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Ökonom warnt vor möglichen Folgen des Krieges in Zentralasien

Millionen von Arbeitsmigranten in Russland sind mit einem Rückgang der Reallöhne und dem Ende der Schaffung von Arbeitsplätzen konfrontiert. Darüber hinaus könnten die Lebensmittel- und Energiepreise in Zentralasien steigen. Der Wirtschaftswissenschaftler Behzod Khoshimov lieferte seine Prognose.

Der Wirtschaftswissenschaftler Behzod Khoshimov kommentierte auf seiner Twitter-Seite, wie sich Russlands Angriff auf die Ukraine und die Sanktionen auf die zentralasiatische Wirtschaft auswirken werden.

Geldtransfers
Erstens sind Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan stark von Überweisungen aus Russland abhängig.
Usbekistan ist mit einem Budget von etwa 50 % das am wenigsten von Überweisungen abhängige Land in Zentralasien.

Noch schlimmer ist die Situation in Kirgisistan und Tadschikistan – die Rücküberweisungen liegen im zweistelligen Bereich im Verhältnis zum BIP. Wenn die Rücküberweisungen um 50 % sinken, ist in diesem Jahr mit einer schweren Rezession zu rechnen.

Überweisungen in Tadschikistan machen 30 % des BIP aus, und eine Verdoppelung ist ein ernstes Problem. Der COVID-Schock war nur von kurzer Dauer, aber das ist hier nicht der Fall.

Obwohl Kasachstan Teil eines Wirtschaftsbündnisses mit Russland ist, ist es wahrscheinlich das widerstandsfähigste Land gegenüber einem Kriegsschock.

Selbst wenn das Volumen der Überweisungen in Rubel gleich bleibt (dies ist eine optimistische Annahme), werden Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan aufgrund der Abwertung mit einem starken Rückgang der Überweisungen konfrontiert sein.

Arbeitsmarkt
Ein weiterer Schlag wird mit dem Arbeitsmarkt zusammenhängen: Schlechte Wirtschaftsbedingungen werden zu einem Rückgang der Arbeitskräftenachfrage und der Löhne führen. Vor allem werden keine neuen Arbeitsplätze geschaffen.

Was mich am meisten beunruhigt, ist der Arbeitsfluss, nicht die Lagerbestände. Mit anderen Worten, jedes Jahr machen in Usbekistan mehr als 450.000 Schüler die High School, und weniger als 10 % von ihnen nehmen an einer höheren Ausbildung teil. Die Zahl der Stellenangebote im Land ist begrenzt.

Wohin also gehen die jungen Leute?
Arbeitslose Jugendliche gehen auf der Suche nach Arbeit oft nach Russland und Kasachstan. Kommt es in Russland zu wirtschaftlichen Problemen, werden hunderttausende usbekische Schulabgänger im Herbst nirgendwo hinkommen. Dies ist ein sehr ernstes und beispielloses Problem.

Eine ähnliche Tendenz gibt es in Tadschikistan, wo das Problem der „Arbeitslosigkeit“ wichtiger ist als das Problem der Lagerbestände. Obwohl mehr als 20 % der Erwerbsbevölkerung offiziell in Russland beschäftigt sind, könnten eine rückläufige Beschäftigung und Nachfrage nach Arbeitskräften eine Reihe negativer externer Effekte haben.

Transaktionskosten
Wenn Russland nun die Kontrolle über das Kapital ausübt oder dem Bankensektor des Landes umfassende Sanktionen auferlegt, werden die Transaktionskosten für Überweisungen an zentralasiatische Länder erheblich steigen.

Dies mag viele überraschen, aber es ist die gebräuchlichste Methode, Geld mit offiziellen Überweisungen wie Western Union (oder seinen russischen Analoga) und Banken nach Hause zu schicken.

Wenn es in Russland einen „offiziellen“ und einen inoffiziellen Dollarkurs gibt, wird es noch tragischer. Da waren schon 10% Unterschied. Dadurch sinken die Realeinkommen der Arbeitsmigranten und die Transaktionskosten für den Geldversand in die Heimat steigen.

Das Hauptproblem wird der Rückgang der Nachfrage nach Arbeitskräften für Migranten und die begrenzten Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen sein.

Zwei unterschiedliche Effekte: Makrostabilität und Haushaltsebene
In Bezug auf die makroökonomische Stabilität schneidet Usbekistan besser ab als Kirgisistan und Tadschikistan, daher werde ich Usbekistan kommentieren. Usbekistan hat Schulden in Dollar, und der Rückgang der Deviseneinnahmen wird Druck auf seine Währung (Soum) ausüben.

Trotz der Tatsache, dass Usbekistan über wertvolle Exportgüter verfügt, die die Verluste decken können – Gas und Gold – ist es schwierig, das Ausmaß der Auswirkungen des Krieges auf die Wirtschaft des Landes vorherzusagen. Aber es ist klar, dass ernsthafte Probleme fьr die makroökonomische Stabilität entstehen werden.

Auf Haushaltsebene ist die Situation nicht optimistisch, insbesondere angesichts der Besorgnis über die Inflation der Lebensmittelpreise und die Bodenerosion.

Der „Kriegsschock“ betrifft die schwächsten Bevölkerungsgruppen – Frauen, Kinder und Eltern von Wanderarbeitern.

Lebensmittelproblem
Sowohl Russland als auch die Ukraine beliefern Zentralasien mit einer breiten Palette an Grundnahrungsmitteln. Zucker, Getreide, Weizen, Öl, Samen, Mehl, Fleisch usw. stammen aus Russland, der Europäischen Union, Kasachstan und Weißrussland.

Kriege und Sanktionen verringern die Produktionskapazitäten und Lieferkürzungen erhöhen überall die Preise.

Lebensmittelausgaben für die Armen in Zentralasien machen einen großen Teil der monatlichen Ausgaben aus. Mehr als 10 % der Usbeken leiden unter Nahrungsmittelknappheit. Das Ernährungsproblem ist vergleichbar mit Kirgisistan, aber die Situation in Usbekistan ist besser als in Tadschikistan.

Können zentralasiatische Länder die Nahrungsmittelproduktion steigern? Höchstwahrscheinlich nimmt der Zufluss von Direktinvestitionen in die Landwirtschaft nicht zu, und die private Verschuldung hat bereits zugenommen. Regionale Geschäftsrisiken nehmen wieder zu. Die Situation mit Wasser hat sich auch verschlechtert.

Energiepreise
In Zentralasien gewähren die Regierungen erhebliche Subventionen für Energieressourcen. Unter den anderen zentralasiatischen Staaten haben die Regierungen von Usbekistan und Kasachstan die höchsten Energiesubventionen, Kirgistan die niedrigsten.

Steigende Energiepreise werden eine enorme finanzielle Belastung darstellen. Subventionen zu streichen oder Preise zu erhöhen, wäre politisch teuer.

Die Energiepreise sind ein großes Problem, das die Regierungen berücksichtigen müssen. Russland hat einen erheblichen Einfluss auf die Energieversorgung der zentralasiatischen Länder.

Die staatlichen Verpflichtungen werden zunehmen
Die fiskalischen Verpflichtungen für die Regierung werden aufgrund der Nahrungsmittel- und Energieinflation und sinkender Überweisungen weiter zunehmen. Durch die angespannte politische Lage sind Sparreformen wie der Abbau von Energiesubventionen unerträglich teuer geworden. Die CA-Staaten wiederum benötigen externe Kredite, aber dies wird auch die Staatsverschuldung erhöhen.

Zur Umsetzung von Reformen ist ein starker politischer Wille erforderlich. Politiker haben nicht viele gute Optionen – der Schlüssel liegt darin, ökonomische Fehler wie Preiskontrollen oder den Aufstieg der Autokratie zu vermeiden.

Kurz gesagt, dies mag überraschen, aber schwere wirtschaftliche Rezessionen in Russland werden enorme Auswirkungen auf die zentralasiatischen Länder haben, die noch kein Bündnis mit Russland eingegangen sind.

Ich bin besorgt über Lebensmittel, Stromausfälle, sinkende Deviseneinnahmen und steigende Gaspreise, die die Armen in Zentralasien überproportional treffen.

Der Rückgang der offenen Stellen infolge der Rezession in Russland wird die heimischen Arbeitsmärkte stark belasten.

Quelle/Foto/Abbildung: kun.uz; Wirtschaftswissenschaftler Behzod Khoshimov

Empfohlene LINKS:
IW - Institut der Deutschen WirtschaftRusslands Krieg in der Ukraine belastet deutsche Unternehmen
Wirtschaftswoche  - „Europa rutscht in die Rezession, die USA kommen besser davon"
ifo Institutifo Standpunkt 234: Wirtschaftliche Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine
mdr - Landwirtschaft und Autoindustrie am stärksten von Krieg in Ukraine betroffen



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8. März - Internationaler Frauentag - Rückblick in die usbekische Geschichte

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Wie der 8. März in Usbekistan in den 1920er - 1990er Jahren gefeiert wurde
Fotodokumentation: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans


Der 8. März ist in Usbekistan als „Der Tag der Frauen“ bekannt, ist den Feierlichkeiten zum Deutschen Muttertag ähnlich und wird auch so gefeiert. Frauen und Mütter werden geehrt, ihre Arbeit und Leistungen in der Familie und im Beruf geschätzt, anerkennend, in Familie und Gesellschaft gewürdigt.

In Usbekistan ist der 8. März ein Feiertag und in allen zentralasiatischen Ländern sowie in Russland wird dieser Tag als besonderer Ehrentag der Frau gefeiert.

Wie die geschichtliche Entwicklung zeigt, war dies in der Vergangenheit nicht immer so. Der Kampf der Frauen für die Gleichberechtigung begann im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, auf internationaler Ebene. Zu einer Zeit mit großen politischen und ideologischen Umwälzungen.

 Frauen kämpfen weltweit für ihre Rechte, Gleichberechtigung

Der ursprüngliche Sinn des inzwischen Internationalen gefeierten Frauentages reicht auf das frühe 20. Jahrhundert zurück, hauptsächlich, um das Wahlrecht und in späteren Jahren die volle Gleichberechtigung für Frauen zu erlangen.

Der Ursprung des internationalen Frauentags geht auf Initiatorinnen des ersten Frauentages, auf sozialistische Arbeiterinnen aus den USA zurück.

Wegen unzumutbarer Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken hatten sie 1908 einen Frauenkampftag ausgerufen. 1910 wurde diese Idee auf der zweiten sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen aufgegriffen, es sollte künftig jährlich ein Frauentag mit internationalem Charakter abgehalten werden.

Der 1. internationale Frauentag fand 1911 in Berlin statt, wurde aber erst 1975 von der UNO weltweit institutionalisiert – als Internationaler Frauentag anerkannt.

Ungleiche Lohnbedingungen und fehlendes Wahlrecht haben Frauen ermutigt, sich lautstark für Veränderungen einzusetzen. Sie organisierten Kundgebungen und Märsche, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Probleme der Frauen zu lenken.

In Usbekistan gab es ebenfalls vor mehr als100 Jahren revolutionäre gesellschaftliche Veränderungen. Seit der russischen Okkupation im Jahr 1868 und Revolution 1917 veränderte sich das Bild der Frau in der Gesellschaft unaufhaltsam. Langsam und kontinuierlich wandelte sich das öffentliche Bild der Frau in dem zentralasiatischen Land, teils mit Gewalt durch die fremden Machthaber.

Trotz der Tatsache, dass der Internationale Frauentag in der UdSSR und jetzt in der GUS im Laufe der Zeit seine feministische Färbung verloren hat und zu einem „Tag der Glückwünsche von Frauen" geworden ist, bleibt die Frage der Rechte und Chancen der Frau relevant.

Seit der Unabhängigkeit und Gründung der Republik Usbekistan im Jahre 1991 gewährleistet die usbekische Verfassung:
• Kapitel X - GARANTIEN DER MENSCHENRECHTE UND -FREIHEITEN
Artikel 46. Frauen und Männer haben gleiche Rechte.
• Kapitel XIV - DIE FAMILIE
Artikel 63: … Die Ehe gründet sich auf freiem Einverständnis und Gleichberechtigung beider Seiten.

Rückblickend auf die Entwicklung „Der Tag der Frauen - 8. März“ stellte das Nationale Archiv für Film- und Fotodokumente von Usbekistan von der Feier des Internationalen Frauentages auf dem Territorium Usbekistans in den Jahren 1920 -1990 zur Verfügung. Jedes Bild erzählt eine eigene Geschichte, sagt mehr als tausend Worte. Anschaulich zeigen die Bilder die gesellschaftliche Entwicklung. Unverkennbar ist die Freude und Nachdenklichkeit den Frauen über den Ehrentag zum 8. März ins Gesicht geschrieben… 

USBEKISTAN-ONLINE gratuliert allen Frauen zum internationalen Frauentag – Tag der Frau – wünscht immer geliebt zu werden, eine glückliche und erfüllte, segensreiche Zukunft in der Familie. Dank und Anerkennung im privaten Umfeld sowie im Beruf, Erfüllung persönlicher Ziele und Wünsche.

Beitrag/Titelbild: G. Birkl
Fotos: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans, Quelle: gazeta.uz

USBEKISTAN-ONLINE - Beiträge
8. März - Weltfrauentag - Frauentag in Usbekistan

Usbekische Verfassung
Frauenrechte - 8. März: Internationaler Frauentag
go:ruma] Usbekistan: Geschichte

Deutsches Historisches Museum, Berlin
Digitales Deutsches Frauenarchiv
Frauenwahlrecht in Europa
MAX PENSION - Fotograf Soviet Uzbekistan

WIKIPEDIAGeschichte Usbekistans
Karakalpakische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik
Uzbek Soviet Socialist Republic
Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik
Clara Zetkin

Links: Demonstration zu Ehren des 8. März auf den Straßen von Samarkand, 1921
Rechts: Treffen am 8. März. Buchara, 1929

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans

Usbekische Frauen, 1924; Foto: Wikipedia

Feier am 8. März 1925, Kokand

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

Demonstration am 8. März 1929 in Buchara. Im Hintergrund ein Banner mit der Aufschrift: „Es lebe der Internationale Frauentag am 8. März!"

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

Frauen und Männer auf dem Podium während der Feierlichkeiten am 8. März. Taschkent, 1929.

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

Frauen erhalten das Rote Banner - ein Symbol des revolutionären Kampfes. Taschkent, 8. März 1930

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

Schulmädchen des Bezirks Oktyabrsky führen einen Volkstanz im gleichnamigen Staatlichen Usbekischen Akademischen Theater auf. Hamza am Festtag am 8. März. Taschkent, 1937.

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

Vorbereitung für den 8. März. Taschkent, 1937.

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans

Feierliches Treffen am 8. März gewidmet. Theater. Swerdlow, Taschkent, 1943.

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

Eine Gruppe von Aktivisten des Militärrekrutierungsamtes des Zentralsbezirks wird am 8. März fotografiert. Taschkent 1944

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

Bei der Arbeit an einer Wandzeitung, die dem 8. März gewidmet ist. Militärkommissariat des Zentralbezirks, Taschkent, 1944

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

Stachanowka der nach ihr benannten Taschkenter Textilfabrik. Stalin M. Lunjakow. Das Mädchen nahm am sozialistischen Wettbewerb teil, der dem 8. März gewidmet war. Produktion auf 250 % der Norm gebracht. Taschkent, 1944.

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans

Ball im Kulturpalast der Textilarbeiter zu Ehren des 8. März. Taschkent, 9. März 1958.

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

Links: Auftritt von Zirkuskünstlern in der Navoi-Straße zu Ehren der Feierlichkeiten vom 8. März, Taschkent, 1958.
Rechts: Konzert im Kultursaal der Stadt zur Ehren der Feierlichkeiten vom 8. März. Taschkent, 9. März 1958

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

Links: Schüler der 2. A-Klasse der nach ihr benannten Schule Nr. 8. Lenina Khamida Yuldasheva überreicht ihrer Mutter Kamola zu Ehren des Internationalen Frauentags ein Geschenk. Taschkent, 1959
Rechts: Zuschauer im Theater Navoi während des feilschen Treffens, das dem 8. März gewidmet ist.

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

Die Pioniere von Taschkent begrüßen die Teilnehmer des feierlichen Treffens zum Internationalen Frauentag im Theater. Navoi. Taschkent, 1961.

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

Während eines festlichen Treffens zum Internationalen Frauentag im Turkiston Palace. Taschkent, 7. März 1996.

Foto: Nationales Archiv für Film- und Fotodokumente Usbekistans 

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Die Katzenhäuser von Taschkent

Katzenhaus in Taschkent; Foto: Andrey Kudryashov/Fergana

Umweltaktivisten installierten 150 Häuser für Straßenkatzen in Taschkent zum Schutz gegen Gewalt.

Straßenkatzen in Großstädten sind keine streunenden oder heimatlosen Tiere, sondern natürliche Bewohner der städtischen Umwelt, die ihre eigene ökologische Nische in unmittelbarer Nähe zum Menschen besetzen und angepasst haben. Die Vorteile einer solchen Nachbarschaft liegen auf der Hand. Katzen vernichten Hausmäuse und reduzieren die Zahl der Ratten erheblich.

Natürlich kommt nicht jede Katze mit einer erwachsenen Ratte zurecht. Aber Straßenkatzen mit den Fähigkeiten echter Jäger finden Nester mit Rattennachkommen und verhindern so, dass sich Nagetiere exponentiell vermehrend. Katzen schützen somit Menschen vor vielen Infektionen, die von Mäusen und Ratten übertragen werden. Ratten können etwa 120 Infektionskrankheiten übertragen. (Anmerkung der Redaktion: Ratten als Krankheitsüberträger)

Darüber hinaus kann das Wachstum der Nagetierpopulationen in Regionen mit warmem Klima andere für Menschen weniger sichere Jäger wie Giftschlangen, Füchse und Schakale in die Stadt locken.

Katzen auf den Straßen einer Stadt erfüllen mindestens die Rolle von Pflegern, ganz zu schweigen von der ästhetischen Rolle.


Natürlich unter der Voraussetzung, dass ihre eigene Anzahl und ihr Verhalten vom Menschen human kontrolliert werden. Mit der Menschheit in Bezug auf Straßentiere in der modernen Welt ist es nicht überall gleich. In den entwickelten Ländern haben Gesetzgebung und Zivilgesellschaft bei der Mehrheit der Bevölkerung allmählich eine tägliche Kultur einer wohlwollenden und verantwortungsvollen Haltung gegenüber allen Lebewesen entwickelt. Im postsowjetischen Raum muss eine solche Kultur in vielerlei Hinsicht erst noch vermittelt werden.

Foto: Andrey Kudryashov/Fergana

Strassenkatzen von Taschkent; Foto: Andrey Kudryashov/Fergana 

In den letzten Jahren war die Öffentlichkeit in Usbekistan schockiert von Nachrichten über eine Zunahme von Fällen sehr grausamer Behandlung von Tieren. Es gab Massenmorde, die von den Behörden mit Hilfe von Giftködern initiiert wurden und grausamen Behandlungen vor laufender Kamera, die in sozialen Netzwerken gepostet wurden. Verursacht von Banden, Teenagern, die sich über Straßentiere lustig machten.
Strafverfolgungsbehörden, Nichtregierungsorganisationen und einfach besorgte Bürger begannen Alarm zu schlagen. Schließlich wachsen Kinder, die das Verhalten von Erwachsenen annehmen, ebenso grausam und unkontrollierbar auf und Teenager, die grausam zu Tieren sind, werden in der Zukunft, wenn sie erwachsen sind, anfällig für schwere Verbrechen gegen die menschliche Person.

Umweltaktivisten gingen das Problem gleichzeitig aus verschiedenen Blickwinkeln an.

Die NGO, Gesellschaft zum Schutz der Tiere „Mehr va Oqibat“ (Barmherzigkeit und Konsequenzen) hat sich für die notwendigen Gesetzesänderungen im Land eingesetzt. Tierquälerei und sogar ihre öffentliche Tötung wird immer noch mit nur geringen, fast symbolischen Geldstrafen geahndet.

Tierschützer begannen mit der muslimischen Geistlichkeit zusammenzuarbeiten. Im Februar 2022 wurden in Usbekistan in 2.056 Moscheen zwei Freitagsgebete mit Predigten abgehalten, die sich der humanen Behandlung von Tieren widmeten, wobei Beispiele aus Hadithen verwendet wurden – Überlieferungen über das Leben des Propheten Mohammed.

Foto: Andrey Kudryashov/Fergana 

Foto: Andrey Kudryashov/Fergana 

Bereits 2019 initiierte das Stadtamt für innere Angelegenheiten (GUVD) von Taschkent in Zusammenarbeit mit Tierschützern das Tierschutzprojekt Mushukkent („Mushukkent“ – „Stadt der Katzen“, vom usbekischen Mushuk – Katze). Aufgrund von Quarantänemaßnahmen inmitten der COVID-19-Pandemie verlangsamten sich die Aktivitäten des Projekts für fast zwei Jahre, aber ab den ersten Monaten des Jahres 2022 wurden die Aktivitäten wieder aufgenommen und nahmen den Charakter einer breiten Welle informeller Umweltbewegungen an. Neue Teilnehmer schließen sich jeden Tag bereitwillig an – Regierungs- und Handelsorganisationen, Tierkliniken, Freiwillige und Enthusiasten. Wir sprechen davon, kompakte Häuser für Straßenkatzen auf den Straßen der Stadt zu installieren, insbesondere in Wohngebieten.

Katzenhäuser, wie die Stadtbewohner sie sofort zu nennen begannen, sind nicht nur bequeme Allwetterunterkünfte für Tiere, sondern auch Treffpunkte für ihre regelmäßige Fütterung, Registrierung und tierärztliche Kontrolle, Impfung und Sterilisation.

Gegner der Initiative – natürlich gab es welche – befürchteten zunächst, dass es sich um eine Art „Straßenkatzen-Zuchtfarmen“ handeln würde, von denen es in Taschkent ohnehin nur wenige gibt. Im Gegenteil: Eines der Ziele des Projekts ist es, die städtische Population von Straßenkatzen human zu kontrollieren und zu erhalten – ohne grausame Maßnahmen, in hygienischer und sozialer Harmonie mit der städtischen Umwelt.
Wie Rano Makarenko, ein Felinologe (Spezialistin für Katzen), Koordinatorin des Mushukken-Projekts, den Ferghana-Korrespondenten erklärte, sind Häuser für Straßenkatzen ein bereits etabliertes internationales Format des ökologischen Urbanismus. Solche Häuser befinden sich in der Türkei, Singapur, Südkorea, europäischen Ländern und einigen Städten Russlands.

In Taschkent stehen die Katzenhäuser unter direktem Schutz der Hauptverwaltung für innere Angelegenheiten. Hier erfüllt das Projekt noch eine Umweltfunktion. Das Verursachen von Schäden an den Häusern oder deren Bewohnern zieht eine unvermeidliche Haftung nach sich. Das Projekt schützt die Tiere und beachtet die Rechte der Menschen.
Alle an einem Punkt der „Stadt der Katzen“ angebundenen Straßentiere müssen stufenweise gegen Tollwut geimpft, sterilisiert und registriert werden. Die Dokumente für Häuser und Tiere werden in der Hauptverwaltung für innere Angelegenheiten aufbewahrt, und ihre Kopien befinden sich in den Händen der verantwortlichen Bewohner.

Die freiwilligen Unterstützer sind gefordert, die Häuser und die Umgebung sauber zu halten und in einem freundlichen Ton durch geduldige Erklärungen auftretende Konflikte rund um das Thema zu lösen.

Laut Makarenko besteht das Hauptziel des Projekts darin, Kindern und Jugendlichen ein Beispiel für den humanen Umgang mit Tieren zu zeigen, um eine Generation heranzuziehen, die gegen Kriminalität resistent ist, Gesetze und die öffentliche Meinung respektiert, freundlich und barmherzig ist.

Bis heute wurden in Taschkent bereits mehr als 150 Häuser für Straßenkatzen und Katzen installiert. Der Fergana-Korrespondent untersuchte einige von ihnen in Chilanzar, einem großen Wohngebiet der Hauptstadt Usbekistans, das immer noch führend in der Förderung der Umweltinitiative Mushukkent ist.

Mushukkent Katzenhäuser im 1. Viertel von Chilanzar. Foto: Andrey Kudryashov/Fergana

Strassenkatzen geniessen einen Leckerbissen; Foto: Andrey Kudryashov/Fergana 

Hier gibt es besonders viele Straßenkatzen, denn seit der Zeit der UdSSR hat sich bei einem bestimmten Teil der Bevölkerung eine „bäuerliche“ Art der Hauskatzenhaltung etabliert. Dies ist, wenn Katzen, manchmal sogar reinrassige, die in Mehrfamilienhäusern aufgewachsen sind, mit Erreichen des Erwachsenenalters von den Besitzern nicht kastriert werden, sondern beginnen, sie für lange Spaziergänge gehen zu lassen.
Infolgedessen kommt eine solche Katze nach ein paar Jahren nur noch gelegentlich zum Fressen nach Hause und lebt die restliche Zeit auf der Straße, wobei sie die Umgebung als natürlichen Lebensraum und Jagdrevier betrachtet. Gleichzeitig beendet es sein Leben normalerweise auch auf der Straße - durch die Hände von Misshandlungen, Unfällen oder durch die Reißzähne streunender Hunde.

Muss erklärt werden, wie diese Haltungsform zu einer Zunahme der Population von Straßenkatzen beiträgt? ..

Daher wachsen Katzenhäuser, die zunächst in den Vorgärten auf Chilanzar mit der Erwartung von 3-4 Straßenkatzen aufgestellt werden, nach kurzer Zeit auf eine „Population“ von 10-20 Tieren an. Gleichzeitig werden die Freiwilligen Unterstützer nicht von der Verpflichtung entbunden, alle Tiere zu berücksichtigen, zu impfen und zu sterilisieren – zwar mit einem Zuschuss für das Projekt, aber den Rest auf eigene Kosten.

Foto: Andrey Kudryashov/Fergana 

Installation von Mushukkent-Häusern im Stadtteil Yashnabad in Taschkent. Foto: Andrey Kudryashov/Fergana

Für das Top-Dressing werden normalerweise als Leckerbissen Hühnerköpfe und Innereien verwendet, da Straßenkatzen bei Trockenfutter wählerisch sind - zuerst stürzen sie sich hungrig darauf, aber mit der Zeit bevorzugen sie rohes Fleisch. Die Reste von nicht gefressenem Top-Dressing in einem heißen Klima müssen sofort entfernt werden, um keine unhygienischen Bedingungen, Gestank, Fliegen- und Wespenhorden zu erzeugen.

Kurz gesagt, wie lokale Freiwillige unter der Bedingung der Anonymität sagten, ist das Halten eines Katzenhauses in Chilanzar nicht billig und nichts für faule Leute. An Enthusiasten mangelt es dennoch nicht.

Rano Makarenko, Projektkoordinatorin von "Mushukkent", ist vierte Person von rechts. Foto: Andrey Kudryashov/Fergana 

Für Tierfreunde ist es viel einfacher geworden, unter dem Schutz von Stadtbehörden und Umwelt-NGOs zu agieren, als früher, als sie Straßenkatzen auf eigene Gefahr fütterten und Angriffe von Verleumdern abwehrten. Obwohl die meisten Einwohner von Taschkent Katzen immer mit Liebe und Zärtlichkeit behandelt haben. Und für die Nachtschwärmer und abendlichen Spaziergänger von Taschkent ist es einfach nicht möglich, die umgebende Stadtlandschaft ohne ihre anmutigen, schleichenden Silhouetten zu sehen.

YOUTUBE:  Unkontrollierte Vermehrung: Rund zwei Millionen Wildkatzen streunen durch Deutschland

YOUTUBE: TOP 10 Katzenrassen 

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Usbekistan investiert in zukunftsweisende Energieprojekte – Ausstieg aus fossilen Energieträgern

Stellvertretenden Energieminister Sherzod Khodjayev; Foto: KUN.uz

Erklärung des usbekischen Energieministerium: „Usbekistan wird die Verwendung von Erdgas, Kohle und Öl als Brennstoff im Jahr 2050 aufgeben“.

Bis 2050 wird Usbekistan die Nutzung von Erdgas, Kohle und Ölprodukte als Brennstoff  verwenden. Die Erklärung kam vom stellvertretenden Energieminister Sherzod Khodjayev auf einer regulären Sitzung des Internationalen Presseklubs am 2. März, berichtete UzA.

Dem stellvertretenden Energieminister zufolge ist geplant, bis 2030 die Nutzung erneuerbarer Energiequellen auf etwa 30% zu steigern. Gleichzeitig ist Usbekistan dem Kohlenwasserstoffneutralitätsprogramm beigetreten, das von den fortschrittlichsten Ländern der Welt übernommen wurde.

  • Bis 2050 arbeitet das Land daran, in allen Wirtschaftssektoren, einschließlich Energie, CO2 Neutralität zu erreichen.

„Das bedeutet einen vollständigen Verzicht auf die Nutzung von Erdgas, Kohle und Erdölprodukten als Brennstoff. Das mag auf den ersten Blick lang erscheinen, aber der heutige Transformationsprozess im Energiesektor lässt sich in Umfang und Bedeutung mit den Veränderungen vergleichen, die einst Bodenschätze, Öl und Gas umfassten. Das menschliche Leben hat sich dramatisch verändert. Insbesondere hat es erhebliche Auswirkungen auf die Industrie und die Transportlogistik gehabt“, sagte der stellvertretende Minister.

Er weist darauf hin, dass ein ähnlicher Energiewendeprozess seine eigenen Auswirkungen auf das tägliche Leben hat. Die Nachfrage nach Strom in Usbekistan unterscheidet sich stark von westlichen Ländern. Denn die Wirtschaft der Republik ist noch nicht mit Strom gesättigt. Es wird erwartet, dass die Nachfrageraten jährlich um mindestens 11-12 % steigen werden.

„Das sind die Ergebnisse, die bis 2030 erreicht werden. Das bedeutet, dass es für uns sehr schwierig ist, die heutigen traditionellen Energiequellen vollständig aufzugeben und auf Solar- und Windenergie umzusteigen. Zuallererst muss die wachsende Nachfrage befriedigt werden“, sagte Sherzod Khodjayev.

In diesem Zeitraum sollen mindestens 5.000 MW Windkraftanlagen und 7.000 MW Solarkraftwerke in Betrieb genommen werden.

Im Jahr 2022 wird viel an erneuerbaren Energiequellen gearbeitet. Es wird erwartet, dass Projektvereinbarungen für den Bau von 8 Solar-Photovoltaik-Kraftwerken mit einer Gesamtkapazität von 1.900 MW in Buchara, Namangan, Khorezm, Kashkadarya, Fergana und anderen Regionen sowie von Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 1.700 MW in den Regionen unterzeichnet werden u.a. in der Republik Karakalpakstan.

Darüber hinaus werden im Jahr 2023 vier Solar-Photovoltaik-Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 1.097 MW in den Regionen Samarkand, Jizzakh, Navoi und Surkhandarya und vier Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.600 MW in der Republik Karakalpakstan, Buchara (Gijduvan und Peshku ) und die Regionen Navoi beginnen, „grüne Energie" zu produzieren.

Es ist geplant eine Kapazität der Photovoltaik-Solaranlagen in Usbekistan bis 2026 mit 4.000 MW und der Windkraftanlagen mit 4.000 MW erreichen. Rund 25 % des erzeugten Stroms werden aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Dadurch werden jährlich etwa 3 Milliarden Kubikmeter Erdgas eingespart. Mit dieser eingesparten Gasmenge können 1 Million Haushalte 1 Jahr lang mit Erdgas versorgt werden.

Laut dem Vertreter des Energieministeriums werden zwischen 2022 und 2026 15 neue Wasserkraftwerke in den Regionen Samarkand, Surkhandarya, Taschkent, Kashkadarya, Namangan und Andijan gebaut. An 5 bestehenden HPPs werden Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Solche Maßnahmen werden den Weg für den Bau von zusätzlichen 868 MW Stromerzeugungskapazität pro Jahr ebnen. Bis 2026 wird die Gesamtkapazität der Wasserkraftwerke im Land 2.920 MW erreichen.

Es wurde festgestellt, dass die ersten Schritte zur Installation von Sonnenkollektoren und solaren Warmwasserbereitern in Haushalten unternommen wurden. So wird beispielsweise die Installation von Geräten in Wohnungen staatlich gefördert.

„Bürger können den Überschuss ihres Bedarfs auch an das regionale Elektrizitätsunternehmen verkaufen, indem sie Strom verwenden, der von in ihren Häusern installierten Solarmodulen erzeugt wird“, sagte der stellvertretende Minister.

Gemäß dem Regierungsbeschluss Nr. 217 vom 14. April 2021 wird ein Teil der Kosten für den Kauf und die Installation von Solar-Photovoltaik-Anlagen, Solar-Warmwasserbereitern in Usbekistan für natürliche und juristische Personen aus dem Staatshaushalt erstattet.

Außerdem werden Personen, die Sonnenkollektoren und Solarwarmwasserbereiter installieren, für 3 Jahre und Unternehmen für 10 Jahre von Grund- und Vermögenssteuern befreit.

Quelle/Foto: KUN.uz

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WIKIPEDIA - Klimaneutralität/CO2-Neutralität | Klimakompensation | CO2-Bilanz
Liste der Länder nach CO2-Emission pro Kopf
Liste der größten Treibhausgasemittenten
Liste der Länder nach Treibhausgas-Emissionen
Liste der größten Kohlenstoffdioxidemittenten

IPCC - Intergovernmental Panel on Climate Change
Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen), im Deutschen oft als Weltklimarat bezeichnet

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Ein weiteres Flugzeug evakuiert usbekische Landsleute aus der Ukraine

Evakierungsaktion; Foto: MFA Usbekistan

Das Flugzeug von Uzbekistan Airways startete um 15:05 Uhr taschkentischer Zeit in der polnischen Stadt Kattowitz. An Bord befanden sich 253 Personen – 68 Frauen, 54 Kinder und 12 Babys.

Am 1. März um 9.15 Uhr traf ein zweites Sonderflugzeug von Uzbekistan Airways aus der polnischen Stadt Kattowitz aus der Ukraine evakuierten Usbeken in Taschkent ein, teilte der offizielle Vertreter des usbekischen Außenministeriums Yusup Kabulzhanov mit. Der erste Flug kam am späten Abend des 28. Februar an.

Nach Angaben der Behörden wurde bisher 509 Usbeken aus der Ukraine durch die gemeinsamen Bemühungen diplomatischer Vertretungen und zuständiger Abteilungen zurückgeführt worden, stellte der Vertreter des Außenministeriums fest. Derzeit befinden sich mehr als 650 Menschen in der Sammelzone am Kontrollpunkt Korchova, für sie wurden alle notwendigen Hilfsbedingungen geschaffen.

Evakuierung aus der Ukraine - Ankunft usbekische Landsleute in Taschkent; Foto: tashkenttimes

Nach Angaben des Außenministeriums werden heute zwei weitere Evakuierungsflüge organisiert.

Uzbekistan Airways stellte am Dienstag fest, dass Sonderflüge für die Rückführung von Bürgern Usbekistans von der Regierung organisiert werden und den Fluggästen keine Gebühren in Rechnung gestellt werden.

Diplomaten der usbekischen Botschaft in Polen kümmern sich um die Probleme der ankommenden Bürger und koordinieren ihre Abholung am Flughafen. Die diplomatische Mission verfügt über ein rund um die Uhr einsatzbereites Hauptquartier.

Quelle: KUN.uz (Titelbild)/ Tashkent Times (Foto: Flughafen Tashkent)
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Grüne Umweltenergie – bis 2026 sollen 15 neue Wasserkraftwerke gebaut bauen werden

UZ Wasserkraftwerk; Foto: Energieministerium Usbekistan

Bis 2026 werden in Usbekistan Wasserkraftprojekte mit einer Gesamtleistung von 868 MW realisiert.

Nach Angaben des Energieministeriums werden im Einklang mit der usbekischen Entwicklungsstrategie für 2022-2026 werden 15 neue Wasserkraftwerke (WKW) mit einer Gesamtleistung von 868 MW im Land gebaut. Außerdem werden 5 weitere in Betrieb befindliche WKW modernisiert.

Dadurch werden ab 2026 jährlich zusätzliche 868 MW Erzeugungskapazität erzeugt, darunter 7 zusätzliche HPPs mit einer Gesamtkapazität von 173 MW in den Regionen Samarkand, Surkhandarya und Taschkent, die 2022 gebaut werden.

Darüber hinaus wird 2023 die Modernisierung von 1 HPP in der Region Taschkent und zwei in den Regionen Kashkadarya und Andijan mit einer Gesamtkapazität von 29 MW abgeschlossen sein, und 2024 die Modernisierung von vier HPPs in den Regionen Andijan, Namangan, Surkhandarya und Taschkent mit einer Gesamtleistung von 122 MW fertiggestellt.

Ebenfalls in den Jahren 2025-2026 werden vier HPPs mit einer Gesamtkapazität von 544 MW in den Regionen Kashkadarya und Taschkent in Betrieb genommen. Dadurch wird die Gesamtkapazität der Wasserkraftwerke des Landes bis 2026 eine Leistung von 2.920 MW erreichen.

Quelle KUN.uz; Titelbild: Energieministerium Usbekistan

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Usbekischer Regisseur: Weltpremiere bei der Berlinale

72. Berlinale - Internationales Filmfestival in Berlin 2022; Foto: Volker Neef
Die 72. Berlinale fand vom 10. bis zum 20. Februar statt.

Bei diesem Internationalen Filmfestival in Berlin war eine der zahlreichen Weltpremieren der Spielfilm „Produkty 24“ (englischer Titel: Convenience Store) des 1987 geborenen usbekischen Regisseurs Michael Borodin. Der 106 Minuten lange Film lief in der Sektion Panorama. Die zu hörenden Sprachen sind usbekisch und russisch. 


Der Spielfilm beruht auf wahren Begebenheiten. Im Drehbuch hat man die Namen der Beteiligten und die Namen der Firmen verändert. In dem Debütfilm von Michael Borodin wirken u. a. Zukhara Sanzysbay, Lyudmila Vasilyeva, Tolibzhon Suleimanov und Nargiz Abdullaeva mit.
 

Der Spielfilm „Produkty 24“ - von Michael Borodin

Zukhara Sanzysbay; Foto: LLC METRAFILMS

Der Regisseur zeigt uns am Anfang seines Werkes einen Supermarkt irgendwo im Großraum Moskau. Arbeiter aus Usbekistan sind hier als Verkäufer und Putzfrau tätig. Alle Usbeken sind in Moskau in diesem Supermarkt, den sie intern „Herz der Finsternis" titulieren, illegal beschäftigt. Von Anfang an werden sie nach Strich und Faden belogen, gedemütigt und gequält. Oft setzt es sogar reichlich Hiebe. Wer nicht kuscht, dem droht die resolute Ladeninhaberin Zhanna (Lyudmilla Vasilyeva) mit der Polizei. Als illegale Arbeitskraft haben die Usbeken keinerlei Rechte.

In Usbekistan gingen sogenannte Fänger auf Suche nach neuen Mitarbeitern für die russische Industrie und den Handel sowie den Servicebereich im Gastgewerbe. Großspurig gemachte Lohnzusagen in Usbekistan entpuppen sich dann in Moskau als Lüge. So teilt die Ladenbesitzerin jedem Neuankömmling aus Taschkent und Buchara sowie Samarkand mit: „Das dir in Usbekistan zugesagte Monatsgehalt gibt es erst nach der Probezeit!" Wann die Probezeit endet, entscheidet Zhanna.

Die brutale Chefin beschlagnahmt die Pässe der usbekischen Mitarbeiter, lässt sie Tag und Nacht schuften und verlangt astronomische Summen für Übernachtung in einem Kellerloch des Supermarktes und das Essen, dass in Wahrheit nur aus Suppen und abgelaufenen Produkten des Supermarktes besteht. Die russischen Angestellten speisen edler am gemeinsamen Tisch! Wer nicht spurt, wird auf Geheiß der Ladeninhaberin von russischen Vorarbeiten zusammengeschlagen. Die Vorarbeiter vertreten auch die Meinung: „Die Weiber aus Usbekistan müssen uns unterhalten". Gegen ihren Willen müssen die aus einem muslimischen Land stammenden Frauen abends am Tisch Vodka trinken und Schweinefleisch essen. Wer sich wehrt, dem wird mit Gewalt der Mund geöffnet und man schüttet Vodka und Schweinefleischstücke hinein. Ist die Chefin selber mit Vodka abgefüllt, kommt sie in Stimmung. Sie schaut mit großer Begeisterung zu, wie ein Vorarbeiter „Liebe mit einer Usbekin macht". Mukhabbat (Zukhara Sanzysbay) wird wie ihre usbekischen Kollegen und Kolleginnen sklavenähnlich behandelt am Arbeitsplatz. Niemand hat das Recht, den Supermarkt zu verlassen. Freie Tage gibt es sowieso nicht. Für Mukhabbat spitzt sich Lage obendrein noch zu. Die frisch in Moskau angekommene Verkäuferin stellt fest, dass sie schwanger ist. 

 Zukhara Sanzysbay; Foto: LLC METRAFILMS

Die Chefin ist kinderlos, sie hat die grausame Idee entwickelt, das Kind „ihrer Sklavin wegzunehmen und als mein Kind auszugeben". Mukhabbat befürchtet, dass Zhanna das Gesagte ernst meint und unternimmt einen Fluchtversuch. Der scheitert aber schon bald, da sie weder Papiere noch Geld bei sich hatte. Die Moskauer Polizei bringt sie zu Zhanna zurück. Die korrupten Polizisten bekommen einen „schönen Finderlohn" von der Ladeninhaberin. Man beschenkt und besticht die Ordnungshüter mit Geld, Schnaps und Zigaretten. Alles läuft wie geschmiert im Laden, weil Zhanna den Amtsapparat gut schmiert! Nach oben buckelt sie, nach unten tritt sie, und das sehr brutal. Den Fluchtversuch bezahlt die schwangere Usbekin mit einer sehr schmerzhaften Körperverletzung. Zhanna bestimmt dabei, was die russischen Vorarbeiter ganz genau mit ihrem Opfer tun sollen. Alle usbekischen Arbeitskräfte müssen sich „die Bestrafung ansehen. Dann kommt ihr erst gar nicht auf dumme Gedanken", brüllt die Ladenbesitzerin.
Das Schicksal meint es nicht gut mit Mukhabbat. Als sie als Baumwollpflückerin tätig war in Usbekistan, kümmerte sich der Vorarbeiter (Daniyar Artykbaev) liebevoll um sie. Das tat er aber nicht grundlos. Er wollte Mukhabbat gerne zu seiner Mätresse machen, was sie aber abgelehnt hatte. 

Regisseur Michael Borodin; Copyright: Michael Borodin

Der Film von Michael Borodin zeigt die neorussische Arbeits- und Lebensrealität im Umfeld moderner Sklaverei. Russland ist eines der Länder mit modernen Sklaven. Sie stammen neben Usbekistan aus Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, China, Vietnam. Nordkorea leiht offiziell Arbeitskräfte an Russland aus. Der Gastarbeiter von heute sozusagen, so wie in den 60er Jahren Gastarbeiter aus der Türkei, Jugoslawien, Marokko, Griechenland und Italien nach Westdeutschland gekommen waren.

2016 verklagten vier Frauen aus Kasachstan und Usbekistan die Russische Regierung vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Moskau unternehme zu wenig bzw. rein gar nichts, um die Missachtung der Menschenrechte der ausländischen Vertragsarbeiter zu unterbinden. Der Gerichtshof forderte daraufhin von Russland die Beantwortung eines Fragenkatalogs. Bis heute steht die Antwort aus.

Regisseur Michael Borodin und seinem Team ist es gelungen, im Rahmen der Weltpremiere auf der Berlinale der gesamten Welt eindringlich vor Augen zu führen: Sklaverei ist kein geschichtliches Phänomen gewesen! Sklaverei ist lebendig und das nicht nur in Russland. Usbekistan-Online wird berichten, wann der Spielfilm in den deutschen Kinos zu sehen sein wird. Aufgrund der pandemischen Lage sind exakte Terminauskünfte für einen Kinostart momentan noch nicht zu erhalten.

Text: Volker Neef; Titelbild: V. Neef

Empfohlene LINKS:

72. Berlinale - Programm USBEKISTAN
RTDE - Russischer Film über moderne Sklaverei und Migration bei Berlinale 2022

YOUTUBE: Highlights of the Opening Days | Berlinale 2022 

YOUTUBE: Eröffnung der 72. Berlinale 2022

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Die 12 Tore des alten Taschkent

Tashkent - historisches Stadttor; Visittashkent
Taschkent hat eine lange Geschichte und hat aufgrund seiner günstigen geografischen Lage schon immer die Aufmerksamkeit anderer Länder auf sich gezogen. Um vor äußeren Feinden zu schützen wurde die Stadt Taschkent von drei Mauerreihen umgeben.

Die Geschichte von Taschkent ist mehr als 2000 Jahre alt. Taschkent wurde erstmals zwischen dem 5. und 3. Jahrhundert v. Chr. als Oase am Chirchik-Fluss nahe den Ausläufern des Westlichen Tian-Shan-Gebirges besiedelt. Der alte Name der Stadt lautete „Tschatsch".

Im Laufe dieser Zeit hat sich das Erscheinungsbild von Taschkent stark verändert, es wurden neue Befestigungsanlagen gebaut, Wohngebiete und Nachbarschaften wurden gebildet. Während seiner langen Geschichte hat Taschkent verschiedene Namensänderungen und politische und religiöse Zugehörigkeiten erlebt. Es ist interessant zu wissen, wie sich die Stadt historisch vor mindestens 100-200 Jahren entwickelte.

Heute hat Taschkent als Hauptstadt eines unabhängigen Usbekistans eine multiethnische Bevölkerung, mit ethnischen Usbeken in der Mehrheit. 2009 feierte es sein 2.200-jähriges Bestehen. Berlin und Taschkent pflegen seit 30. April 1993 eine Städtepartnerschaft. 

Bis zum 19. Jahrhundert war die Stadt Taschkent von einer mächtigen Festungsmauer umgeben, die durch 12 Tore geteilt war. Die Festungsmauer schützte die Stadt vor feindlichen Angriffen und anderen äußeren Bedrohungen. Den verfügbaren Daten zufolge betrug die Höhe der Verteidigungsmauer der Stadt Ende des 18. Jahrhunderts fast 8 Meter und war bis zu zwei Meter breit. Die Länge des Umfangs der Mauer beträgt 18,2 km, und die Gesamtfläche der Stadt betrug 26,4 km².

Der berühmte Universalgelehrte, Forschungsreisende, Historiker und Übersetzer Abu Rayhan Biruni (bekannt als al-Bīrūnī) schrieb, dass der Name der Stadt Taschkent vom türkischen tash und kent stammt, wörtlich übersetzt als „Steinstadt“ oder „Stadt der Steine“. Der heutige tadschikische Name ist Toschkand (Тошканд). Andere, heute nicht mehr verwendete Bezeichnungen der Stadt sind Schasch oder Binkent. Zunächst hatte die Stadt 7 Tore, zu Beginn des 19. Jahrhunderts – 8, und mit der Erweiterung der Stadt bis 1864 erreichte die Zahl der Festungstore 12.

Die Zahl 12 wurde nicht zufällig gewählt und die Stadt Taschkent war zum damaligen Zeitpunkt die einzige Stadt auf der ganzen Welt mit einer solchen Anzahl von Toren. Da die Form der Stadtmauer mit dem System am Sternenhimmel übereinstimmte, vermuteten Wissenschaftler, dass die Anzahl der Tore entsprechend der Position der 12 Sterne im Tierkreiszeichen gebaut wurde. Somit waren die 12 Tore ein irdisches Spiegelbild der Himmelskörper.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Stadtmauer von Taschkent vom Gouverneur von Kokand (Bekliyarbek) wieder aufgebaut, da die Stadtmauern aufgrund der anhaltenden Kriege verfielen und ein Wiederaufbau erforderlich war.

Zu dieser Zeit betrug die Höhe der Mauer mehr als 10 Meter. An der Spitze der Mauer wurden viele verdeckte Schiessscharten, genannt „Shinak“, platziert, die eine aktive Verteidigung ermöglichten, insbesondere durch Bogen, Armbrust und später Hakenbüchse oder Geschütz. So konnten die Bewacher der Tore durch Einsatz einer Fernwaffe bei gleichzeitiger hoher Deckung, den Feind beschießen. Die Verteidigungsmauer um die Stadt hatte 12 Tore und zwei gesonderte Eingänge (d.h. Kavallerieeingänge). 

Alle diese 12 Tore wurden auf wichtigen Verkehrsknoten, großen Zugangsstrassen gebaut.

Einige der Tore wurden nach den Städten benannt, zu denen sie führten z. B. „Darvaza“ bedeutet Tor von Samarkand, da es sich am Anfang der Straße nach Samarkand befand. Andere Tore erhielten die Namen der Hauptstraßen innerhalb der Stadt z. B. Chagatay Darvaza. Bei den Toren handelte es sich um massive Bauwerke. Die Tore wurden aus Bergkiefer angefertigt und mit kunstvoll geschmiedetem Eisen umrahmt. Die Oberseite der massiven Holztore wurde mit geschnitzten Ornamenten verziert. Jedes Tor hatte ein Torhaus für einen Steuereintreiber „Zakatchi" und einen Wachmann „Darvazabon“. Für jedes Tor gab es ein Paar Ringe und Schlüssel. Die Schlüssel der Taschkenter Tore sind aus massivem Gold und wurden von den Wachmann selbst aufbewahrt. Die Wachmänner öffneten die Tore von Tagesanbruch und schlossen sie bei Sonnenuntergang. Nachts wurden die Tore verschlossen und von „Darvazabons“ (Wachmänner) bewacht, der in einem speziellen Raum „Darvozahona“ wohnte. Als die Tore geschlossen waren, hatte niemand das Recht sie zu öffnen. Die Tore durften in diesem Fall nur auf dringende Anordnung des Bürgermeisters der Stadt geöffnet werden. 

Die 12 goldenen Schlüssel von Taschkent 

Nach der Eroberung der Stadt durch die Truppen des Russischen Reiches am 30. Juni 1865 brachten die Vertreter des Taschkenter Adels 12 goldene Schlüssel von den Toren Taschkents in das russische Lager in der Nähe von Chimgan, einem Militärdorf in den Hügeln etwa 90 km nordöstlich von Taschkent. Es war ein Zeichen der Anerkennung des Sieges der russischen Armee. General Chernyaev übergab die symbolischen goldenen Schlüssel der historischen zwölf Tore, die im Suworow-Militärmuseum in St. Petersburg aufbewahrt wurden.

Die Schlüssel wurden am 14. Juni 1933 nach Usbekistan zurückgebracht, vom Ständigen Vertreter Usbekistans in Moskau, Mukhiddin Tursunkhodjaev, entgegengenommen und dem Vorsitzenden des Komitees für Denkmalschutz, Nizomiddin Khodjaev, übergeben. Derzeit werden elf dieser Schlüssel in der Zentralbank der Republik Usbekistan aufbewahrt, und einer ist im Staatlichen Museum für Geschichte Usbekistans ausgestellt. Jeder dieser Schlüssel trägt das Herstellungsdatum (1282 AH) und den Namen des Tores. 

Eine frühe Karte von Taschkent aus dem Jahr 1865 mit den Mauern und Toren - WIKIPEDIA 

Historische Altstadt Taschkent
Im Mittelalter war Taschkent in vier administrativ-territoriale Abteilungen von "Dakha“ unterteilt: Sheikhantaur, Beshagach, Kukcha und Sebzar. Jedes Dakha spiegelte die vier Himmelsrichtungen und die vier Jahreszeiten wieder. Nach der Einnahme von Taschkent durch russische Truppen (1865 ) begann die Stadt zu expandieren, die Bevölkerung der neuen Stadt demontierte die Mauern für Baumaterialien. 1890 wurde das letzte Tor abgerissen, aber einige Bereiche der Stadt haben die Namen der Tore bis heute beibehalten.

Die 12 Tore der Stadt Taschkent

Labzak, Takhtapul, Karasaray, Sagban, Chagatai, Kukcha, Samarkand, Kamalan, Beshagach, Koymas, Kokand und Kashgar sind eindeutige Namen der Tore, von denen viele nach der Stadt benannt wurden, auf die sie gerichtet waren (z. B. Samarkand). 

Taschkent - Khoja Ahror Valiy Moschee - Freitags Moschee

Leider ist im modernen Taschkent kein einziges Tor erhalten geblieben, aber einige historische Sehenswürdigkeiten aus der Zeit des mittelalterlichen Taschkent sind bis heute erhalten geblieben. Unter ihnen: das architektonische Ensemble von Sheikhantaur, die Medresse von Kukeldash, das Ensemble von Hazrati Imam, die Moschee von Khoja Ahror Valiy Moschee als Jama oder Dzhuma bekannt und andere antike Objekte. 

In Übereinstimmung mit dem staatlichen Programm zur Umsetzung der Aktionsstrategie zu fünf vorrangigen Entwicklungsbereichen der Republik Usbekistan in den Jahren 2017-2021 wurde im „Jahr der Jugendhilfe und Stärkung der öffentlichen Gesundheit“ die Stadtverwaltung von Taschkent beauftragt. Der Auftrag lautete die 12 antike Stadttore zu restaurieren und der touristischen Route hinzuzufügen. Das Projekt zur Wiederherstellung des historischen Standorts der 12 Tore von Taschkent wurde von der Abteilung für digitale Entwicklung der Stadtverwaltung von Taschkent übernommen. 

Die Aufstellungsorte der restaurierten Tore müssen laut Landesprogramm historisch gesichert sein. Die Schwierigkeit, die genaue Lage des Tores zu bestimmen, bestand darin, dass ihre Lage früher anhand von Karten von 1890 beurteilt wurde – damals waren die meisten Mauern und Tore bereits zerstört worden. Dank der einzigartigen Archivmaterialien gelang es der Abteilung jedoch, ihren historischen Standort zu bestimmen.

Beitrag: G. Birkl
Quellen/ Abbildungen: Uzbekistan.Travel/ Visittashkent

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WIKIPEDIA - Taschkent | al-Bīrūnī | Schießscharte | Stadtmauer | Suworow-Museum
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Orientalarchitecture - Kukeldash Madrasa
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Der weiße Palast in Taschkent – Das Islam Karimov Museum

Weisses Haus - Taschkent; Foto: Christian Grosse

Wer nach Usbekistan fährt, sollte es nicht versäumen in die Hauptstadt von Usbekistan, nach Taschkent, zu fahren. Die mit circa 2,6 Millionen Einwohner zählende Stadt liegt nördlich der großen Seidenstraße an der Grenze zu Kasachstan am westlichen Rand des Tian-Shan Gebirges und ist für ihre Mischung aus moderner und sowjetischer Architektur bekannt. 

Parkanlage am „Weißen Palast" Foto: Christian Grosse

Taschkent hat sich zu einer quirligen Metropole entwickelt. Zum einen ist sie Industriestadt mit Energiewirtschaft, Baumwollverarbeitung, Maschinen- und Flugzeugbau oder auch der Lebensmittelindustrie. Andererseits ein Kulturzentrum mit Hochschulen, Universitäten, Forschungsinstituten, Theatern, Observatorium, Zoo und Museen.
Wie beispielsweise das Amir Timur Museum, welches Manuskripte, Waffen und andere Relikte der Timuriden-Dynastie beherbergt. Das nahe gelegene imposante staatliche Museum für Geschichte von Usbekistan, welches jahrhundertealte buddhistische Artefakte zeigt. Oder aber auch das Islam Karimov Museum.

Zum Gedenken an den Ersten Präsidenten der Republik Usbekistan wurde das Museum, welches sich im Zentrum der Stadt in der Afrosiab-Straße befindet, und besser bekannt ist als die "Oqsaroy-Residenz“ („Weißer Palast“), 2017 auf Initiative von Präsident Shavkat Mirziyoyev eingerichtet und eröffnet. Die primäre Aufgabe des Museums ist es, die Erinnerung an den Ersten Präsidenten der Republik Usbekistan, an Islam Abdugʻaniyevich Karimov, zu bewahren.


Zunächst als erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Usbekischen SSR tätig, regierte Islam Karimov ununterbrochen 27 Jahre lang, von 1991 bis 2016, als Erster Präsident die unabhängige Republik Usbekistan.

Abenddämmerung am „Weißen Palast“; Foto: Christian Grosse

Der „Weiße Palast" ist ein luxuriöses Gebäude mit einer Gesamtfläche von 5.460 Quadratmetern und diente zu Lebzeiten des Präsidenten als Arbeitsresidenz. Nur in dieser empfing er Diplomaten aus der ganzen Welt oder aber auch hochrangige Politiker anderer Staaten.


Ebenfalls zum Anwesen gehört eine große Parkanlage mit mehr als 1000 Bäumen, die von Islam Karimow mit konzipiert wurde. Bäume unterschiedlichster Art wurden teilweise aus der ganzen Welt in den Park gebracht, um die große Vielfalt der Natur aufzuzeigen. Der Park diente dem Ersten Präsidenten Usbekistans als Rückzugs- und Erholungsgebiet. Gleichzeitig diente dieser aber auch als Ort der Kommunikation mit ausländischen Staatsgästen bei ausgedehnten Spaziergängen.

 Vor dem „Weißen Palast“; Foto: Christian Grosse

Das Anwesen, auf dem sich der „Weiße Palast" befindet, war zu Lebzeiten des Präsidenten eines der nach allen Seiten sichersten, geschlossensten und unzugänglichsten Bereiche für den Besuch durch die Bevölkerung.
Das gesamte Territorium des Oqsaroy war mit einem Betonzaun umgeben und sorgfältig bewacht. Den Bürgern war es verboten, das Gebiet zu durchqueren, die Durchfahrt für Autos war eingeschränkt, und die Treppe, die zum Ankhor-Ufer führt, wurde mit Erde bedeckt. Entlang der Afrosiab-Straße war der Palast durch hohe Schilde versperrt und alle Durchgänge wurden von Wachen patrouilliert.
Dies änderte sich jedoch mit der Errichtung bzw. mit der Neuausrichtung des Museumskomplexes in der ehemaligen Residenz des Ersten Präsidenten Usbekistans und erforderte eine Neuordnung des Raumes um das Museum herum.
Museumseingang Hauptgebäude; Foto: Christian Grosse

Nach der Entscheidung das Islam Karimov Museum zu eröffnen, wurden die Schutzzäune abgebaut, die Gehwege entlang der Uferstraße und um den Palast herum angelegt, die Bänke aufgestellt und die Blumenbeete bepflanzt. Mit dieser Vorgehensweise wollte man den Bürgerinnen und Bürgern von Usbekistan aufzeigen, dass positive Veränderungen hinsichtlich mehr Transparenz auf den Weg gebracht werden sollen.


Vor dem Haupteingang des Museumkomplexes befindet sich ein 11,45 m hohes Bronzedenkmal von Islam Karimov, welches vom usbekischen und preisgekrönten Bronzebildhauer, Ilhom Zhabbarov, dessen Denkmäler auch in Samarkand oder in Karshi zu bewundern sind, geschafften wurde. Das Denkmal wurde im August 2017 in Anwesenheit des Präsidenten Shavkat Mirziyoyev und Tatyana Karimova eingeweiht. Sein Schöpfer, Ilhom Zhabbarov, gewann einen internationalen Wettbewerb unter 68 Projekten für das Denkmal. Der berühmte Bildhauer ist auch der Autor des Denkmals für Amir Temur auf dem gleichnamigen Platz im Zentrum von Taschkent.

Statue Islam Karimov; Foto: Christian Grosse

Die Struktur des Gedenkkomplexes umfasst neben dem Museum: ein Wissenschafts- und Bildungszentrum, eine Bibliothek mit Lesesaal und einen Konferenzsaal. Der Museumskomplex am Oqsaroy wurde mit Unterstützung der Republikanischen Wohltätigkeitsstiftung Islam Karimov geschaffen, die von seiner Frau Tatjana Karimova und Tochter Lola Karimova-Tillijaewa geleitet wird.

Die Ausstellungshalle besteht insgesamt aus drei Teilen. Die große Halle mit ihren 375 Quadratmetern umfasst eine Kunstsammlung. In diesem Bereich sind Gemälde ausgestellt, auf denen bekannte usbekische oder türkische Künstler als auch Nachwuchstalente den Präsidenten in verschiedenen Phasen seines Lebens festgehalten haben. Wie beispielsweise Chigdem Bucak Telli (Türkei), Zebiniso Sharipova, Muchtar Zairov, Bakhodyr Asaev, Salochiddin Abdulfayziev oder Akmaljon Ikramjanov, um nur einige zu nennen.
Ausstellungshalle Kunst; Foto: Christian Grosse


Interessanterweise hat Islam Karimov nie für Künstler posiert, sondern sie haben seine Porträts nach Fotos gemalt. In der Ausstellung sind Gemälde zu sehen, auf denen der Erste Präsident vor der UNO spricht, sich mit Kindern unterhält oder mit den Ältesten Gebete rezitiert. Zu sehen sind aber auch seine Visionen und seine Träume.
 

„Lieblingslandschaft des Islam Karimov“, Akmaljon Ikramjanov und Sobir Rachmetov; Foto: Christian Grosse

Auf anderen Bildern erscheint er als mythologischer Bogatyr, einem Recken aus mittelalterlichen russischen Sagen, die in verschiedenen Heldenliedern besungen werden, der mit bloßen Händen einen Tiger besiegt oder gegen Geier und Falken kämpft – Symbole für Terrorismus und Extremismus.

Баходир Джалалов (Bakhodir Jalalov), Zyklus 2014; Foto: Christian Grosse

Auf vielen Gemälden ist immer wieder das Motiv des Tigers zu sehen. Das Tier verkörpert in der Mythologie die Eigenschaften: leidenschaftlich, wild, Individuell und mächtig. Eigenschaften, mit denen sich der Erste Präsident identifizieren konnte.

Тохиржон Мирджалилов (Tokhirjon Mirjalilov), Tiger 1998; Foto: Christian Grosse 

зухриддин киёмов (Zukhriddin Kiyomov), „Nigokh“, 2017; Foto: Christian Grosse

Der kleinere Saal, mit seinen 200 Quadratmetern, umfasst Fotografien die aus dem persönlichen Archiv Islam Karimovs freigegeben wurden. Hier kann sich der Besucher einen umfassenden Überblick über die vielen Persönlichkeiten verschaffen, die der erste Präsident im Laufe seiner Regierungszeit kennengelernt hat. Gleichzeitig erhält man auch einen Überblick über viele politische Ereignisse, an denen der Erste Präsident mitgewirkt als auch Entscheidungen herbeigeführt hat. 

Ausstellungsraum Fotografie; Foto: Christian Grosse

Des Weiteren kann sich der Besucher in Begleitung eines Guides durch die Ausstellung begeben, was sehr zu empfehlen ist. Viele Hintergrundinfor- mationen und Details zu den Ausstellungsobjekten werden dem Besucher durch eine professionelle Führung vermittelt, die man sonst so nicht erhält. 

„Im Urlaub“, Рашид Гильметдинов (Rashid Gilmetdinov); Foto: Christian Grosse

„Der Schritt in die Ewigkeit", Нодир Бобомуродов (Nodir Bobomurodov); Foto: Christian Grosse

Neben Gemälden, seltenen Fotografien und persönlichen Gegenständen des Ersten Präsidenten Usbekistans verfügt das Museum über interaktive Monitore, auf denen man alle Informationen über das Leben und die Arbeit von Islam Karimov finden kann.
Der dritte Raum mit 400 Quadratmetern befindet sich im Außenbereich und ist vor allen Dingen den schönen Künsten gewidmet, und zwar für literarische und poetische Abende.

Die gesamte Ausstellung unter dem Motto „Das Herz, dass das Universum umarmt“ hat es geschafft, in kurzer Zeit zu einem der meistbesuchten Orte in der Hauptstadt Taschkent zu werden. Wo die Menschen hinkommen, um mehr über die wenig bekannten Seiten des Ersten Präsidenten Usbekistans kennenzulernen. Besonderen Ehrengästen ist es vorbehalten eine Eintragung mit einer persönlichen Widmung in das Gästebuch des Islam Karimov Museums vorzunehmen.
Gästebucheintrag Christian Grosse, Präsident „Open International Dialogue“; Foto: Firdavs Ummataliev

Beitrag: Christian Grosse; Titelbild: Ansicht „Oqsaroy-Residenz“ („Weißer Palast"); Foto: Christian Grosse

Kontakt:
Dipl. Chem. Christian Grosse

President Open International Dialogue

Президент Открытого международного диалога

Tucholskystr. 33; 10117 Berlin

Telefon: +49 30 2888 3891, Mobil: +49 174-27 26 765

Mail: cekgro(at)gmx.de

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Usbekistan steigerte Export von Melonen auf 82,9 Tausend Tonnen - Deutschland unter den Top 8 Ländern

Usbekistan Melonenexport

Im Jahr 2021 exportierte Usbekistan 82,9 Tausend Tonnen Melonen und Wassermelonen im Wert von 22,7 Millionen US-Dollar ins Ausland.

In 2021 wurden in Usbekistan angebaute Melonen und Wassermelonen an Märkte von 23 ausländischen Ländern geliefert.

Länder, in die Usbekistan 2021 die meisten Melonen und Wassermelonen exportierte:
• 1 - Kasachstan - 33,6*
• 2 - Russland - 20,3*
• 3 - Kirgisische Republik - 15,6*
• 4 - Ukraine - 5,6*
• 5 - Lettland - 2,9*
• 6 - Weißrussland - 1,4*
• 7 - Tadschikistan - 1,4* und
• 8 - Deutschland - 1,2 Tausend Tonnen
(*Angaben in Tausend Tonnen)

Quelle/Foto: uzdaily.com

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FRUCHTPORTAL.de - Melonen-Exporte aus Usbekistan steigen rasant an

Beitrag USBEKISTAN-ONLINE:
Usbekischer Melonentag in Deutschland - Festtag der „usbekischen Honigmelone"

YOUTUBE: Usbekische Honigmelone
In Usbekistan zählt man weit mehr als 100 Sorten von Honigmelonen. Die frühreifende Sorten wie Handalak sind schon Anfang Mai auf dem Basar zu kaufen. Usbekistan ist in TOP 15 der Länder, die Honigmelonen Exportieren. Die Hochsaison der Honigmelonen in Usbekistan ist im Juli und August. Im September reifen dann Herbstsorten wie Kampyr nach. Die Honigmelonen werden in Usbekistan nicht KiloWeise sondern Stückweise je nach Größe verkauft. Sie werden in großen Bergen, in viel begangenen Orten der Städte, an viel befahrenen Straßen und Basaren aufgebaut. Die Honigmelone schmeckt am besten mit frischem usbekischen Fladenbrot.

Usbekische Honigmelonen im Frischmarkt Gifhorn
Mirzachul Honigmelone oder auch "Torpedo" genannt, ist die beliebteste Honigmelonen bei den Menschen die sich damit auskennen. Sie ist nicht nur in Usbekistan, sondern auch in Russland, Europa und sogar Amerika beliebt.
Die Mirzachul Melone nimmt einen Ehrenplatz bei den Ausfuhren in andere Länder ein. Export von diesen "Torpedos" wurde möglich gemacht, weil es eine resistente Klasse ist – ist in der ungeteilten Form für eine längere Zeit haltbar und in der Schnittform kann die Honigmeolne bis zu 5 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.

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