By Gerhard Birkl on Montag, 21. September 2015
Category: News

Usbeken und Deutsche feiern gemeinsam Geburtstag…

Am Sonntag, den 13. September 2015, ausgerechnet an einem Kalendertag mit der magischen Glückszahl „13“, wurde in München das Fest-Konzert anlässlich des 24. Jahrestags der Unabhängigkeit Usbekistans veranstaltet. Über 100 Deutsch/Usbekische geladene Teilnehmer feierten ausgelassen und fröhlich zusammen mehr als fünf (5) Stunden gemeinsam dieses multikulturelle Ereignis.

Usbekistan ist ein zentralasiatischer Staat mit 31 Mio. Einwohnern, existiert seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 als selbständige Republik. Beachtenswert ist zudem, dass die Bevölkerung Usbekistans, ein Vielvölkerstaat mit 120 ethnischen Gruppen, Steppen- und Wüstenlandschaften, der am Rande des Pamir- und des Tien-Schan-Gebirges liegt, ein Durchschnittsalter von weniger als 24 Jahre aufweißt. Der junge Staat hat nach der Unabhängigkeit noch eine große Entwicklung vor sich. Usbekistan spielt wirtschaftlich und politisch eine bedeutende Rolle in Zentralasien, ist wichtigste Drehscheibe zwischen Ost und West, ein verlässlicher Handelspartner für Deutschland, orientiert sich nach westlichen Standards und an der Deutschen Gesetzgebung.

Regelmäßig finden für die in Deutschland lebenden Usbeken zahlreiche Kulturveranstaltungen anlässlich der Gründung der Republik Usbekistan statt. In diesem Jahr wurde das Jubiläum bereits zum Zweiten mal auch in München festlich gefeiert.

Anlässlich des 24. Geburtstags der Republik Usbekistans wurde eine besondere Feierlichkeit mit einer virtuellen multimedialen Reise nach Usbekistan, mit einem orientalischem Touch – und einem Erlebnis für alle Sinne – sowie mit einem bunten kulturellen Programm inszeniert.

Insbesondere reiselustige Deutsche Teilnehmer konnten so mehr über die Sitten, Gebräuche und Tradition Usbekistans erfahren, einen ersten Eindruck vom Land und den in Deutschland lebenden Usbeken erhalten. Viele usbekische Frauen waren zu diesem Anlass in traditioneller Tracht, in farbenprächtigen handgefertigten Seidenkleidern zum Konzert erschienen – eine Augenweide für jeden Liebhaber zentralasiatischer Kultur.

Das Konzept der Veranstalter einer „virtuelle Reise“ nach Usbekistan, Vorstellung der Kultur Usbekistans in Filmbeiträgen auf einer Video-Großleinwand, mit musikalischen Grüßen, Musikclips sowie einem Beitrag über das im August stattgefundene 10. internationale Musikfestival Shark Taronalari in Samarkand, kam bei den Gästen sehr gut an.

In einem zum Anlass passenden Ambiente wurde das usbekische Nationalfest im renommierten PalmsClub fröhlich und in ausgelassener Stimmung gefeiert. Bunt leuchtende LED-Kerzen mit wechselndem Farbenspiel, in den Nationalfarben Usbekistans Grün, Weiß und Blau zauberten einen farbenprächtiges abwechslungsreiches Stimmungsbild an den Tischen. Eine beeindruckende Lichttechnik „transportierte“ die Besucher in eine andere Welt. Der Raum vermittelte mit zahlreich ausgestellten kunstvoll hergestellten handwerklichen Wandteppichen „Suzanne“ einen ersten Eindruck vom Zauber aus dem Orient, aus Usbekistan. Selbst Goethe schwärmte in seinem Gedicht dem West-östlichen Divan Buch Suleika von edlen getrockneten Früchten aus Buchara und tausend lieblichen Gedichten auf Seidenpapier aus Samarkand und auch Marco Polo wusste sagenhaftes von der Seidenstrasse zu berichten. Usbekistan liegt im Herzen der alten Seidenstrasse auf einer 10.000 km langen Strecke zwischen China, Xiang und Europa, „Alexandria“.

Ein Großteil der teilnehmenden Gäste kam teils von weit her, waren eigens aus Frankfurt, Bamberg, Nürnberg, Stuttgart, sogar aus dem fernen Berlin nach München angereist, um bei diesem einmaligen Fest mit dabei zu sein. 

Als Ehrengäste waren gekommen: Mitarbeiter der Usbekischen Botschaft Berlin, Presseattaché Herr Makhmud Bobonazarov, Attaché für Kultur & Wissenschaft Herr Ulugbeg Shukurov, Vertreter des Ministeriums für Kultur und Sport aus Tashkent – Herr Ismailov Marod, aus München 1. Vorstand des Euro-Arabischer-Freundschaftskreis e.V. – Herr Helmut Six, der Organisator multikultureller Veranstaltungen in München – Herr Harald Hackländer, die Vertretung des Vereins Freunde Kasachstans – Frau Dinay Shadkam sowie Vertreter des Türkenrats der Stadt München – Herr Sami Demirel.

Höhepunkt der Veranstaltung war eine musikalische Olympiade. Der Auftritt der berühmten Usbekischen Musikgruppe SATO mit einem eigenen entwickelten Sound auf klassischen orientalischen Instrumenten. Die Band wurde 1998 nach dem gleichnamigen Instrument Sato gegründet, tritt mit klassischen Instrumenten Doira (Trommel), Tanbur (Gitarre) sowie Akkordeon auf. Mit nationalen und modernen Liedern wurden die Zuhörer in eine fernöstliche Sphäre entführt zu der das Publikum mit spontanen Tanzeinlagen begeistert mitfeierte. Hautnah konnten die Gäste die berühmten Künstler aus der Hauptstadt Usbekistans – Tashkent die größte Metropole in Zentralasien mit mehr als 3 Mio. Einwohnern – näher kennenlernen und auf der Bühne mittanzen. Eine Perle und Lichtblick der Gruppe SATO war die begleitende Tänzerin Frau Mirzaeva Sekhriyo, die mit beeindruckenden Beilagen die kulturelle Wertschätzung Usbekistans für die schönen Künste überzeugend präsentierte. Spätestens beim Anblick der Tänzerin, die herrlich geschmückt, in farbenprächtigen nationalen Kleidern mit anmutigen Bewegungen auftrat, wurde jedem Gast der zauberhafte Charme des Orients bewusst.

Als „Kontrastprogramm“ präsentierte sich Deutschland, das Land Bayern, vertreten durch die Band von Reinhardt Reißner ein Konzert mit typischer Bayerischer Blasmusik. Die Bayerischen Künstler traten in Original Tracht mit Lederhose, Weste und Trachtenhut auf. Die Band kam in „kleiner Besetzung“ eigens aus Neuburg an der Donau, ist bereits in der Musikszene seit langem ein Begriff. Reinhardt Reissner´s Band bereiste u.a. Osteuropa, Rumänien, Polen, waren ebenso auf dem Programm wie eine Konzertreise nach Moskau, Omsk und Novisivbirsk in Sibirien. Auch international verschaffte sich die Band Anerkennung, transportierte ein Stück Deutscher Musik-Kultur u.a. nach Brasilien und nach New York. Höhepunkte waren die musikalische Umrahmung der Generalaudienz von Papst Johannes-Paul II in Rom und der Besuch der Mönchsrepublik auf dem Berg Athos in Griechenland, wie auch die Beteiligung am Carneval zu Venedig.

Auch die kleinsten Gäste kamen auf der Geburtstagsparty nicht zu kurz. Jüngster Star auf der Bühne war ZARA, ein usbekischen Mädchen mit zwei Jahren, das alleine auf der großen Tanzfläche eine erste „eigene Choreographie“ präsentierte. Sie zeigte dem Publikum usbekische Tanzkünste zu moderner usbekischer Pop-Musik. Das Publikum war aus dem Häuschen… Anschließend tanzten auch andere kleine Kinder zur Musik von Usbekistans Popstar Shahzoda - und mit „Chicco“ mit. Das Publikum honorierte den Mut und den Auftritt der jüngsten Künstlerin Zara mit lautem Beifall und immer wieder mit Bravo, Bravo rufen!. Es gab auch eine Zugabe mit dem populären Videoclip „MARIA“ von Faydee.

Zur großen Überraschung der deutschen Gäste waren die usbekischen Teilnehmer von der Bayerischen Musik so sehr beeindruckt, dass sich das Publikum einhakte und spontan „mitschunkelte“, zur eigenen Interpretation der Band von Reinhardt Reissner bekannte Lieder wie „der Fuchs hat die Gans gestohlen“…mitsang, ganz so wie auf dem berühmten Oktoberfest in München. Der Kulturaustausch, die Begegnung deutscher und usbekischer Bevölkerung in Freundschaft – wurde so ganz nah – gemeinsam erlebt, das nationale Fest Usbekistans in Freude und mit Begeisterung multikulturell gefeiert.

Hintergrund für den Auftritt der Bayrischen Band von Reinhard Reißner war die persönliche Vorstellung mit einer „musikalischen Kostprobe“ vor Mitarbeitern der Usbekischen Botschaft. Die Band von Reinhardt Reißner gilt als ein Top-Favorit für das nächste internationale Musikfestival in Samarkand Shark Taronalari in 2017. Kulturattaché Herr Ulugbeg Shukurov, Presseattaché Herr Makhmud Bobonazarov und der Vertreter des Ministeriums für Kultur und Sport aus Tashkent, Herr Ismailov Marod waren sichtlich von den Bayrischen Klängen und der stimmungsvollen Wirkung auf das Publikum – auch ohne Oktoberfest Bier – sehr erfreut und feierten mit.

Neben den orientalischen Klängen aus dem 6.000 km entfernten Taschkent und den musikalischen Kostproben aus dem Bayrischem Donauwörth, wurde das traditionelle Usbekische Nationalgericht PLOV den Gästen am offenen Feuerkessel zubereitet und serviert. PLOV bzw. PILAW wird in einer langen Prozedur zusammen mit Reis, Gemüse und orientalischen, geheimnisvollen Gewürzen nach traditionellen Methoden der alten Seidenstrasse zubereitet. Dazu gab es köstliche SAMSA, eine weitere Spezialität Usbekistans aus gebackenen Teigtaschen gefüllt mit Hackfleisch und Kürbis. Alle Köstlichkeiten wurden schneller als gedacht „vertilgt“ – am Ende blieb nichts mehr übrig als der fröhliche und gastfreundschaftliche Eindruck den die Gäste mit nach Hause dankend mitnahmen.

Als Gastgeschenk und zur Erinnerung an das zweite Fest dieser Art in München, erhielten die Künstler vom „Bayerischen Emir“ zum Abschied einen Original Bayerischen Maßkrug, gefüllt mit süßen Naschereien und Wünschen für ein Wiedersehen im nächsten Jahr, bzw. zum Basar der Kulturen, der wie jedes Jahr Anfang Dezember wieder in München, im Eine-Welt-Haus stattfindet.

Drei eigens engagierte Fotografen hielten das Konzert und die schönsten Momente des Festivals mit Bildern fest, die demnächst auf einer CD zusammen mit einem Video erhältlich sein werden.

Das Veranstaltungsteam wünschte dem Land Usbekistan, seinen Bewohnern zum 24. Geburtstag eine weiterhin positive Entwicklung in wirtschaftlichen und sozialen Bereichen, Fortführung der begonnenen gesellschaftlichen Reformen und eine gute und friedliche Zukunft sowie den Wunsch für weitere kulturelle Treffen, um die Verbundenheit der freundschaftlichen Beziehungen beider Nationen zu vertiefen und zu pflegen.

Bericht: GB

Bildnachweis: RR; KH; MF

Gäste aus Taschkent/Usbekistan:

Herr Ismailov Murod  (Vertreter des Ministeriums für Kultur und Sport)

Herr Kuziev Toir (Sänger), Herr Mukhamedjanov Gulamjon (Doira),  Herr Khudaynazarov Otanazar (Akkordeon),  Herr Akhmedov Mansur (Geige), Herr Shanezarov Alinazar (Gitarre), Frau Mirzaeva Sekhriyo (Tänzerin)

Mitglieder der Band Reinhard Reißner:

Reinhardt Reißner (Klarinette), Dietlinde Reißner (Tamburin), Simon Haunsperger (Trompete), Marcel Momberg (Trompete), David Kronburger (Tenor,  Horn), Michaela Decker (Bariton, Horn), Samuel Reißner (Toba), Elias Reißner (Akkordeon), Michael Momberg (Schlagzeug) 

Musikalische Grüße… 

https://www.youtube.com/watch?v=ntbIN_uojZE&index=2&list=PLaaJ_SNOgxvgY5DviFyLFQdSygty8L5-S

Musiker der Gruppe SATO aus Usbekistan und Bandmitglieder Reinhard Reissner mit Gästen

Bayerische Band: Reinhardt Reissner

Reinhardt Reissner (Klarinette) mit Simon Hausperger (Trompete)

Videoprojektion auf einer Großleinwand, Musikgruppe SATO aus Tashkent

Musiker der Gruppe SATO

Frau Mirzaeva Sekhriyo, Tänzerin der Gruppe SATO

Mirzaeva Sekhriyo, klassischer Tanz in farbenprächtiger Nationalkleidung

Der „Bayrische Emir” mit Musiker der Gruppe SATO

Zubereitung des Nationalgerichts PLOV, PILAW am offenen Feuerkessel

Jüngster Star der Veranstaltung ZARA (2 Jahre) mit eigener Choreografie...

„Prinzessin Nilufar“ mit Tänzerin Mirzaeva Sekhriyo

Gäste der multikulturellen Gesellschaft feiern zusammen…anläßlich 24. Jahrestag der Unabhängigkeit Usbekistans