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Die Zukunft für die ältere Generation – Würde im Alter

Die Zukunft für die ältere Generation – Würde im Alter

In Usbekistan ist es mittlerweile eine wichtige Tradition geworden, dass jedes neue Jahr unter einem anderen sozialen Motto verläuft. Das Jahr 2015 wurde in Usbekistan zum „Jahr der Achtung und Sorge für die ältere Generation“ erklärt und dementsprechend ein gleichnamiges Staatsprogramm verabschiedet.

 

Dabei werden die allseitige Entwicklung Usbekistans und soziale Reformen im Land zusammengefasst. Dies ist wichtig, weil dadurch ein spezielles Staatsprogramm gebilligt wird. In diesem Programm wird die Weichenstellung für weiteres Wachstum der Lebensqualität und für die Verbesserung des internationalen Ansehens der Republik Usbekistan vorgenommen. In der Regel sind diese Maßnahmen auf die Lösung von dringenden Themen ausgerichtet, die zum Teil die Interessen jedes einzelnen Bürgers berühren.
Jedes Jahr werden in Usbekistan rund eine halbe Mio. Kinder geboren. Die Zukunft eines Landes hängt von der Fürsorge für Kinder, besonders in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und Bildung ab. Dieses Axiom macht die Wichtigkeit der Entscheidung deutlich, dass das vergangene Jahr 2014 unter dem Motto „Jahr des gesunden Kindes“ verlief. Zum Zwecke der Verwirklichung von Aufgaben des gleichnamigen Staatsprogramms wurden aus verschiedenen Quellen 4,7 Billionen Sum und 260 Mio. US-Dollar ausgegeben.


Usbekistan ist ein sehr junges Land, denn 60 % der gesamten Bevölkerung sind unter 30 Jahre alt, 50% jünger als 24 Jahre. Deshalb waren die Sozialprogramme der vergangenen Jahre – sei es das Jahr der Familie oder das der Frauen, der gesunde Generation etc. – vor allem, auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet. Jedoch gibt es in Usbekistan seit Jahrhunderten die gute Tradition, die älteren Menschen zu achten und den Erfahrungsschatz der älteren Generation zu würdigen. Das Jahr 2015 wurde zum „Jahr der Achtung und Sorge für die ältere Generation“ erklärt.


Zur Erinnerung: Zum Auftakt der Feierlichkeiten anlässlich des 22. Jahrestages der Verfassung Usbekistans sprach das Staatsoberhaupt Islam Karimov folgendes aus: „Jeder von uns hat die Pflicht, unsere Großeltern, Väter und Mütter immer zu ehren und für sie zu sorgen. Sie haben mit ihrer Lebenserfahrung zur Bildung einer Atmosphäre des Friedens, Glücks und der Harmonie in jeder Familie und zur Stabilität in der Gesellschaft unschätzbar beigetragen und sich in den Transformationen in allen Bereichen – in erster Linie, in der Erziehung der gesunden Generation im Geiste unseres historischen Erbes, kultureller Werte und guter Traditionen – beteiligt.“
Die Ausrichtung sozialer Reformen im Bezug auf die ältere Generation ist sicherlich sehr wichtig. Das Land Usbekistan hat 32 Mio. Einwohner, mehr als drei Millionen Menschen, die über 60 Jahre alt sind. Davon sind 2,8 Millionen Menschen im Alter von 60 bis 80 Jahren. 225.000 Personen sind älter als 80 Jahre, 44.000 Personen sind älter als 90 Jahre und es gibt zunehmend mehr Personen, die älter als 100 Jahre sind, derzeit sind es 8.700 Menschen. Die Lebenserwartung der Bevölkerung wächst – in den Jahren der Unabhängigkeit, seit 1991 stetig, stieg das Durchschnittsalter von 67 Jahren (1990) auf 73,5 Jahre bei Männern, und bei Frauen – auf 75,8 Jahre.


Seitens der Regierung wurde ein neues Rahmenprogramm gebilligt. Das Programm sieht die Lösung der immer noch bestehenden Probleme der Senioren und stärkere materielle und moralische Unterstützung vor. Es lohnt sich zurückzublicken und erneut zu analysieren, was in den letzten Jahren durchgeführt wurde. Denn ein funktionierendes System gilt als Ausgangspunkt für die weitere Schaffung von günstigen Bedingungen für ein zufriedenstellendes und harmonisches Leben der älteren Generation um in Würde die letzten Lebensjahre zu verbringen.

Der Präsident wies in seiner Rede bei der offiziellen Feierlichkeit darauf hin, dass heutzutage die Höhe einer durchschnittlichen Rente mehr als 41% des monatlichen Durchschnittslohns beträgt. Der Staatschef betonte, dass so eine staatliche Sorge um die Senioren nicht in jedem Land selbstverständlich ist.

Für die volle Unterstützung von Senioren wird eine umfangreiche Arbeit geleistet: im laufenden Jahr wurden aus dem Staatshaushalt mehr als 11,6 Billionen Sum in Form der staatlichen Renten und mehr als 105 Mrd. Sum für soziale Leistungen ausgegeben.

Ein wirksames Instrument zur materiellen Unterstützung der Senioren war die Einführung eines Sparrentensystems im Jahre 1995. Obwohl seine Wirksamkeit nur noch jüngere Rentner wahrnehmen können, ist die Idee sehr vielversprechend. Während der Berufsjahre wird 1% des Gehalts in einem Sonderkonto bei der Nationalbank gesammelt. Die angesammelte Summe kann zu jeder Zeit nach der Anerkennung der staatlichen Rente in Anspruch genommen werden.
Nach 20 Berufsjahren, bzw. im Alter von 55 Jahren (bei Frauen) und 60 Jahren bei Männern besteht ein Anspruch auf Rente.

Natürlich ist die regelmäßige Zahlung der Renten und Leistungen eine der wichtigsten Sicherungen des Wohlergehens der Senioren im Land. Zugleich wurden in den letzten Jahren viele technische und rechtliche Lösungen erzielt, um das System zu verbessern. Zum Beispiel: die Einführung eines allgemeinen Portals von interaktiven Behördendiensten ermöglicht bei der Registrierung des Rentenantrags alle erforderlichen Archivauskünfte über Berufserfahrung innerhalb bestimmten Organisationen Online zu bestellen.

In diesem Jahr werden Senioren, vor allem Kriegsveteranen und Veteranen der Arbeitsfront in den Jahren 1941-45, die zum Sieg gegen den Faschismus und zum Wiederaufbau der Wirtschaft beigetragen haben, gezielt sozial unterstützt. Bemerkenswert ist dabei der Beitrag von Nichtregierungsorganisationen und sozialen Strukturen. Ein markantes Beispiel dafür sind die Stiftungen „Nuroniy“ und „Mahalla“. Die Stiftung „Nuroniy“ hat in 2013 für die Unterstützung der Rentner 610 Mio. Sum und in 2014 rund 700 Mio. Sum ausgegeben. Die Wohltätigkeitsstiftung „Mahalla“ unterstützte die Kriegsveteranen in 2013 mit mehr als 1,5 Milliarden Sum, und in 2014 mit fast 2 Milliarden Sum.

In diesem Jahr steht vor diesen Organisationen gemeinsam mit Mahalla-Komitees, und anderen nichtstaatlichen Organisationen sowie mit sozialen Strukturen eine Aufgabe, den Umfang der materiellen und moralischen Unterstützung von Seniorinnen und Senioren zu vergrößern. Es werden die Bedürfnisse, insbesondere, von bestimmten Gruppen von Senioren berücksichtigt. Alle 3.109 Veteranen des Zweiten Weltkriegs und 69.994 Veteranen der Arbeitsfront haben jetzt die Gelegenheit, sich einmal jährlich einer stationären medizinischen Rehabilitation kostenlos zu unterziehen. Die Veteranen werden nach ihrem Wunsch zu einem für sie geeignetem Zeitpunkt in ein Sanatorium eingewiesen. Den Kurantrag können Verwandte des Veteranen stellen, dann wird der Kurscheck persönlich überreicht und nach Hause gebracht.

Bei der Umsetzung des Programms sind insgesamt 37 Gesundheitszentren des Rates des Gewerkschaftsbunds, des Ministeriums für Arbeit und Soziales und des Gesundheitsministeriums sowie Pflegeheime beteiligt. Um lange Fahrwege zu vermeiden, wurde bei der Wahl der Kurorte der Wohnort des Antragsstellers und die jeweilige geografische Lage berücksichtigt. So enthält die Liste folgende Kurorte: in der Stadt Taschkent und Tashkenter Gebiet – 12 Gesundheitszentren, in den Gebieten Navoi, Buchara und Samarkand – 5, in den Gebieten Kashkadarya und Surkhandarya – 4, in den Gebieten Jizzakh und Syrdarya – 3, in dem Ferganatal – 10, in der Republik Karakalpakstan und im Gebiet Chorezm – 3 Gesundheitszentren.

Bei der Entwicklung der sozialen Infrastruktur folgt die usbekische Regierung dem Grundsatz: „Die Pflegebedürftigen dürfen nie außer acht gelassen werden“. Das Problem der Alleinstehenden ist in Usbekistan nicht so akut wie in anderen, westlichen Ländern, denn Fürsorge für andere Menschen, insbesondere die soziale Betreuung durch Familienanhörige liegt tief in den usbekischen Traditionen verwurzelt. In der Regel werden ältere Menschen von Familienangehörige und Verwandten zu Hause betreut und gepflegt. Aber zugleich gibt es auch in Usbekistan zunehmend Bürger, die im hohen Alter ohne nahe Verwandte sind. Um sie kümmert sich der Staat.
Zu diesem Zweck wurden Seniorenbetreuungsstellen bei den Zentren für Arbeit und Sozialschutz der Bevölkerung des Ministeriums für Arbeit und Soziales eingerichtet. Die Sozialarbeiter helfen den älteren Alleinlebenden im Haushalt, beim Einkaufen, begleiten sie zum Arzt oder in ihrer Freizeit.
Für pflegebedürftige Senioren wurden die Seniorenheime „Sahovat“ und „Muruvvat“ geschaffen.

Der Staat legt großes Augenmerk auf die Verbesserung der sozialen Dienstleistungen in diesen Institutionen. In diesem Jahr sind die Bau- und Montagearbeiten für acht seniorengerechte Einrichtungen vorgesehen.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde im Rahmen der Programme zur Entwicklung der ländlichen medizinischen Zentren die qualitativ hochwertige medizinische Versorgung in den Regionen verbessert. Heute wird für die aktive Förderung der ländlichen und regionalen Gesundheitseinrichtungen weiter investiert. In 2014 wurden in 137 medizinische Einrichtungen Sanierungs- und Ausstattungsarbeiten in Höhe von fast 410 Milliarden Sum durchgeführt. In diesem Jahr werden noch weitere 130 medizinische Einrichtungen saniert und ausgestattet. Im Staatsprogramm sind dafür rund 500 Milliarden Sum vorgesehen. Diese medizinischen Einrichtungen spielen bei der Früherkennung und der rechtzeitigen Behandlung, einschließlich, der Alterskrankheiten wie Augen- und Ohrenerkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates und Herz-Kreislaufs eine große Rolle. Dies begünstigen die monatlich durchgeführten Gesundheitswochen. Je nach der Komplexität der Krankheit wird man in den führenden Kliniken der Republik kostenfrei behandelt. Für sozial schwache Gruppen der Bevölkerung wird die Gesundheitsversorgung mit Einweisungsschein, mit der eine qualitativ hochwertige Behandlung aus dem Staatshaushalt bezahlt wird, zur Verfügung gestellt.

Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht auch die Freizeitgestaltung für Senioren, die Schaffung von Voraussetzungen für die aktive Teilnahme der Seniorinnen und Senioren am gesellschaftlichen Leben und an der Erziehung und Dialog mit der jungen Generation. Zur Stärkung deren Rolle und deren Autorität sowohl in der Familie als auch in der Gesellschaft sind eine ganze Reihe von Maßnahmen vorgesehen.
Um bei Kindern und Jugendlichen ein Gefühl des tiefen Respekts, der Verehrung und der Sorge um Eltern und um jede ältere Person zu steigern, wird von Bildungsministerien eine Reihe von Veranstaltungen initiiert. In den Bildungseinrichtungen werden Wettbewerbe, kreative Arbeiten und Treffen mit angesehenen Senioren organisiert. In diesem Maßnahmenpaket werden insbesondere die Schüler- und Studentenbesuche in Seniorenheimen berücksichtigt. In den Bezirken und Mahallas werden von Kultur- und Freizeitzentren Treffpunkte und Seniorenclubs eröffnet.

Im Rahmen des Projekts „Gesundheit-3“ wird ein Maßnahmenpaket zur Prävention von nichtübertragbaren Krankheiten in der Bevölkerung umgesetzt. In diesem Sinne wird zur Verbesserung der körperlichen Aktivität aller Bürger große Aufmerksamkeit geschenkt. In den letzten Jahren wurden in Usbekistan zahlreiche neue Sportanlagen gebaut, aber diese sind vor allem für junge Leute bestimmt. Daher werden die weiteren Bedingungen auch für ältere Menschen in den Sportanlagen geschaffen und die Wünsche und Bedürfnisse der älteren Generation berücksichtig. Da Senioren gerne auch einen Teil in ihrer Freizeit vor dem Bildschirm verbringen oder verschiedene Unterhaltungsveranstaltungen besuchen, ist vorgesehen, den Umfang der TV-Programme für Senioren zu vergrößern. Es werden neue thematische Sendungen, Theaterstücke und Filme für diese Zielgruppe produziert.

Es wurden neue soziale Initiativen gestartet, um die soziale Situation der Senioren in Usbekistan noch weiter zu verbessern und den Dialog mit der jüngeren Generation zu fördern.

Beitrag: Mitteilung der Usbekischen Botschaft Berlin, zum Jahr 2015 –„Jahr der Achtung und Sorge für die ältere Generation“; Text bearbeitet von Gerhard Birkl

Titelbild/Foto: Alisher Israilov, UzA

Information: Soziale Einrichtungen für Senioren in Usbekistan
In Taschkent: "Zimniy Sad" (Deutsch: „Wintergarten“)
100179 Tashkent
Bezirk: Almazar, Wohnsiedlung Olympia, Haus Nr. 3
Tel.: (+99895) 1456714; (+99895) 1956791

Republikanisches Pensionat für Kriegs- und Arbeitsveteranen - Seniorenheim
100178 Tashkent
Bezirk: Almazar, Uliza Karakamisch 5
Tel.: (+99871) 2467802; (+99871) 2467242
Fax: (+99871) 2467802

In Samarkand:
Offizielle Bezeichnung: Sahovat Uyi (Usbekisch), Deutsch: Haus der Barmherzigkeit (Russisch: Dom Sahovat oder Haus für Senioren und Invaliden).
Anschrift: UZ, Stadt Samarkand
Vorwahl der Stadt: Innland: (366) Ausland: (66)
Tel.: +00998662352428, +00998662352680


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Vortrag zum Thema: 2015 – Jahr der Senioren
Achtung und Sorge um ältere Menschen – Gelungener Dialog zwischen Jung und Alt in Usbekistan
Termin: Mittwoch, 14. Oktober • Eintritt ab 19:00 Uhr,
Beginn/Dauer: 20:00 Uhr – ca. 21:30 Uhr

Ort: Gaststätte Gartenstadt • Naupliastr. 2 • 81547 München
Sehr gut mit der U-Bahn (U1) zu erreichen, Station Mangfallplatz
Eintritt: Frei

Referent: Gerhard Birkl

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