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ARALKUM - Sandstürme in Usbekistan - Renaturierungsprojekt am Aralsee

Schiffsfriedhof Muynak; Foto: Christian Grosse
Jedes Jahr werden in Usbekistan Tonnen von Sand, Staub und Salz über ein Territorium von mehr als 500 Quadratkilometern verteilt. Ursache ist die Aralkum-Wüste, die nach dem Austrocknen des Aralsees entstanden ist.

Usbekistan wird weiterhin von Sandstürmen heimgesucht. Laut eines im August 2021 veröffentlichten Berichts der Weltbank, der am 5. Februar vom usbekischen Nachrichtenportal Kun.uz aufgegriffen wurde, verursachen die Stürme Bodenerosion und verringern die Luftqualität.

Die Sandstürme kommen aus der Aralkum – der Wüste, die im Westen des Landes auf der Fläche des ausgetrockneten Aralsees entstanden ist. Die Wüste ist fast 38.000 Quadratkilometer groß und befindet sich hauptsächlich in der autonomen usbekischen Republik Karakalpakistan. Mit dem Verschwinden des Sees trägt der Wind nun Sand, Staub und Salz mit sich, was den Alltag der 1,8 Millionen Einwohner:innen der Region erschwert.

Laut Weltbank sind aus wirtschaftlicher Sicht weitere Folgen zu berücksichtigen. Sandstürme kosten die usbekische Regierung mehr als 44 Millionen US-Dollar (40 Millionen Euro) pro Jahr. Dies entspricht in etwa zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Expert:innen der Weltbank zufolge würde Untätigkeit bei der Lösung dieses Problems allein bis 2041 844 Millionen US-Dollar (768,9 Millionen Euro) kosten.

Die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit, aber auch auf die lokale Landwirtschaft werden im Durchschnitt auf 11,6 Millionen US-Dollar (10,5 Millionen Euro) pro Jahr geschätzt. Die Ausbreitung der Wüste setzt die usbekische Regierung unter Druck, nach neuen Lösungen zu suchen.

Eine Lösung: Renaturierungsprojekt durch Wiederaufforstung
Angesichts dieser Situation hat die Weltbank mehrere Initiativen vorgeschlagen. Demnach wäre es möglich, den Prozess der Desertifikation des Aralsees rückgängig zu machen, insbesondere mit einem Renaturierungsprojekt durch Wiederaufforstung. Die usbekischen Forscher:innen Natalya Akinchina und Azamat Azizov glauben, dass sie die lokale Umwelt sanieren können, indem sie einheimische Bäume, Sträucher und Gräser pflanzen, die gegen die Dürre und den hohen Salzgehalt des Bodens resistent sind.

Die usbekischen Behörden haben seit 2018 bereits 1,6 Millionen Hektar mit „besonderen Wüstenpflanzen“ bepflanzt, erklärt Eldor Aripov, Direktor des Instituts für strategische und interregionale Studien, gegenüber der usbekischen Onlinezeitung Gazeta.uz. Eine der bevorzugten Arten ist Saxaul, eine besonders widerstandsfähige Pflanze. Auch Kasachstan hat damit begonnen, Saxaul-Setzlinge anzubauen, um sie später auf den Boden des ehemaligen Aralsees zu verpflanzen.

Die Wiederherstellung der Landschaft am Grund des Aralsees könnte laut Weltbank zu einer erheblichen Verringerung der Luftverschmutzung führen und würde zu einer Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens der lokalen Bevölkerung beitragen. Darüber hinaus würde das Projekt die Imkerei und andere grüne Agrarsektoren sowie den Ökotourismus in der Region fördern. Die Rückkehr des Aralsees ist jedoch ausgeschlossen.

Quelle: NOVASTAN.org; Côme Brunel, Redakteur für Novastanaus dem Französischen von Robin Roth
Titelbild: Schiffsfriedhof Muynak C. Grosse

Empfohlene LINKS:

WIKIPEDIAAralsee | Saxaul | Aralkum
THE WORLD BANK: In Search of a Desert Oasis: Innovative Projects Imagine a Promising Future for the Aral Sea and Central Asian Drylands
WORLD BANK GROUP: The Value of Landscape Restoration in Uzbekistan to Reduce Sand and Dust Storms from the Aral Seabed (PDF)

Beiträge USBEKISTAN-ONLINE
• Initiative GRÜNER ARALSEE - Pflanzen eines Waldes auf dem Aral Meeresboden
• Neue Hoffnung und Hilfe für die Aralsee-Region
• Global Disruptive Tech Challenge 2021: Wiederherstellung von Landschaften in der Aralseeregion
• Denk ich an Usbekistan – Denk ich an Karakalpakstan?

USBEKISTAN-MEDIATHEK • Aral Sea Area (Literatur)
USBEKISTAN-GALERIE • ARALSEEMOYNAK (Aralsee) | ARALKUM


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Initiative GRÜNER ARALSEE - Pflanzen eines Waldes auf dem Aral Meeresboden

greenaralsea_initiative UNDP Initiative - GreenAralSea.org
Am 11. März startete das Accelerator Lab von UNDP Usbekistan die Crowdfunding-Kampagne für den Grünen Aralsee, die zur Lösung der Auswirkungen der Aralsee-Katastrophe beitragen wird. Mit dieser Kampagne wollen wir das Leben der Menschen in den örtlichen Gemeinden verbessern, indem wir einen 100 Hektar großen Wald mit 100.000 Saxaul-Setzlingen auf den trockenen Meeresboden pflanzen.

Der Aralsee war einst der viertgrößte Binnensee der Welt, der seinen Lebensunterhalt und seine lebendigen Ökosysteme aufrechterhielt. In nur wenigen Jahrzehnten verlor er 90% seiner Größe und verwandelte sich in die Aralkum-Wüste.

Diese Katastrophe hat die Gesundheit und das wirtschaftliche Wohlergehen der Bevölkerung der Region verringert und gleichzeitig die einst reiche Artenvielfalt der Region stark eingeschränkt. Die Initiative „Grüner Aralsee" wird das Bewusstsein für die Aralsee-Katastrophe und die Anstrengungen zur Abschwächung ihrer Folgen schärfen. Außerdem wird ein neuer Fundraising-Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität in der Region erprobt.

Das Pflanzen des trockenen Aral-Meeresbodens mit Saxaul wird mehrere positive Ergebnisse haben. Die Pflanzen stoppen die Bewegung von giftigen Salzen und Sanden und tragen so dazu bei, die hohe Rate an Tuberkulose und anderen Krankheiten zu senken. Durch die Einstellung lokaler Unternehmen für den Anbau der Saxaul-Setzlinge schafft unsere neue Initiative auch Möglichkeiten für eine nachhaltige Einkommensgenerierung.

„Leider können wir kein Wasser zurück ins Meer bringen und diese Tragödie umkehren, aber wir können Chancen für eine bessere Zukunft schaffen. Mit Hilfe der globalen Gemeinschaft können wir die giftige Wüste in eine grüne Decke aus Saxaulbäumen verwandeln ", sagte Farida Ahmatiy, Leiterin des Solutions Mapping des Accelerator Lab.

Die Initiative ist Teil einer breiteren Anstrengung, um miteinander verbundene Probleme in der Aralseeregion anzugehen. Der Ansatz wird im Konzept der Umgestaltung der Aralseeregion mit ökologischen Innovationen und Technologien beschrieben, das in Zusammenarbeit mit UNDP Usbekistan umgesetzt wird.

"Wir bieten Plattformen und Tools für gemeinsame Bemühungen. Durch die Ausrichtung der Kräfte handeln wir so, dass nicht nur sichergestellt wird, dass die Partner in bestimmten Bereichen einen kreativen Beitrag leisten, sondern dass die einzelnen Beiträge größer sind als die Summe ihrer Teile. " sagte die UNDP-Vertreterin Matilda Dimovska.

Um diese Initiative zu unterstützen, besuchen Sie bitte die Website GreenAralSea.org. Auf der Website können Sie mehr erfahren und in US-Dollar oder usbekischen Soums spenden - jeder Dollar oder 10.000 gespendete SUM pflanzen einen Saxaulbaum.

***

Accelerator Labs sind UNDPs neue Arbeitsweise in der Entwicklung. 60 Labore sind in 78 Ländern weltweit tätig und arbeiten mit nationalen und globalen Partnern zusammen, um neue Ansätze zu finden, die der Komplexität der aktuellen Entwicklungsherausforderungen entsprechen.

Um mehr über die Green Aral Sea-Initiative zu erfahren, wenden Sie sich an die UNDP-Kommunikationsanalystin Feruza Nomozova unter feruza.nomozova(at)undp.org oder unter (998) 78 1203460.

Quelle/ Fotos: UNDP Usbekistan, Taschkent

Empfohlene LINKS
Initiative - UNDP SPENDENAKTION ARAL SEA - www.GreenAralSea.org
UNDP Uzbekistan

USBEKISTAN-ONLINEMediathek/ Aral Sea
Wikipedia - UNDP Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen

YOUTUBE: Green Aral Sea Initiative – Planting a Forest on the Aral Seabed

 YOUTUBE: UNESCO Aral Sea – Conserving and rehabilitating a lost sea / Droughts in the Anthropocene

YOUTUBE: What Happened to the Aral Sea? | Travel to Uzbekistan's Worst Disaster

YOUTUBE: Video message from celebrities of Uzbekistan on Green Aral Sea Initiative

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