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Licht am Ende des Tunnels - Deutsche Unternehmen in Zentralasien werden optimistischer

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Im Frühjahr wurden die deutschen Unternehmen in Kasachstan und Usbekistan gefragt, wie sie ihre Geschäftsaussichten und die konjunkturelle Lage in ihren Ländern einschätzen. Die jährliche Umfrage führten die Delegation der deutschen Wirtschaft in Zentralasien und der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft gemeinsam durch.

Die Stimmung der deutschen Unternehmen in Zentralasien hellt sich nach einem Jahr Pandemie und Shutdown weiter deutlich auf. Das zeigen Daten der aktuellen Geschäftsklimaumfrage, die die Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien mit dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft erhoben hat und am Montag auf einer gemeinsamen Online-Veranstaltung vorstellte.

Laut der Umfrage, an der sich im Frühjahr 57 Unternehmen aus Kasachstan und Usbekistan beteiligten, schätzten 49,1 Prozent der Befragten ihre Geschäftslage als „gut“ ein – mehr als doppelt so viele wie im Frühjahr 2020 (22,6 Prozent), als die erste entsprechende Umfrage unter dem Eindruck der Corona-Auswirkungen durchgeführt wurde. Der Anteil der Unternehmen, die die Frage mit „schlecht“ beantworteten, fiel im gleichen Zeitraum von 13,2 auf niedrige 3,5 Prozent. 47,4 Prozent bezeichneten die eigene Geschäftslage als „befriedigend“, während dieser Wert zuvor bei 64,2 Prozent gelegen hatte.

 Geschäftserwartungen deutscher Unternehmen in Zentralasien. Abbildung: AHK Zentralasien

Und auch der Ausblick auf die kommenden 12 Monate passt. So sehen aktuell gerade einmal 8,8 Prozent der befragten Unternehmen eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage voraus, während es vor einem Jahr noch ganze 50,9 Prozent waren. Die große Mehrheit (52,6 Prozent) rechnet mit einer gleich bleibenden Entwicklung (zuvor: 26,4 Prozent), 38,6 Prozent sogar mit einer Verbesserung (zuvor: 22,6 Prozent). Allerdings blicken die Unternehmen in Kasachstan noch etwas optimistischer in die Zukunft als die im Nachbarland Usbekistan. Während hier 45,2 Prozent der Betriebe von einer Verbesserung der Geschäftslage ausgehen, sind es dort nur 30,8 Prozent. Allerdings sehen in Kasachstan mit 9,7 Prozent auch etwas mehr Befragte schlechtere Zeiten kommen als in Usbekistan (7,7 Prozent).

Mehr Investitionen und Beschäftigte

Aufgehellt haben sich laut der Umfrage auch die Konjunkturerwartungen deutscher Unternehmen in den beiden Ländern. Gingen hier im vergangenen Jahr noch knapp 70 Prozent von einer Verschlechterung aus, waren es in der Frühjahrsumfrage nur noch 17,5 Prozent. Im Lager der Optimisten gehen dagegen ein Drittel von einer Verbesserung aus, 8,8 Prozent sogar von einer deutlichen Verbesserung.

Angesichts dessen verwundert es nicht, dass mehr Unternehmen Investitionen in den beiden Ländern tätigen wollen als noch im Vorjahreszeitraum – wenngleich das Niveau noch immer unter dem vor Ausbruch der Pandemie liegt. Aktuell planen knapp 30 Prozent eine Erhöhung ihrer Investitionen, gegenüber 13,2 Prozent im Vorjahr. Zudem wollen aktuell 22,8 Prozent der Betriebe mehr Mitarbeiter einstellen, was mehr als einer Verdopplung gegenüber 2020 (9,4 Prozent) entspricht. Es sieht alles nach Wachstum aus", resümierte Eduard Kinsbruner, Regionaldirektor Zentralasien des Ost-Ausschusses, bei der Vorstellung der Zahlen.

Unternehmen nehmen Risiken anders wahr als zu Beginn der Pandemie

Ein gemischtes Bild geben dagegen die Risikobewertungen deutscher Unternehmen ab, die Hovsep Voskanyan, Delegierter der deutschen Wirtschaft für Zentralasien, vorstellte. Während der ölpreisbedingte Währungsabsturz und der Nachfrageeinbruch infolge von Grenzschließungen nun von weniger Unternehmen als Risiko gesehen wird, sorgen sich umso mehr um die Risikofaktoren Fachkräftemangel, Handelsbarrieren sowie Energie- und Rohstoffpreise. Tatsächlich notieren inzwischen die beiden wichtigsten Rohölsorten Brent und WTI sogar oberhalb des Niveaus vor Corona, während sich der Preis für Metalle wie Kupfer, aber auch für Baumaterial zuletzt phasenweise vervielfacht hatte (die DAZ berichtete).

Risikobewertungen deutscher Unternehmen in Zentralasien. Abbildung: AHK Zentralasien

Die Stabilisierung des Tenge in Kasachstan und die Möglichkeit einer anhaltenden Stärke ordnete Voskanyan dagegen als zwiespältig für die deutschen Unternehmen ein. Es komme darauf an, ob man für den lokalen Markt oder den Export produziere, und welcher Anteil der Vorprodukte aus dem Ausland eingeführt werden müsse. „Daher kann man hier nicht von einem einheitlichen Meinungsbild sprechen“, so Voskanyan.

Keine Rückkehr zur Normalität vor 2022

Einer entscheidenden Frage, die angesichts der alten und neuen Risikofaktoren im Zusammenhang mit Corona alle Unternehmen umtreibt, war ebenfalls Gegenstand Umfrage: Wann ist mit einer Konjunkturerholung und Rückkehr zur Normalität zu rechnen? Und hier zeigt sich durchaus ein gewisses Maß an Skepsis. Zwar rechnet eine deutliche relative Mehrheit von 47 Prozent der befragten Unternehmen immerhin damit, dass dies im Laufe des kommenden Jahres der Fall sein dürfte. Zugleich stimmten aber auch 28 Prozent der Aussage zu, eine konjunkturelle Erholung werde „länger dauern“. Nur 23 Prozent waren zum Zeitpunkt der Befragung so optimistisch, dass sie die Rückkehr zur Normalität schon für 2021 erwarteten.

Quelle/Titelbild: DAZ; Abbildungen: AHZ Zentralasien, Christoph Strauch
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