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Alexei Leontjewitsch Benois: Ein Architekt mit französischen Wurzeln in Zentralasien

Alexei Benois ließ sich 1874 als russischer Architekt französischer Abstammung in Taschkent nieder. Mittlerweile ist sein architektonisches Werk fester Bestandteil des usbekischen Kulturerbes.

Der 1838 in Sankt Petersburg geborene Alexei Leontjewitsch Benois entstammt der russischen Künstlerfamilie der Benois, die auf den Großvater von Alexei, auf Louis-Jules Benois zurückgeht. Dieser gelangte 1794 in Folge der Französischen Revolution an den Hof des Zaren Paul I. Wie schon vor ihm sein Onkel Nicolas Benois, wurde Alexei Architekt. Die Gebäude, die er im 19. und 20. Jahrhundert entwarf, prägen noch heute das Bild verschiedener usbekischer Städte, darunter auch der Hauptstadt Taschkent.

Nachdem Alexei Benois 1865 sein Studium an der Kaiserlichen Kunstakademie in Sankt Petersburg abgeschlossen hatte, erhielt er von Zar Alexander II. die Erlaubnis, im damaligen russischen Generalgouvernement Turkestan als Architekt zu arbeiten. Am 20. Juni 1874 wurde er durch ein Dekret dem Generalgouverneur in Taschkent unterstellt.

Zentralasien als Spielball der Großmächte
In der Mitte des 19. Jahrhunderts entbrannte zwischen Russland und Großbritannien ein geopolitischer Konflikt um die Vorherrschaft in Zentralasien. Dieser Konflikt wird in der Geschichtswissenschaft als 'Das Große Spiel' bezeichnet. Russland versuchte, sich die Bodenschätze Zentralasiens zu sichern und einen Zugang zum Indischen Ozean zu gewinnen. Die russische Expansion in Zentralasien begann 1852 und kulminierte in der Annexion des Khanats von Kokand.

Das Generalgouvernement von Turkestan wurde im Jahr 1867 gegründet. In den Verwaltungsbereich des Generalgouvernements fielen die Oblaste Syr-Darja und Semirjetschje. Alexei Benois begann seine Tätigkeit als Architekt in Turkestan zunächst in Taschkent, der Hauptstadt des Oblast Syr-Darja, mit der Mission, den kolonialen Herrschaftsanspruch Russlands zu untermauern.

Alexei Benois Hauptwerke
Unter Benois Bauwerken in Taschkent sind vor allem der Palast des Großfürsten Nikolai Konstantinowitsch Romanow sowie die Lutherische Kirche (Deutsche Kirche) im neogotischen Stil zu nennen. Der Palast wird heutzutage vom usbekischen Außenministerium als Empfangsgebäude genutzt. Neben der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Taschkent war Benois bei einer Reihe weiterer Kirchen in verschiedenen Dörfern des Oblasts Syr-Darja federführend.

Romanov Palast in Taschkent; Foto: WIKIPEDIA

Portal der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Taschkent (Deutsche Kirche); Foto: G. Birkl

Spuren von Benois Arbeit finden sich ebenfalls im Süden Kasachstans in Almaty, dem damaligen Werny. Neben Arbeiten, die allgemein der Entwicklung der jungen Stadt dienten, war der Architekt laut der russischen Webseite Nasledie für den Entwurf eines Parks, den Bau mehrere Kirchen und einer Schule verantwortlich.

Nicht weniger wichtig war seine Arbeit am Palast des Emirs von Buchara in Kogon. Fertiggestellt wurde er unter der Regentschaft von Said Abd al-Ahad Khan (1859-1911), der zu der Dynastie der Mangiten, der letzten Herrscherdynastie des Khanats von Buchara, gehörte. Nachdem das Emirat im 19. Jahrhundert unter die Herrschaft des Russischen Kaiserreichs geraten war, wurde es 1920 von den Bolschewiki zerschlagen.

Alexeis Benois Nachleben
In Europa ist Alexei Benois kaum bekannt. Im Gebiet des damaligen Turkistans hat er aber ein bemerkenswertes architektonisches Erbe hinterlassen, das die Größe des russischen Imperiums bezeugen sollte.

Palast des Emirs von Buchara
Viele seiner Bauwerke sind heute aus Mangel an Renovierungsarbeiten vom Zerfall bedroht. Die Webseite Briefe aus Taschkent stellte 2009 fest, dass die Schäden am Palast des Emirs von Buchara irreversibel zu werden drohen. Die Seite forderte, bisher vergeblich, die Aufnahme dieser „Perle russischer Architektur" in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die usbekische Regierung hat inzwischen begonnen, sich damit auseinanderzusetzen: 2018 unterzeichnete das Staatsoberhaupt ein Dekret, dass es ausländischen Investoren erlaubt, ein Nutzungsrecht für das kulturelle Erbe des Landes zu erhalten.

Palast des Emirs von Buchara in KAGAN; Foto: WIKIPEDIA

Quelle: Novastan; Léo Friedrich für Novastan France

Empfohlene LINKS:
Novastan: Architektur- und Kulturführer Taschkent: Wie eine Stadt sich neu erfindet und der Welt öffnet
WIKIPEDIA Alexeï Benois
WIKIPEDIA Romanow-Palast | Evangelisch Lutherische Kirche Taschkent

USBEKISTAN-ONLINE Beitrag: Deutsche Kirche Taschkent

UZBEKISTAN-TRAVEL Palast des Emirs von Buchara
ESLAM.de Kagan Palasts Buchara
Medium.com BUKHARA - An Undervalued Masterpiece
Uzbek Journeys KAGAN Palace near Bukhara
Centralasia-Travel Fotos: Palast in KAGAN
Nailizakon Historische Bilder KAGAN

USBEKISTAN-GALERIE • Romanov Palast Taschkent




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Licht am Ende des Tunnels - Deutsche Unternehmen in Zentralasien werden optimistischer

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Im Frühjahr wurden die deutschen Unternehmen in Kasachstan und Usbekistan gefragt, wie sie ihre Geschäftsaussichten und die konjunkturelle Lage in ihren Ländern einschätzen. Die jährliche Umfrage führten die Delegation der deutschen Wirtschaft in Zentralasien und der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft gemeinsam durch.

Die Stimmung der deutschen Unternehmen in Zentralasien hellt sich nach einem Jahr Pandemie und Shutdown weiter deutlich auf. Das zeigen Daten der aktuellen Geschäftsklimaumfrage, die die Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien mit dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft erhoben hat und am Montag auf einer gemeinsamen Online-Veranstaltung vorstellte.

Laut der Umfrage, an der sich im Frühjahr 57 Unternehmen aus Kasachstan und Usbekistan beteiligten, schätzten 49,1 Prozent der Befragten ihre Geschäftslage als „gut“ ein – mehr als doppelt so viele wie im Frühjahr 2020 (22,6 Prozent), als die erste entsprechende Umfrage unter dem Eindruck der Corona-Auswirkungen durchgeführt wurde. Der Anteil der Unternehmen, die die Frage mit „schlecht“ beantworteten, fiel im gleichen Zeitraum von 13,2 auf niedrige 3,5 Prozent. 47,4 Prozent bezeichneten die eigene Geschäftslage als „befriedigend“, während dieser Wert zuvor bei 64,2 Prozent gelegen hatte.

 Geschäftserwartungen deutscher Unternehmen in Zentralasien. Abbildung: AHK Zentralasien

Und auch der Ausblick auf die kommenden 12 Monate passt. So sehen aktuell gerade einmal 8,8 Prozent der befragten Unternehmen eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage voraus, während es vor einem Jahr noch ganze 50,9 Prozent waren. Die große Mehrheit (52,6 Prozent) rechnet mit einer gleich bleibenden Entwicklung (zuvor: 26,4 Prozent), 38,6 Prozent sogar mit einer Verbesserung (zuvor: 22,6 Prozent). Allerdings blicken die Unternehmen in Kasachstan noch etwas optimistischer in die Zukunft als die im Nachbarland Usbekistan. Während hier 45,2 Prozent der Betriebe von einer Verbesserung der Geschäftslage ausgehen, sind es dort nur 30,8 Prozent. Allerdings sehen in Kasachstan mit 9,7 Prozent auch etwas mehr Befragte schlechtere Zeiten kommen als in Usbekistan (7,7 Prozent).

Mehr Investitionen und Beschäftigte

Aufgehellt haben sich laut der Umfrage auch die Konjunkturerwartungen deutscher Unternehmen in den beiden Ländern. Gingen hier im vergangenen Jahr noch knapp 70 Prozent von einer Verschlechterung aus, waren es in der Frühjahrsumfrage nur noch 17,5 Prozent. Im Lager der Optimisten gehen dagegen ein Drittel von einer Verbesserung aus, 8,8 Prozent sogar von einer deutlichen Verbesserung.

Angesichts dessen verwundert es nicht, dass mehr Unternehmen Investitionen in den beiden Ländern tätigen wollen als noch im Vorjahreszeitraum – wenngleich das Niveau noch immer unter dem vor Ausbruch der Pandemie liegt. Aktuell planen knapp 30 Prozent eine Erhöhung ihrer Investitionen, gegenüber 13,2 Prozent im Vorjahr. Zudem wollen aktuell 22,8 Prozent der Betriebe mehr Mitarbeiter einstellen, was mehr als einer Verdopplung gegenüber 2020 (9,4 Prozent) entspricht. Es sieht alles nach Wachstum aus", resümierte Eduard Kinsbruner, Regionaldirektor Zentralasien des Ost-Ausschusses, bei der Vorstellung der Zahlen.

Unternehmen nehmen Risiken anders wahr als zu Beginn der Pandemie

Ein gemischtes Bild geben dagegen die Risikobewertungen deutscher Unternehmen ab, die Hovsep Voskanyan, Delegierter der deutschen Wirtschaft für Zentralasien, vorstellte. Während der ölpreisbedingte Währungsabsturz und der Nachfrageeinbruch infolge von Grenzschließungen nun von weniger Unternehmen als Risiko gesehen wird, sorgen sich umso mehr um die Risikofaktoren Fachkräftemangel, Handelsbarrieren sowie Energie- und Rohstoffpreise. Tatsächlich notieren inzwischen die beiden wichtigsten Rohölsorten Brent und WTI sogar oberhalb des Niveaus vor Corona, während sich der Preis für Metalle wie Kupfer, aber auch für Baumaterial zuletzt phasenweise vervielfacht hatte (die DAZ berichtete).

Risikobewertungen deutscher Unternehmen in Zentralasien. Abbildung: AHK Zentralasien

Die Stabilisierung des Tenge in Kasachstan und die Möglichkeit einer anhaltenden Stärke ordnete Voskanyan dagegen als zwiespältig für die deutschen Unternehmen ein. Es komme darauf an, ob man für den lokalen Markt oder den Export produziere, und welcher Anteil der Vorprodukte aus dem Ausland eingeführt werden müsse. „Daher kann man hier nicht von einem einheitlichen Meinungsbild sprechen“, so Voskanyan.

Keine Rückkehr zur Normalität vor 2022

Einer entscheidenden Frage, die angesichts der alten und neuen Risikofaktoren im Zusammenhang mit Corona alle Unternehmen umtreibt, war ebenfalls Gegenstand Umfrage: Wann ist mit einer Konjunkturerholung und Rückkehr zur Normalität zu rechnen? Und hier zeigt sich durchaus ein gewisses Maß an Skepsis. Zwar rechnet eine deutliche relative Mehrheit von 47 Prozent der befragten Unternehmen immerhin damit, dass dies im Laufe des kommenden Jahres der Fall sein dürfte. Zugleich stimmten aber auch 28 Prozent der Aussage zu, eine konjunkturelle Erholung werde „länger dauern“. Nur 23 Prozent waren zum Zeitpunkt der Befragung so optimistisch, dass sie die Rückkehr zur Normalität schon für 2021 erwarteten.

Quelle/Titelbild: DAZ; Abbildungen: AHZ Zentralasien, Christoph Strauch
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Empfohlene LINKS:
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
AHK Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien
AHK Geschäftsklimaumfrage Zeitraum der Umfrage: 29.03.-10.04.2021 (PDF)

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Usbekistan unter den Top-10-Ländern im Goldbergbau

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Usbekistan rangiert mit 101,6 Tonnen Gold im Jahr 2020 unter den Top Ten im Goldbergbau.
Gemäß Forbes, Usbekistan, produzierte im Jahr 2020 101,6 Tonnen Gold. Es sei darauf hingewiesen, dass die Indikatoren im Vergleich zu 2019 (94,6 Tonnen Gold) im Jahr 2020 gestiegen sind.
Es wird auch erwähnt, dass Usbekistan über die größte offene Goldmine der Welt verfügt - Muruntau, das auch für seine riesigen Vorkommen an Türkis und Arsen bekannt ist. Die Veröffentlichung räumt ein, dass die Mine die größte Goldreserve der Welt ist.

Zuvor haben Experten von Kitco ein Rating der führenden Goldminenvorkommen für 2020 erstellt. Dem Dokument zufolge lag die Muruntau-Mine, in der 2 Millionen Unzen oder fast 57 Tonnen Edelmetall gefördert wurden, an erster Stelle. Das Feld liegt in der Region Navoi.

Inzwischen ist China führend in der Bewertung – im vergangenen Jahr produzierte das Land 368,3 Tonnen. An zweiter Stelle steht Russland (331,1 Tonnen), Australien – an dritter Stelle (327,8 Tonnen). 

Quelle: Metals Focus, World Gold Council, U.S. Global Investors

Zu den Top Ten gehörten auch die USA (190,2 Tonnen), Kanada (170,6 Tonnen), Ghana (138,7 Tonnen), Brasilien (107 Tonnen), Mexiko (101,6 Tonnen) und Indonesien (100,9 Tonnen).

Usbekistan hat vor kurzem den Goldexport wieder aufgenommen, nachdem er im September letzten Jahres eingestellt worden war.

Usbekistan hat dieses Jahr zum ersten Mal Gold exportiert

Foto: Kirill Kukhmar / TASS

Gold wurde für knapp 1,2 Milliarden Dollar verkauft, was sich positiv auf den Außenhandelsumsatz des Landes auswirkte.
Im Januar-Mai erreichte der Außenhandelsumsatz der Republik 14,5 Milliarden US-Dollar, der im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2020 um 1,7 Milliarden US-Dollar (ein Anstieg von 13,2%) gestiegen ist.

Vom gesamten Außenhandelsumsatz beliefen sich die Exporte auf 5,7 Milliarden US-Dollar (ein Anstieg von 14% wurde von Januar bis Mai 2020 festgestellt) und die Importe auf 8,8 Milliarden US-Dollar (ein Anstieg von 12,7%). Dadurch belief sich die Außenhandelsbilanz auf einen Passivsaldo von 3,1 Milliarden US-Dollar.

Im Januar-Mai belief sich die Gesamtzahl der Exportunternehmen auf 4.468 Einheiten, was das Exportvolumen ohne Gold auf 4,5 Milliarden US-Dollar erhöhte.

Quelle/Abbildungen: KUN.uz

Empfohlene LINKS:
FORBES - Update: Top 10 Gold Producing Countries

THE STATE COMMITTEE OF THE REPUBLIC OF UZBEKISTAN ON STATISTICS
Foreign trade turnover of the Republic of Uzbekistan (for January-May 2021)
GOLD.org - gold supply and demand statistics
WIKIPEDIA - Gold Nuggets (Metallurgie)

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Samarkand gründet 18 Schulen, die auf den Fremdsprachenunterricht spezialisiert sind

Samarkand gründet 18 Schulen, die auf den Fremdsprachenunterricht spezialisiert sind

Jährlich werden mindestens 1 Milliarde Sum aus dem lokalen Haushalt für die Aktivitäten der Sonderschulen für den Fremdsprachenunterricht in Samarkand bereitgestellt.

In der Region Samarkand werden 18 Schulen geschaffen, die sich auf den Fremdsprachenunterricht spezialisieren. Die Hochschulen werden an der Schaffung solcher Schulen beteiligt sein. Der Chokim der Region, Erkinjon Turdimov, hat ein entsprechendes Dekret unterzeichnet.
Dem Dokument zufolge werden jährlich mindestens 1 Milliarde Sum aus dem lokalen Haushalt bereitgestellt, um diese Schulen mit der notwendigen Literatur und Ausrüstung für den Fremdsprachenunterricht auszustatten.

Auch qualifizierte ausländische Fachkräfte werden für diese Bildungseinrichtungen angezogen. Lehrerinnen und Lehrer aus der Region werden kurzfristige Weiterbildungskurse im Ausland absolvieren.

Darüber hinaus werden im Jahr 2021 2,322 Milliarden Sum aus dem lokalen Haushalt und seinen zusätzlichen Quellen bereitgestellt, um 18 auf den Fremdsprachenunterricht spezialisierte Schulen mit technischen Mitteln auszustatten.

Quelle/Foto: kun.uz

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA - Languages of Uzbekistan
The Ohio State University - An Introduction to Uzbekistan - Languages
Worldatlas - What Languages Are Spoken In Uzbekistan?
Ripleybelieves - Welche Sprachen werden in Usbekistan gesprochen

YOUTUBE: The Sound of the Uzbek language (Numbers, Greetings & The Parable)

YOUTUBE: Sound Of Turkic Languages (New Video); Türkisch … Usbekisch … Turan … Yakut

Altai: Altai Kai - Baatyrdyn Soozi
Azerbaijani: Arzu Aliyeva - Sen Gelmez Oldun
Balkan Turkish: Derya Tezcan - Ramizem
Bashkir: Miras- İlkayem
Chuvash: Avgusta Ulyandina - Varmanta çırlara
Crimean Tatar: Reyana Kadırova - Bağçalarda Kestane
Gagauz: Natali Deniz - Olalim Bila
Karachay-Malkar: Eldar Atmurzaev - Alan Halk
Kazakh: Maya - Beybars Baba
Kumyk: Albina Kazakmurzaeva - Meni Türk Xalqım
Kyrgyz: Gülnur Asanova - Ak Möördün Armanı
Nogai: Turnalar(Cranes)
Tatar: Vasiliya Fettahova - Tugan Yak
Turkish: Şükriye Tutkun - Bir Fırtına Tuttu Bizi
Turkmen: Garybym
Tuvan: Tuvan National Anthem
Uyghur: Aldida
Uzbek: Sevara Nazarhon - Yallajonim
Yakut: Song of the Far North

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Online-Zulassung von Erstklässlern in Usbekistan

uz_schulklasse Schulklasse in Usbekistan
Das Verfahren zur Einreichung eines Antrags auf Online-Zulassung zu Schulen für das Schuljahr 2021-2022 hat begonnen, wurde vom Ministerium für öffentliche Bildung Usbekistans angekündigt.

Eltern können ihre Kinder über die elektronische Plattform am Portal my.maktab.uz anmelden.

Wie das Ministerium für öffentliche Bildung ankündigte, steht der Dienst nur Schulen in Taschkent, der Republik Karakalpakstan, sowie regionalen Zentren zur Verfügung.

Experimentell hat Taschkent bereits im vergangenen Jahr die Erstklässleraufnahme in einem Online-Formular durchgeführt.

Kontakt/ Auskunft:
+998 71-203-07-04 (09:00-19:00Uhr)
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
100187, Republik Usbekistan, Taschkent, Bezirk Shayhantahur, Navoi Street, 2a
Telegram: @mymaktab_uz

Quelle: KUN.uz; Foto: UzA

Empfohlene LINKS:
TELEKANAL | MAKTAB

Kinderweltreise - Schule in Usbekistan
PASCH.net Internationale Schulpartnerschaften | Usbekistan

PASCH-Partner in Usbekistan

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Das „weiße Gold der Wüste“ - Kamelmilch aus den Steppen von Zentral-Fergana

Kamelgruppe_KUN.uz Kamelgruppe in den Steppen von Zentral-Fergana

Ausflug zu einer Kamelfarm in den Steppen von Zentral-Fergana.

Der Brauch, Tiere zu züchten, ist in Usbekistan seit der Antike geprägt, und dies geschieht mit Liebe und Sorgfalt. Es gibt kein einziges Haus in den Dörfern, in dem es kein Vieh gibt. Zumindest halten sie Hühner. Die Aufzucht von Tieren ist eine zusätzliche Einnahmequelle für eine bäuerliche Familie.

Diesmal dreht sich unsere Geschichte um die landwirtschaftlichen Aktivitäten von Asrorzhon Khikmatov, der sich seit mehreren Jahren mit der Kamelzucht in den Steppen von Zentral-Fergana im Bezirk Rishtan, in der Region Fergana beschäftigt ist. Ein Team von KUN.uz besuchte den Hof, um uns mit den Besonderheiten der Kamelzucht und der täglichen Arbeit der Landarbeiter vertraut zu machen und berichtet:

„Wir haben erfahren, dass Kamele dreimal täglich gemolken werden: im Morgengrauen, mittags und abends. Wir wollten unbedingt den Prozess des morgendlichen Melkens beobachten, also fuhren wir nach Rishtan, sobald die Morgendämmerung anbrach. Die Landarbeiter begrüßten uns herzlich und führten uns zu den Kamelen. Von der Arbeiterwohnung bis zum Kamelstall mussten wir eine beträchtliche Strecke zurücklegen. Die Landarbeiter wuschen das Euter des Kamels gründlich und begannen von beiden Seiten zu melken“.

„Ich habe mich in Kamele verliebt, weil sich mein Vater von ihrer Milch erholt hat“.

Asrorzhon Khikmatov

„Vor einigen Jahren wurde mein Vater krank, er war lange bettlegrig. Auf Anraten der Leute fing ich an, ihm Kamelmilch zu geben, und er erholte sich. Im Lauf der Zeit und aus Bewunderung über die Wirkung der Kamelmilch verliebte ich mich in die Kamele. Mein Vater trinkt immer noch diese Milch.
Der berühmte Arzt Abu Ali ibn Sina (im Westen besser bekannt als Avicenna) ging in seinem Werk "Der Kanon der Medizin" auf die heilenden Eigenschaften der Kamelmilch ein, die dreimal mehr Vitamine enthält als Kuhmilch. Es stellte sich heraus, dass Avicennas Worte wahr waren. Ich war überzeugt, dass Kamelmilch am Beispiel meines Vaters viele Krankheiten heilt“, sagt Asrorjon Hikmatov, Vorsitzender der Farm Roshidon Nasldor Tuyalari.

Wir hatten keine Zeit zurückzublicken, als die Arbeiter vier Kamele gemolken und auf endlose Weiden brachten. Die Kamele erhielten als Futter Heu. Wir folgten den Kamelen, die langsam auf das Dickicht von Kameldorn zugingen ...

„2013 habe ich das erste Kamel aus der Region Kungrad in Karakalpakstan mitgebracht. Ich mag Kamele mehr als andere Tiere. Inzwischen kann ich mir mein Leben ohne sie nicht vorstellen. Seit 2013 bin ich Tag und Nacht bei ihnen. Insgesamt habe ich 31 Kamele, davon 27 weibliche- und vier männliche Tiere“, sagte Asrorzhon Hikmatov.

Nach Angaben der Arbeiter bekam am Tag vor unserer Ankunft ein Kamel namens Komila ein Kamelbaby. Interessanterweise hat jedes Kamel seinen eigenen Namen, und sie reagieren darauf.

„Für Heilmilch kommen Menschen aus den Regionen zu uns, aus Kirgisistan, Tadschikistan, manchmal aus Russland. Sie bringen Patienten mit Diabetes mellitus und Lebererkrankungen. Grundsätzlich reinigt Kamelmilch das Blut. Wir planen, mit Turkmenistan ein Abkommen abzuschließen und die Zahl der Kamele in Zukunft auf 100 zu erhöhen. Ein Liter Kamelmilch kostet jetzt 35.000 Sum (2,77EUR, Stand 6/2021). Grundsätzlich wird es für medizinische Zwecke gekauft. „Wir geben Schwerkranken in Not kostenlos Milch", sagt der Vorsitzende des Hofes.

 Wie in jedem Bereich hat auch in der Kamelzucht ihre Eigenheiten. Während des Tages auf der Farm wurden wir davon überzeugt, dass die Kamelzucht sehr interessant ist.

„Tatsächlich kann ein Kamel bis zu 10 Liter Milch pro Tag geben. Aber unsere Kamele geben jeweils 2 Liter. Weil wir ihnen kein zusätzliches Futter geben. Kamele ernähren sich von Kameldornen auf der Weide. Wenn sie zusätzlich gefüttert werden, haben sie mehr Milch, aber ihre heilende Eigenschaften gehen verloren. Im Gegensatz zu anderen Tieren sind Kamele hochintelligent. Aber sie brauchen Futter, wie für fünf Kühe. Grob gesagt sind sie unersättlich“, schmunzelt Asrorjon Hikmatov.

Kamele liefern ihm zufolge nicht nur Milch, sondern auch Wolle, die hoch geschätzt wird. 1 kg Kamelwolle kostet 50 Dollar. Sie machen Kissen, Decken, Kleidung daraus. Es ist geplant in Zukunft Wolle zu exportieren.

Asrorjon Hikmatov sagte uns, dass wenn ein Kamel ein weißes Kamel zur Welt bringt, ist dies ein echter Feiertag, da weiße Kamele als einzigartig gelten und äußerst selten geboren werden.

„Ich habe auch ein weißes Kamel. Dieses Kamel sind sehr teuer. Es ist für mich sehr wertvoll, daher habe ich es nicht einmal für 50.000 Dollar verkauft.

So ist unser Tag auf der Kamelfarm zu Ende, es ist Zeit für die Rückkehr. Wir wünschten dem Bauern viel Erfolg bei seiner Arbeit und dass seine Liebe zu den edlen Tieren nicht verblasst ...

Quelle/ Fotos: KUN.uz; Sarvar Ziyaev, Kun.uz-Korrespondent, Kameramann 
- Bearbeitung von Jahongir Aliboev; Anastasia Tkacheva, Diana Sultanova

Business INFO: ROSHIDON NASLDOR TUYALARI, FKH

Beduinen wissen schon seit Jahrtausenden von der positiven Wirkung und dem Wert des „weißen Golds der Wüste": Kamelmilch ist durch ihren hohen Vitamin-, Eiweiß-, Eisen- und Mineralgehalt nährstoffreich und gesund. Sie ist fett- und cholesterinarm, enthält wenig Zucker, dafür viele Vitamine. Im Gegensatz zur Kuhmilch enthält die Milch die dreifache Menge Vitamin C, Eisen und Calcium. Die Milch ist leicht verdaulich und bekömmlich bei Diabetes und Laktoseintoleranz, da sie kein β-Lactoglobulin, dafür aber viel Lactoferrin und eine andere Form von Beta-Casein enthält. Mit einer hohen Menge an Immunglobulinen ähnelt sie der Muttermilch und wirkt belebend auf das Immunsystem. Außerdem enthält die Kamelmilch Lanolin und Elastin, das sich positiv auf die Haut auswirkt, weshalb die Milch auch Seifen und Cremes beigefügt wird.

Kamelmilch ist die leckerste Alternative zu Kuhmilch und sehr gesund!

Zusammensetzung Kamelmilch, Angaben pro 100g
Protein: 2,55g
Fett: 3,4g
Lactose:4,3g
Mineralien:0,9g
ungesättigte Fettsäuren:43%
Energie:68,6kcal

Analyse Kamelmilch

Mineralien Vitamine
Na (mg%) 36 Thiamine (mg%) 0,03
K (mg%) 60Riboflavine (mg%) 0,04
Ca (mg%) 132B6 (mg%) 0,05
Mg (mg%) 16B12 (mg%) 0,0002
Zn (mg%) 0,4B3 (mg%) 0,046
Fe (mg%) 0,04B5 (mg%) 0,09
Cu (mg%) 0,02Vitamine E (mg%) 0,027
Mn (mg%) 0,02Vitamine C (mg%) 3,6
P (mg%) 58Vitamine A (I.U) 129,1
Cl (mg%) 0,16Caroteen (mg%) 0,029

Kamelmilch enthält kein Beta-Lactoglobuline, das Eiweiss spielt eine grosse Rolle beim entstehen von Kuhmilchallergie. Quelle: oasismilk.com

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA KamelmilchFergahantalFargʻonaProvinz Fargʻona
Planet Wissen - Kamelmilch
Kamelmilch.de - Kamelmilch auf dem Prüfstand
Oasismilk.com - frische-rohe-Kamelmilch
Kamelmilch Produkte

Empfohlene Literatur: MEDIATHEKIbn Sina (AVICENNA)

YouTube: Milch ist ein Heilmittel gegen tausend Leiden: Ein Bericht von einer Kamelfarm in Rishtan (Usbekisch)

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Bergsteiger Sergey Denisenko platziert auf dem höchsten Berg der Welt usbekische Flagge

Route_uzdaily Sergey Denisenko - Aufstieg zum Mount Everest

Sergey Denisenko: Everest war schon immer mein geliebter Traum

Präsident Shavkat Mirziyoyev verlieh dem Bergsteiger Sergey Denisenko, der den Mount Everest bestieg und am Höchsten Punkt der Welt die Flagge Usbekistans hisste, den Ehrentitel „Usbekiston iftikhori“ („Stolz Usbekistans“). Das teilte der Pressesprecher des Staatschefs Sherzod Asadov mit.

Der Bergsteiger war der erste Usbeke, der den höchsten Punkt des Planeten - den Everest (8848 m) - auf einer der schwierigsten Routen über den Südhang eroberte. Am 1. Juni erreichte der Bergsteiger den Gipfel auf dem Himalaya-Grat und platzierte darauf die Flagge Usbekistans.

Der erste usbekische Extremsportler Sergey Denisenko auf dem höchsten Berg der Welt. Er widmete seine Leistung dem 30. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes; Foto: Telegrammkanal Mysterious Usbekistan 

In der Nacht des 8. Juni wurde Sergej Denisenko am Internationalen Flughafen Islam Karimov mit einer feierlichen Zeremonie begrüßt. An dem Treffen nahmen Vertreter des Ministeriums für Tourismus und Sport, des Nationalen Olympischen Komitees, Familie und Freunde des teil.

Freudiger Empfang am Taschkenter Flughafen für den begeisterten Bergsteiger und Extremsportler Sergey Denisenko; Foto: UZDAILY.uz

Auszeichnung mit dem Orden „Usbekiston iftikhori“ („Stolz Usbekistans“)

An der Zeremonie nahmen der stellvertretende Minister für Tourismus und Sport Usbekistans Avaz Karimov, Verwandte und Medienvertreter teil.

Im Ministerium für Tourismus und Sport fand eine Siegerehrung statt, bei der dem Bergsteiger auch ein Geschenk des Präsidenten überreicht wurde – ein Trailblazer-Auto.

Anerkennung für hervorragende sportliche Leistung - Ein Geschenk des Präsidenten; Foto: Pressedienst des Präsidenten

Die Liebe zu den Bergen wurde von Kindheit an von den Eltern eingeimpft, da die Familie sehr oft in die Berge ging. Sergey verbrachte seine Zeit oft in Berglagern, ging wandern. Seine Mutter ist Geographielehrerin, sein Vater hat zu seiner Zeit auch viele Gipfel bezwungen, u.a. im Nordkaukasus, Pamir, Tien Shan, für die er eine ganze Reihe von Medaillen erhalten hat.

2007 eröffnete Sergey Denisenko seine eigene Werbeagentur und arbeitet als Industriekletterer. Er war es, der die Buchstaben am höchsten Gebäude von Taschkent installierte - auf dem 21-stöckigen Hilton-Hotel in Taschkent City.

Sergey Denisenko bereitete sich lange und intensiv auf die Besteigung des höchsten Gipfels der Welt, des Mount Everest (Jomolungma) auf 8848,86 Metern vor. Dies ist übrigens nicht die Erstbesteigung von Sergey: 2019 bezwang er den Mera Peak in Nepal (Mera Peak, 6461m gilt als höchster Trekking-Gipfel Nepals).

1. Interview für die wartenden Freunde Zuhause; Foto: UZDAILY.uz

Aber der Mont Everest war schon immer ein gehegter Traum. Und nun wurde der Traum Wirklichkeit, am 11. April 2021 begann seine Expedition zum Everest gemeinsam mit dem Kuluar-Team als Teil der Gruppe von Nikita Balabanov, seinen Aufstieg zum Gipfel. Es wurde an der Aklimatisierung bei schwierigen Wetterbedingungen gearbeitet. Unter extremen Bedingungen bei wechselhaftem Wetter war der Aufstieg unsicher, aber Geduld und der große Wunsch, auf dem höchsten Berggipfel, auf „Dach der Welt" zu stehen, wurden wahr.

Sergey Denisenko bestieg zur Vorbereitung der Extremtour zum Mount Everest folgende Gipfel:

Im Jahr 2019:
Babaytag ist ein Gipfel und ein Gebirge mit einer maximalen Höhe (3555 m) auf dem westlichen Ausläufer des Chatkal-Kamms in der Region Taschkent, in der Nähe der Städte Angren und Yangiabad.
Bolshoi Chimgan ist eine sehr große gewölbte Bergkette, die Teil des Chatkal-Kamms ist. Der höchste Punkt des Massivs ist als Bolschoi Chimgan-Gipfel bekannt und hat eine Höhe von 3309 m und befindet sich im nordöstlichen Teil der Region Taschkent, 80 km von Taschkent entfernt.

Im Jahr 2020:
-Khoja Gur Gur Ota (3720 m), angrenzend an den Mount Khoja Buz Barak (3920 m), den höchsten Punkt des Boysuntau-Kamms in der Boysun-Region;
-Pick Diplomat (2310 m), gelegen auf dem Karzhantau-Kamm an der Grenze zu Kasachstan;
- Kyzylnura ist einer der höchsten Gipfel (3267 m) in den Ausläufern des Tschatkal-Kamms des westlichen Tien Shan, im Zentrum der Region Taschkent in Usbekistan östlich von Taschkent und südsüdwestlich von Bolschoi Chimgan.
Der Okhotnichiy Peak (3099 m) ist einer der schönsten Gipfel des westlichen Tien Shan.

Wie schwierig und lebensgefährlich auch für Extremsportler die Eroberung der höchsten Berggipfel der Achttausender des Himalaya-Gebirges sein kann, zeigen die vielen Opfer die seit der Erstbesteigung von Edmund Hillary und Tenzing Norgay am 29. Mai 1953 zu beklagen sind. Über 300 Bergsteiger kamen auf dem Hin- oder Rückweg des Mont Everest ums Leben. Weltberühmt sind Reinhold Messner und Peter Habeler geworden, die den Gipfel erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen.

Ein Gedenken gilt den usbekischen Athleten Ilyas Tukhvatullin und Andrei Zaikin die 1998 den Everest über den Nordpass bestiegen. Ilyas Tukhvatullin zusammen mit Ivan Lobanov verunglückten im Jahr 2012 tödlich auf einer Klettertour auf den Annapurna (8091) im Himalaja (Nepal) unter einer Eislawine.

Quelle: UZDAILY.uz; gazeta.uz

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Himalaya - BergrettungWie viel ein Leben kosten darf

YOUTUBE: Tödlicher Wettlauf am Mt. Everest - Bergsteigen als Extremsport
Dokumentation von Phoenix
Film von Gerald Salmina und Christoph Weber
"Auch wenn manch einer glaubt, es sei nur eine Frage der richtigen Ausrüstung und des Geldes, um den Mount Everest zu bezwingen - die Wirklichkeit sieht anders aus ..."

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Astronomisches Ereignis - Ringförmige Sonnenfinsternis am 10. Juni 2021

Sonnenfinsternis Sonnenfinsternis

Am 10. Juni 2021 kann man in Usbekistan und Deutschland ein einzigartiges astronomische Phänomen miterleben – eine Sonnenfinsternis, teilte das Ulugh Beg Astronomical Institute (UBAI) - benannt nach dem berühmten Gelehrten und Staatsmann Ulug Beg - mit.

Diesmal bedeckt der Mond nur einen kleinen Teil der Sonnenscheibe, das heißt, wir sehen eine partielle Sonnenfinsternis. Die ringförmige Phase dieser Sonnenfinsternis wird von Teilen Russlands, Grönlands und Nordkanadas aus sichtbar sein. Bei gutem Wetter kann das astronomische Schauspiel in Nordasien, Europa und den Vereinigten Staaten als partielle Sonnenfinsternis beobachtet werden.

Nach Taschkenter Zeit beginnt die Sonnenfinsternis am 10. Juni 2021 um 16:57:51 Uhr. Die maximale Phase wird um 17:26:11 Uhr auftreten und die Sonnenfinsternis endet um 17:53:18 Uhr.
Die Sonnenfinsternis wird in Taschkent 7%, in Andischan 8% betragen, aber in Nukus wird sie nur 2% betragen, d.h. die Sonnenfinsternis wird dort fast nicht wahrnehmbar sein.

Die letzte sichtbare partielle Sonnenfinsternis in Taschkent und anderen Städten Usbekistans ereignete sich am 21. Juni 2020, als die Stärke in Taschkent über 60% betrug. Die nächste Sonnenfinsternis wird am 25. Oktober 2022 stattfinden, die Stärke wird bis zu 75% erreichen.

Quelle/Foto: KUN.uz

Partielle Sonnenfinsternis am 10. Juni 2021 in Deutschland:
Aachen 12:22 Uhr 14,1%
Stuttgart 12:25 Uhr 8,7%
Frankfurt12:25 Uhr11,3%
München12:29 Uhr6,3%
Kassel12:29 Uhr13,2%
Flensburg12:34 Uhr20,2%
Hamburg12:34 Uhr17,4%
Dresden12:38 Uhr10,5%
Berlin12:39 Uhr13,5%

SAMARKAND - Ulug Beg Observatorium; Foto: G. Birkl

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Auch in Zeiten der Pandemie - Usbekische Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs

buchara_gas-chemie-komplex Gas-Chemie-Komplex in Buchara
In der Region Buchara wird in Zusammenarbeit mit Russland ein großer gaschemischer Komplex gebaut. Das Energieministerium hat das 2,8-Milliarden-Dollar-Projekt als "einzigartig" in der GUS bezeichnet.
Für den Bau des neuen Gas-Chemie-Komplexes in Buchara sei ein Vier-Parteien-Memorandum unterzeichnet worden, teilte der Pressedienst des Energieministeriums mit.


Das Memorandum wurde zwischen Jizzakh Petroleum JV JSC, Gazprombank, VEB.RF State Development Corporation, Russian Agency for Export Credit and Investment Insurance (EXIAR) verfasst.
Der Komplex basiert auf MTO-Technologie (METHANOL-TO-OLEFINE).
800 Millionen US-Dollar werden bereitgestellt, um die mit der Finanzierung des Projekts verbundenen Risiken zu finanzieren und abzusichern.

„Jizzakh Petroleum ist der Projektinvestor. Der Gas-Chemie-Komplex im Wert von 2,8 Milliarden US-Dollar ist der einzige seiner Art in der GUS. Die Anlage wird auf der Basis lokaler Rohstoffe betrieben, was die Monetarisierung von Erdgas durch die Produktion hochwertiger, exportorientierter gaschemischer Produkte ermöglicht“, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums.

Laut Nigora Ibadova, Strategic Development Director bei Jizzakh Petroleum JV JSC, befindet sich das MTO-Projekt seit zwei Jahren in der Entwicklung und konzentriert sich auf die Schaffung einer Endproduktkette mit hohem Mehrwert.

Das Projekt wird der Entwicklung zusätzlicher Fertigungsindustrien, der Importsubstitution und der Schaffung von Arbeitsplätzen in Zukunft positive Impulse geben. Es wird ein wesentlicher Bestandteil des zukünftigen Gaschemie-Clusters, dem der Status einer Sonderwirtschaftszone zuerkannt wird, und dies wird die erste Erfahrung in Zentralasien sein. Es sei darauf hingewiesen, dass die Zusammenarbeit mit Finanzinstituten wie GPB, VEB.RF und EXIAR für uns wichtig ist, da das Projekt einen Großteil der Ausrüstung, Produkte und Dienstleistungen aus Russland anziehen soll“, sagte sie.

Nach Fertigstellung soll die neue Olefinanlage 1,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas verarbeiten und jährlich 720.000 Tonnen hochwertige Polymere produzieren, die in vielen Bereichen der Weltwirtschaft zum Einsatz kommen.

Jizzakh Petroleum JV JSC, der Investor des neuen MTO-Projekts, wurde gegründet, um die Entwicklung des Energiesektors in Usbekistan zu beschleunigen. Das Unternehmen hat das Recht, 104 Ölfelder in Usbekistan zu nutzen.

Quelle/Foto: KUN.uz

Empfohlene LINKS:
OIL & GAS JOURNAL - Uzbekistan lets contract for grassroots methanol-to-olefins complex
WIKIPEDIA - VEB.RF State Development Corporation
Gazprombank | Methanol to Olefins
Martketscreener - Gazprombank
EXIAR - Russian Agency for Export Credit and Investment Insurance
MTO-Process-Technologies
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Bau des Solarkraftwerks mit 1Gigawatt in der Region Surkhandarya kann beginnen

grundsteinlegung_solarpark Shavkat Mirziyoyev - Grundsteinlegung - Photovoltaikanlage - Region Surkhandarya
Am 1. Juni traf der Präsident in der Region Surkhandarya ein und besuchte die Baustelle einer Photovoltaikanlage im Bezirk Sherabad. Shavkat Mirziyoyev drückt symbolischen Knopf, um mit dem Bau des Solarkraftwerks Sherabad zu beginnen.

Wie der Pressedienst des Staatschefs mitteilte, werden im Land mehrere Energieanlagen gebaut, um den wachsenden Bedarf der Bevölkerung und der Wirtschaft an Strom zu decken. Besondere Aufmerksamkeit wird der Nutzung von Solarenergie geschenkt, die unter den gegenwärtigen Bedingungen begrenzter traditioneller Energieressourcen eine wichtige Rolle spielt.

So werden Masdar aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Total Eren aus Frankreich in den Regionen Navoi und Samarkand in diesem Jahr Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von jeweils 100 Megawatt in Betrieb nehmen. Gleichzeitig wurde eine Ausschreibung für den Bau einer Solar-Photovoltaik-Station im Stadtteil Sherabad ausgeschrieben. Die Asiatische Entwicklungsbank hat die Ausschreibung technisch und finanziell beraten.

Mehr als 50 Unternehmen haben ihr Interesse an der Umsetzung des Projekts bekundet. Nach einem zweistufigen Wettbewerb gewann Masdar mit dem niedrigsten Tarif. Im Rahmen des Projekts wird das Unternehmen im Stadtteil Sherabad eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 457 MW errichten. Außerdem werden ein neues 220-kW-Umspannwerk und eine 52 Kilometer lange Übertragungsleitung zum Anschluss an das Umspannwerk Surkhon errichtet.
Die Inbetriebnahme dieser Großanlage ist für August 2023 geplant.

Präsident Shavkat Mirziyoyev wies bei der Zeremonie auf die im Land geleistete Arbeit zum Aufbau einer energieeffizienten und umweltfreundlichen Wirtschaft hin. 

„Die Entstehung einer Strombezugsmöglichkeit zum Preis von 1,8 Cent pro Kilowattstunde ist ein sehr großer Erfolg für die Wirtschaft unserer Republik und ein wichtiger Faktor für das Wohl der Bevölkerung. Im Allgemeinen werden der Bau dieser Station, die erzeugte Energie und die neue Infrastruktur der umfassenden Entwicklung der Region einen starken Impuls geben“, sagte Mirziyoyev.

Der Präsident legte daraufhin den Grundstein, um mit dem Bau der Photovoltaik-Anlage zu beginnen. An der Zeremonie nahmen Anwohner teil. Auch der Vizepräsident der Asiatischen Entwicklungsbank Ashok Lavasa und der Minister für Energie und Infrastruktur der VAE, Suhail Al-Mazroui, nahmen per Videokonferenz teil.

Dieses Projekt ist Teil des Programms zum Bau von Photovoltaik-Solaranlagen mit einer Gesamtkapazität von 1 GW, das von der Regierung Usbekistans mit Unterstützung der Asiatischen Entwicklungsbank durchgeführt wird.

Geplant ist der Bau von Solarstationen mit einer Leistung von 200 Megawatt in den Regionen Samarkand und Jizzakh, Windparks (100 Megawatt) in den Bezirken Beruniy und Karauzyak von Karakalpakstan sowie weitere 3 Windparks mit einer Gesamtkapazität von 1,5 Tausend Megawatt in Buchara und Navoi.

Teilnehmer der Grundsteinlegung; Baubeginn Solarpark Region Surkhandarya, Bezirk Sherabad

Startschuss für die Photovoltaikanlage im Bezirk Sherabad; Videokonferenz mit Suhail Al-Mazroui, Minister für Energie und Infrastruktur der VAE

Quelle: KUN.uz; Fotos: Pressedienst des Präsidenten

Empfohlene LINKS:
MASDAR | Total Eren |
WIKIPEDIA ADB Asiatische Entwicklungsbank
USBEKISTAN-ONLINE: Usbekistan setzt auf SOLAR-ENERGIE

USBEKISTAN-ONLINE • MEDIATHEK
Erneuerbare Energien in Zentralasien. Ein Weg aus der Erdgasfalle?

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Usbekistan als Lokomotive der zentralasiatischen Integration

UZ_lokomotive Usbekistan als Lokomotive in Zentralasien; Foto: Berliner Telegraph UG

Türkise und goldene Kuppeln leuchten in der warmen Sonne, darüber strahlt ein tiefblauer Himmel. In Taschkent, der Hauptstadt von Usbekistan, und damit mitten auf der neuen Seidenstraße, herrscht immer Hochbetrieb.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reiste dorthin im Mai 2019 zu einem offiziellen, 3-tägigen Besuch. Es war sein erster Besuch im unabhängigen und offenen Usbekistan, das sich seit 2016 mit der Volkswahl eines neuen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev quasi neu erfunden hat. Die Präsidenten hatten viel miteinander zu besprechen, weil beide Länder ein großes Potenzial für Zusammenarbeit haben.

Bis vor kurzem blieb zentralasiatische Region für viele Europäer eine "Terra incognita". In fünf Jahren hat sich im Herzen Zentralasiens jedoch viel geändert, als der neue usbekische Präsident Shavkat Mirziyoyev sein Land zu einer Lokomotive der regionalen Integration machte. Schritt für Schritt entwickelte er einen Dialogprozess mit den einst rivalisierenden Nachbarn und ebnete damit den Weg für die Vereinigung und die Öffnung der Region.

Am 17. Juni 2019 gab Brüssel eine neue Zentralasien-Strategie bekannt, somit zentralasiatische Region für die EU zu einem wichtigen Partner wurde.

Der Auftakt dazu fand im November 2017 auf Einladung von Präsident Shavkat Mirziyoyev zu einer internationalen Konferenz in Samarkand statt. Hochrangige Gäste - Staatschefs und Minister -, darunter ein besonderer Gast - EU-Außenbeauftragte Frederica Mogherini, waren der Einladung zur "UN Conference on Security and Sustainable Development" in die Mitte Zentralasiens gefolgt. In ihrer Anwesenheit gründete sich ein neuer regionaler Verbund: Usbekistan, Kasachstan, Turkmenistan, Kirgistan und Tadschikistan. Die Konferenz wurde zum Anfang einer neuen Etappe für die Staaten Zentralasiens.

Seit Unabhängigkeit der zentralasiatischen Staaten zu Beginn der 90-er Jahre geschah etwas, was jahrelang unmöglich schien. Sie stritten um Wasser, Ressourcen und Grenzen. Auch Ukraine-Konflikt zeigte es deutlich, dass sich die ehemaligen brüderlichen Staaten gegenseitig bedrohen können. Könnte es auch in Zentralasien zu solcher Eskalation wie in der Ukraine führen?

"Gemeinsamkeit macht stark", war die neu-alte Erkenntnis der fünf zentralasiatischen Staaten. Auf Initiative des usbekischen Präsidenten regelten sie in nur einem Jahr fast alle über Jahre aufgestauten Konflikte und beschlossen, von nun an zusammen zu arbeiten. Ihr Vertrag für eine regionale Zusammenarbeit war sowohl verpflichtend als auch zeitgemäß. Auch für die EU brach damit eine neue Ära an. Sie steht dem neuen Bund beratend zur Seite. Die langjährige Erfahrung der Zusammenarbeit innerhalb der EU gilt als vorbildlich und die dort gesammelten Erfahrungen werden in Zentralasien gern übernommen.

Die interregionale Zusammenarbeit nimmt weiter Fahrt auf. Usbekistan, zentral gelegen, beheimatet mit rund 34 Millionen Menschen rund die Hälfte aller Zentralasiaten. Die Hälfte davon ist unter 30 Jahre alt. Kasachstan kommt durch seine Größe und Lage eine besondere Rolle zu und es bildet eine zentralasiatische Grenze zu Russland.

Die neue Ebene der Zusammenarbeit zwischen Usbekistan und Kasachstan wurde durch Austausch auf hohem Niveau erreicht. Heute ist es in vielen Bereichen zu sehen, zum Beispiel, bei der Bewältigung der Katastrophe des Aral-Meeres, die in beiden Ländern liegt. Von dem einst majestätischen See in den 1970er Jahren ist es heute nur noch 10 Prozent der Wasseroberfläche geblieben.

Die UN-Konferenz zur Wiederbelebung der Aralseeregion im Oktober 2019 in Muynak, Usbekistan, hat signalisiert, dass der gemeinsame Ansatz von Usbekistan und Kasachstan, der von der internationalen Gemeinschaft unterstützt wird, der Region um den See neue Möglichkeiten anbieten wird. Und seit Usbekistan seine Türen für die Welt geöffnet hat, wurde es möglich, die besten Ideen und Konzepte aus der ganzen Welt für die Lösung des Aralsee-Problems zu gewinnen.

Auf Vorschlag von Präsident Shavkat Mirziyoyev verabschiedete am 18. Mai 2021 die UN-Generalversammlung eine Sonderresolution, in der die Aral-See Region zur "Zone von ökologischen Innovationen und Technologien" - und somit zu einer Zone der Hoffnung - erklärte. Ziel ist es, Forschung zu fördern, die das Leben in der Region verbessern kann, indem innovative und saubere Technologien eingeführt werden, um Wasser und Energie zu sparen.

Neue Verbindungen zwischen den Staaten in Zentralasien schafft eine Grundlage für weitere, gemeinsame Schritte, die für Sicherheit und Stabilität in der Region sorgen, die zwischen Russland und China liegt.

Regelmäßige Meetings der Staat,- und Regierungschefs stehen jetzt auf der Tagesordnung und folgen einer gemeinsamen Linie in politischen und wirtschaftlichen Fragen. Das stärkt wiederum den Dialog mit Deutschland und mit der Europäischen Union. Usbekistan wird dabei immer mehr zum Zentrum und Motor der Region.

Durch die Kooperation der Staaten ist ein Wirtschaftsraum mit rund 70 Millionen Menschen entstanden, in dem eine überwiegend junge Bevölkerung wohnt - eine attraktive Perspektive für neue Wirtschaftsprojekte. Auch zur Stabilisierung der Arbeitsmärkte werden Investitionen in der ganzen Region gebraucht. Noch ist ein Drittel der Bevölkerung als Gastarbeiter tätig, meist in Russland, in der Türkei oder auch in der EU.

Während die Wirtschaft in Europa für Investoren immer weniger Anreize bietet, gibt es in Zentralasien große Marktchancen für Warenhandel, Dienstleistungen und Technologietransfer. Große Firmen wie MAN, Claas, Knauf, Papenburg, Volkswagen, Siemens, Viessmann und Bosch sind bereits in Usbekistan erfolgreich unterwegs. Im vergangenen Jahr investierten deutsche Firmen dort über 700 Millionen US-Dollar. Im laufenden Jahr sind 24 gemeinsame Projekte mit einem Gesamtvolumen von über einer Milliarde US-Dollar geplant.

Gute Neuigkeiten gibt es aus Textilbranche. Berühmte usbekische Baumwolle wird bald auf der ganzen Welt wieder gefragt sein. Früher wurde Baumwollexport aus Usbekistan wegen manchmal unangemessenen Arbeitsbedingungen jahrelang boykottiert. Das ist jetzt vorbei. Die ILO - Organisation der UN, bestätigte Usbekistan die Konformität und eröffnete damit weltweite Wege für usbekische Textilindustrie.

Der Tourismus zu den schönsten Orten in Zentralasien in Samarkand, Bukhara und Taschkent hat immer noch wegen der Coronavirus-Pandemie schwer, wird es aber wiederbelebt, sobald das wieder sicher wird. Das Reisen nach Usbekistan ist einfach und ohne Visum möglich.

Vor einem Jahr, im Januar 2020, hat Usbekistan zusammen mit seinen vier Nachbarn und Afghanistan einen "Green Central Asia" Vertrag unterzeichnet und somit eine Basis für neue Projekte auch in diesem Bereich geschaffen.

Viele Reformen sind noch in der Pipeline: im Bereich der Menschenrechte, wo es bereits große Fortschritte gibt, in Genderpolitik, und bei der Bekämpfung von Korruption. Deutschland ist entschlossen, diese Entwicklung und Reformen weiter zu unterstützen.

Die Zusammenarbeit der Staaten spielt eine sehr wichtige Rolle, damit der Handel auch über die Grenzen Usbekistans hinauswachsen kann. So plant Usbekistan den Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO.

Denn nicht nur in den Bereichen Wirtschaft und Handel, sondern auch im Gebiet Bildung und Kultur gibt es viele neue, gemeinsame Projekte und Pläne. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Usbekistan, zwischen zentralasiatischer Region und der EU entwickeln sich dynamisch - zugunsten aller Seiten.

Quelle: Berliner Telegraph UG, Erhard Detlef Hofmann

Titelbild: Usbekistans Präsident Mirziyoyev beim Gipfeltreffen der fünf Zentralasiensstaaten; Berliner Telegraph UG

Empfohlene LINKS:
Europäischer Rat: Zentralasien Strategie
ILO.org - UZBEKISTAN
GIZGreen Central Asia: tackling the impacts of climate change through regional cooperation
Der Aralsee - Uni Halle

USBEKISTAN-ONLINE - MEDIATHEK • Wirtschaft • Aral Sea Area
Die politischen Systeme Zentralasiens | Zentralasien

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Usbekistan erstmals auf der internationalen Architekturausstellung Architekturbiennale 2021 in Venedig

architekturbiennale_in_venedig 17. Internationale Architekturausstellung in Venedig
Die 17. Ausgabe der internationalen Architekturausstellung hat im prächtigen Rahmen der Biennale in Venedig angefangen. Erstmals ist Usbekistan mit einem eigenen Pavillon vertreten.

Wie leben wir in der Zukunft zusammen? Mit dieser Frage beschäftigen sich 46 Länder - darunter zum ersten Mal Usbekistan - auf der 17. Ausgabe der Architekturbiennale in Venedig.

Usbekistan will die Chance nutzen, sich als ein Land zu präsentieren, das offen ist für Innovation, kulturelle Entwicklung und die Bereitschaft, Probleme zu lösen und sie international zu diskutieren. Man will sein reiches intellektuelles und kulturelles Potenzial, das Erbe und die Geschichte des Landes präsentieren. Usbekistan will ein neues Publikum gewinnen, internationale Kontakte knüpfen - sowohl auf akademischer als auch auf kultureller Ebene. 

Usbekistan aus einem unbekannten Blickwinkel
Das zentralasiatische Land zeigt die Ausstellung "Mahalla". Sie wurde am 20. Mai auf dem Arsenale-Gelände feierlich eingeweiht. Die höchsten Kulturautoritäten gaben eine Pressekonferenz:

"Unsere Ausstellung ist der Mahalla gewidmet, einem einzigartigen architektonischen und sozialen Phänomen. Das ist eine traditionelle Form des Gemeinschaftslebens, eine Form von Nachbarschaft und eine lokale Verwaltungsform", sagt Saida Mirziyoyeva, stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung für Kunst- und Kulturentwicklung des Kulturministeriums der Republik Usbekistan. "Mahalla ist unsere Geschichte. Gleichzeitig ist sie ein entscheidender Aspekt der gegenwärtigen urbanen Realität."

Weiter hieß es: "Wir präsentieren unsere Mahalla, damit kann man Usbekistan verstehen", sagt Aziz Abdukhakimov, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Tourismus und Sport; Vorsitzender des Organisationskomitees des Nationalen Pavillons von Usbekistan. "Denn es ist ein einzigartiges Phänomen in unserer Bevölkerung: Es ist eine Lebensart, eine Lebensweise, eine Verhaltensform des usbekischen Volkes. Das Mahalla-Phänomen kann als Vorbild für Europa dienen. Als ein Beispiel dafür, wie Menschen verschiedener Religionen, Sprachen, Kulturen sowie verschiedener Nationalitäten in Frieden und Ruhe zusammenleben und sich gegenseitig unterstützen. Wir hoffen, dass Mahalla zu einer neuen kulturellen Marke Usbekistans in der Welt wird."

Das multidisziplinäre Projekt bringt das Modell des typischen usbekischen Stadtviertels, der Mahalla, nach Venedig. Es ist nicht nur eine Wohnstruktur, sondern eine Form des Gemeinschaftslebens, strukturiert durch Rituale und Traditionen.

Mahalla - ein interdisziplinäres Projekteur; EURONEWS

Leben und Architektur funktionieren nur gemeinsam
Der Pavillon zeigt ein typisches usbekisches Haus mit Hof. Die nach der Ausstellung benannte App ermöglicht eine virtuelle Reise.

"Die Mahalla lehrt uns, dass Leben und Architektur nur gemeinsam funktionieren", sagt Architekt Christoph Gantenbein. "Architektur für sich allein ist nichts und das Leben braucht eine gebaute Umgebung, es braucht einen Schutz, es braucht einen Rahmen. Diese Hofhäuser sind wunderschöne Beispiele dafür. Diese wunderbare Architektur hat sehr viel mit einer traditionellen Form des Wohnens zu tun."

Die Reduktion auf eine Metallstruktur wird durch zwölf Fotografien von Bas Princen ergänzt. Die Hintergrundmusik stammt von Carlos Casas. Sie soll den Klang des Alltags eines Mahalla-Viertels nach Venedig bringen. Mahalla ist die Antwort Usbekistans auf die Frage bzw. das Motto der diesjährigen Architekturbiennale: Wie leben wir in der Zukunft zusammen?

Der usbekische Pavillon; EURONEWS

Das Projekt hat einen starken pädagogischen und akademischen Ansatz. Es wurde in Zusammenarbeit mit lokalen Beratern und Studenten vom Architekten-Duo Christ & Gantenbein gestaltet.

"Für uns war es sehr wichtig, Studenten miteinzubeziehen, damit sie über den Tellerrand schauen können", sagt Gayane Umerowa, geschäftsführende Direktorin der Stiftung für Kunst- und Kulturentwicklung des Kulturministeriums der Republik Usbekistan; Beauftragte für das Ausstellungsprojekt. "Im Vordergrund stand eine Zusammenarbeit, eine Art Energieaustausch. Vielleicht können sie in Zukunft Projekte zusammen gestalten. Sie können voneinander lernen."

Viele Mahallas haben keine Zukunft. Gründe dafür sind der wirtschaftliche Druck, die sich ändernden Lebensgewohnheiten sowie der Mangel an notwendiger Infrastruktur. Das Ziel dieses Projektes ist es auch, diese Zeugnisse der usbekischen Gesellschaft zu dokumentieren, bevor sie verschwinden. Roberto Cicutto, Präsident der Biennale di Venezia:

"Es ist ein sehr methodischer Ansatz: aus der Vergangenheit lernen, um die Gegenwart und die Zukunft zu gestalten. Das Projekt ist wunderschön: Diese Art von Architektur ist eine Vision, die vom Zusammenleben erzählt, sowohl aus Sicht des Wohnens als auch aus der Gemeinschaft. Es ist ein Projekt, das den Zeitgeist und die Intentionen der Biennale voll trifft."

Chefkurator der diesjährigen Architektur-Biennale ist der Architekt Hashim Sarkis. 46 Länder nehmen daran teil. Sie läuft noch bis zum 21. November 2021.

Quelle/Fotos: EURONEWS, Marta Brambilla 

Broschüre internationale Architekturausstellung Architekturbiennale 2021
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DAS PROJEKT Mahalla
Urbanes Landleben ist ein interdisziplinäres Ausstellungs- und Forschungsprojekt über die als Mahallas bekannten urbanen Viertel Usbekistans. Das Mahalla-Konzept ist vielfältig. Es ist eine Einheit innerhalb eines städtischen Systems, typisch für Zentralasien sowie für einige andere Teile der Welt. Es ist eine Form des Gemeinschaftslebens, strukturiert durch Rituale und Traditionen. Und es ist eine wichtige institutionelle Autorität, die die Governance auf lokaler Ebene übernimmt. Der traditionelle Mahalla-Grundriss orientiert sich am ursprünglichen Typus des Hofhauses, dessen freier Raum im Zentrum sowohl symbolischer als auch produktiver Hintergrund einer bestimmten Lebensweise ist. In der Ausstellung reflektieren Architekten, Künstler, lokale Studenten und Forscher gemeinsam über das innovative Potenzial dieser traditionellen usbekischen Institution, einer Form des gemeinschaftlichen urbanen Lebens.

Das Projekt untersucht mögliche Antworten auf die von der Biennale in Venedig selbst gestellte Frage: Wie werden wir zusammenleben? Können wir Arbeiten und Leben in einer einzigen Umgebung vereinbaren? Brauchen wir ein höheres Gemeinschaftsgefühl? In welcher Dichte können wir leben? Sollen wir uns aus unseren eigenen Gärten ernähren können? In einer Zeit, in der das Ökosystem der anonymen Megacity buchstäblich an seine Grenzen stößt, ist der Bedarf an Alternativen größer denn je. Kann die soziale Organisation dieser Quartiere und ihre variable architektonische Konfiguration als Flachbau / Hochbau der Stadtgesellschaft ein nachhaltiges Modell bieten? Das Projekt zielt auf eine kritische Lektüre und eine vorläufige Erkundung ab.

ERSTES MAL IN VENEDIG - Mahalla: Urban Rural Living
ist die erste nationale Teilnahme Usbekistans an der Biennale von Venedig. Im Auftrag der Kunst- und Kulturentwicklungsstiftung des Kulturministeriums der Republik Usbekistan soll die Präsenz des Landes in der globalen Kulturszene gestärkt und eine Plattform für eine langfristige internationale Diskussion geschaffen werden.

Das Thema der 17. Internationalen Architekturausstellung wurde vom Architekten und Gelehrten Hashim Sarkis ausgewählt, der vorschlug, mögliche Antworten auf die Frage: Wie werden wir zusammenleben? Die Kommissare des Nationalpavillons Usbekistans luden zwei Schweizer Architekten und ETH-Professoren, Emanuel Christ und Christoph Gantenbein, ein, der Frage nachzugehen, indem sie eine Umfrage zur mahalla als einzigartige Form der räumlichen und sozialen Organisation kuratierten. Sie und ihre Adjunct Curator Victoria Easton luden die Künstler Carlos Casas und Bas Princen ein, das Phänomen multidisziplinär zu interpretieren.

Wie Emanuel Christ sagte: „Mahalla ist ein soziales, kulturelles und urbanes Phänomen. Es ist nicht unbedingt eine Antwort auf die Frage von Hashim Sarkis, aber es könnte ein sehr reichhaltiger und interessanter Hinweis und Hinweis darauf sein, wo eine globale zeitgenössische Gesellschaft eine Vision, Information und Inspiration finden könnte".

WIE WERDEN WIR ZUSAMMEN LEBEN?
Mahallas stehen für eine Form des Gemeinschaftslebens in Zentralasien und darüber hinaus, die in der Tradition einer durch gemeinsame Regeln und Gebräuche geprägten Nachbarschaft in Verbindung mit familiären Beziehungen und religiösen Praktiken steht. Bis heute unterstützt die Mahalla ihre Mitglieder sowohl formell als auch informell. In jüngster Zeit wurden Mahallas als eine originelle Form der Selbstverwaltung gefeiert, die eine tragfähige Grundlage für eine stärker dezentralisierte Bürgerbeteiligung sein könnte.

Taschkent mit seinen 2,6 Millionen Einwohnern ist in 524 offizielle Mahallas unterschiedlicher Art und Größe unterteilt. Während einige Viertel sowjetischen oder zeitgenössischen Ursprungs sind, stammen die meisten aus der viel früheren Landteilung und bestehen größtenteils aus traditionellen Hofhäusern. Aufgrund des wirtschaftlichen Drucks ist die Zahl dieser Wohnformen in den letzten Jahren jedoch sukzessive zurückgegangen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, sein Potenzial sowohl als wichtiges Element des kulturellen Erbes als auch als Laboratorium für urbanes Landleben zu untersuchen, insbesondere jetzt, wo wir über Möglichkeiten des zukünftigen Zusammenlebens nachdenken.

DIE FORSCHUNG
Kuratoren von Mahalla: Urban Rural Living, haben die ETH-Professoren Emanuel Christ und Christoph Gantenbein zusammen mit Adjunct Curator und Head of Research Victoria Easton einen akribischen wissenschaftlichen Ansatz zur Analyse von Architektur entwickelt. Seit 2010 forschen sie intensiv zur Architekturtypologie. Die daraus resultierenden Publikationen Typology I und II präsentieren eine Bestandsaufnahme der großstädtischen und im Wesentlichen allgegenwärtigen Bauproduktion des 20. Jahrhunderts: eine systematische und dennoch subjektive Zusammenstellung urbaner Architektur, die nach typologischen Kriterien untersucht wird. Für den Nationalpavillon Usbekistans untersuchen sie die materiellen und symbolischen Strukturen der orientalischen Volksstadt, einschließlich sowjetischer modernistischer Interpretationen der Mahalla, um diese erfolgreiche Form der urbanen Nachbarschaft besser zu verstehen.

Mitglieder des Kuratorenteams reisten nach Usbekistan und besichtigten mit Hilfe lokaler Forscher und Studenten eine bedeutende Anzahl von Gebäuden und sammelten historische und zeitgenössische Dokumente, die die Entwicklung dieses reichen Erbes darstellen.

Dank dieses fruchtbaren Austauschs konnten zehn Mahallas in Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans, hautnah dokumentiert werden, wo diese noch immer ein wesentlicher Bestandteil des traditionellen Stadtgefüges sind und auf authentischste Weise gepflegt werden. Innerhalb dieser zehn Quartiere wurden einundzwanzig Häuser mit 3D-Scannern akribisch vermessen. Katasterkarten, historische Dokumente, Drohnenbilder, Straßenfotografie, Grundrisse und Punktwolkenbilder wurden anschließend in einem Katalog der verschiedenen Typologien und typologischen Elemente der Mahallas zusammengefasst.

Die Forschung wurde vom ACDF und der ETH Zürich finanziert und von der Union of Architects of the Republic Usbekistan und dem Taschkent Institute of Architecture and Civil Engineering unterstützt. Darüber hinaus halfen eine Reihe lokaler Studenten und Mitglieder des CCA Lab, eines Forschungslabors des Zentrums für zeitgenössische Kunst in Taschkent, bei der Recherche und sammelten Interviews und Informationen vor Ort.

DIE AUSSTELLUNG
Die Ausstellung bringt das Mahalla-Phänomen nach Venedig mit dem Ziel, den Besuchern ein umfassendes Erlebnis dieser Architektur und Lebensweise zu bieten. Mahalla: Urban Rural Living basiert auf einer Zusammenarbeit zwischen den akademischen Forschern und den Künstlern. Um die objektive Analyse des urbanen Phänomens zu verbessern, haben der Fotograf Bas Princen und der Klangkünstler und Filmemacher Carlos Casas dem Projekt ästhetische und emotionale Ebenen hinzugefügt.

Die Ausstellung nähert sich der Mahalla durch die Gegenüberstellung verschiedener Darstellungsweisen im Maßstab 1:1. Ein lebensgroßes Taschkent-Haus hat im Arsenale als Abstraktion Gestalt angenommen, die als Stahlrohrsilhouette in der Industriearchitektur der Renaissance des Quarta Tesa nachgebildet wurde. Es ist sowohl eine Annäherung an das reale Haus, von dem es abstammt, als auch ein architektonisches Bestreben, die Idee eines Typs physisch präsent und greifbar real zu machen. Die abstrakte Architektur des Hauses, die Reduktion auf den reinen Raum, wird ergänzt durch zwölf Fotografien von Bas Princen: ebenfalls im Maßstab 1:1 verleihen sie der Ausstellung die haptische Materialität der Häuser.

Oberflächen in Nahaufnahme erzählen von der technischen Konstruktion dieser Architektur, vom Handwerk, das darin steckt, von Einrichtung und Alltagsnutzung. In mehreren Räumen des Hauses präsentiert Carlos Casas räumliche Klanglandschaften, die aus seinen Live-Aufnahmen von Menschen, Tieren und Maschinen in Taschkent vor Ort geschnitten wurden.

Die Ausstellung wird von einem kostenlosen Katalog und einer Smartphone-App begleitet: ein digitales Tool, mit dem Besucher ihr Erlebnis durch ein aufwendiges 3D-Modell verbessern können.

Der Nationalpavillon Usbekistans befindet sich in der Quarta Tesa, einem Teil des Squero delle Gaggiandre, der im 16. Jahrhundert von Jacopo Sansovino erbaut wurde. Dieser große Raum ist günstig an den Wegen zwischen den beiden wichtigsten Veranstaltungsorten der Biennale – dem Arsenale, einer ehemaligen Werft, und den Giardini-Gärten – gelegen, sodass die Besucher der Biennale einen einfachen Zugang haben.

Die für die Ausstellungsgestaltung verwendeten Materialien sind Standardprodukte, die leicht demontiert und recycelt werden können. Usbekistan, ACDF und die ETH Zürich bekennen sich zu einem nachhaltigen und verantwortungsbewussten Handeln gegenüber Mensch und Umwelt.

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA - Biennale di Venezia | Mahalla- Stadtviertel
USBEKISTAN-ONLINE - Geschichtliche Entwicklung und heutige Bedeutung der Mahalla in der usbekischen Gesellschaft

BIENNALE ARCHITETTURA 2021HOW WILL WE LIVE TOGETHER?
Exhibition UZBEKISTAN

ART AND CULTURE | About ACDF
DEVELOPMENT FOUNDATION UNDER THE MINISTRY OF THE REPUBLIC OF UZBEKISTAN

Die iPhone- und Android-App MAHALLA: URBAN RURAL LIVING
ermöglicht es Benutzern, den authentischen Kontext in Taschkent per Smartphone oder Tablett zu durchsuchen und bietet ein 3D-Erlebnis dieser faszinierenden Wohnräume.
Das eigens für diesen Anlass entwickelte digitale Tool führt die Nutzer über ein ausgeklügeltes Punktwolkenmodell, das dank VR erkundet werden kann, in sechs verschiedene Häuser in den Mahallas. Hintergrundinformationen zu den einzelnen Häusern sowie Einblicke in das Phänomen im Allgemeinen werden anhand von Grundrissen, Karten, Fakten, Zahlen und Archivbildern vermittelt. Lokale Klänge, die speziell vom Künstler Carlos Casas gesampelt wurden, sorgen für eine authentische akustische Umgebung. Sowohl die App als auch die Website wurden vom Giga Design Studio mit Sitz in Mailand entworfen.

App Mahalla: Urban Rural Living -> Download iPhone | Android
präsentiert ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zu urbanen Nachbarschaften in Usbekistan namens Mahallas.

Eine Zusammenarbeit zwischen Architekten und Künstlern reflektiert das innovative Potenzial einer traditionellen usbekischen Institution, einer gemeinschaftlichen Lebensweise. Die 2,6 Millionen Einwohner von Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans, verteilen sich auf 522 offizielle Mahallas unterschiedlicher Art und Größe.

Während einige Viertel sowjetischen oder zeitgenössischen Ursprungs sind, basiert ein Großteil immer noch auf einer alten Landteilung, in der die Menschen in traditionellen Hofhäusern leben. Aber ihre Zahl ist in den letzten Jahren aufgrund des wirtschaftlichen Drucks allmählich zurückgegangen.

Es ist von entscheidender Bedeutung, ihr Potenzial sowohl als wichtiges Element des kulturellen Erbes als auch als Laboratorium für das urbane Landleben zu untersuchen; wenn wir darüber nachdenken, wie wir in Zukunft zusammenleben können.

Die Anwendung wurde anlässlich der ersten nationalen Teilnahme Usbekistans an der Biennale von Venedig entwickelt.

Es wurde von der Art and Culture Development Foundation Usbekistan (ACDF) in Auftrag gegeben und basiert auf einer Recherche des Teams von Emanuel Christ und Christoph Gantenbein von der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit lokalen Experten und Studierenden aus Taschkent.

Dieses digitale Tool ermöglicht es, sechs verschiedene Häuser dieser Mahallas durch ein ausgeklügeltes Punktwolkenmodell mit VR-Technologie zu entdecken. Hintergrundinformationen zu den einzelnen Häusern sowie Einblicke in das allgemeine Phänomen werden durch Grundrisse, Karten, Zahlen und Fakten sowie Archivbilder vermittelt. Speziell gesampelte lokale Klänge des Künstlers Carlos Casas schaffen eine authentische akustische Umgebung. In einer Zeit, in der das Ökosystem der anonymen Megacity buchstäblich an seine Grenzen stößt, ist der Bedarf an Alternativen größer denn je.

Kann die soziale Organisation dieser Quartiere und ihrer unterschiedlichen architektonischen Formationen als Low-Rise / High-Density-Strukturen der Stadtgesellschaft ein nachhaltiges und ökologisches Modell bieten?

Diese Anwendung ist der Neuzugang in der Reihe „Typology City Guide", die das Studio Emanuel Christ und Christoph Gantenbein auf Basis ihrer typologischen Forschungen an der ETH Zürich entwickelt haben.

Dieses Inventar der großstädtischen und im Wesentlichen übersehenen Architektur des 20. Jahrhunderts stellt eine systematische und dennoch subjektive Zusammenstellung der urbanen Architektur auf der ganzen Welt dar.

Die acht „Typology City Guide"-Apps sind im AppStore erhältlich.

MAHALLA – THE SURVEY
ist eine Box-Sonderausgabe des Forschungsmaterials, auf dem die Ausstellung basiert, in drei Bänden. Kunstdrucke von zwölf Bas Princen-Bildern, eine LP mit Soundscapes von Carlos Casas, Großdrucke von Katasterkarten, Drohnen- und Straßendokumentationen, Grundrissen und Fakten sowie Punktwolkenbildern bilden zusammen einen „Humboldtschen" Zugang zum spezifischen Mahalla-Phänomen. MAHALLA – The Survey wird von Humboldt Books herausgegeben und kann online bestellt werden.

Humboldtbooks - Mahalla – The Survey - ISBN 979-1280336033

Mahalla – The Survey ist eine wissenschaftliche Untersuchung und ein künstlerisches Statement, das eine kritische Lektüre und eine vorläufige Erkundung eines faszinierenden Elements des kulturellen Erbes bietet: der Mahalla. Historisch geprägt durch familiäre, ethnische und berufliche Bindungen, ist das traditionelle Mahalla ein Viertel, das eine uralte Form des „Zusammenlebens" in vielen Variationen in weiten Teilen Asiens fortsetzt. Diese Untersuchung von Mahallas in Taschkent, Usbekistan, wurde durch die Neugier auf die verschiedenen niedrigen / hochverdichteten Architekturtypen in solchen Vierteln und die sozialen Strukturen, in denen sie verwurzelt sind, ausgelöst. Die Mahalla – The Survey-Box enthält Drohnenbilder, zeitgenössische Straßenansichten, neu gezeichnete Katasterkarten, Grundrisse und Schnitte, Punktwolkenbilder, erklärende Texte, Sound von Carlos Casas und exklusive Kunstdrucke von Bas Princen, vereint in einer exquisit gestalteten Mappe. Diese Sonderausgabe erscheint anlässlich der ersten Teilnahme der Republik Usbekistan an der Internationalen Architekturausstellung – La Biennale di Venezia im Jahr 2021.

MITARBEITER
Carlos Casas / Emanuel Christ & Christoph Gantenbein / Victoria Easton / Bas Princen

CREDITS
Entworfen von Francesca Pellicciari, Francesca Biagiotti, Grafikschülerin | Dieses Projekt wird von der Stiftung für Kunst und Kulturentwicklung des Kulturministeriums der Republik Usbekistan in Auftrag gegeben. Das Vor-Ort-Mapping wurde in Zusammenarbeit mit dem CCA Lab Taschkent durchgeführt. / Das Projekt wurde von der Art and Culture Development Foundation im Auftrag des Kulturministeriums der Republik Usbekistan in Auftrag gegeben. Das Vor-Ort-Mapping wurde in Zusammenarbeit mit dem CCA Lab Taschkent durchgeführt.

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Vorläufige mautpflichtige Straßen in Usbekistan werden 2023 gebaut

maut

Das Verkehrsministerium und die Agentur für die Entwicklung öffentlich-privater Partnerschaften haben einen Plan mit praktischen Maßnahmen für die Umsetzung von ÖPP-Projekten im Bereich Verkehr und Straßenbau unterzeichnet.

Der Plan enthält grundlegende Informationen zur Umsetzung von acht großen Verkehrsprojekten, teilte der Pressedienst der Agentur mit.

Insbesondere das Projekt zum Bau und zur Inbetriebnahme der Mautstraße Taschkent-Andijan wird vom Verkehrsministerium und der Weltbank untersucht. Aufgrund der Machbarkeit des Projekts ist geplant, im zweiten Quartal 2021 eine Ausschreibung bekannt zu geben und im zweiten Quartal 2022 den Gewinner der Ausschreibung zu ermitteln. Darüber hinaus beträgt die geschätzte Bauzeit 24 Monate.

Ein weiteres Projekt - der Bau und die Inbetriebnahme der Mautstraße Taschkent-Samarkand - wird mit Unterstützung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung entwickelt.

Die Vorbereitung der ersten Machbarkeitsstudie für das Projekt wurde abgeschlossen. Die Ausschreibung endet im Juli (Bauzeit 24 Monate). Der Plan umfasst auch Projekte zur Modernisierung der Luftfahrtinfrastruktur.
Es wurde festgestellt, dass die Weltbank die Möglichkeit einer Modernisierung der Regionalflughäfen in Usbekistan durch den PfP-Mechanismus untersucht hat. Der Internationale Infrastrukturfonds (GIF) hat für diese Arbeit einen Zuschuss von 350.000 USD bereitgestellt. Das Pilotprogramm für den Bau und die Modernisierung von Flughäfen umfasst Flughäfen in den Regionen Andijan, Kashkadarya, Khorezm und der Republik Karakalpakstan.

Es sollen Berater hinzugezogen werden, um die Studie abzuschließen und Vorschläge einzureichen. Darüber hinaus wird in Zusammenarbeit mit der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB), einer Strategie für die Straßenentwicklung in Usbekistan bis 2030, in Zusammenarbeit mit der Weltbank ein Masterplan für den Verkehrssektor entwickelt. 

Preis der Mautstraße Taschkent-Andijon wurde bekannt gegeben
Im UzLiDeP-Presseclub gab ein Vertreter der Public-Private Partnership Development Agency den Preis für die Mautstraße Taschkent-Andijan bekannt.
Auf dem Kamchik-Pass wird die Geschwindigkeit auf mindestens 60-70 km eingestellt, der Rest der Straße ermöglicht es den Autos, sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 150 km/h zu bewegen.

Nach ersten Berechnungen gelten für Personenkraftwagen folgende Sätze:
Taschkent - Andijan - (339km) rund 5 US-Dollar;
Taschkent - Angren - (113km) rund 1,7 US-Dollar;
Taschkent - Kokand - (229km) ca. 1-2 US-Dollar.

Die Preise für LKWs:
Taschkent - Andijan - 20 US-Dollar.
Die ersten mautpflichtigen Straßen sollen in Usbekistan nach 2023 gebaut werden.

Quelle/Foto (iStock): KUN.uz

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA TaschkentAndijonKokand | QoʻqonFerghanatal | Angren
Kamchik PassKamchiq-Tunnel
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YOUTUBEUzbekistan Travel 2019 (via Kamchik)

YOUTUBE: KOKAND 1. Internationales Handwerker Festival 

YOUTUBE: Zugfahrt - Taschkent-Ferghana Valley, Kamchik Pass/ July 2017 by train

Kamchik Pass; Foto: WIKIPEDIA

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Erfolgreiche Deutsch/Usbekische Zusammenarbeit - Milchviehbetrieb in Ferghana

Stalluebersicht Stallübersicht - Milchviehbetrieb in Ferghana
Milchviehhaltung Usbekistan - Deutscher Berater bringt Stall zum Laufen

In dem trockenen zentralasiatischen Staat Usbekistan gibt es nur wenige Regionen, in denen Ackerbau möglich ist. Auf knapp 80 Prozent der Fläche wird Baumwolle angebaut, doch der Staat fördert die Milchviehhaltung und sorgt so für große Investitionsprojekte. Was häufig fehlt, ist Know how. 

Der Mais wird im 6-Blattstadium gehackt und im gleichen Arbeitsgang gedüngt; Foto: Frank Friedrich

Im Osten von Usbekistan, am Rand des fruchtbaren Ferghana-Beckens befindet sich der Milchviehbetrieb Pro Milk Technology. Er liegt in der Nähe der Provinzhauptstadt Guliston und etwa 110 km südwestlich von der usbekischen Hauptstadt Taschkent entfernt. Der landwirtschaftliche Betrieb entstand 2015 komplett neu auf der grünen Wiese. Zum damaligen Zeitpunkt lag der Milchpreis bei 70 Eurocent/l; der Aufbau einer Milchfarm versprach hohe Gewinne.

Investor ist Schwiegersohn des Präsidenten
Der Hof besteht aus einem Stall für 500 Milchkühe und ihrer Nachzucht sowie einem Melkhaus mit überdachtem Wartehof. Angeschlossen ist ein Abkalbebereich und eine offene Halle für die Kälberiglus. In zwei weiteren offenen Hallen lagern Heu und Stroh und in einer weiteren wird das Futter vorbereitet. Dazu kommen noch eine Maschinenhalle, zehn Fahrsilos, drei Güllelagunen und ein Verwaltungsgebäude mit Kantine. Das Unternehmen bewirtschaftet 650 ha arrondiertes Ackerland. Es dient fast ausschließlich der Futtererzeugung. 130 Mitarbeiter sind auf dem Hof beschäftigt. Damit ist er der größte Arbeitgeber für die umliegenden Dörfer. 

Investoren sind neben Unternehmen häufig auch Personen, die politische Beziehungen besitzen. So steckt hinter dem Projekt der Schwiegersohn des usbekischen Präsidenten. Ihm gehören neben diesem Betrieb noch weitere Unternehmen im Land.

Berater aus Deutschland
Robert Grimm kam auf den Betrieb, um die Kälberverluste bei der Abkalbung in den Griff zu bekommen. Er musste sich dann aber um den gesamten Betriebsablauf kümmern; Foto: Frank Friedrich

Im Oktober 2016 startete die Produktion mit 500 aus Deutschland importierten, hochträchtigen Kalbinnen der Rasse Holstein-Friesians. Als die Abkalbungen begannen und die Tier- und Kälberverluste extrem anstiegen, zog man Berater aus Deutschland hinzu. Zu ihnen gehörte Robert Grimm aus dem fränkischen Enheim. Der 38-jährige Agraringenieur und Landwirt ist seit 2013 in verschiedenen Ländern Zentralasiens und Osteuropas unterwegs und arbeitet selbstständig für die PPMA (Gesellschaft für Projekt- und Prozessmanagement in der Agrarwirtschaft mit Sitz in Triesdorf), die weltweit, vor allem in Ländern der ehemaligen Sowjetunion und Afrika, Agrarprojekte unterstützt und berät.

Was Grimm nach den ersten Tagen auf dem Betrieb auffiel, war die schlechte Qualität der Futtermittel. Nachdem die Labore vor Ort für die Grassilageergebnisse immer nur Standardwerte aus dem Lehrbuch präsentierten, ließ er Proben in Deutschland analysieren. Hier zeigten sich extrem hohe Mykotoxin- und sogar Blausäurewerte (durch zu früh einsiliertes Sorghum). Daher wurden die schlechtesten Futterpartien sofort verworfen und brauchbares Futter von den Nachbarbetrieben zugekauft, um über den Winter zu kommen.

Ausbilden und anweisen

Eine Aufgabe von Robert Grimm war es, für viele Bereiche entsprechende standardisierte Handlungsanweisung zu erstellen. Unter anderem auch für den Kälberbereich; Foto: Frank Friedrich

Um die Kälberverluste in den Griff zu bekommen, war der Berater bei jeder Kalbung dabei und schulte die Mitarbeiter hinsichtlich Geburtshilfe und dem Einsatz von mechanischen Geburtshelfern. Viele angestellte Mitarbeiter sind Quereinsteiger: Ihnen fehlte die praktische Erfahrung, weil sie nicht aus der Landwirtschaft kamen. Selbst die vier angestellten Tierärzte hatten Defizite in der praktischen Milchviehhaltung. „Das ist ein großes Problem vieler ehemaliger Ostblockländer. Die Ausbildung ist sehr verschult und hat wenig praktische Bestandteile“, erklärt Berater Grimm die Gründe.
Eine wichtige Aufgabe von Berater Grimm war es, für wiederkehrende Arbeiten Anweisungen zu formulieren. Solche SOPs (Standard Operation Procedures=standardisiertes Vorgehen) kommen ursprünglich aus den USA und haben sich im Management vor allem mit ungelernten Kräften auf landwirtschaftlichen Betrieben bewährt. So legt eine Anweisung zum Beispiel fest, ab welcher Temperatur die Curtains des Stalls zu öffnen sind und ab wann die Ventilatoren und die Vernebelungsanlage angestellt werden. Außerdem ist festgehalten, wer dafür verantwortlich ist.

Gegenwind aus der Führungsriege

Von links: Ilhom Karamatov (Manager des Eigentümers), Robert Grimm, Ulugbek Tursunow (Manager des Investors) und Holmat Almatov (Direktor Pro Milk); Foto: Frank Friedrich

Die ­Besamung erfolgt durch einen der Tierärzte am Betrieb. Das Sperma wird aus den USA importiert. Die Trächtigkeitsuntersuchung führen die Veterinäre auf dem Betrieb mit ­einem Ultraschallgerät durch. Die ­Mitarbeiter der Fütterungs- und Melkteams sind aufgefordert, brünstige Tiere zu erkennen. Daher war eine weitere von Robert Grimms Aufgaben, die Mitarbeiter im Stall dahingehend zu schulen, die Brunst zu erkennen, und sie zu motivieren, die Tiernummern zu notieren und an den Tierarzt oder Herdenmanager weiterzugeben.

Eine weitere Schwierigkeit: Einige Führungskräfte wollten, wohl aus Sorge um die eigene Position, nicht mit dem Berater zusammenarbeiten. Rückendeckung erhielt Grimm von den zwei Managern des Investors, die regelmäßig vor Ort waren und denen er Bericht erstattete.

Quelle: agrarheute.com; Fotos: Frank Friedrich; Titelbild: Stallübersicht - Die gesamte Anlage entstand auf dem Reißbrett und wurde sprichwörtlich auf der grünen Wiese realisiert.

Empfohlene LINKS:
WIKIPEDIA - Ferghanatal
Weihenstephan - Landwirtschaft Triesdorf
Ausbildungszentrum Triesdorf


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EIN EINZIGARTIGES KINDERBUCH ÜBER ZENTRALASIEN

Kinderbuch_original_Marina_Abrams
Im Westen gibt es eine große Auswahl an Büchern über Zentralasien, die meisten richten sich jedoch an erwachsene Leser, insbesondere an Wissenschaftler oder Experten. Nur sehr wenige Belletristikbücher aus / über Zentralasien sind auf den westlichen Markt gekommen, und noch weniger für Kinder, obwohl es so viel über die Region zu Wissen gibt, was junge Köpfe fasziniert und anspricht.

Ich arbeite daran, diese Lücke mit meiner Buchreihe „The World of Barzu“ zu schließen. Die Serie soll die zentralasiatische Kultur durch interaktive Kinderliteratur fördern und feiern. Ich habe mein erstes Buch, "Orange and Blue: The World of Barzu", 2017 selbst veröffentlicht und sammle jetzt Spenden für Kickstarter , um die Veröffentlichung meines zweiten Buches, Das Rätsel des sprechenden Wandteppichs, zu unterstützen.

Jedes Buch der Reihe konzentriert sich auf ein bestimmtes Thema oder eine Reihe von Themen, wie z. B. Brotbacken im ersten Buch und Stickerei (Suzani) im zweiten, die den Leser in die verschiedenen Traditionen Zentralasiens, ihre Kunst, ihr Handwerk und ihre Küche einführen. sowie die Geschichte der Region und Beiträge zur globalen Kultur.

Traditionelles Handwerk in Zentralasien: Stickerei SUZANI

Die Bücher drehen sich um einen Jungen namens Barzu und wie er das Leben in seinem Bergdorf erlebt. Durch sein tägliches Leben - mit seiner Großmutter auf ihrem Tapchan zu sprechen, mit seiner Schwester einen „Schneemann“ aus Melonen zu bauen und mit Nachbarn zu interagieren - lernen wir durch Diskussion, Beobachtung und Spiel etwas über sein Leben.

Mein Ziel ist es zu vermitteln, wie es sich anfühlt, ein Kind in Zentralasien zu sein: den Rhythmus des Lebens, den Ortssinn. Dies ist der Schlüssel zur kulturellen Weitergabe für Kinder.

Die verschiedenen Elemente der Bücher unterstützen diesen organischen Lernprozess. Die Erzählung und die Kunst sind interessant genug, um Leser ab drei Jahren anzulocken, während ältere Leser im Abschnitt Ethnografische Notizen am Ende jedes Buches tiefer in den historischen, sprachlichen und kulturellen Kontext eintauchen können. Darüber hinaus lernen Kinder durch praktische Aktivitäten und Diskussionsfragen. Diese Struktur ermöglicht es einem Individuum, Zentralasien schrittweise durch mehrere Lesungen in verschiedenen Altersstufen zu entdecken.

Ein Beispiel aus dem ersten Buch ist der Abschnitt, in dem detailliert beschrieben wird, wie ein zentralasiatischer Tanoor (oder Tandur / Tandoor ) gebaut und anschließend gekocht wird. Die Abbildungen zeigen die Abmessungen dieser Öfen und die Schritte beim Bau eines Ofens. Die schriftliche Beschreibung ist personalisiert: Der Tandoor-Erbauer ist Barzu's eigener Vater und der Prozess wird mit den Augen des Sohnes betrachtet. In späteren Abschnitten folgen Rezepte für die Herstellung verschiedener Fladenbrote, Anweisungen für die Herstellung eines Plastilin-Tanoor und schließlich ein tieferer Blick auf den kulinarischen und kulturellen Kontext in den Ethnografischen Anmerkungen.

Die Abbildungen sind daher mehr als nur dekorativ. Ich habe sorgfältig darauf geachtet, Künstler aus der Region auszuwählen, die durch ihre Arbeit das Ortsgefühl hervorrufen können. Wir haben bei jedem einzelnen Bild eng zusammengearbeitet, um die Echtheit des Ortes bis ins kleinste Detail sicherzustellen. Leser, die mit Zentralasien vertraut sind, werden die weiß getünchten Bäume und Freiluftkanäle an den Straßen des Dorfes, die Nähte und Designs auf gestickten Suzani und die Melonen erkennen, die an den Netzen in Barzu's Haus hängen.

Meine Leidenschaft für Zentralasien ist persönlich: Ich bin in Kasachstan geboren und aufgewachsen, habe eine Zeit lang in Tadschikistan gelebt und bin viel durch die Region gereist. Viele der Anekdoten in diesen Büchern stammen direkt aus meiner eigenen Kindheit oder der meiner Familie. Als Staatsbürger der Vereinigten Staaten, weit weg von meinem Geburtsort, begann ich dieses Projekt, um meinen Kindern die Lebensweise beizubringen, die mich geprägt hat. Ich hoffe, dass Kinder auf der ganzen Welt auch von der Begegnung mit dem reichen Erbe und der alten Kultur der Region profitieren.

ÜBER DIE AUTORIN

Marina Abrams wurde in Kasachstan geboren und ist dort aufgewachsen, hat in Tadschikistan und Russland gelebt und ist viel durch die eurasische Region gereist. Sie ist eine internationale Politikerin mit zwanzigjähriger Erfahrung in multidisziplinären Projekten. Marina hat einen BA in Übersetzungsdolmetschen von der Abylaikhan Kazakh State University für internationale Beziehungen und Weltsprachen und einen MA in International Policy Studies vom Middlebury Institute of International Studies in Monterey.
Website: Marina Abrams

Marina ist ein aktives Mitglied der zentralasiatischen Emigrantengemeinschaft in den USA. Sie fördert regionales Kunsthandwerk in lokalen Museen, leitet Geschichtenerzählungen für Kinder, hält Präsentationen an Schulen und Universitäten und organisiert andere kulturelle Veranstaltungen. Ihre Mission ist es, Multikulturalismus, Toleranz und Wissen über Zentralasien durch Bücher, Kunstprojekte und Veranstaltungen zu fördern.

Marinas Kickstarter-Kampagne finden Sie hier: KICKSTARTER

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Craftatlas - Suzani

Marina Abrams (Author) "Orange and Blue"; ISBN: 978-1532389115 - AMAZON.com

"Orange and Blue"; 96 Seiten, 31 x 28 cm (Kinder lieben riesige Bücher!); Große Schrift zum einfachen Lesen. Mehr als 30 schöne Illustrationen (Doppelseite) - ISBN: 978-1532389115 - AMAZON.com
Dieses Buch ist eine Einführung in Zentralasien, eine unglaubliche Region mit antiken Städten und einer reichen Kultur. Durch die Geschichte lernen die Kinder, wie die Einheimischen Brot in Lehmöfen backen, wie sie diese wunderbaren Öfen herstellen, über sonnengetrocknete Früchte, über das alte Buchara und Samarkand und über lokale ethnische Gruppen und Sprachen. Und zusammen mit dem Kaufmann Faiz aus der Stadt der blauen Kuppeln reisen die Kinder entlang der Seidenstraße ins ferne Hindustan. Die zugängliche Sprache und die charmante Handlung entführen junge Leser in eine Welt der Märchen. Und für ältere Leser und ihre Eltern gibt es einen separaten Abschnitt der Ethnografischen Notizen, der historische, geografische Erklärungen sowie detaillierte Beschreibungen von Orten und Bräuchen enthält. Das Buch enthält auch Spiele und Rezepte für Brot. Mehr als 30 spektakuläre, detaillierte Abbildungen in Farbe . Tolle Lektüre für die ganze Familie!

Gulya Gromova-Djumagari - Illustratorin, geboren und aufgewachsen in Usbekistan, wo sie das Republikanische Kunstkolleg von P.P. Benkov und studierte dann am Taschkent Theater und Kunstinstitut. Sie ist Mitglied der International Federation of Artists (IFA) und der Union of Artists of Usbekistan. Gulya lebt und arbeitet seit 2007 in Almaty, Kasachstan. Weitere Informationen auf ihrer Website: https://gromova.info/biography.html

Joshua Abrams - Übersetzer aus dem Russischen ins Englische. Mein Mann, ein wunderbarer Vater für meine Kinder und ein talentierter Schriftsteller. Joshua studierte Russisch in St. Petersburg, war Freiwilliger des Friedenskorps in Kasachstan und hat in den meisten Ländern der ehemaligen Sowjetunion gelebt und gearbeitet. Er ist Absolvent des Bard College (BA) und der Indiana University (MPA / MA) und hat auch seine eigenen Artikel und Geschichten veröffentlicht.

Natalia Kuzmina - Herausgeberin des Originaltextes in russischer Sprache. Natalia ist Absolventin der Abteilung für Philologie an der Staatlichen Universität Nowosibirsk in Russland. Von 1993 bis 1996 haben Natalia und ich zusammen in der Philology Group an der Specialized High School Nr. 134 in Almaty, Kasachstan, studiert. Und jetzt, 20 Jahre später, freuen wir uns, bei diesem Projekt zusammenzuarbeiten. Am wichtigsten ist, dass Natalia Mutter von vier wundervollen Jungen ist.

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Usbekistan plant die Entwicklung des Geotourismus und des Industrietourismus

uz_geotourismus Usbekistan - Geotourismus
Das State Tourism Committee hat zusammen mit Vertretern der Region Navoi Infrastruktureinrichtungen für Geotourismus und Industrietourismus in den Feldern Amantoytov und Dovgiztov des Navoi Mining and Metallurgical Combine (NMMC) untersucht. Das NMMC in Usbekistan ist der weltweit größte Goldproduzent.

Gemäß dem Ausschuss des State Tourism Committee sollen neue Arten des Tourismus vorgestellt werden.

Um neue Arten des Tourismus einzuführen, wurde eine Arbeitsgruppe bestehend aus B. Pardayev, Leiter des staatlichen Komitees für Tourismusentwicklung, D.Khojayev, stellvertretender Leiter der regionalen Abteilung für Tourismusentwicklung in Navoi und Beamten des Bergbau- und Metallurgiekombinats von Navoi und Amantoytov vom Navoi Mining and Metallurgical Combine etabliert.

„In den letzten Jahren ist der Geotourismus als neue Richtung der Welttourismusbranche populär geworden. Usbekistans geologische Attraktionen sowie einzigartige Landschaften bieten dem Land ein enormes Potenzial, Touristen ins Land zu holen“, sagte der Tourismusausschuss.

Dank der geologischen und mineralogischen Denkmäler und einzigartigen Landschaften Usbekistans verfügt unser Land über ein großes geotouristisches Potenzial. Aufgrund der Industrialisierung der Region Navoi wurden die vorhandenen Infrastruktureinrichtungen für Gold, Erz und andere Bodenschätze des staatlichen Unternehmens Navoi Mining and Metallurgical Combine für die Entwicklung des Geotourismus und des Industrietourismus untersucht.

Die Lagerstätten Amantoytov und Dovgiztov (Gebiet Navoi) befinden sich im Erzgebiet der zentralen Kyzylkum-Wüste, 180 km nördlich von Navoi und 40 km östlich von Zarafshan. Es ist eines der weltweit einzigartigen Lagerstätten in Bezug auf Erzreserven, einfache technologische Bedingungen des Erzabbaus, hohe Produktqualität und andere Merkmale.

Ziel der Goldmine ist es, ein exklusives Know-how für in- und ausländische Touristen und einen neuen Stil des Industrietourismus zu schaffen, ohne den Produktionsprozess zu beeinträchtigen. Um die Sicherheit ausländischer und einheimischer Touristen zu gewährleisten, ist geplant, die Goldmine zu sprengen und den Produktionsprozess aus der Ferne auf Panorama-Glasplattformen zu überwachen sowie leichte Freizeiteinrichtungen und zusätzliche Dienstleistungen in der Region einzurichten.

Im Jahr 2020 besuchten 1,5 Millionen Touristen Usbekistan.

Quelle/ Foto: KUN.uz

Empfohlene LINKS:

Uzbekistan State Tourism Committee
WIKIPEDIA Geotourismus | Geotourism | Navoi Mining and Metallurgy Combinat | Kysylkum
NMMC
 Navoi mining and metallurgical combinat
IM International Mining - navoi-mining-metallurgical
TYAZHMASH Project Navoi Mining and Metallurgical Combinat (Uzbekistan)

Deutschland Nationale Geoparks/ Geotourismus
NATIONAL GEOGRAPHIC - Geotourism

ResearchGateGlobal Geotourism – An Emerging Form of Sustainable Tourism -
Ross Dowling, Edith Cowan University
Geotourism Destinations – Visitor Impacts and Site Management Considerations
Ross Dowling, Edith Cowan University; David Newsome, Murdoch University
destinationcenter.org - Geotourism
crown discovery center - What Is Geotourism?

USBKEKISTAN-ONLINE • MEDIATHEK

Foto: Staatliches Komitee für Tourismusentwicklung

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Streaming in Zentralasien: Die Musik-Revolution

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Im vergangenen Jahr sorgte Musikstreaming-Marktführer Spotify für Furore, als er die Expansion in zahlreiche neue Länder ankündigte. Inzwischen ist das Unternehmen auch in Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan aktiv. Doch auf dem zentralasiatischen Markt tummeln sich auch noch andere Player, die zum Teil vorrangig heimische Künstler voranbringen.

Das Jahr 2020 stellt in vielerlei Hinsicht ein ganz besonderes dar. Wegen der Corona-Pandemie mussten viele Selbständige, Unternehmen und ganze Industrien, sich notgedrungen neu orientieren. In der Musikbranche wurde dabei der Konzertbereich besonders hart getroffen, da ein Großteil der geplanten Veranstaltungen und Festivals ausfiel. Viele Musiker und ihre Labels griffen daher auf den Verkauf von Musikträgern zurück. Das vergangene Jahr markiert aber auch einen Wendepunkt in der Musikgeschichte, denn es war das erste Jahr seit 1987, in welchem global mehr Langspielplatten (LPs) als CDs verkauft wurden. Trotz der Renaissance der LPs hat im Musikgeschäft jedoch bereits ein anderer Bereich die Führung übernommen: das Streaming.

Während sich Musikgruppen wie die Rolling Stones, Eagles oder AC/DC jahrzehntelanger Beliebtheit erfreuten, änderten sich die Speichermedien ihrer Fans grundsätzlich. Zunächst dominierten Langspielplatten und Kassetten, die später von CDs abgelöst wurden. Mit der Entwicklung des Internets ergaben sich neue Möglichkeiten, Musik durch Downloads mobil auf iPods und MP3-Playern zu konsumieren. Die Nostalgie mancher Musikfans, die heute für die hohe Nachfrage nach LPs verantwortlich ist, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass nun mit dem Streaming die fünfte Revolution in der Musikbranche begonnen hat.

Spotify steigt beim Streaming in Zentralasien ein

Über Smartphones und Tablets können Musikfans auf der ganzen Welt auf die Portale der großen Anbieter zugreifen. Diese verkaufen somit keine Datenträger, sondern vermieten einen befristeten Zugang zu gigantischen Titelsammlungen, die sowohl Musik als auch immer häufiger Hörbücher und Podcasts beinhalten. Neben den kostenpflichtigen Abonnements bieten viele Dienste auch kostenlose Varianten an, die durch Werbung finanziert werden. Streaming stellt dabei mit steigender Tendenz bereits über 68 Prozent des gesamten Umsatzes (13,4 Mrd. US-Dollar) dar, während alle anderen analogen Tonträger auf 19,5 Prozent (4,2 Mrd.) kommen. Trotz der Pandemie generierte die Musikindustrie einen globalen Zuwachs von 7,4 Prozent, wobei Asien (9,5 Prozent) und Lateinamerika (15,9 Prozent) das größte Wachstum verzeichneten. Obwohl die wichtigsten Märkte weiterhin in Europa, Nordamerika und Ostasien liegen, gewinnen die Schwellenländer stetig an Bedeutung.

Im vergangenen Jahr erweiterte der Streaming-Marktführer Spotify, der etwa 36 Prozent der Marktanteile (108 Millionen Abonnenten) hält, sein Geschäft um gleich zehn Staaten in Europa und Zentralasien, inklusive Russland und Kasachstan. Vizepräsident Gustav Gyllenhammar erklärte diesen Schritt als elementaren Teil einer globalen Marketingstrategie, die sowohl eine Verbindung zur globalen Musikkultur als auch Raum für die Förderung lokaler Gruppen schaffen solle. Als Folge einer weiteren Expansionswelle im Februar 2021 verkündete der Konzern den Markteintritt in 80 Staaten weltweit, wozu auch Kirgisistan und Usbekistan gehören.

Hip-Hop besonders beliebt
Gerade die zentralasiatischen Länder sind für Streaming-Anbieter sehr interessant, da sie über eine junge, urbane und internetaffine Generation verfügen. Aufgrund dieser Musikkonsumenten stellt Hip-Hop laut Spotify weltweit das beliebteste Musik-Genre dar. Gerade in Kasachstan werden nicht nur internationale Größen der Szene, sondern auch lokale Stars gehört. Auf der Plattform gehört der kasachische Rapper „Skriptonit" mit 1,3 Millionen monatlichen Hörern zu den lokalen Superstars. Zu den bekannten Künstlern des Hip-Hops in der Region zählen zudem „Begish" und „7gen" aus Kirgisistan sowie „Shoxrux" und „Konsta" aus Usbekistan. Auch andere Genres wie etwa Pop, Alternative Rock, Electronic und Heavy Metal werden in Zentralasien gerne gehört, doch die lokalen Künstler sind selten über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

YOUTUBE: UZBEKISTAN ?? TOP 100 SONGS - MUSIC CHART 2021 (Popnable Uzbekistan)

Mit der steigenden Marktmacht von Spotify gegenüber anderen Streamingdiensten häufte sich zuletzt die Kritik am schwedischen Konzern: Dieser gehe mit den Daten seiner Nutzer häufig unsensibel um und zeige zu wenig Unterstützung für die kleineren Künstler. Speziell in Kasachstan sorgte zudem die Preissetzung für Unmut, da ein einfaches Abonnement mit circa 2.100 Tenge (4 Euro) doppelt so teuer wie in Russland ist. Darüber regte sich ein Nutzer auf der Spotify-Website auf, indem er auf das geringe Durchschnittseinkommen von etwa 400 Euro verwies. Der Konzern unterstrich hingegen die länderspezifischen Unterschiede innerhalb der Lizensierungsverfahren.

Streaming in Zentralasien keine Einbahnstraße
Spotify verfügt nicht nur über Millionen Musiktitel, sondern ist ebenso bekannt für eine große Auswahl von Podcasts. Diese stellen ein breites Potpourri aus verschiedensten Wissenssendungen, Comedy, Nachrichten und themenbezogenen Gesprächen dar. Wie verhält es sich also mit dem Angebot von Spotify in Ländern, die regelmäßig die unteren Plätze in den Rankings zur Pressefreiheit einnehmen? Gespannt wurde das Erscheinen der ersten zentralasiatischen Podcasts und die Reaktion der staatlichen Behörden erwartet. Doch Spotify erhielt bisher keine Lizenz, um Podcasts in Zentralasien zu veröffentlichen. Ob dies eine reine Formalie sein wird oder als Vorsichtsmaßnahme der Staaten verstanden werden muss, wird sich zeigen.

YOUTUBE: Shahzoda va Dj Piligrim - Layli va Majnun - 7.715.297 Aufrufe

Neben dem Marktführer Spotify haben sich zahlreiche weitere Anbieter auf dem russischen und zentralasiatischen Markt angesiedelt. Dazu gehören unter anderem Deezer und Apple Music sowie einige nationale Unternehmen. Ein Beispiel dafür ist etwa die von Kazakhtelekom entwickelte Streaming-App „MUSIC NUR". Der nationale Streamingdienst bietet ebenso eine große Auswahl mit dem klaren Fokus auf kasachische Künstler und kostet außerdem nur etwa 840 Tenge (1,60 Euro). Die beliebtesten Musiker auf der Plattform sind Kairat Nurtas, Toregali Toreali, Jah Khalib und Ernar Aidar.

Obwohl derzeit die Musikbranche unter den coronabedingten Einschränkungen leidet, konnte der Musikmarkt im Streaming rapide wachsen. Damit steigt seine Bedeutung im globalen Musikgeschäft. Der Markteinstieg in Zentralasien ist aber keineswegs eine Einbahnstraße für die Verbreitung westlicher Musik, sondern hat das Potenzial, eine Brücke zwischen den Kulturen zu entwickeln, um auch zentralasiatische Künstler in Europa und Amerika bekannter zu machen.

Quelle/ Titelbild: DAZ.asia; Jonas Prien

YOUTUBE: Sulton Ali - BEAUTIFUL MELODY

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Das neue Touristenzentrum in Samarkand

Projekt_Touristenzentrum Touristenzentrum SAMARKAND

Das 353 Millionen US-Dollar teure Touristenzentrum für die Seidenstraße im Stadtteil Samarkand des Eselkanals soll im ersten Quartal 2022 eröffnet werden. Es wird eine Kongresshalle, acht Hotels, den Komplex "Eternal City", ein Freizeitzentrum und andere Einrichtungen geben.

Am 15. April inspizierte Präsident Shavkat Mirziyoyev den Bau des Seidenstraßen-Tourismuszentrums im Distrikt Samarkand. Der Präsident wurde über die Möglichkeiten des neuen Touristenzentrums und die Dienstleistungen für Touristen informiert. Das Staatsoberhaupt gab Anweisungen zur effektiven Organisation des Managements des Zentrums und zur Ausbildung von Fachleuten auf dem Gebiet des Tourismus. Foto: Pressestelle Präsident.uz

 Entwicklung der Tourismusinfrastruktur in Samarkand

Der Baukomplex wird zu einem touristischen Zentrum Samarkands. Es gibt auch eine Reihe von Bedingungen für die Durchführung internationaler Konferenzen. Das Touristenzentrum wird voraussichtlich im Jahr 2022 in Betrieb genommen.

Zum ersten Mal wurde in Samarkand, eine gastronomische Straße, das erste Touristendorf in Usbekistan in der Mahalla "Konigil" im Bezirk Samarkand gegründet.

Laut Gazeta.uz wird der Komplex auf einer Fläche von 212 Hektar am Ufer des Kanals errichtet. Dem Projekt zufolge wird es ein zweistöckiges Kongresszentrum, Hotels, Restaurants und Einkaufszentren, ein Amphitheater und andere Einrichtungen geben.

Projektplan für eine Anlage eines Sees mit einem Springbrunnen, künstlichen Flüssen, Seen und Gräben sowie einer parallelen Straße (die Straße, die zur Hauptstraße M39 führt), einer historischen Zone vom Kanal, die zu einem künstlichen See in der Altstadt von führt Samarkand .

Derzeit werden die Kongresshalle der Neuen Renaissance, die Karawanserei der „Ewigen Stadt" und acht Hotels gebaut.

Die zwei 22-stöckigen Hotels werden höchsten Standard mit fünf Sterne haben und übrige Hotels der Kategorie mit vier Sternen. Vier von ihnen werden im Bereich Hygiene und Gesundheit unter der Marke Marakanda Group Hotel geführt und erhalten folgende Namen:

Alisher Navoi - Präventivmedizinische Klinik (Prävention). Benannt zu Ehren von Alisher Navoi, dem Begründer der usbekischen klassischen Literatur, Dichter, Wissenschaftler und Staatsmann

Sogd-detoks klinikasi. Es ist nach der alten historischen Region im Zentrum des Zarafshan-Tals benannt. Im VIII. Jahrhundert v. Chr. wurde hier die Stadt Maracanda, die Hauptstadt des Staates, gegründet.

Navruz ist ein Hotel- und Sanatoriumskomplex, zu Ehren von Navruz (Frühlingsbeginn) benannt

Bekhzod - Klinik für Atemwegserkrankungen. Benannt nach dem größten Meister der Miniaturkunst, dem Künstler Kamoliddin Behzod.

Die übrigen Hotels im Touristenzentrum sind wie folgt benannt:

Savitsky Plaza - benannt nach Igor Savitsky, Künstler, Restaurator, Ethnograph, Kunstkritiker, Gründer und erster Direktor des Kunstmuseums in Nukus

Stars of Ulughbek von Lia Minyoun - benannt nach Ulugbek, einem Astronomen, Staatsmann, Herrscher von Samarkand und Enkel von Amir Temur

 Silk Road von Minyoun - benannt nach der Großen Seidenstraße

Samarkand Regency (Amir Temur) - benannt nach dem Staatsmann, Gründer des temuridischen Staates Amir Temur.

Komplex "Ewige Stadt"

Karawanserei "Ewige Stadt", eine bezaubernde touristische Anlage mit einem Flair aus 1001 Nacht

Laut den Autoren des Projekts wird die Karawanserei "Ewige Stadt" zu einer "Visitenkarte" der usbekischen Kultur. Es umfasst lokale Kantinen, Handwerksbetriebe wie Holzschnitzerei, Töpferei, Maulbeerseidenherstellung, Schmuck- und Teppichherstellung sowie einen „unterhaltsamen Marktplatz" mit Kulturshows.

Projektkosten und Partner
Die Gesamtkosten des Projekts werden auf 353 Millionen US-Dollar geschätzt, bis heute wurden 726,3 Milliarden Soums ausgegeben. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für das erste Quartal 2022 geplant. Das Projekt wird durch Samarkand Touristisches Zentrum, das Türkische Unternehmen (ARUP) und aus Singapur (Singapur Enter Engineering) realisiert.

Den Informationen zufolge wurde das Samarkand Touristic Center am 20. November 2019 im Bezirk Samarkand registriert. Das genehmigte Kapital beträgt 10 Milliarden Soums, die Haupttätigkeit sind Hotels und ähnliche Unterkünfte.

Hauptaktionär ist das Management der Ölgesellschaft Eriell Group und Enter Engineering (einer der größten EPC-Auftragnehmer in Nearest, Usbekistan)

Das Marakanda Group Hotel und das Hotel Savitsky Plaza befinden sich in der Nähe des Touristenzentrums Samarkand.

Quelle/Fotos: Gazeta.uz

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Registan bei Nacht

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KOKAND - ​Der Palast des Xudayar Khan

KOKAND_Xudayar_Khan_Palast KOKAND Xudayar-Khan-Palast

Kokand, eine der ältesten Städte im Fergana-Tal, hat mehr architektonische Denkmäler als jede andere Stadt im Tal. Dahmai Shahon, die Jome-Moschee, Komolkozi (Khoja Dodhoh), Norbutabiy, Miyan Hazrat, Dasturkhanchi Madrassahs, Madarikhan Dahmas, der Xudayar Khan-Palast und viele andere Denkmäler kennzeichnen das historische Erscheinungsbild der Stadt und verschönern sie.

Der Palast des Xudayar Khan befindet sich auf einem Hügel im Zentrum der Altstadt und ist eines der schönsten und majestätischsten Baudenkmäler des 19. Jahrhunderts in Bezug auf Aussehen und architektonische Gestaltung.

Als Umarkhan, der Khan von Kokand, 1822 starb, bestieg sein vierzehnjähriger Sohn Alikhon (Madalikhan) den Thron. Aufgrund des jungen Alters des Khan fielen die Angelegenheiten des Staates an seine Mutter, die berühmte usbekische Dichterin Nodira (Mutter des Mondes), zu. Nodira förderte Kultur und Kunst, legte großen Wert auf den Bau von Märkten und Erscheinungsbild der Stadt, auf Moscheen und Madrasas (Ausbildung), Häusern und Mausoleen, Bäder und Karawansereien. Zum Beispiel wurden Chalpak, Mohlaroyim Madrassahs, Dahmai Shahon Hazira und Madarikhan Mausoleum erbaut. Zwei weitere andere Madrassas haben die Zeit bis heute nicht überlebt. Das Madarikhan-Mausoleum, die Grabstätten der Frauen des Khans und das Grab des Dahmai Shah gehören zu den schönsten architektonischen Denkmälern in Zentralasien.

Der Emir von Buchara Nasrullo eroberte die Stadt 1842 und plünderte sie. Nodirani tötete Madalikhan, den Sohn des Khan Umarkhan. Der unvollendete Khan-Palast und viele andere majestätische Gebäude wurden danach abgerissen.

Der Bau des Palastes wurde vom letzten Khan von Kokand, Xudayar Khan, schrittweise ab 1863 für mehrere Jahre durchgeführt und erhielt seinen heutigen Namen, Xudayar Khan Palast.
Zusammen mit Meistern aus Fergana beteiligten sich Bauherren aus Buchara, Samarkand und anderen zentralasiatischen Städten aktiv am Bau des Palastes. Um die Bauarbeiten zu beschleunigen, wurden die Khan-Verbündeten beteiligt. Insgesamt 16.000 Menschen und 80 Handwerker arbeiteten an dem Bau, und mehr als tausend Karren waren beteiligt.

Der Bau des Palastes erfolgt auf der Grundlage eines Ingenieurprojekts des bekannten Architekten Mir Ubaidullo. Als Chefarchitekt leitete er den Bau des Palastes. Die Dekoration des Gebäudes wurde von Usta Abdullo, einem Töpfer aus Rishtan, vorgenommen. Eine Gedenktafel an der Südseite des Gebäudes mit der Aufschrift "Die Kunst des Dekorierens mit Mustern ist wie Behzods Kunst" ist wahrscheinlich ein Hinweis auf seine Arbeit. Meister Abdullahs Vater war Töpfer in Rishtan. Sein Sohn Abdullah trat in die Fußstapfen seines Vaters und beherrschte den Beruf vortrefflich. Er wurde im ganzen Fergana-Tal berühmt. Bis heute bewahren einige Einwohner von Fergana die wunderbaren Keramikstücke sorgfältig auf. Abdullah, ein bekannter Meister, schmückte den Palast erneut mit bunten Fliessen. Meister Jamol und Meister Jamil nahmen ebenfalls an der Gestaltung teil. Pskent-Meister Zokir hingegen war in der Lage, eine so verantwortungsvolle Aufgabe wie das Verlegen der Hauptsäule des Bogens zu erfüllen.

Mullah Suyarkul, Salikhuja, Meister aus Kokand, und Fozilkhoja, ein Meister aus Buchara, leisteten einen würdigen Beitrag zum Bau des Palastes. Die Meister Hakimboy, Sufi Yuldash, Marasul demonstrierten ihre Fähigkeiten, den Raum mit verschiedenen Mustern und Schnitzereien zu dekorieren. Darüber hinaus befindet sich oben auf dem Tor die Inschrift "Muhammad Alam sirchi usto, Muhammad Kamol ogli. 1287 Hijri", gibt Auskunft über die Meister, die die Schnitzereien ausgeführt haben.

Maksumkhuja, ein Meister, der die Tür des Palastes schnitzte, erstellte auch die große Tür der ghazianischen Madrasa und die Tür von Shaykhantahur in Taschkent. Bei der Dekoration des Palasts wurde Volkskunst aus Keramik, Malerei, Holz, Ganch-Schnitzerei und vielen anderen Arten von Architektur verwendet. Die Harmonie und Eleganz der gekonnt zusammengestellten verschiedenen Farben und Formen der Fliessen zeugen davon, dass die Kunst der Fergana-Keramik im 19. Jahrhundert ein hohes Niveau erreicht hat.

Holzschnitzerei am Haupttor; Foto: Gerhard Birkl

Die Gesamtfläche der Bebauung beträgt mehr als acht Hektar, umgeben von einer starken Festungsmauer, und auf der Ostseite befindet sich ein Tor. Innerhalb der Mauer befanden sich ein Garten, ein Weinberg, ein Schwimmbad, ein Übungsplatz für Soldaten, eine Waffenkammer, eine Militärkaserne und andere Gebäude. Ein tiefer Graben wurde als Schutz außerhalb der Mauer gegraben und mit Wasser gefüllt.

Der Palast, der aus mehr als hundert Häusern und mehreren Innenhöfen besteht, ist in drei Hauptteile unterteilt - den Hof, den Shahnishin und den Harem. Die Teile des Hofes und der Shahnishin sind einstöckig und der Harem ist zweistöckig.

Der Xudayar Khan-Palast wurde nach einem rechteckigen Design (68 x 143 Meter) erbaut und ist sehr hoch (4,3 x 5,6 Meter). Das Hauptgebäude des Palastes ist nach Osten abgesenkt und hat eine Etage. Sein Boden besteht aus gebackenen Ziegeln mit einer Mischung aus Ganch. Seine ursprünglichen Fliessen und Muster sind nicht erhalten geblieben.

Eine 40 Meter lange und 6 Meter breite schräge Ziegelbrücke erhebt sich aus dem Boden. In der Mitte des Hauptgebäudes befindet sich eine prächtige, leicht hervorstehende Mauer, die Palastmauer. Sein Buch ist in arabischer Schrift als "Arki Ali Said Muhammad Khudoyarkhan, Datum 1387 AH" eingeschrieben. In den beiden Ecken des Hauptgebäudes sind zwei bis vier Türme mit Blumen geschmückt, deren oberer Teil mit gewölbten Mezzaninen (ein Halb- oder Zwischengeschoss eines mehrstöckigen Gebäudes) versehen ist.

Eines der Blumendesigns im südlichen Teil ist sechseckig, drei weitere sind ebenfalls in Form von Blumensträußen geschmückt. Isa Makhzum, ein Handwerker aus Buchara, baute die beiden Ecken des Sockels und die Nordseite des Hauptgebäudes, und Azamat Domla baute die südliche Ecke. Die als Blumensträuße bezeichneten Ecktürme sind mit Fliessen in verschiedenen Formen und Farben geschmückt, die reich an Blau und Gelb sind. Sie erzeugen eine Vielzahl von geometrischen Mustern.

Es gibt ein breites rechteckiges Tor am Eingang durch die Veranda und angrenzende Räume mit einer Decke, die mit dem Innenhof verbunden ist. Das Dach des Tors befindet sich auf den gewölbten sich kreuzenden Bögen, und die Kuppel ist außen verziert. Im Tor scheint Licht durch die Balken. In der Vergangenheit gab es ein Gefängnis unter der abfallenden Ziegelbrücke und einen unterirdischen Durchgang. Jetzt sind sie verschüttet.

Die gewölbten Bögen, Tympanons (Architektur einer Schmuckfläche), Bücher und Wände des Hauptgebäudes verfügen über pflanzenähnliche Bögen, Muster, Träger und Inschriften mit religiösem und philosophischem Inhalt werden auf der Grundlage verschiedener Essigsorten und -farben gemäß den Regeln der Kalligraphie hergestellt. Diese Inschriften basieren auf den Briefen des wunderbaren Kalligraphen Mirzo Mirmahmud Hoqandi. Zum Beispiel werden an der Ausgangstür die Worte "Ein weiser Architekt mit einem großzügigen Gesicht sagte zu meinem Ohr: Schöpfung mit Leidenschaft wird gute Ergebnisse bringen, 1258 AH" geschrieben.

Oben im Hauptgebäude befinden sich nur drei tulpenförmige Eingänge. Die Wände sind mit massivem Wacholderholz ausgekleidet, wodurch eine Eroberung, Einbruch verhindert wird. Derzeit ist nur ein kleiner Teil der Häuser im Hof erhalten.

Kunstvoll geschmücktes Residenzzimmer; Foto: Bodo Thöns

Nach der Oktoberrevolution war die Garnison der Roten Armee in der Anlage stationiert und etablierte von 1918 bis 1919 ihre Herrschaft in der Stadt. 1924 fand hier eine Ausstellung landwirtschaftlicher Errungenschaften statt. Im Jahr 1925 wurde der Palast in ein Museum für lokale Überlieferungen umgewandelt. Das Mobilar des Museums stellen die Geschichte von Kokand, die Natur des Fergana-Tals, die Tierwelt, die Flora und die Kunst vor.

Die Palastgebäude wurden ebenfalls repariert. 1938 maß der Architekt Obid Zayniddinov erstmals die Größe des erhaltenen Teils des ehemaligen Khan-Palastes und reparierte den Hauptteil des Gebäudes. Kokands beste Handwerker nahmen an dieser Arbeit teil.

Der Zimmermann Kodirjon Haidarov reparierte die geschnitzte Tür am Eingang zum Kuppeltor hinter dem Sockel und schrieb seinen Namen darauf. Die Gemälde an den Decken des Raumes und auf der Veranda wurden von Saidmahmud Norkuziev, Saidakhmad Mahmudov, Shukurkhon Mahmudov und anderen Meistern repariert.

Deckenmalerei; Foto: Gerhard Birkl

Seit 1971 studieren die Mitarbeiter unseres Instituts das Denkmal im Detail und führen Reparatur- und Entwurfsarbeiten durch. Nach umfangreichen wissenschaftlichen Forschungen wurde eine vollständige Gestaltung des Palastes erstellt. Archivmaterial, historische Literatur und militärische Zeichnungen wurden während der Erstellung des Projekts umfassend untersucht. Insbesondere im Jahr 1876 durch einen Militäringenieur, Stabskapitän. Das allgemeine Design der Kokand-Anlage und die Verteidigungsanlagen wurde 1878 von Topographen entwickelt. Der von Borisovsky erstellte Masterplan der Kokand-Anlage und der angrenzenden Gebiete sowie der 1882 von Konik gegründete Masterplan der Kokand-Anlage waren weit berühmt.

Veröffentlichungen und Berichte von Shuningdek, A. Fedtschenko "Reise nach Turkestan", der französischer Tourist M. Burdos mit seinem Buch "Von Paris nach Samarkand", Informationen aus Alibekovs "Khudoyor-Khans Privatleben", das historische Werk "Skorpion vom Altar" des berühmten usbekischen Schriftstellers Abdulla Qodiriy und einer Reihe historischer Literatur haben bei bei den Forschungsarbeiten sehr geholfen. Archäologische Ausgrabungen wurden durchgeführt, um die Richtigkeit der obigen Informationen zu bestimmen.

Auf der Grundlage eines neuen Projekts hat der Wiederaufbau des Palastes begonnen. Diese verantwortliche Aufgabe wurde den Mitarbeitern einer speziellen Forschungs- und Reparaturwerkstatt in Kokand übertragen. Der Maler Shukurkhon Mahmudov und der Maurer Samigjon Muydinov führen die Reparaturarbeiten zusammen mit ihren Schülern durch.

Der Xudayar Khan-Palast, ein einzigartiges historisches und architektonisches Denkmal des 19. Jahrhunderts, hat einen traditionellen Stil und ein Erscheinungsbild, die für den Bau von Palästen in zentralasiatischer Architektur typisch sind, und das Innere der Gebäude ist ein einzigartiges Kunstwerk.

Abdujabbor Yahyoev,
Chefprojektarchitekt des usbekischen Forschungs- und Designinstituts für die Restaurierung von Kulturdenkmälern.

Quelle/Titelbild: Journal of Science and Life

Empfohlene LINKS
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Alexei Pawlowitsch Fedtschenko | Abdulla Qodiriy | Nodira

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USBEKISTAN-GALERIE • KOKAND – Khudoyar Khan Palast
Museum großer Gelehrter

Xudayar Khan-Palast; Foto: Bodo Thöns

Museum Kokand; Gemälde von Nodira (1792 - 1842); Foto: Gerhard Birkl

KOKAND 1. Internationales Handwerkerfestival - Konzert; Foto: Gerhard Birkl

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15 Kinder verschiedener Nationalitäten fanden während des Zweiten Weltkriegs Schutz in einer usbekischen Familie

shamakhmudov_denkmal Shamakhmudov Denkmal Taschkent

Die in Usbekistan lebenden Menschen erkennen und verstehen heute, wie teuer der Sieg über den Faschismus im Zweiten Weltkrieg war. Eineinhalb Millionen Menschen - jede vierte Person - ging an die Front (die Bevölkerung der Republik betrug damals 6,5 Millionen Menschen). Fast jede Familie hatte eine weinende Mutter, die mit Hoffnung auf ihren Sohn, ihren Ehemann wartete ... 

Kriegsjahre. Taschkent ist eine Stadt an der Grenze zwischen den landwirtschaftlichen Oasen Zentralasiens und den endlosen eurasischen Steppen. Es herrscht reges Leben in den Straßen, es gibt schlanke Pappeln und sich ausbreitende Platanen, Lehmhäuser, in denen es immer kühl ist, graubärtige alte Männer in Morgenmänteln, Frauen in Hosen ...
Aus den westlichen Regionen des Landes wurden Tausende von Evakuierten und Verwundeten zum Bahnhof von Taschkent gebracht. Insgesamt hat Usbekistan mehr als eineinhalb Millionen Menschen aufgenommen. In der Stadt wurden 20 Krankenhäuser eingerichtet. Die Schirmherrschaft der verwundeten und kranken Soldaten der Roten Armee wurde von Kollektiven von Fabriken, Betrieben, Einrichtungen, Sanitärkommandos, Schülern von Schulen und Pflegekursen, Arbeitern der Literatur und Kunst übernommen.

Seit Beginn des Krieges wurden mehr als zweihunderttausend Kinder, die ihre Eltern verloren haben, in die usbekische SSR geschickt. Sie wurden von allen Waisenhäusern herausgenommen. Die Evakuierung der Menschen wurde auf Erlass von Stalin am dritten Tag nach dem Angriff auf die Sowjetunion begonnen. Die meisten Menschen wurden Richtung Osten evakuiert und kamen hinter den Ural, nach Zentralasien oder Sibirien. Täglich passierten zweihundert bis vierhundert Waisenkinder den Evakuierungspunkt am Bahnhof von Taschkent. „Die Menschen aus den Wagons versammelten sich auf dem Bahnsteig. Alle waren wir gezeichnet vom langen Weg, vom Hunger“, sagte Maria Schuminska, eine der Überlebenden. Viele der Evakuierten waren den langen Weg in einfachen Holzwagons gefahren. Schuminska erinnert sich noch genau daran, wie trostlos eigentlich die Ankunft in Taschkent war. „Die Rettung war, dass viele Taschkenter wirklich zum Bahnhof kamen, Wasser und Brot brachten und uns Ankömmlinge mit zu sich nach Hause genommen haben“.

Auf den Aufruf der Frauen von Taschkent begann eine Massenbewegung, Kinder zu adoptieren, von denen sich viele an nichts, über ihre eigene Geschichte erinnerten. In ihrer Erinnerung waren nur die Explosionen von Bomben, das Heulen von Sirenen, der Tod von Verwandten. Das Alter der Kinder wurde vom Arzt festgelegt, und die Nachnamen und Vornamen wurden häufig von den neuen Eltern angegeben. Die Leute kamen zu den Zügen um die Ankömmlinge zu treffen, und kehrten mit ihren Adoptivtöchtern und -Söhnen nach Hause.

Usbekische Familien erhielten Kinder und teilten, wie sie sagten, "eine Rosine in vierzig Stücke". Kinder fanden hier Sicherheit, Wärme und Freundlichkeit, Unterkunft und Familie, neue Eltern und eine neue Heimat!.

In Taschkent gibt es ein erstaunliches Denkmal. Im Zentrum der skulpturalen Komposition erhebt sich ein älterer Usbeke, eine Frau sitzt in der Nähe und zahlreiche Kinder umgeben sie. Der Mann sieht sie mit Zärtlichkeit und großem Ernst an – mit ausgestreckten Armen und als würde er die ganze große Familie umarmen. Dies ist Shaakhmed Shamakhmudov, der von ganz Usbekistan verehrt wird. Während des Großen Vaterländischen Krieges adoptierten und zogen er und seine Frau 15 (!) Sowjetische Kinder verschiedener Nationalitäten auf und wurden für sie zu einer wahrhaft lieben Mutter und Vater.

Es lohnt sich, separat über die Familie von Shaakhmed Shamakhmudov zu erzählen, der während des Großen Vaterländischen Krieges eine wahrhaft heldenhafte Leistung vollbracht hat.
Shaakhmed Shamakhmudov, ein nach Kalinin benannter Schmied des Taschkenter Adels, und seine Frau Bahri Akramova hatten keine eigenen Kinder. Deshalb gaben sie dreizehn benachteiligten Kindern, die während des Krieges aufgenommen wurden, und drei nach dessen Ende, ihre ganze Liebe.

„Wir haben keine eigenen - wir werden Fremde großziehen“

Familie Shamakhmudov

Die Shamakhmudovs hatten keine eigenen Kinder. Shaakhmed, ein Schmied des nach Kalinin benannten Taschkenter-Adels. Shaakhmed selbst war zu dieser Zeit 53 Jahre alt, seine Frau Bahri - 40 Jahre alt.

Eheleute Shaakhmed Shamakhmudov und Bahri Akramova / Quelle: mytashkent.uz

Zu dieser Zeit begannen die Republiken der Zentralasiatischen Union, Kinder aufzunehmen, die aus den von den Deutschen belagerten sowjetischen Städten evakuiert wurden. Dies waren Waisenkinder, deren Eltern von den Nazis getötet wurden, und Kinder, deren Mütter und Väter an die Front gingen. Die meisten dieser Kinder landeten in Usbekistan: Die Waisenhäuser dieser Republik öffneten ihre Türen für 200.000 sowjetische Kinder.

Als Züge mit evakuierten Kindern in Taschkent ankamen, gingen der Schmied und seine Frau zum Bahnhof zum Verteilungspunkt.
Als Bahri und Shaakhmed zu spät kamen und rannten, stellten sie fest, dass nur noch ein Baby im Raum war. Er lag auf dem Tisch und weinte nicht einmal. "Du bist zu spät gekommen, du hast alle Ausgaben verpasst", wurde ihnen gesagt. Shaakhmed fing an, seiner Frau die langen Vorbereitungen vorzuwerfen, aber sie antwortete: „Wir waren nicht zu spät, ich werde dieses Kind nehmen.“ „Wozu? - Die Mitarbeiter der Organisation waren überrascht. - Fass es nicht an. Dieses fünf Monate alte Baby hat keine Lebenskraft. Also lass ihn hier bleiben, wir werden uns bis zur letzten Minute um ihn kümmern.“ Aber Bahri sagte entschlossen: „Auch wenn er nicht lange leben muss, werde ich nicht aufgeben. Gib es mir zurück.“ Die Bitte wurde nicht abgelehnt...

Als Bahri zu Hause ankam, kümmerte sie sich sofort um das Baby. Die ganze Nacht über wärmte die Frau das Kind mit ihrer Wärme, gab ihm eine Brust, die nie Milch gekannt hatte – Bahri selbst war kinderlos. Und es geschah ein Wunder, über das dann im Bezirk lange gesprochen wurde - Milch erschien!. Sie stillte das Baby und gab ihm ein zweites Leben. Shamakhmudov selbst gab dem Kind einen Namen - Nogmat, was "Geschenk" bedeutet. Er wurde der vierte Sohn eines Schmiedes.

Einige usbekische Familien begannen, Kinder aus Waisenhäusern zur Adoption zu bringen. Die Shamakhmudovs dachten und entschieden: Warum werden wir keine Pflegeeltern? Gott hat sein eigenes nicht gegeben – das heißt, wir werden Fremde erziehen. Einige Jahre später waren im Haus der Shamakhmudovs Kinderlachen und das Klappern kleiner Füße zu hören: Das Paar adoptierte 15 Kinder, und die Familie selbst wurde international.

Sie liebten alle Kinder, als wären sie eine Familie / Quelle: nuz.uz.

Die usbekischen Eltern wurden Verwandte für Russen, Weißrussen, Moldauer, Juden, Kasachen, Letten, Deutsche und Tataren. Zum Beispiel nahmen sie 1943 vier Personen aus dem Waisenhaus - eine belarussische Raya, eine tatarische Malika, einen russischen Jungen Volodya und ein zweijähriges Baby, dessen Name und Nationalität niemand kannte. Shaakhmed und Bahri nannten das Baby Nogmat, was aus ihrer Sprache als „Geschenk“ übersetzt wird.

In usbekischen Traditionen

Die Shamakhmudovs lebten nicht gut, aber freundschaftlich. Liebe und Respekt für die Ältesten herrschten in der Familie. Kinder von klein auf lernten Arbeit, Unabhängigkeit und gegenseitige Unterstützung. Alle Kinder wurden von Adoptiveltern in usbekischen Traditionen erzogen und Taschkent wurde ihre zweite Heimat.

Shaakhmed mit seiner Frau und adoptierten Kindern. 1941 / Quelle: rodinatyumen.ru

Mit dem Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 23. August 1955 erhielten Shaakhmed Shamakhmudov und Bahri Akramova für ihr hohes Bewusstsein und ihren Patriotismus den Orden des Ehrenabzeichens, und Bahri-opa wurde der Titel verliehen Mutter Heldin. („opa“ ist die Bezeichnung für eine ehrwürdige, ältere Person). Die Geschichte des Shamakhmudovs wurde von dem Schriftsteller Rakhmat Fayzi in seinem Roman „Seine Majestät der Mann“, und in den 1960er Jahren eine berührende und Piercing – Funktion beschrieben Film „Du bist nicht eine Waise“ wurde über sie gedreht. Eine Straße ist sogar zu Ehren des Oberhauptes dieser internationalen Familie in Taschkent benannt.

Standbild aus dem Film "Du bist kein Waisenkind" / Quelle: kulturologia.ru

Das Schicksal der Kinder der Shamakhmudovs entwickelte sich auf unterschiedliche Weise. Jemand blieb, um in Taschkent zu leben. Nach dem Krieg wurden vier Kinder gefunden und von ihren Verwandten nach Hause gebracht. Nachdem sie gegangen waren, erinnerten sie sich ihr ganzes Leben lang dankbar an ihre Adoptivmutter und ihren Adoptivvater. Und der usbekische Muazzam und der belarussische Michail, die von den Schamakhmudows zur Bildung genommen wurden, verliebten sich anschließend ineinander. Sie heirateten und gründeten ihre eigene internationale Familie.

Bahri-opa / Quelle: ria.ru.

Die Heldin des Films "Du bist kein Waisenkind", dessen Prototyp Bahri / Still aus dem Film / Quelle: kulturologia.ru war

Sie wartete auf ihren Enkel und wurde 104 Jahre alt
Besonders berührend ist die Geschichte des Adoptivsohnes Fjodor, über den 1986 eine usbekische Zeitung schrieb.
Die Ukrainerin Fedya Kulchikovsky war das achte Adoptivkind der Shamakhmudovs. Der Junge wurde kurz vor dem Krieg in der Familie eines Bergmanns aus Donbass geboren. Der Name seiner Mutter war Oksana. Die Frau wurde von ihrer Großmutter Daria Alekseevna geboren. Das Baby hatte ein rotes Muttermal auf der Brust, und die ältere Frau erinnerte sich für den Rest ihres Lebens an dieses "Erkennungszeichen".

Oksana starb während einer Pockenepidemie, als Fedor eineinhalb Jahre alt war. Im Juli 1941 starb ihr Mann beim Laden der Ausrüstung. Fedor ist mit seiner Großmutter aufgewachsen. Als sie vor der Besetzung vom Dorfrat aufgefordert wurde das Kind abzugeben, stimmte sie nicht zu, ihren Enkel zu evakuieren. Aus Angst, dass die Deutschen ihn nach Deutschland fahren würden, traf sie diese schwierige Entscheidung jedoch später.

Vor der deutschen Besetzung wurde der Großmutter dringend empfohlen, ihren Enkel nach Zentralasien zu schicken. Zuerst wollte sie ihn nicht gehen lassen, aber der Dorfrat sagte: „Wenn die Deutschen ins Dorf kommen, wird Ihr Enkel sicher nach Deutschland gefahren.“ Die Großmutter weinte und stimmte der Evakuierung zu. Und all die folgenden Jahre glaubte ich, dass er eines Tages zurückkehren würde.

Einige Tage später führte eine Staffel in Richtung Osten den Jungen ins Hinterland des Landes. 1941 verließ Fedor im Alter von fünf Jahren sein Zuhause. Er erinnert sich gut an diese endlose Straße. Während der langen Reise bombardierten faschistische Flugzeuge ihren Zug mehr als einmal. Es gab nicht genug Wasser, die Kinder atmeten die mit Frost bedeckten Metallteile der Autos ein und leckten die Tropfen, die auftauchten. Bei der Ankunft wurden die von Hunger und Kälte geschwächten Kinder aus den Wagen in die Armen der Pflegeeltern getragen. Fjodor erinnert sich, wie ein Junge seine kleine Schwester umarmte. Und nur in Taschkent habe ich herausgefunden, dass sie tot ist ...

Der fünfjährige Fedya landete in einem Waisenhaus in Taschkent, wo er sich bald mit dem ukrainischen Jungen Sasha anfreundete. Einmal kam ein älterer Usbeke ins Waisenhaus und nahm Sasha mit. Fedya war sehr verärgert über die Trennung von seinem Freund. Sasha, wie sich herausstellte, auch. Denn eine Woche später kehrte derselbe Mann ins Waisenhaus zurück und sagte Fedya, dass er ihn auch mitnehmen würde. "Sasha ist traurig ohne dich", erklärte der Usbeke kurz. So landete Fedya in der Familie Shamakhmudov. Pflegeeltern gaben ihm den Namen Yuldash.

Die Nachricht von der großen Familie des Schmieds Shaakhmed Shamakhmudov verbreitete sich in der gesamten UdSSR und erreichte die Front. Eines Tages erhielt Shaahmed einen Brief und eine Zahlungsanweisung von der Front. Oberleutnant Levitsky schickte ihm mehrere hundert Rubel und versprach, jeden Monat den gleichen Betrag zu senden, solange er lebt. Er erklärte dies durch seinen Wunsch, der usbekischen Familie irgendwie bei der Kindererziehung zu helfen.

Shaahmed wusste nicht, wie er mit dem Geld umgehen sollte. Er betrachtete alle Kinder als seine eigenen, und es schien ihm seltsam, jemandem Geld abzunehmen, um seine Familie zu ernähren. Ich wollte auch keinen guten Menschen mit einer Ablehnung beleidigen. Der Schmied Shamakhmudov dachte darüber nach und nahm einen anderen Sohn auf - den Ukrainer Sasha Brynin. Dieser Junge hatte also zwei Adoptivväter: einen usbekischen Schmied und einen russischen Leutnant. Levitsky hatte eigene Kinder, sie wurden von den Deutschen getötet ...

Shamakhmudovs mit erwachsenen Kindern / Quelle: mytashkent.uz

Nach dem Abschluss von acht Klassen blieb Fedor-Yuldash in Usbekistan, weil er in jungen Jahren von seiner Großmutter weggebracht wurde und zumindest einige Informationen über sie nicht finden konnte. Der junge Mann betrat das Tashkent Mining College. Nachdem er sein Diplom erhalten hatte, ging er nach Karaganda, wo er bald heiratete, und kehrte nach dem Erdbeben in Usbekistan in seine "Heimat" Taschkent zurück - bereits mit seiner Frau. Das Paar hatte drei Kinder.
Einmal bekam Yuldash einen Anruf und sagte, dass seine ukrainische Großmutter gefunden worden war. Für ihn war es ein Schock, denn seit ihrer Trennung sind 45 Jahre vergangen, und der Mann ahnte nicht einmal, dass sie noch am Leben war. Er ging sofort in die Ukraine.
Wie sich herausstellte, half ein Journalist einer ukrainischen Zeitung, Darya Alekseevnas Enkel zu finden. Er schrieb an das Regionalkomitee des Komsomol von Buchara, wonach die Informationen an Schulkinder des usbekischen Clubs "Poisk" weitergegeben wurden. Kinder sahen einen ähnlichen Nachnamen in einem Zeitungsartikel - und gingen so zum Enkel.
Es stellte sich heraus, dass zwei Briefe im Waisenhaus verwechselt wurden und aus Kulchanovsky Fedya Kulchikovsky wurde, und er änderte auch sein Patronym - vielleicht konnte Daria Alekseevna ihn deshalb nach dem Krieg nicht finden. 

Fedors Treffen mit seiner Großmutter / Quelle: R. Shagaev, nuz.uz.

Als sie sich trafen, erkannte die Großmutter ihren Enkel sofort - an demselben roten Muttermal. Zu dieser Zeit war sie bereits 104 Jahre alt. Vielleicht war es der Glaube, dass der Junge gefunden werden würde , der sie in dieser Welt hielt.
Nach dem Treffen besuchte der Enkel wiederholt seine Großmutter, aber sie hatten keine Gelegenheit sich oft und lange auszusprechen: Sie starb anderthalb Jahre später.

Fedor im Gespräch mit seiner eigenen Großmutter / Quelle: R. Shagaev, nuz.uz.

Bald nach dem Tod von Daria Alekseevna starb auch Fjodors Adoptivmutter. Bis in die letzten Tage tat es beiden Frauen sehr leid, dass sie sich nicht kennenlernen konnten.

Timonina Olga aus Moldawien, der die neuen Eltern den Namen Kholida gaben, war das jüngste Kind in dieser internationalen Familie. Als Erwachsene blieb sie in Usbekistan.

Für die jüngste Tochter der Shamakhmudovs wurde Taschkent die Heimat / Foto aus Kommentaren auf mytashkent.uz

2017 feierte sie ihren 84. Geburtstag und lebte zu dieser Zeit im Jar-Aryk-Viertel von Taschkent. Kholida kannte Usbekisch perfekt und dankte ihr ganzes Leben lang Gott, ihren Adoptiveltern und dem usbekischen Land für alles, was sie hat.

Shaakhmed Shamakhmudov starb viel früher als seine Frau 1970 in seinem neunten Jahrzehnt. Der Tod überholte ihn bei der Arbeit im Garten, denn bis in die letzten Tage hörte er nicht auf zu arbeiten.

1982 wurde auf einem der Plätze von Taschkent, genannt "Freundschaft der Völker", eine skulpturale Komposition installiert, die die Familie des Schmieds Shamakhmudov darstellt. Dieses Denkmal ist zu einem Symbol des Ausdrucks der Dankbarkeit für eine ganze Generation von Menschen aus verschiedenen Republiken der UdSSR geworden. Für kurze Zeit wurde das Denkmal mehrmals verlegt, kehrte aber wieder an seinen ursprünglichen Platz zurück.

Heute sprechen die Kinder und Enkel der Shamakhmudovs Usbekisch und leben im Zhararik Makhalla (dem sogenannten Wohnviertel) der Stadt Taschkent. Die Leute hier sind freundlich und hilfsbereit, es gibt viele internationale Familien. Sowohl die Ältesten als auch die Jüngeren und sogar dreijährige Kinder sagen stolz: "Wir sind Shamakhmudovs!"

Margarita Miroshnichenko, Usbekistan & Anna Belova (Quelle: kulturologia.ru); Titelbild: WIKIPEDIA

YOUTUBE: "Du bist kein Waisenkind" -  Sen etim emassan (usbekischer Film in russischer Sprache) HD 1962 #UydaQoling (Russisch)

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