigkeit von 60-70 Prozent erforderlich.

- Sie sprechen von der Fähigkeit, Wasser im Boden für die Wirksamkeit der Landwirtschaft zu erhalten, d.h. es muss eine gute Zusammensetzung haben. Natürlich ist es sehr wichtig, dass die Bodenzusammensetzung reich an organischer Substanz ist. 

Wie ist der aktuelle Zustand der Böden in Usbekistan, die mit Gold verglichen werden?

Professor Usman Norkulov, Doktor der Agrarwissenschaften
- Unsere Leute sagen richtig, dass die Erde mit Gold verwandt ist. Ich würde sagen, dass Land wertvoller ist als Gold. Die Erde produziert ununterbrochen Getreide und ernährt Lebewesen. Wir müssen die Eigenschaften des Bodens schützen.

Was ist Bodenfruchtbarkeit? Dies ist die Fähigkeit des Landes, Getreide zu produzieren. Und diese Fähigkeit sollte nicht reduziert werden. Unsere Bevölkerung wächst von Jahr zu Jahr und auch der Bedarf an Land und Nahrung wächst. Wie kann man ihn befriedigen? Wir haben neue Länder. Es gibt Möglichkeiten, sie zu meistern. In Usbekistan gibt es genügend wirtschaftliche Möglichkeiten und wissenschaftliche Unterstützung. Das Problem hat noch eine andere Seite. Es ist notwendig, die Fruchtbarkeit unseres Landes auf einer Fläche von 4 Millionen 300.000 Hektar auf einem hohen Niveau zu halten.

Vergleicht man den Zustand der Agrarflächen in den letzten 20-30 Jahren, so ist die Fertilität in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Wenn beispielsweise in den 1960-70er Jahren die Humusschicht im Boden 1,4-1,5% betrug, ist sie heute auf 1-1,1% gesunken. Wir haben auch hellgrau-braune braune Böden mit geringer Fruchtbarkeit. Ihre Fruchtbarkeit nimmt noch mehr ab.

Wir müssen neue Technologien entwickeln, um die Bodenfruchtbarkeit auf großen Flächen zu erhalten. So wurde zum Beispiel schon während des Baumwollmonopols in der Sowjetunion Klee auf den Feldern angebaut. Die Fruchtfolge war gut etabliert. Aber später, in den 1980er und 90er Jahren, verschwand die Praxis des Kleepflanzens praktisch. Stattdessen haben wir Weizen eingeführt. Weil es für das Land notwendig war. Bei Baumwolle und Weizen haben wir auf eine Fruchtfolge umgestellt. Aber diese Pflanzen benötigen viele Nährstoffe vom Land. Wir ernten nicht nur Weizen vollständig, sondern auch Stroh, nicht nur Baumwolle, sondern auch deren Stängel.

„Wir geben dem Boden nichts außer Dünger?.“

- Ja, wir geben dem Boden nichts, wir nehmen es nur davon. Sammelt man beispielsweise 25-30 Zentner Baumwolle pro Hektar, weitere 6-7 Tonnen Weizen und die gleiche Menge Stroh, bleibt nichts für den Boden übrig. Nach der Ernte im Herbst müssen sie Gründünger anpflanzen, die grüne Masse ergeben. Auch nach Weizen sollten mindestens 50 Prozent des Strohs auf dem Boden bleiben.

Mähdrescher mähen jetzt Stroh in einer Höhe von 10-12 cm über dem Boden. Und es zu verbrennen ist sehr schädlich. Wenn Landwirte je 40-45 cm von 70-90 cm Weizen belassen, ist dies sehr vorteilhaft für das Land. Das bedeutet, dass mindestens 4-4,5 Tonnen Nahrung im Boden verbleiben. Wir können der Erde nicht ständig so viel Nahrung geben. Mineraldünger sind knapp und sehr teuer.

Wenn wir unsere Probleme mit der Viehfütterung lösen und das Stroh behalten können, wird das sehr hilfreich sein. Ich denke, dass es immer noch notwendig ist, auf ein solches Regime umzusteigen. Auf Böden mit sehr geringer Fruchtbarkeit muss auf neue Technologien umgestellt werden, beispielsweise die Aussaat mit Hydrokultur. Solche Pflanzen sollten in Wüsten gesät werden, an Orten, an denen es unmöglich ist, auf natürliche Weise Pflanzen anzubauen.

- Experten zufolge sind in Usbekistan heute mehr als 60 Prozent der Landflächen mehr oder weniger salzhaltig. Schauen wir uns dieses Thema genauer an.

Was ist Salzgehalt? Warum passiert es? Welche Maßnahmen gegen Versalzung werden in Usbekistan wirksam sein?

Tatsächlich waren im Jahr 2000 60-65 Prozent der bewässerten Gebiete in Usbekistan versalzen. 

Warum ist der Boden versalzt? Dieses Phänomen tritt vor allem in den Ebenen und in neu entwickelten Regionen auf. Tatsächlich traten dort sogar zum Zeitpunkt des Auftretens von Boden Salze auf. Dies ist der erste Grund. Zweitens haben wir vier hydrogeologische Zonen: bergige Zonen, Vorgebirge, Hügel und Ebenen. An Orten mit hohem Relief gibt es viel Niederschlag. Sie werden natürlich in den Boden aufgenommen und fließen mit dem Grundwasser in die Ebenen. Die Zusammensetzung des Grundwassers enthält bereits mindestens 1,5-2 Gramm Salz pro Liter und maximal 15-20 Gramm pro Liter. Diese Salze verdampfen durch Verdunstung am Entstehungsort wieder an der Erdoberfläche.

Die dritte Quelle des Salzgehalts sind Salze, die mit der Bewässerung kommen. Nehmen wir zum Beispiel den Fluss Chirchik. Sein Wasser enthält 0,5-0,7 Gramm Salz pro Liter. Der zu uns kommende Teil des Syr Darya enthält 0,5-1 Gramm Salz pro Liter.

Für einen Hektar geben wir mindestens 2,5 oder sogar bis zu 7-8 Tausend Kubikmeter Wasser. Dieses Wasser hebt das Salz aus dem Boden. 1 Gramm Salz pro Liter Wasser ist viel. Das bedeutet, dass Salz zusammen mit Wasser auch in salzhaltige Länder gelangt.

Es gibt auch eine vierte Salzquelle. Dies ist die Austrocknung des Aralsees. Heute umfasst der ausgetrocknete Teil des Aralsees mehr als 5 Millionen Hektar. Durch die Wasserentnahme und Verdunstung war nur noch Salz übrig. Diese Salze werden durch Winde und Wirbelstürme tonnenweise durch die umliegenden Gebiete getragen.

ARALSEE; Foto: Bodo Thöns

Nach Berechnungen nahmen in den 1960-70er Jahren Hurrikane in diesen Gebieten etwa 15-17 mal im Jahr zu. Jetzt kommen sie in 30-40 und in einigen Jahren - bis zu 50 mal im Jahr.

Salze des Aralsees finden sich auf den Gletschern des Pamir, Tien Shan, außerdem in den tropischen Zonen und Wäldern Indiens. Die Zugehörigkeit zum Aralsee bestätigt die Zusammensetzung des Salzes.

Woher kommt so viel Salz im Aralsee?
Während der Sowjetzeit wurden Abwässer, Herbizide, Entlaubungsmittel, Trockenmittel, Rückstände von Mineraldüngern und anderen Substanzen in die Flüsse Amu Darya und Syr Darya gegossen, die mit dem Wasser der Flüsse in den Aralsee fielen und sich auf seinem Grund absetzten.

Das vollständige Interview ist als Video auf YOUTUBE verfügbar.

KUN.uz; Interview Sherzod Egamberdiev mit Ilyas Safarov; Professor Usman Norkulov

Empfohlene LINKS:
USBEKISTAN-ONLINE - Mediathek | Aral Sea Area
USBEKISTAN-GALERIE | ARALSEE

YOUTUBE: Interview mit Professor Usman Norkulov über Wasserprobleme in Usbekistan

ARALSEE - Foto: Bodo Thöns

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Internationale Konferenz in Taschkent - „Zentral- und Südasien: regionale Konnektivität. Herausforderungen und Möglichkeiten“

Tagungsort_Hilton Internationale Konferenz in Taschkent
In der Zeit vom 15.-16. Juli 2021 fand in der usbekischen Hauptstadt Taschkent die internationale Konferenz „Zentral- und Südasien: regionale Konnektivität. Herausforderungen und Möglichkeiten" statt. Einlader zu dieser Konferenz war der Präsident der Republik Usbekistan, Shavkat Mirziyoyev.

Der Usbekische Staatspräsident und der Usbekische Außenminister Abdulaziz Kamilov konnten als Teilnehmer u. a. den Pakistanischen Staatspräsidenten Imran Khan, den Außenminister Russlands Sergei Lawrow und den Chinesischen Außenminister Wang Yi in Taschkent begrüßen.
Das Hauptziel des Forums war die Festigung der historisch engen und freundschaftlichen Verbindungen, des Vertrauens und der guten Nachbarschaft zwischen den Staaten Zentral- und Südasiens im Interesse aller Völker und Länder beider Regionen.
Deutschland war vertreten durch den neu ernannten Beauftragten des Auswärtigen Amtes für Osteuropa, Kaukasus und Zentralasien, Botschafter Matthias Lüttenberg. 

Der Staatspräsident Pakistans betonte in Taschkent, dass Pakistan und Usbekistan das gleiche Ziel verfolgen. Es gelte, eine Intensivierung der starken Handels- und Wirtschaftsbeziehungen herbeizuführen. Eine Stärkung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen sind für beide Seiten von Vorteil und eine Win-Win-Situation. „Usbekistan kann von Pakistans geostrategischer Lage profitieren, einem Markt mit 220 Millionen Menschen und Zugang zum Nahen Osten und Afrika, während Pakistan über Usbekistan, einem wichtigen und zentralen Punkt dieser Region, Zugang zu den zentralasiatischen Staaten, den Ländern der Seidenstraße also, haben kann", bemerkte der Staatspräsident Pakistans. Imran Khan brachte diese Ansichten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev zum Ausdruck. Zuvor hatte man eine eingehende Diskussion über verschiedene Themen von gemeinsamem Interesse geführt.

Alle an der Konferenz in Taschkent anwesenden Staatsmänner und Diplomaten betonten am Ende der Internationalen Tagung, dass man zahlreiche neue Erkenntnisse gewonnen habe. Nun werde man diese neugewonnenen Erkenntnisse in den betreffenden Heimatländern in der Praxis umsetzen.
Text: Volker Neef/Fotos: Dirk Schäfer; Dilfuza Amrillayevna

Weitere empfohlene LINKS:
Ostexperte.de - Zentralasien-Südasien-Konferenz in Taschkent
euronews.de - Vernetzung von Zentral- und Südasien: Alte Handelswege neu beleben
IMAGO - Konferenz Zentral- und Südasien 2021 in Taschkent (20 Bilder)
SNA - Afghanistan-Konferenz: „Hinter den Kulissen handelt Usbekistan cleverer als der Westen" – Interview
Emirate-Nachrichtenagentur
Usbekischer Gesandter: Zentral- und Südasien-Konnektivität' wird helfen, den Handel mit der Golfregion, insbesondere den VAE, zu verbessern
KUN.uz - Shavkat Mirziyoyev calls on the conflicting parties in Afghanistan to compromise
KUN.uz - President Mirziyoyev names main factors leading Uzbekistan to organize the Tashkent conference
Uzbekistan Conference Attracts Global Interest in Central Asia

Ansprache des Usbekischen Außenministers: Abdulaziz Kamilov

Pressezentrum Taschkent

Tagungsteilnehmer - Internationale Konferenz „Zentral- und Südasien: regionale Konnektivität. Herausforderungen und Möglichkeiten“

Interview - Pressevertreter Volkert Neef

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Interview mit Dichter und Prosaschriftsteller Bakh Akhmedov

Bakh_Akhmedov Schriftsteller: Bakh Akhmedov

"Ich hoffe, wir rutschen nicht ins Mittelalter ab" - Dichter und Prosaschriftsteller Bakh Akhmedov

Wir sprachen mit dem berühmtesten taschkenischen Dichter Bakh Akhmedov über Literatur, wie man die moderne Generation fesselt, über eine neue pandemische Welt, Jugendprobleme, Islamisierung, den Kampf gegen den Obskurantismus, über russische und westliche Einflüsse in den Köpfen usbekischer Jungen und Mädchen.

Bakh Akhmedov, Prosaschriftsteller, Übersetzer, Kandidat der physikalischen und mathematischen Wissenschaften, Mitglied des Schriftstellerverbandes Usbekistans, Preisträger mehrerer internationaler Poesiewettbewerbe, darunter "Puschkin in Großbritannien" (2007).

Plov Press: Bakh, was ist jetzt neu in Ihrer Arbeit?

Bakh Achmedow: Ich schreibe regelmäßig Gedichte, Prosa - habe damit fast aufgehört. Aus offensichtlichen Gründen haben wir in Taschkent schon lange keine Literaturabende mehr veranstaltet. Meine letzte, wie man so schön sagt, Kollektion "Whisper" ist vor 2 Jahren erschienen. Die nächste Kollektion ist noch in Planung und ich habe noch nicht mit der aktiven Arbeit begonnen. Jetzt beschäftigt sich jeder mit einem Thema, was als nächstes in der Welt passieren wird. Eine Pandemie hat viele Folgen. Heute gibt es einen radikalen Wertewandel. Ehrlich gesagt hat mich das alles letztes Jahr, wie viele andere auch, in Depressionen getrieben. Ich habe mehrere Gedichte zu diesem Thema geschrieben, und sie sind ziemlich unbedeutend. Stimmt, ich wurde vor kurzem geimpft und etwas beruhigt, obwohl ich weiß, dass dies keine 100. Garantie für den Schutz vor dem Virus gibt. Aber sie machen sich weniger Sorgen um sich selbst als um ihre Lieben, und diese Aufregung ist viel schwieriger zu bewältigen.

Plov Press: Fehlt Ihnen die Live-Kommunikation mit Ihren Lesern?

Bakh Akhmedov: Natürlich vermissen wir Live-Kommunikation, das ist angenehmer. Früher hielten wir oft literarische Abende, Tagungen, Seminare und gingen zu Ausstellungen. Und jetzt hat alles aufgehört. Wir kommunizieren online miteinander: soziale Netzwerke, Messenger erlauben es. Aber es gibt sehr wenig Kontakt mit der Öffentlichkeit. In diesem Jahr, am 21. März, am Welttag der Poesie, gab es einen Poesie-Marathon – in Zuma lesen Dichter aus verschiedenen Ländern der Welt ein oder zwei Gedichte in verschiedenen Sprachen. Ich wurde auch eingeladen, an einer so ungewöhnlichen Aktion teilzunehmen. Ich denke, es war eine interessante Initiative.

Plov Press: Interessiert sich Ihrer Meinung nach die jüngere Generation heute für Literatur?

Bakh Achmedow: Das Gesamtbild einzuschätzen fällt mir schwer, da ich hauptsächlich mit „quietschenden" Jugendlichen kommuniziere. Mir scheint, junge Leute interessieren sich heute mehr für Literatur, die modern, dynamisch, spannend, mit Actionelementen oder im Fantasy-Genre geschrieben ist. Gleichzeitig glauben einige junge Leute, dass es nicht notwendig ist, die Klassiker zu lesen, es ist langweilig, dass man gut ohne sie leben kann. Wie kann man Tolstoi nicht lesen? -  fragen sie selbst. Sie antworten - nun, Puschkin hat Tolstoi nicht gelesen, Shakespeare hat ihn auch nicht gelesen - und nichts. Es gibt eifrige Buchleser, wahrscheinlich nicht viele. Es gibt auch Leute, die von Zeit zu Zeit lesen. Unsere Jugend ist ganz anders.

Plov Press: Was ist heutzutage in Mode zu lesen?

Bakh Achmedow: Schwer zu sagen, denn auch die Mode verändert sich ständig. Zum Beispiel habe ich großes Verständnis für einen so berühmten und "modischen" japanischen Autor wie Haruki Murakami, und meine jüngste Tochter, eine Studentin im Ausland, liest ihn auch. Jetzt lese ich den Roman "Die Eleganz eines Igels" der französischen Schriftstellerin Muriel Barbery. Soweit ich das verstanden habe, ist es auch bei jungen Leuten beliebt und gilt als Bestseller - dynamisch, aber nicht vordergründig, lesenswert. Darüber hinaus sind Namen moderner Schriftsteller wie Michel Houellebecq, Julian Barnes, Mario Vargas Llosa, Donna Tart und viele andere zu hören. Von den russischen Autoren würde ich vor allem Evgeny Vodolazkin und seinen wunderbaren Roman "Laurel" nennen. Dies ist ein sehr interessanter Autor. Was die Poesie angeht, so gibt es mittlerweile viele gute junge Dichter, und man kann sie nicht alle aufzählen.

Plov Press: Wie können Schriftsteller junge Menschen interessieren, wie oder was sollten sie schreiben, damit die moderne Generation ihre Werke liest?

Bakh Akhmedov: Autoren sollten versuchen, ehrlich und interessant zu schreiben, damit die jungen Leute sehen, dass sie ihnen nicht schmeicheln wollen. Natürlich ist es wünschenswert zu wissen, wie junge Menschen leben und atmen, aber das ist nicht immer einfach. Menschen verschiedener Generationen sind mit verschiedenen Filmen, Büchern aufgewachsen, sprechen vielleicht sogar verschiedene Sprachen, aber wir müssen nach Gemeinsamkeiten suchen.

Plov Press: Hat die Jugend von heute etwas Verbindendes, eine gemeinsame Idee?

Bakh Achmedow: Ich denke nicht. Jeder hat seinen eigenen Lebensstil, und das hilft jungen Menschen, sich freier von der allgemeinen Autorität zu fühlen, die über sie herrschen könnte. Jetzt suchen wir nach einer nationalen Idee, aber die Frage ist, wohin sie führt. Ich war zum Beispiel unangenehm überrascht von der jüngsten Nachricht, dass der Rektor unserer islamischen Universität zusammen mit seinen Mitarbeitern die Buchhandlungen der Stadt durchsuchte, um zu überprüfen, ob die verkauften Bücher der islamischen Kultur entsprachen. Insbesondere sagte der Rektor, dass Bücher mit Reproduktionen von Rembrandt und Leonardo da Vinci nicht unserer Mentalität entsprechen und entfernt werden sollten. Völlige Wildheit und Absurdität. Dann gilt es konsequent alle Museen zu schließen, alle Skulpturen aus der Stadt zu entfernen, denn auch jegliche Menschenbilder sind im Islam verboten. Ich fürchte, das ist erst der Anfang und wir werden vielleicht bald das Szenario erkennen, das Ray Bradbury in seinem berühmten dystopischen Roman "Fahrenheit 451" so anschaulich und eindrucksvoll beschrieben hat. Das ist natürlich sehr traurig.

Plov Press: Wie kann man Obskurantismus bekämpfen?

Bakh Achmedow: Schweigen Sie nicht. Drücken Sie Ihre Position aus. Wenn wir schweigen, werden die dunklen Mächte, sagen wir, ihr Territorium erweitern. Sie breiten sich nach und nach aus und erobern nach und nach den kulturellen Raum. Und eines Tages, das ist kein schöner Tag, werden es so viele sein, dass wir nicht mehr widerstehen können.

Plov Press: Junge Menschen sind heute freierals andere Generationen, meinen Sie?

Bakh Achmedow: Es kommt auf die Mentalität an, das haben wir vorher nicht gesagt, aber jetzt müssen wir es. Wenn wir die usbekische Jugend nehmen, ist das eine Sache, die europäisierte eine andere. Mir scheint, dass jetzt religiöse Führer einen starken Einfluss auf junge Menschen haben. Warum tragen zum Beispiel so viele Mädchen in der Stadt Hijabs?

Plov Press: Kann die Islamisierung etwas Positives mit sich bringen?

Bakh Achmedow: Natürlich ist der Islam eine friedliche Religion. Und der Wunsch der Menschen, zu ihren Ursprüngen zurückzukehren, ist für mich verständlich. Aber ich fürchte, dass nicht alle diese Leute die Grundlagen kennen. Viele haben den Koran wahrscheinlich noch nicht einmal aufgeschlagen, aber sie hören, was radikale Menschen ihnen einflößen. Dies beunruhigt mich sehr. Mir scheint, unser Staat muss sich entscheiden: Entweder sind wir ein säkularer Staat, dann ist die Religion getrennt und die säkulare Kultur (einschließlich der Literatur) ist getrennt; oder wir wählen einen anderen Weg, denn ein islamischer Staat ist eine ganz andere Ausrichtung. Wenn wir den Säkularismus verlieren, wird der Großteil der Bevölkerung Usbekistans ins Ausland gehen, denn nur wer mit einer solchen Lebensweise vollkommen zufrieden ist, wird in der Islamischen Republik leben können.

Plov Press: Woher kommen diese Tendenzen der Radikalisierung und Islamisierung der Jugend?

Bakh Achmedow: Von der Idee, zu den Ursprüngen zurückzukehren, zur Religion, wie sie sagen. Aber leider nimmt dies manchmal extreme Formen an, was erschreckend ist. Unsere Regierung sollte diesbezüglich nicht die Augen verschließen.

Plov Press: Sind soziale Netzwerke nicht ein Werkzeug in den Händen verschiedener Manipulatoren?

Bakh Achmedow: Es ist ein mächtiges Instrument der Einflussnahme. Inzwischen ist bereits eine ganze Generation entstanden, die mit sozialen Netzwerken geboren wurde und auf ihnen aufgewachsen ist. Sie haben, wie jedes Phänomen, ihre positiven und negativen Seiten. Die positive Seite ist, dass Menschen immer öfter miteinander kommunizieren können. Aber diese Kommunikation hat ein virtuelles Format. Wie meine Tochter einmal bemerkt hat, ruft jetzt niemand mehr an, sie schreiben nur an Instant Messenger. Aber auch soziale Medien können sehr gefährlich sein. Denken Sie daran, dass vor einigen Jahren das Spiel "Blue Whale" in den Netzwerken gespielt wurde, wo Teenager zum Selbstmord überredet wurden, und leider nicht ohne Erfolg: Es gab Opfer. Oder in sozialen Netzwerken agitieren manchmal junge Leute, um sich einigen Sekten anzuschließen oder irgendwelche terroristischen Ideen zu propagieren. Manchmal lese ich Kommentare auf Facebook, die von jungen Leuten geschrieben wurden, und es wird beängstigend, dass es unter der Jugend so viele aggressive und radikale Menschen gibt, die die totale Islamisierung aller Lebensbereiche befürworten. Sie akzeptieren absolut keinen anderen Standpunkt als ihren eigenen, und jeder, der ihnen in etwas nicht zustimmt, wird sofort als Feind registriert. Dies ist ein sehr beunruhigendes Zeichen! Schließlich sprechen wir von der jüngeren Generation. Sie sind einfacher zu handhaben, sie haben in ihrem Leben weniger gesehen und gelesen, sie können von allem inspiriert werden.

Plov Press: Können sie dem entgegenwirken, indem sie ernsthafte, tiefe Fiktion lesen?

Bakh Akhmedov: Natürlich ist es von großer Bedeutung, gute Literatur zu lesen, aber dennoch würde ich ihren Einfluss auf die Köpfe der modernen Jugend nicht überschätzen. Wie kann man widerstehen? Ich weiß nicht, vielleicht sollten mehr kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

Plov Press: Was gefällt Ihnen an der aktuellen Generation nicht?

Bakh Achmedow: Es macht traurig, dass junge Leute keine Lust haben zu lesen, sich klassischer Literatur und Filmen von Weltklassikern anzuschließen. Fellini, Antonioni, Bertolucci, Tarkovsky waren für mich zu ihrer Zeit wie Götter. Von 85 bis 94 studierte ich in Moskau, an der Moskauer Staatlichen Universität, zu dieser Zeit begannen sie zu drucken und zu zeigen, was zuvor verboten war. In unserem Studentenwohnheim wurde zum Beispiel ein Filmclub organisiert, in dem Kultfilme westlicher Regisseure gezeigt wurden. Die Aufzeichnungen dieser Filme auf Videobändern waren oft von sehr schlechter Qualität, und trotzdem, wie es heute unter jungen Leuten üblich ist, haben sie uns "das Gehirn herausgerissen".

Plov Press: Was mögen Sie an jungen Leuten?

Bakh Akhmedov: Die meisten Jugendlichen sind innerlich frei. Sie sind in ihren Urteilen unabhängig, sie können ihren Standpunkt offen äußern, ohne die Konsequenzen zu befürchten.

Plov Press: Wie denken Sie über den westlichen und russischen Einfluss auf unsere Jugend?

Bakh Achmedow: Der Einfluss Russlands auf uns ist unbestreitbar. Es ist historisch und dauert bis heute an. Der Großteil der Bevölkerung Usbekistans kennt Russisch und schaut sich russische Nachrichten an. Auch westlicher Einfluss ist nicht zu leugnen. Jetzt gibt es eine scharfe Trennung zwischen dem Westen und Russland. In Russland war die Propaganda in letzter Zeit sehr stark, sie ist aggressiv und unhöflich. Unsere jungen Leute gehen in Russland arbeiten, arbeiten dort unter schwierigen Bedingungen, leben in Kasernen, bekommen ein mageres Gehalt, aber selbst dieser geringe Betrag ist für russische Verhältnisse viel höher als die Bezahlung der gleichen Arbeit in unserem Land. Und Arbeitsmigranten schaffen es, mit diesem Einkommen ihre Familien zu ernähren. Sie tun mir leid, aber sie haben keine andere Wahl.

Plov Press: Wie kann diese Situation korrigiert werden?

Bakh Achmedov: Ich möchte, dass die Leute in ihrer Heimat arbeiten und normales Geld verdienen. Aber das ist noch nicht möglich. Wir haben das Glück, dass wir eine Ausbildung haben, wir leben in der Hauptstadt, unsere Arbeit wird mehr oder weniger gut bezahlt. Und für diejenigen, die auf dem Land geboren wurden, ist es sehr schwierig. Es ist teuer, eine höhere Bildung zu erwerben, daher ist ein großer Teil der Bevölkerung der Republik Halbwissen.

Plov Press: Wovon träumen die jungen Leute Ihrer Meinung nach?

Bakh Achmedow: Jeder hat andere Träume, aber wenn man verallgemeinert, dann denke ich, über ein normales menschliches Leben, ein anständiges Gehalt, damit man ein anständiges Familienleben aufbauen und sicherstellen kann. Jemand träumt davon, ins Ausland zu gehen und dort zu bleiben. Ich versuche immer noch, ein Optimist zu sein und hoffe, dass sich in unserer Gesellschaft der gesunde Menschenverstand durchsetzt, wir nicht ins Mittelalter abrutschen und den gemeinsamen menschlichen Weg der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung gehen können.

Quelle/Foto: PLOV.press; Nadezhda Glebova

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Usbekischer Schriftstellerverband - O´zbekiston Yozuvchilar uyushmasi

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Schutz des kulturellen Erbes in Usbekistan

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Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) startet ein Projekt zum Schutz des kulturellen Erbes in Irak und Usbekistan

LMU-Archäologin Prof. Adelheid Otto startet mit drei internationalen Partnern die Bestandsaufnahme archäologischer Landschaften in Irak und Usbekistan, die durch Raubgrabungen, Siedlungsbau oder Staudammbauten akut gefährdet sind, und entwickelt nachhaltige Maßnahmen zu deren Schutz. Zu den besonders gefährdeten Kulturerbestätten gehört etwa die antike Stadt Ninive. Das Projekt wird von der Initiative "Global Challenges - Integrating Diverse Perspectives on Heritage and Change" gefördert.

Die Überreste der ehemals assyrischen Hauptstadt sind infolge der Besetzung durch den IS heute weitgehend zerstört. „Und die Zerstörung geht durch Baumaßnahmen weiter“, sagt Prof. Adelheid Otto. „Ninive war um 615 vor Christus die größte Stadt der Welt mit 150.000 Einwohnern. Sie ist eine der zentralen Stätten unseres kulturellen Erbes und wird Tag für Tag weiter zerstört.“

Internationale Zusammenarbeit zum Schutz des Kulturerbes

Im Rahmen des neuen Projekts wird die LMU-Archäologin das kulturelle Erbe in den beiden Ländern dokumentieren und Maßnahmen entwickeln, dieses zu schützen. Dazu zählt auch, bei der lokalen Bevölkerung ein Bewusstsein für diese Stätten kulturellen Erbes zu schaffen, etwa durch die Entwicklung von Apps. Dafür arbeitet sie mit Prof. Nicolò Marchetti von der Universität Bologna und den beiden Projektpartnern vor Ort, Prof. Khalid Salim Ismael, University of Mosul, Irak, und Dr. Farhod Maksudov, Uzbek Academy of Sciences, Usbekistan, zusammen.

Adelheid Otto forscht seit Jahren im Irak, eines ihrer aktuellen Projekte ist der Fundort Fara, eine im dritten Jahrtausend vor Christus wichtige Siedlung, wo Überlieferungen zufolge die Arche Noah gebaut worden sein soll. „Heute ist nicht mehr als ein Erdhügel zu sehen, der von Raubgrabungen gezeichnet ist. Aber darunter liegt eine der wichtigsten Städte der damaligen Welt. Ohne nachhaltige Schutzkonzepte ist dieser Ort ebenso wie die Mehrzahl der Kulturerbestätten akut gefährdet.“

Das Projekt KALAM. Analysis, protection and development of archaeological landscapes in Iraq and Uzbekistan through ICTs and community-based approaches" wird von der internationalen Initiative "Global Challenges - Integrating Diverse Perspectives on Heritage and Change" gefördert, zu der sich die VolkswagenStiftung, die Compagnia di San Paolo in Italien und der Riksbankens Jubileumsfond in Schweden zusammengeschlossen haben. Im Rahmen der Initiative "Global Challenges" werden acht internationale Projekte mit insgesamt elf Millionen Euro gefördert.

Kontakt:
Prof. Dr. Adelheid Otto Leiterin des Instituts für Vorderasiatische Archäologie 
Tel.: +49 (0)89 2180 - 5491; E-Mail: aotto(at)lmu.de

Pressekontakt:
Claudia Russo Leitung Kommunikation & Presse Ludwig-Maximilians-Universität München Leopoldstr. 3; 80802 München
Tel: +49 (0) 89 2180-3423; E-Mail: presse(at)lmu.de

Quelle: LMU, Titelbild: Samarkand - Registan; Foto: G. Birkl

Empfohlene LINKS:
LMU - Institut für Vorderasiatische Archäologie | Institut
Volkswagenstiftung
Uzbek Academy of Sciences

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Alexei Leontjewitsch Benois: Ein Architekt mit französischen Wurzeln in Zentralasien

Alexei Benois ließ sich 1874 als russischer Architekt französischer Abstammung in Taschkent nieder. Mittlerweile ist sein architektonisches Werk fester Bestandteil des usbekischen Kulturerbes.

Der 1838 in Sankt Petersburg geborene Alexei Leontjewitsch Benois entstammt der russischen Künstlerfamilie der Benois, die auf den Großvater von Alexei, auf Louis-Jules Benois zurückgeht. Dieser gelangte 1794 in Folge der Französischen Revolution an den Hof des Zaren Paul I. Wie schon vor ihm sein Onkel Nicolas Benois, wurde Alexei Architekt. Die Gebäude, die er im 19. und 20. Jahrhundert entwarf, prägen noch heute das Bild verschiedener usbekischer Städte, darunter auch der Hauptstadt Taschkent.

Nachdem Alexei Benois 1865 sein Studium an der Kaiserlichen Kunstakademie in Sankt Petersburg abgeschlossen hatte, erhielt er von Zar Alexander II. die Erlaubnis, im damaligen russischen Generalgouvernement Turkestan als Architekt zu arbeiten. Am 20. Juni 1874 wurde er durch ein Dekret dem Generalgouverneur in Taschkent unterstellt.

Zentralasien als Spielball der Großmächte
In der Mitte des 19. Jahrhunderts entbrannte zwischen Russland und Großbritannien ein geopolitischer Konflikt um die Vorherrschaft in Zentralasien. Dieser Konflikt wird in der Geschichtswissenschaft als 'Das Große Spiel' bezeichnet. Russland versuchte, sich die Bodenschätze Zentralasiens zu sichern und einen Zugang zum Indischen Ozean zu gewinnen. Die russische Expansion in Zentralasien begann 1852 und kulminierte in der Annexion des Khanats von Kokand.

Das Generalgouvernement von Turkestan wurde im Jahr 1867 gegründet. In den Verwaltungsbereich des Generalgouvernements fielen die Oblaste Syr-Darja und Semirjetschje. Alexei Benois begann seine Tätigkeit als Architekt in Turkestan zunächst in Taschkent, der Hauptstadt des Oblast Syr-Darja, mit der Mission, den kolonialen Herrschaftsanspruch Russlands zu untermauern.

Alexei Benois Hauptwerke
Unter Benois Bauwerken in Taschkent sind vor allem der Palast des Großfürsten Nikolai Konstantinowitsch Romanow sowie die Lutherische Kirche (Deutsche Kirche) im neogotischen Stil zu nennen. Der Palast wird heutzutage vom usbekischen Außenministerium als Empfangsgebäude genutzt. Neben der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Taschkent war Benois bei einer Reihe weiterer Kirchen in verschiedenen Dörfern des Oblasts Syr-Darja federführend.

Romanov Palast in Taschkent; Foto: WIKIPEDIA

Portal der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Taschkent (Deutsche Kirche); Foto: G. Birkl

Spuren von Benois Arbeit finden sich ebenfalls im Süden Kasachstans in Almaty, dem damaligen Werny. Neben Arbeiten, die allgemein der Entwicklung der jungen Stadt dienten, war der Architekt laut der russischen Webseite Nasledie für den Entwurf eines Parks, den Bau mehrere Kirchen und einer Schule verantwortlich.

Nicht weniger wichtig war seine Arbeit am Palast des Emirs von Buchara in Kogon. Fertiggestellt wurde er unter der Regentschaft von Said Abd al-Ahad Khan (1859-1911), der zu der Dynastie der Mangiten, der letzten Herrscherdynastie des Khanats von Buchara, gehörte. Nachdem das Emirat im 19. Jahrhundert unter die Herrschaft des Russischen Kaiserreichs geraten war, wurde es 1920 von den Bolschewiki zerschlagen.

Alexeis Benois Nachleben
In Europa ist Alexei Benois kaum bekannt. Im Gebiet des damaligen Turkistans hat er aber ein bemerkenswertes architektonisches Erbe hinterlassen, das die Größe des russischen Imperiums bezeugen sollte.

Palast des Emirs von Buchara
Viele seiner Bauwerke sind heute aus Mangel an Renovierungsarbeiten vom Zerfall bedroht. Die Webseite Briefe aus Taschkent stellte 2009 fest, dass die Schäden am Palast des Emirs von Buchara irreversibel zu werden drohen. Die Seite forderte, bisher vergeblich, die Aufnahme dieser „Perle russischer Architektur" in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die usbekische Regierung hat inzwischen begonnen, sich damit auseinanderzusetzen: 2018 unterzeichnete das Staatsoberhaupt ein Dekret, dass es ausländischen Investoren erlaubt, ein Nutzungsrecht für das kulturelle Erbe des Landes zu erhalten.

Palast des Emirs von Buchara in KAGAN; Foto: WIKIPEDIA

Quelle: Novastan; Léo Friedrich für Novastan France

Empfohlene LINKS:
Novastan: Architektur- und Kulturführer Taschkent: Wie eine Stadt sich neu erfindet und der Welt öffnet
WIKIPEDIA Alexeï Benois
WIKIPEDIA Romanow-Palast | Evangelisch Lutherische Kirche Taschkent

USBEKISTAN-ONLINE Beitrag: Deutsche Kirche Taschkent

UZBEKISTAN-TRAVEL Palast des Emirs von Buchara
ESLAM.de Kagan Palasts Buchara
Medium.com BUKHARA - An Undervalued Masterpiece
Uzbek Journeys KAGAN Palace near Bukhara
Centralasia-Travel Fotos: Palast in KAGAN
Nailizakon Historische Bilder KAGAN

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Licht am Ende des Tunnels - Deutsche Unternehmen in Zentralasien werden optimistischer

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Im Frühjahr wurden die deutschen Unternehmen in Kasachstan und Usbekistan gefragt, wie sie ihre Geschäftsaussichten und die konjunkturelle Lage in ihren Ländern einschätzen. Die jährliche Umfrage führten die Delegation der deutschen Wirtschaft in Zentralasien und der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft gemeinsam durch.

Die Stimmung der deutschen Unternehmen in Zentralasien hellt sich nach einem Jahr Pandemie und Shutdown weiter deutlich auf. Das zeigen Daten der aktuellen Geschäftsklimaumfrage, die die Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien mit dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft erhoben hat und am Montag auf einer gemeinsamen Online-Veranstaltung vorstellte.

Laut der Umfrage, an der sich im Frühjahr 57 Unternehmen aus Kasachstan und Usbekistan beteiligten, schätzten 49,1 Prozent der Befragten ihre Geschäftslage als „gut“ ein – mehr als doppelt so viele wie im Frühjahr 2020 (22,6 Prozent), als die erste entsprechende Umfrage unter dem Eindruck der Corona-Auswirkungen durchgeführt wurde. Der Anteil der Unternehmen, die die Frage mit „schlecht“ beantworteten, fiel im gleichen Zeitraum von 13,2 auf niedrige 3,5 Prozent. 47,4 Prozent bezeichneten die eigene Geschäftslage als „befriedigend“, während dieser Wert zuvor bei 64,2 Prozent gelegen hatte.

 Geschäftserwartungen deutscher Unternehmen in Zentralasien. Abbildung: AHK Zentralasien

Und auch der Ausblick auf die kommenden 12 Monate passt. So sehen aktuell gerade einmal 8,8 Prozent der befragten Unternehmen eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage voraus, während es vor einem Jahr noch ganze 50,9 Prozent waren. Die große Mehrheit (52,6 Prozent) rechnet mit einer gleich bleibenden Entwicklung (zuvor: 26,4 Prozent), 38,6 Prozent sogar mit einer Verbesserung (zuvor: 22,6 Prozent). Allerdings blicken die Unternehmen in Kasachstan noch etwas optimistischer in die Zukunft als die im Nachbarland Usbekistan. Während hier 45,2 Prozent der Betriebe von einer Verbesserung der Geschäftslage ausgehen, sind es dort nur 30,8 Prozent. Allerdings sehen in Kasachstan mit 9,7 Prozent auch etwas mehr Befragte schlechtere Zeiten kommen als in Usbekistan (7,7 Prozent).

Mehr Investitionen und Beschäftigte

Aufgehellt haben sich laut der Umfrage auch die Konjunkturerwartungen deutscher Unternehmen in den beiden Ländern. Gingen hier im vergangenen Jahr noch knapp 70 Prozent von einer Verschlechterung aus, waren es in der Frühjahrsumfrage nur noch 17,5 Prozent. Im Lager der Optimisten gehen dagegen ein Drittel von einer Verbesserung aus, 8,8 Prozent sogar von einer deutlichen Verbesserung.

Angesichts dessen verwundert es nicht, dass mehr Unternehmen Investitionen in den beiden Ländern tätigen wollen als noch im Vorjahreszeitraum – wenngleich das Niveau noch immer unter dem vor Ausbruch der Pandemie liegt. Aktuell planen knapp 30 Prozent eine Erhöhung ihrer Investitionen, gegenüber 13,2 Prozent im Vorjahr. Zudem wollen aktuell 22,8 Prozent der Betriebe mehr Mitarbeiter einstellen, was mehr als einer Verdopplung gegenüber 2020 (9,4 Prozent) entspricht. Es sieht alles nach Wachstum aus", resümierte Eduard Kinsbruner, Regionaldirektor Zentralasien des Ost-Ausschusses, bei der Vorstellung der Zahlen.

Unternehmen nehmen Risiken anders wahr als zu Beginn der Pandemie

Ein gemischtes Bild geben dagegen die Risikobewertungen deutscher Unternehmen ab, die Hovsep Voskanyan, Delegierter der deutschen Wirtschaft für Zentralasien, vorstellte. Während der ölpreisbedingte Währungsabsturz und der Nachfrageeinbruch infolge von Grenzschließungen nun von weniger Unternehmen als Risiko gesehen wird, sorgen sich umso mehr um die Risikofaktoren Fachkräftemangel, Handelsbarrieren sowie Energie- und Rohstoffpreise. Tatsächlich notieren inzwischen die beiden wichtigsten Rohölsorten Brent und WTI sogar oberhalb des Niveaus vor Corona, während sich der Preis für Metalle wie Kupfer, aber auch für Baumaterial zuletzt phasenweise vervielfacht hatte (die DAZ berichtete).

Risikobewertungen deutscher Unternehmen in Zentralasien. Abbildung: AHK Zentralasien

Die Stabilisierung des Tenge in Kasachstan und die Möglichkeit einer anhaltenden Stärke ordnete Voskanyan dagegen als zwiespältig für die deutschen Unternehmen ein. Es komme darauf an, ob man für den lokalen Markt oder den Export produziere, und welcher Anteil der Vorprodukte aus dem Ausland eingeführt werden müsse. „Daher kann man hier nicht von einem einheitlichen Meinungsbild sprechen“, so Voskanyan.

Keine Rückkehr zur Normalität vor 2022

Einer entscheidenden Frage, die angesichts der alten und neuen Risikofaktoren im Zusammenhang mit Corona alle Unternehmen umtreibt, war ebenfalls Gegenstand Umfrage: Wann ist mit einer Konjunkturerholung und Rückkehr zur Normalität zu rechnen? Und hier zeigt sich durchaus ein gewisses Maß an Skepsis. Zwar rechnet eine deutliche relative Mehrheit von 47 Prozent der befragten Unternehmen immerhin damit, dass dies im Laufe des kommenden Jahres der Fall sein dürfte. Zugleich stimmten aber auch 28 Prozent der Aussage zu, eine konjunkturelle Erholung werde „länger dauern“. Nur 23 Prozent waren zum Zeitpunkt der Befragung so optimistisch, dass sie die Rückkehr zur Normalität schon für 2021 erwarteten.

Quelle/Titelbild: DAZ; Abbildungen: AHZ Zentralasien, Christoph Strauch
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Empfohlene LINKS:
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
AHK Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien
AHK Geschäftsklimaumfrage Zeitraum der Umfrage: 29.03.-10.04.2021 (PDF)

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Usbekistan unter den Top-10-Ländern im Goldbergbau

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Usbekistan rangiert mit 101,6 Tonnen Gold im Jahr 2020 unter den Top Ten im Goldbergbau.
Gemäß Forbes, Usbekistan, produzierte im Jahr 2020 101,6 Tonnen Gold. Es sei darauf hingewiesen, dass die Indikatoren im Vergleich zu 2019 (94,6 Tonnen Gold) im Jahr 2020 gestiegen sind.
Es wird auch erwähnt, dass Usbekistan über die größte offene Goldmine der Welt verfügt - Muruntau, das auch für seine riesigen Vorkommen an Türkis und Arsen bekannt ist. Die Veröffentlichung räumt ein, dass die Mine die größte Goldreserve der Welt ist.

Zuvor haben Experten von Kitco ein Rating der führenden Goldminenvorkommen für 2020 erstellt. Dem Dokument zufolge lag die Muruntau-Mine, in der 2 Millionen Unzen oder fast 57 Tonnen Edelmetall gefördert wurden, an erster Stelle. Das Feld liegt in der Region Navoi.

Inzwischen ist China führend in der Bewertung – im vergangenen Jahr produzierte das Land 368,3 Tonnen. An zweiter Stelle steht Russland (331,1 Tonnen), Australien – an dritter Stelle (327,8 Tonnen). 

Quelle: Metals Focus, World Gold Council, U.S. Global Investors

Zu den Top Ten gehörten auch die USA (190,2 Tonnen), Kanada (170,6 Tonnen), Ghana (138,7 Tonnen), Brasilien (107 Tonnen), Mexiko (101,6 Tonnen) und Indonesien (100,9 Tonnen).

Usbekistan hat vor kurzem den Goldexport wieder aufgenommen, nachdem er im September letzten Jahres eingestellt worden war.

Usbekistan hat dieses Jahr zum ersten Mal Gold exportiert

Foto: Kirill Kukhmar / TASS

Gold wurde für knapp 1,2 Milliarden Dollar verkauft, was sich positiv auf den Außenhandelsumsatz des Landes auswirkte.
Im Januar-Mai erreichte der Außenhandelsumsatz der Republik 14,5 Milliarden US-Dollar, der im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2020 um 1,7 Milliarden US-Dollar (ein Anstieg von 13,2%) gestiegen ist.

Vom gesamten Außenhandelsumsatz beliefen sich die Exporte auf 5,7 Milliarden US-Dollar (ein Anstieg von 14% wurde von Januar bis Mai 2020 festgestellt) und die Importe auf 8,8 Milliarden US-Dollar (ein Anstieg von 12,7%). Dadurch belief sich die Außenhandelsbilanz auf einen Passivsaldo von 3,1 Milliarden US-Dollar.

Im Januar-Mai belief sich die Gesamtzahl der Exportunternehmen auf 4.468 Einheiten, was das Exportvolumen ohne Gold auf 4,5 Milliarden US-Dollar erhöhte.

Quelle/Abbildungen: KUN.uz

Empfohlene LINKS:
FORBES - Update: Top 10 Gold Producing Countries

THE STATE COMMITTEE OF THE REPUBLIC OF UZBEKISTAN ON STATISTICS
Foreign trade turnover of the Republic of Uzbekistan (for January-May 2021)
GOLD.org - gold supply and demand statistics
WIKIPEDIA - Gold Nuggets (Metallurgie)

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Samarkand gründet 18 Schulen, die auf den Fremdsprachenunterricht spezialisiert sind

Samarkand gründet 18 Schulen, die auf den Fremdsprachenunterricht spezialisiert sind

Jährlich werden mindestens 1 Milliarde Sum aus dem lokalen Haushalt für die Aktivitäten der Sonderschulen für den Fremdsprachenunterricht in Samarkand bereitgestellt.

In der Region Samarkand werden 18 Schulen geschaffen, die sich auf den Fremdsprachenunterricht spezialisieren. Die Hochschulen werden an der Schaffung solcher Schulen beteiligt sein. Der Chokim der Region, Erkinjon Turdimov, hat ein entsprechendes Dekret unterzeichnet.
Dem Dokument zufolge werden jährlich mindestens 1 Milliarde Sum aus dem lokalen Haushalt bereitgestellt, um diese Schulen mit der notwendigen Literatur und Ausrüstung für den Fremdsprachenunterricht auszustatten.

Auch qualifizierte ausländische Fachkräfte werden für diese Bildungseinrichtungen angezogen. Lehrerinnen und Lehrer aus der Region werden kurzfristige Weiterbildungskurse im Ausland absolvieren.

Darüber hinaus werden im Jahr 2021 2,322 Milliarden Sum aus dem lokalen Haushalt und seinen zusätzlichen Quellen bereitgestellt, um 18 auf den Fremdsprachenunterricht spezialisierte Schulen mit technischen Mitteln auszustatten.

Quelle/Foto: kun.uz

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA - Languages of Uzbekistan
The Ohio State University - An Introduction to Uzbekistan - Languages
Worldatlas - What Languages Are Spoken In Uzbekistan?
Ripleybelieves - Welche Sprachen werden in Usbekistan gesprochen

YOUTUBE: The Sound of the Uzbek language (Numbers, Greetings & The Parable)

YOUTUBE: Sound Of Turkic Languages (New Video); Türkisch … Usbekisch … Turan … Yakut

Altai: Altai Kai - Baatyrdyn Soozi
Azerbaijani: Arzu Aliyeva - Sen Gelmez Oldun
Balkan Turkish: Derya Tezcan - Ramizem
Bashkir: Miras- İlkayem
Chuvash: Avgusta Ulyandina - Varmanta çırlara
Crimean Tatar: Reyana Kadırova - Bağçalarda Kestane
Gagauz: Natali Deniz - Olalim Bila
Karachay-Malkar: Eldar Atmurzaev - Alan Halk
Kazakh: Maya - Beybars Baba
Kumyk: Albina Kazakmurzaeva - Meni Türk Xalqım
Kyrgyz: Gülnur Asanova - Ak Möördün Armanı
Nogai: Turnalar(Cranes)
Tatar: Vasiliya Fettahova - Tugan Yak
Turkish: Şükriye Tutkun - Bir Fırtına Tuttu Bizi
Turkmen: Garybym
Tuvan: Tuvan National Anthem
Uyghur: Aldida
Uzbek: Sevara Nazarhon - Yallajonim
Yakut: Song of the Far North

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Online-Zulassung von Erstklässlern in Usbekistan

uz_schulklasse Schulklasse in Usbekistan
Das Verfahren zur Einreichung eines Antrags auf Online-Zulassung zu Schulen für das Schuljahr 2021-2022 hat begonnen, wurde vom Ministerium für öffentliche Bildung Usbekistans angekündigt.

Eltern können ihre Kinder über die elektronische Plattform am Portal my.maktab.uz anmelden.

Wie das Ministerium für öffentliche Bildung ankündigte, steht der Dienst nur Schulen in Taschkent, der Republik Karakalpakstan, sowie regionalen Zentren zur Verfügung.

Experimentell hat Taschkent bereits im vergangenen Jahr die Erstklässleraufnahme in einem Online-Formular durchgeführt.

Kontakt/ Auskunft:
+998 71-203-07-04 (09:00-19:00Uhr)
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
100187, Republik Usbekistan, Taschkent, Bezirk Shayhantahur, Navoi Street, 2a
Telegram: @mymaktab_uz

Quelle: KUN.uz; Foto: UzA

Empfohlene LINKS:
TELEKANAL | MAKTAB

Kinderweltreise - Schule in Usbekistan
PASCH.net Internationale Schulpartnerschaften | Usbekistan

PASCH-Partner in Usbekistan

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Das „weiße Gold der Wüste“ - Kamelmilch aus den Steppen von Zentral-Fergana

Kamelgruppe_KUN.uz Kamelgruppe in den Steppen von Zentral-Fergana

Ausflug zu einer Kamelfarm in den Steppen von Zentral-Fergana.

Der Brauch, Tiere zu züchten, ist in Usbekistan seit der Antike geprägt, und dies geschieht mit Liebe und Sorgfalt. Es gibt kein einziges Haus in den Dörfern, in dem es kein Vieh gibt. Zumindest halten sie Hühner. Die Aufzucht von Tieren ist eine zusätzliche Einnahmequelle für eine bäuerliche Familie.

Diesmal dreht sich unsere Geschichte um die landwirtschaftlichen Aktivitäten von Asrorzhon Khikmatov, der sich seit mehreren Jahren mit der Kamelzucht in den Steppen von Zentral-Fergana im Bezirk Rishtan, in der Region Fergana beschäftigt ist. Ein Team von KUN.uz besuchte den Hof, um uns mit den Besonderheiten der Kamelzucht und der täglichen Arbeit der Landarbeiter vertraut zu machen und berichtet:

„Wir haben erfahren, dass Kamele dreimal täglich gemolken werden: im Morgengrauen, mittags und abends. Wir wollten unbedingt den Prozess des morgendlichen Melkens beobachten, also fuhren wir nach Rishtan, sobald die Morgendämmerung anbrach. Die Landarbeiter begrüßten uns herzlich und führten uns zu den Kamelen. Von der Arbeiterwohnung bis zum Kamelstall mussten wir eine beträchtliche Strecke zurücklegen. Die Landarbeiter wuschen das Euter des Kamels gründlich und begannen von beiden Seiten zu melken“.

„Ich habe mich in Kamele verliebt, weil sich mein Vater von ihrer Milch erholt hat“.

Asrorzhon Khikmatov

„Vor einigen Jahren wurde mein Vater krank, er war lange bettlegrig. Auf Anraten der Leute fing ich an, ihm Kamelmilch zu geben, und er erholte sich. Im Lauf der Zeit und aus Bewunderung über die Wirkung der Kamelmilch verliebte ich mich in die Kamele. Mein Vater trinkt immer noch diese Milch.
Der berühmte Arzt Abu Ali ibn Sina (im Westen besser bekannt als Avicenna) ging in seinem Werk "Der Kanon der Medizin" auf die heilenden Eigenschaften der Kamelmilch ein, die dreimal mehr Vitamine enthält als Kuhmilch. Es stellte sich heraus, dass Avicennas Worte wahr waren. Ich war überzeugt, dass Kamelmilch am Beispiel meines Vaters viele Krankheiten heilt“, sagt Asrorjon Hikmatov, Vorsitzender der Farm Roshidon Nasldor Tuyalari.

Wir hatten keine Zeit zurückzublicken, als die Arbeiter vier Kamele gemolken und auf endlose Weiden brachten. Die Kamele erhielten als Futter Heu. Wir folgten den Kamelen, die langsam auf das Dickicht von Kameldorn zugingen ...

„2013 habe ich das erste Kamel aus der Region Kungrad in Karakalpakstan mitgebracht. Ich mag Kamele mehr als andere Tiere. Inzwischen kann ich mir mein Leben ohne sie nicht vorstellen. Seit 2013 bin ich Tag und Nacht bei ihnen. Insgesamt habe ich 31 Kamele, davon 27 weibliche- und vier männliche Tiere“, sagte Asrorzhon Hikmatov.

Nach Angaben der Arbeiter bekam am Tag vor unserer Ankunft ein Kamel namens Komila ein Kamelbaby. Interessanterweise hat jedes Kamel seinen eigenen Namen, und sie reagieren darauf.

„Für Heilmilch kommen Menschen aus den Regionen zu uns, aus Kirgisistan, Tadschikistan, manchmal aus Russland. Sie bringen Patienten mit Diabetes mellitus und Lebererkrankungen. Grundsätzlich reinigt Kamelmilch das Blut. Wir planen, mit Turkmenistan ein Abkommen abzuschließen und die Zahl der Kamele in Zukunft auf 100 zu erhöhen. Ein Liter Kamelmilch kostet jetzt 35.000 Sum (2,77EUR, Stand 6/2021). Grundsätzlich wird es für medizinische Zwecke gekauft. „Wir geben Schwerkranken in Not kostenlos Milch", sagt der Vorsitzende des Hofes.

 Wie in jedem Bereich hat auch in der Kamelzucht ihre Eigenheiten. Während des Tages auf der Farm wurden wir davon überzeugt, dass die Kamelzucht sehr interessant ist.

„Tatsächlich kann ein Kamel bis zu 10 Liter Milch pro Tag geben. Aber unsere Kamele geben jeweils 2 Liter. Weil wir ihnen kein zusätzliches Futter geben. Kamele ernähren sich von Kameldornen auf der Weide. Wenn sie zusätzlich gefüttert werden, haben sie mehr Milch, aber ihre heilende Eigenschaften gehen verloren. Im Gegensatz zu anderen Tieren sind Kamele hochintelligent. Aber sie brauchen Futter, wie für fünf Kühe. Grob gesagt sind sie unersättlich“, schmunzelt Asrorjon Hikmatov.

Kamele liefern ihm zufolge nicht nur Milch, sondern auch Wolle, die hoch geschätzt wird. 1 kg Kamelwolle kostet 50 Dollar. Sie machen Kissen, Decken, Kleidung daraus. Es ist geplant in Zukunft Wolle zu exportieren.

Asrorjon Hikmatov sagte uns, dass wenn ein Kamel ein weißes Kamel zur Welt bringt, ist dies ein echter Feiertag, da weiße Kamele als einzigartig gelten und äußerst selten geboren werden.

„Ich habe auch ein weißes Kamel. Dieses Kamel sind sehr teuer. Es ist für mich sehr wertvoll, daher habe ich es nicht einmal für 50.000 Dollar verkauft.

So ist unser Tag auf der Kamelfarm zu Ende, es ist Zeit für die Rückkehr. Wir wünschten dem Bauern viel Erfolg bei seiner Arbeit und dass seine Liebe zu den edlen Tieren nicht verblasst ...

Quelle/ Fotos: KUN.uz; Sarvar Ziyaev, Kun.uz-Korrespondent, Kameramann 
- Bearbeitung von Jahongir Aliboev; Anastasia Tkacheva, Diana Sultanova

Business INFO: ROSHIDON NASLDOR TUYALARI, FKH

Beduinen wissen schon seit Jahrtausenden von der positiven Wirkung und dem Wert des „weißen Golds der Wüste": Kamelmilch ist durch ihren hohen Vitamin-, Eiweiß-, Eisen- und Mineralgehalt nährstoffreich und gesund. Sie ist fett- und cholesterinarm, enthält wenig Zucker, dafür viele Vitamine. Im Gegensatz zur Kuhmilch enthält die Milch die dreifache Menge Vitamin C, Eisen und Calcium. Die Milch ist leicht verdaulich und bekömmlich bei Diabetes und Laktoseintoleranz, da sie kein β-Lactoglobulin, dafür aber viel Lactoferrin und eine andere Form von Beta-Casein enthält. Mit einer hohen Menge an Immunglobulinen ähnelt sie der Muttermilch und wirkt belebend auf das Immunsystem. Außerdem enthält die Kamelmilch Lanolin und Elastin, das sich positiv auf die Haut auswirkt, weshalb die Milch auch Seifen und Cremes beigefügt wird.

Kamelmilch ist die leckerste Alternative zu Kuhmilch und sehr gesund!

Zusammensetzung Kamelmilch, Angaben pro 100g
Protein: 2,55g
Fett: 3,4g
Lactose:4,3g
Mineralien:0,9g
ungesättigte Fettsäuren:43%
Energie:68,6kcal

Analyse Kamelmilch

Mineralien Vitamine
Na (mg%) 36 Thiamine (mg%) 0,03
K (mg%) 60Riboflavine (mg%) 0,04
Ca (mg%) 132B6 (mg%) 0,05
Mg (mg%) 16B12 (mg%) 0,0002
Zn (mg%) 0,4B3 (mg%) 0,046
Fe (mg%) 0,04B5 (mg%) 0,09
Cu (mg%) 0,02Vitamine E (mg%) 0,027
Mn (mg%) 0,02Vitamine C (mg%) 3,6
P (mg%) 58Vitamine A (I.U) 129,1
Cl (mg%) 0,16Caroteen (mg%) 0,029

Kamelmilch enthält kein Beta-Lactoglobuline, das Eiweiss spielt eine grosse Rolle beim entstehen von Kuhmilchallergie. Quelle: oasismilk.com

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA KamelmilchFergahantalFargʻonaProvinz Fargʻona
Planet Wissen - Kamelmilch
Kamelmilch.de - Kamelmilch auf dem Prüfstand
Oasismilk.com - frische-rohe-Kamelmilch
Kamelmilch Produkte

Empfohlene Literatur: MEDIATHEKIbn Sina (AVICENNA)

YouTube: Milch ist ein Heilmittel gegen tausend Leiden: Ein Bericht von einer Kamelfarm in Rishtan (Usbekisch)

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UNESCO – Khorazm-Tanz LAZGI – Immaterielles Weltkulturerbe

UZ_Khorezm-Tanz-LAZGI Khorazm-Tanz LAZGI

UNESCO erkennt 21 Traditionen als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit an. Zwei neue Einträge im Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes

Der Zwischenstaatliche UNESCO-Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe tagte vom 9. bis 14. Dezember in Bogotá, Kolumbien. 2019 waren 50 Kulturformen als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit vorgeschlagen.
Damit beendet der Zwischenstaatliche Ausschuss seine Beratungen über die Aufnahme lebendiger Traditionen, Bräuche und Handwerkstechniken in die UNESCO-Listen für dieses Jahr. 2019 wurde die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes um insgesamt 35 Kulturformen ergänzt. Die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes verzeichnet fünf Neuaufnahmen, das Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes zwei.

Zwischenstaatlicher UNESCO-Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe
Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes zusammen. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die UNESCO-Listen.

Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zusammen. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen auf die UNESCO-Listen. Bisher sind 464 Formen des Immateriellen Kulturerbes auf der internationalen Repräsentativen Liste und 64 Elemente auf der Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes eingetragen. Zudem führt die UNESCO ein Register von aktuell 22 Beispielen guter Praxis zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes.

Kriterien für die Anerkennung sind unter anderem eine nachweisbare Lebendigkeit und eine identitätsstiftende Komponente für die Trägergemeinschaft der Kulturform, die Entwicklung von Erhaltungsmaßnahmen, eine weitreichende Beteiligung der Trägergemeinschaft und die Eintragung in ein nationales Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Mit der Einschreibung verpflichten sich die Vertragsstaaten, das Immaterielle Kulturerbe auf ihrem jeweiligen Staatsgebiet zu fördern.

Hintergrund
Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen der Vertragsstaaten können für eine von drei UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen werden.
549 Bräuche, Darstellungskünste, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und der Blaudruck in Deutschland, Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn.

Bis heute sind 178 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.

In das Register guter Praxisbeispiele zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes wurden aufgenommen:
Kolumbien: Erhaltung traditionellen Handwerks als Strategie der Friedenssicherung
Venezuela: Biokulturelles Programm zur Erhaltung der Tradition der Gesegneten Palme in Venezuela

In die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit wurden aufgenommen:
Indonesien: Traditionen des Pencak Silat; Irak: Die Gastfreundschaft während der Arba'in; Irland: Das Spiel auf der irischen Harfe; Italien: Cölestinische Vergebungsfeier; Kirgisistan: Ak-kalpak: traditionelles Wissen und Fertigkeiten bei der Herstellung und dem Tragen von kirgisischen Herrenkopfbedeckungen; Malaysia: Silat; Marokko: Gnawa; Nigeria: Kwagh-Hir-Theater; Norwegen: Traditionelle Musik und Tänze in Setesdal; Peru: „Hatajo de Negritos" und „Hatajo de Pallitas" an der peruanischen Südküste; Portugal: Karneval in Podence
Samoa: 'Ie Samoa-Matten und ihr kultureller Wert; Schweiz: Die Prozessionen der Karwoche in Mendrisio; Slowakei: Drahthandwerk und Drahtkunst; Syrien: Bräuche und Handwerkstechniken rund um die Damaszener Rose in Al-Mah; Thailand: Traditionelle Thai-Massage: Quad Thai; Türkei: Traditionelles türkisches Bogenschießen; Turkmenistan: Traditionelle Fertigung von turkmenischen Teppichen; Ukraine: Traditionelle Keramikmalerei in Kossiw
Usbekistan: Der Khorazm-Tanz Lazgi
Vietnam: Die Then-Zeremonie der Tày, Nùng und Thái in Vietnam

Weitere Informationen
Webseite der 14. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses Immaterielles Kulturerbe
Presseseite zur 14. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses Immaterielles Kulturerbe
Fotos und Videos der nominierten Kulturformen 2019
Immaterielles Kulturerbe weltweit
Immaterielles Kulturerbe in Deutschland

Pressekontakt
Deutsche UNESCO-Kommission
Stabsstelle Kommunikation
Peter Martin
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin(at)unesco.de


Quelle/Fotos: UNESCO/ Ministerium für Kultur, Usbekistan

Der Khorazm-Tanz LAZGI – immaterielles Weltkulturerbe - usbekische Khorazm Tanzgruppe; Foto: Ministerium für Kultur, Usbekistan

YOUTUBE: Uzbek national dance of Lazgi

YOUTUBE: UNESCO Khozazm dance, Lazgi

YOUTUBE: Dilnoza Artikova - Uzbek national dance of Khorezm "Surnay Lazgi"

YOUTUBE: XORAZM LAZGI TARIXI

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Bergsteiger Sergey Denisenko platziert auf dem höchsten Berg der Welt usbekische Flagge

Route_uzdaily Sergey Denisenko - Aufstieg zum Mount Everest

Sergey Denisenko: Everest war schon immer mein geliebter Traum

Präsident Shavkat Mirziyoyev verlieh dem Bergsteiger Sergey Denisenko, der den Mount Everest bestieg und am Höchsten Punkt der Welt die Flagge Usbekistans hisste, den Ehrentitel „Usbekiston iftikhori“ („Stolz Usbekistans“). Das teilte der Pressesprecher des Staatschefs Sherzod Asadov mit.

Der Bergsteiger war der erste Usbeke, der den höchsten Punkt des Planeten - den Everest (8848 m) - auf einer der schwierigsten Routen über den Südhang eroberte. Am 1. Juni erreichte der Bergsteiger den Gipfel auf dem Himalaya-Grat und platzierte darauf die Flagge Usbekistans.

Der erste usbekische Extremsportler Sergey Denisenko auf dem höchsten Berg der Welt. Er widmete seine Leistung dem 30. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes; Foto: Telegrammkanal Mysterious Usbekistan 

In der Nacht des 8. Juni wurde Sergej Denisenko am Internationalen Flughafen Islam Karimov mit einer feierlichen Zeremonie begrüßt. An dem Treffen nahmen Vertreter des Ministeriums für Tourismus und Sport, des Nationalen Olympischen Komitees, Familie und Freunde des teil.

Freudiger Empfang am Taschkenter Flughafen für den begeisterten Bergsteiger und Extremsportler Sergey Denisenko; Foto: UZDAILY.uz

Auszeichnung mit dem Orden „Usbekiston iftikhori“ („Stolz Usbekistans“)

An der Zeremonie nahmen der stellvertretende Minister für Tourismus und Sport Usbekistans Avaz Karimov, Verwandte und Medienvertreter teil.

Im Ministerium für Tourismus und Sport fand eine Siegerehrung statt, bei der dem Bergsteiger auch ein Geschenk des Präsidenten überreicht wurde – ein Trailblazer-Auto.

Anerkennung für hervorragende sportliche Leistung - Ein Geschenk des Präsidenten; Foto: Pressedienst des Präsidenten

Die Liebe zu den Bergen wurde von Kindheit an von den Eltern eingeimpft, da die Familie sehr oft in die Berge ging. Sergey verbrachte seine Zeit oft in Berglagern, ging wandern. Seine Mutter ist Geographielehrerin, sein Vater hat zu seiner Zeit auch viele Gipfel bezwungen, u.a. im Nordkaukasus, Pamir, Tien Shan, für die er eine ganze Reihe von Medaillen erhalten hat.

2007 eröffnete Sergey Denisenko seine eigene Werbeagentur und arbeitet als Industriekletterer. Er war es, der die Buchstaben am höchsten Gebäude von Taschkent installierte - auf dem 21-stöckigen Hilton-Hotel in Taschkent City.

Sergey Denisenko bereitete sich lange und intensiv auf die Besteigung des höchsten Gipfels der Welt, des Mount Everest (Jomolungma) auf 8848,86 Metern vor. Dies ist übrigens nicht die Erstbesteigung von Sergey: 2019 bezwang er den Mera Peak in Nepal (Mera Peak, 6461m gilt als höchster Trekking-Gipfel Nepals).

1. Interview für die wartenden Freunde Zuhause; Foto: UZDAILY.uz

Aber der Mont Everest war schon immer ein gehegter Traum. Und nun wurde der Traum Wirklichkeit, am 11. April 2021 begann seine Expedition zum Everest gemeinsam mit dem Kuluar-Team als Teil der Gruppe von Nikita Balabanov, seinen Aufstieg zum Gipfel. Es wurde an der Aklimatisierung bei schwierigen Wetterbedingungen gearbeitet. Unter extremen Bedingungen bei wechselhaftem Wetter war der Aufstieg unsicher, aber Geduld und der große Wunsch, auf dem höchsten Berggipfel, auf „Dach der Welt" zu stehen, wurden wahr.

Sergey Denisenko bestieg zur Vorbereitung der Extremtour zum Mount Everest folgende Gipfel:

Im Jahr 2019:
Babaytag ist ein Gipfel und ein Gebirge mit einer maximalen Höhe (3555 m) auf dem westlichen Ausläufer des Chatkal-Kamms in der Region Taschkent, in der Nähe der Städte Angren und Yangiabad.
Bolshoi Chimgan ist eine sehr große gewölbte Bergkette, die Teil des Chatkal-Kamms ist. Der höchste Punkt des Massivs ist als Bolschoi Chimgan-Gipfel bekannt und hat eine Höhe von 3309 m und befindet sich im nordöstlichen Teil der Region Taschkent, 80 km von Taschkent entfernt.

Im Jahr 2020:
-Khoja Gur Gur Ota (3720 m), angrenzend an den Mount Khoja Buz Barak (3920 m), den höchsten Punkt des Boysuntau-Kamms in der Boysun-Region;
-Pick Diplomat (2310 m), gelegen auf dem Karzhantau-Kamm an der Grenze zu Kasachstan;
- Kyzylnura ist einer der höchsten Gipfel (3267 m) in den Ausläufern des Tschatkal-Kamms des westlichen Tien Shan, im Zentrum der Region Taschkent in Usbekistan östlich von Taschkent und südsüdwestlich von Bolschoi Chimgan.
Der Okhotnichiy Peak (3099 m) ist einer der schönsten Gipfel des westlichen Tien Shan.

Wie schwierig und lebensgefährlich auch für Extremsportler die Eroberung der höchsten Berggipfel der Achttausender des Himalaya-Gebirges sein kann, zeigen die vielen Opfer die seit der Erstbesteigung von Edmund Hillary und Tenzing Norgay am 29. Mai 1953 zu beklagen sind. Über 300 Bergsteiger kamen auf dem Hin- oder Rückweg des Mont Everest ums Leben. Weltberühmt sind Reinhold Messner und Peter Habeler geworden, die den Gipfel erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen.

Ein Gedenken gilt den usbekischen Athleten Ilyas Tukhvatullin und Andrei Zaikin die 1998 den Everest über den Nordpass bestiegen. Ilyas Tukhvatullin zusammen mit Ivan Lobanov verunglückten im Jahr 2012 tödlich auf einer Klettertour auf den Annapurna (8091) im Himalaja (Nepal) unter einer Eislawine.

Quelle: UZDAILY.uz; gazeta.uz

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA Mount Everest | Dach der WeltAchttausenderHimalaya
Himalaya-info.org Die Berge des Himalaya
Bergwelten
 9 Fakten zum Himalaya

Himalaya - BergrettungWie viel ein Leben kosten darf

YOUTUBE: Tödlicher Wettlauf am Mt. Everest - Bergsteigen als Extremsport
Dokumentation von Phoenix
Film von Gerald Salmina und Christoph Weber
"Auch wenn manch einer glaubt, es sei nur eine Frage der richtigen Ausrüstung und des Geldes, um den Mount Everest zu bezwingen - die Wirklichkeit sieht anders aus ..."

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Astronomisches Ereignis - Ringförmige Sonnenfinsternis am 10. Juni 2021

Sonnenfinsternis Sonnenfinsternis

Am 10. Juni 2021 kann man in Usbekistan und Deutschland ein einzigartiges astronomische Phänomen miterleben – eine Sonnenfinsternis, teilte das Ulugh Beg Astronomical Institute (UBAI) - benannt nach dem berühmten Gelehrten und Staatsmann Ulug Beg - mit.

Diesmal bedeckt der Mond nur einen kleinen Teil der Sonnenscheibe, das heißt, wir sehen eine partielle Sonnenfinsternis. Die ringförmige Phase dieser Sonnenfinsternis wird von Teilen Russlands, Grönlands und Nordkanadas aus sichtbar sein. Bei gutem Wetter kann das astronomische Schauspiel in Nordasien, Europa und den Vereinigten Staaten als partielle Sonnenfinsternis beobachtet werden.

Nach Taschkenter Zeit beginnt die Sonnenfinsternis am 10. Juni 2021 um 16:57:51 Uhr. Die maximale Phase wird um 17:26:11 Uhr auftreten und die Sonnenfinsternis endet um 17:53:18 Uhr.
Die Sonnenfinsternis wird in Taschkent 7%, in Andischan 8% betragen, aber in Nukus wird sie nur 2% betragen, d.h. die Sonnenfinsternis wird dort fast nicht wahrnehmbar sein.

Die letzte sichtbare partielle Sonnenfinsternis in Taschkent und anderen Städten Usbekistans ereignete sich am 21. Juni 2020, als die Stärke in Taschkent über 60% betrug. Die nächste Sonnenfinsternis wird am 25. Oktober 2022 stattfinden, die Stärke wird bis zu 75% erreichen.

Quelle/Foto: KUN.uz

Partielle Sonnenfinsternis am 10. Juni 2021 in Deutschland:
Aachen 12:22 Uhr 14,1%
Stuttgart 12:25 Uhr 8,7%
Frankfurt12:25 Uhr11,3%
München12:29 Uhr6,3%
Kassel12:29 Uhr13,2%
Flensburg12:34 Uhr20,2%
Hamburg12:34 Uhr17,4%
Dresden12:38 Uhr10,5%
Berlin12:39 Uhr13,5%

SAMARKAND - Ulug Beg Observatorium; Foto: G. Birkl

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Auch in Zeiten der Pandemie - Usbekische Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs

buchara_gas-chemie-komplex Gas-Chemie-Komplex in Buchara
In der Region Buchara wird in Zusammenarbeit mit Russland ein großer gaschemischer Komplex gebaut. Das Energieministerium hat das 2,8-Milliarden-Dollar-Projekt als "einzigartig" in der GUS bezeichnet.
Für den Bau des neuen Gas-Chemie-Komplexes in Buchara sei ein Vier-Parteien-Memorandum unterzeichnet worden, teilte der Pressedienst des Energieministeriums mit.


Das Memorandum wurde zwischen Jizzakh Petroleum JV JSC, Gazprombank, VEB.RF State Development Corporation, Russian Agency for Export Credit and Investment Insurance (EXIAR) verfasst.
Der Komplex basiert auf MTO-Technologie (METHANOL-TO-OLEFINE).
800 Millionen US-Dollar werden bereitgestellt, um die mit der Finanzierung des Projekts verbundenen Risiken zu finanzieren und abzusichern.

„Jizzakh Petroleum ist der Projektinvestor. Der Gas-Chemie-Komplex im Wert von 2,8 Milliarden US-Dollar ist der einzige seiner Art in der GUS. Die Anlage wird auf der Basis lokaler Rohstoffe betrieben, was die Monetarisierung von Erdgas durch die Produktion hochwertiger, exportorientierter gaschemischer Produkte ermöglicht“, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums.

Laut Nigora Ibadova, Strategic Development Director bei Jizzakh Petroleum JV JSC, befindet sich das MTO-Projekt seit zwei Jahren in der Entwicklung und konzentriert sich auf die Schaffung einer Endproduktkette mit hohem Mehrwert.

Das Projekt wird der Entwicklung zusätzlicher Fertigungsindustrien, der Importsubstitution und der Schaffung von Arbeitsplätzen in Zukunft positive Impulse geben. Es wird ein wesentlicher Bestandteil des zukünftigen Gaschemie-Clusters, dem der Status einer Sonderwirtschaftszone zuerkannt wird, und dies wird die erste Erfahrung in Zentralasien sein. Es sei darauf hingewiesen, dass die Zusammenarbeit mit Finanzinstituten wie GPB, VEB.RF und EXIAR für uns wichtig ist, da das Projekt einen Großteil der Ausrüstung, Produkte und Dienstleistungen aus Russland anziehen soll“, sagte sie.

Nach Fertigstellung soll die neue Olefinanlage 1,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas verarbeiten und jährlich 720.000 Tonnen hochwertige Polymere produzieren, die in vielen Bereichen der Weltwirtschaft zum Einsatz kommen.

Jizzakh Petroleum JV JSC, der Investor des neuen MTO-Projekts, wurde gegründet, um die Entwicklung des Energiesektors in Usbekistan zu beschleunigen. Das Unternehmen hat das Recht, 104 Ölfelder in Usbekistan zu nutzen.

Quelle/Foto: KUN.uz

Empfohlene LINKS:
OIL & GAS JOURNAL - Uzbekistan lets contract for grassroots methanol-to-olefins complex
WIKIPEDIA - VEB.RF State Development Corporation
Gazprombank | Methanol to Olefins
Martketscreener - Gazprombank
EXIAR - Russian Agency for Export Credit and Investment Insurance
MTO-Process-Technologies
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