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8. März - Internationaler Frauentag in Usbekistan

Internationaler Frauentag 8. März - Weltfrauentag; Foto: G. Birkl
Seit vielen Jahrzehnten wird der Internationale Frauentag als nationaler Festtag in Usbekistan gefeiert, alle Frauen, Mädchen werden an diesem Tag geehrt, mit kleinen Aufmerksamkeiten beschenkt.

In Kindergärten und Schulen werden traditionell an Mädchen, Frauen und Mütter kleinere Geschenke übergeben. Für Väter und Jungs ist es üblich als Aufmerksamkeit Blumen, Süssigkeiten zu verschenken. Im Kreis der Familie wird dieser Tag und mit Freunden besonders festlich gefeiert. Man besucht Nachbarn, übermittelt den Frauen und der Familie Glück- und Segenswünsche.

Auch ist es üblich, dass sich Frauen in einem Restaurant treffen - nach dem Motto: „endlich einmal ganz ohne Männer, nur für uns, lasst uns zusammen…feiern“.
Der ursprüngliche Sinn des inzwischen Internationalen gefeierten Frauentages geht auf das frühe 20. Jahrhundert zurück, hauptsächlich, um das Wahlrecht und in späteren Jahren die volle Gleichberechtigung für Frauen zu erlangen.

Auch in vergangenen Tagen, den damaligen sowjetischen Staaten in Zentralasien wurde dieser Tag gefeiert, als Beitrag der Frau zur Entwicklung der Gesellschaft, Beteiligung am Wirtschaftsleben und als Anerkennung für Doppelleistungen in der Familie. Der Frauentag in Usbekistan ist im Gegensatz zu westlichen Ländern kein politisch motivierter „Kampftag" sondern ist dem Charakter nach ein sozialer Feiertag, ähnlich dem „Muttertag". Im Verlauf der Geschichte Usbekistans war dies einmal anders…

Seit der russischen Okkupation im Jahr 1868 und Revolution 1917 veränderte sich unaufhaltsam das öffentliche Bild der Frau in dem zentralasiatischen Land, teils mit Gewalt durch die fremden Machthaber, durch die Bolschewiki.


Der Kampf von usbekischen Frauen für eine „Entschleierung“ und Weg zur Gleichberechtigung forderte zahlreiche Opfer. Am 8. März 1927 versammelten sich zehntausende Frauen in Usbekistan und verbrannten öffentlich ihre Burkas/ Parandschas. Hunderte Frauen wurden daraufhin gesteinigt oder anderweitig umgebracht.

Usbekischer Parandscha; Foto: WIKIPEDIA

Der usbekische Dichter Hamza Niyazi schrieb in seinem Poem an die Usbekischen Frauen [Bilʹshaĭ, V. L. 1957. The status of women in the Soviet Union. Moscow: Foreign Languages, Pub. House. 189.]

„Werft ab euren Schleier,
 
öffnet euer Gesicht
 und
seid schön für euch!
Zerbrecht eure Ketten in Stücke,
werdet sie los
und seid frei!”

Hamza Niyazi; usbekischer Dichter

Seit 1991 ist in der usbekischen Verfassung die Gleichberechtigung der Frauen in der Gesellschaft garantiert. Kapitel 5; Artikel 18; Alle Bürger der Republik Usbekistan haben gleiche Rechte und Freiheiten und sind unabhängig von dem Geschlecht, der Rasse, Nationalität, Sprache, Religion, sozialen Herkunft, den Anschauungen oder der persönlichen und gesellschaftlichen Stellung vor dem Gesetz gleich und ... Kapitel 10; Artikel 46; Frauen und Männer haben gleiche Rechte.

Das gesellschaftliche Frauenbild im heutigen Usbekistan
 
Heute gibt es in Usbekistan eine gesellschaftliche Toleranz im Vielvölkerstaat mit mehr als 120 Nationalitäten. Dies gilt im Bereich der Religionszugehörigkeit genauso als auch für die Bekleidung. Frauen dürfen heute das tragen, was ihnen gefällt, usbekisch traditionell oder ganz modern nach eigenem Stil bzw. westlichem Muster. Die usbekische Frau ist heute ein gleichberechtigtes Mitglied in der Familie und hat eine gleichberechtigte Rolle im Bezug auf Bildung, sowie in öffentlich gesellschaftlichen hohen Positionen. Häufig sind Frauen im Lehramt und in medizinischen Fachbereichen anzutreffen.

Obwohl usbekische Frauen vor dem Gesetz gleichberechtigt sind, gibt es seit einiger Zeit in der usbekischen Gesellschaft erkennbare differenzierte Strömungen, die im Laufe der letzten Jahre sichtbar zugenommen haben. Die Rolle der Frau wird neu definiert…

Einerseits gibt es Bevölkerungsgruppen, die gemäß den bisherigen usbekischen Traditionen den Internationalen Weltfrauentag aus Ehre für Frauen und Mütter gemeinsam festlich feiern. Im Gegensatz dazu islamische Gruppierungen, die den Feiertag als "unreligiös motiviert" ablehnen. Die Teilnahme von „gläubigen Frauen“ an Veranstaltungen zum Frauentag - für eine Gleichberechtigung - ist nicht erwünscht. Es ist spannend zu beobachten, in welche Richtung weitere Entwicklungen in Usbekistan führen.

Auszeichnung für besondere Leistungen durch den Präsidenten Shavkat Mirziyoyev

Ansprache des Präsidenten bei einer festlichen Veranstaltung zum Frauentag in Taschkent; Foto: Pressedienst des Präsidenten

Das Staatsoberhaupt Usbekistans, Präsident Shavkat Mirziyoyev unterzeichnet regelmässig am Vorabend des Feiertags ein Dekret über die Verleihung von Ehrentiteln und Orden und Medaillen an eine Gruppe von Frauen und die Verleihung des Zulfiya-Staatspreises an Mädchen. Diese Auszeichnungen wurden bei öffentlichen Veranstaltungen anlässlich dem Frauentag überreicht.


Darüber hinaus wurden Frauen, die vorbildliche Arbeit zum Schutz von Mutterschaft und Kindheit leisten und junge Menschen im Geiste des Patriotismus erziehen, vor Ort mit dem Zeichen „Mutabar ayol“ ausgezeichnet.

Festliche Veranstaltung anlässlich zum Frauentag. Auszeichnung für besondere, vorbildliche Leistungen, Foto: Pressedienst des Präsidenten

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