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21. März – NAVRUZ – Frühlingsfest – „Jeder Tag Deines Lebens sei Navruz…“

Titelbild_NAVRUS_GB

NAVRUZ bzw. auch als NAWRUZ bekannt, ist das am weitesten verbreitete und farbenprächtigste Fest, das als Frühlingsfest in vielen Ländern der Region, wie Aserbaidschan, Afghanistan, Tadschikistan, Pakistan, Irak, in den kurdischen Gebieten, in Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, Indien und in der Türkei und sogar unter den iranisch-stämmigen Juden in Israel, gefeiert wird.

Nach dem Sonnenkalender beginnt das „Neue Jahr“ mit der Tagundnachtgleiche im Frühling, am 21. März und ist bis heute ein freier Tag. Das Fest kommt ursprünglich aus dem Persischen und wird als „neuer Tag“ übersetzt. Das Nawruz/Frühlingsfest wurde vor 3.000 Jahren im antiken Iran geboren, entstammt der zoroastrischen Kultur. Später breitete sich das Fest in ganz Zentralasien aus und wird heute von mehr als 300 Millionen Menschen gefeiert, zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Am 30. September 2009 hatte die UNESCO den Nawruz-Tag in die Liste des Menschheitskulturerbes bzw. als UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Seit dem 10. Mai 2010 ist Nawruz auf Beschluss der 64. Generalversammlung der Vereinten Nationen als internationaler Nawruz-Tag anerkannt. Die UN-Generalversammlung stellte in ihrer Erklärung fest, dass „Nawruz – ein Frühlingsfest ist, das von mehr als 300 Mio. Menschen auf der Balkanhalbinsel, in der Schwarzmeerregionen, im Kaukasus, in Zentralasien und im Nahen Osten gefeiert wird“. Es ist das einzige Fest, das von allen Volksgruppen festlich, teils mehrtägig gefeiert wird.

Anlässlich des jährlichen Festtags in Usbekistan ein kurzer Blick auf den Gründer der Usbekischen Sprache und Literatur, Alischer Navoij.

„Jeder Tag Deines Lebens sei Navruz…“

Alischer Navoij war ein tiefgründiger Poet, Gelehrter und Staatsmann. Was ihn u.a. auszeichnete sind seine bedeutungsvollen Texte, Verständnis für das Leben, seine unvergänglichen Werke die in die Weltliteratur eingegangen sind. Neben seinem bekanntesten Werk «Chamsa» hat Alischer Navoij einige Sinnsprüche hinterlassen, die auch heute noch für den modernen Menschen eine tiefgründige Bedeutung haben, moralische und ethische Werte darstellen – denken und handeln der „Usbeken“ bis zum heutigen Tag widerspiegeln.

Beitrag/ Bilder: G. Birkl

 

Empfohlene LINKS:

Ein Fest des Frühlings – des Guten und der Gerechtigkeit

UN - NOWRUZ DAY - 21 MARCH

UN - Resolution - 64/253. International Day of Nowruz64/253. International Day of Nowruz

UNESCO – Nawrouz, Novruz, Nowrouz, Nowrouz, Nawrouz, Nauryz, Nooruz, Nowruz, Navruz, Nevruz, Nowruz, NavruNawrouz, Novruz, Nowrouz, Nowrouz, Nawrouz, Nauryz, Nooruz, Nowruz, Navruz, Nevruz, Nowruz, Navruz

WIKIPEDIA - NOURUZ

DOCATOURS - NAWRUZ-Fest in Usbekistan

 

 

Zitate aus dem Büchlein „DIE PERLEN AUS DEM OZEAN

 Lebensweisheiten und Sprüche von Alischer Navoij – der Meister sagt:

1.

Wer hat dich auf dem Wege Allahs mit Mühe einen Buchstaben gelehrt, die Schätze der hundert Schatzkammern reichen zur Entlohnung nicht.

2.

Sammle den Schatz des Wissens, im Lenz des Lebens, dann kannst du ihn verbrauchen im Herbst des Lebens,

3.

Der Mensch, der etwas studiert, aber es nicht ins Leben umsetzt, ist einem Menschen ähnlich, der das Feld zur Saat vorbereitet, aber nichts säet.

4.

Bewahre die Einheit der Zunge und des Herzens. Der Mensch, dessen Zunge und Herz einig sind, erfüllt sein Versprechen.

5.

Die Worte des Menschen, der etwas befiehlt, aber selbst das Gegenseitige tut, sind niemandem von Nutzen.

6.

Hast du dich nicht an deinen Befehl gehalten, so musst du deine Weisheit für dich behalten.

7.

Der Verführer kennt nicht, was Scham ist, der Despot kennt nicht, was die Treue ist.

8.

Der Tölpel spricht, was ihm in den Mund kommt. Das Tier frißt, was es zu fressen bekommt.

9.

Merkt euch, 0h, Menschen, schlimm ist die Feindschaft. Befreundet euch, denn gut ist die Freundschaft.

10.

Wird das Volk dir nicht huldigen, sollst du dich selbst beschuldigen.

11.

Beliebige Sache, die die Menschen zu tun pflegen, tun sie, wenn sie sich mit Verstand darauf verlegen.

12.

Wehe dem unwissenden Gelehrten, der nicht weiß, was er nun tut und tut nimmermehr, was er weiß.

13.

Eine Seele ohne Geliebte ist ein Reich ohne Herrscher, und ein Reich ohne Herrscher ist ein Körper ohne Seele.

14.

Wisse, wenn du deinem Volk Nutzen bringst, dass es für dich selbst von großem Nutzen ist.

15.

Den Menschen, dessen Herz sich den Nöten seines Volkes verschließt, halte nicht für einen Menschen, wenn du selbst ein Mensch bist.

16.

Schleudert man gen Himmel einen Pflasterstein, so schlägt man damit seinen Schädel ein.

17.

Gelangt der Mensch zu Reichtum und genießt Achtung, ist ihm außerdem die Brutalität eigen. Tut er weder das Gute noch das Schlechte, wenn er nicht das Schlechte tut, Ist gleich, dass er das Gute tut.

18.

Wie könnte man die Perlen vom Meeresgrunde bekommen, wenn man nicht wie ein Haifisch tauchen kann?

19.

Nach dem Verdruss wird es einen Genuss geben. Denn, ohne Fleiß wird es keinen Preis geben.

20.

Bringen die Rubinen der Schatzkammer keinen Nutzen, dann sind die Steine besser im Vergleich zu ihnen.

21.

Zwei Groschen, die verdient sind mit Mühe und Not sind besser, als vom Schah geschenktes Gold.

22.

Je mehr Früchte die Äste tragen, ach, desto mehr Steine wirft der Sammler danach.

23.

Die Kerze erhellt das Zimmer, jedoch der Wirt schneidet ihr den Docht.

24.

Kaaba1 ist die Kibla2 der ganzen Welt, es übertrifft aber die Seele nicht an Wert.

25.

Der ist kein richtiger Liebender, der sich als Liebender verstellt. Denn, erst nach dem Aufgang der Sonne der richtige Morgen beginnt.

26.

Die Liebe, die das Herz zu ihrem Reich gemacht, hat es an flammenden Rubinen reich gemacht. 

27.

Es muss keine Welten geben, wenn es keine Liebe gibt. Nicht nur diese zwei Welten. Selbst die Seele brauche ich nicht. Ein Mensch, der niemanden liebt ist ein eiskalter Mensch. Wozu nützt seine Schönheit, wenn er ein kaltes Herzen hat. 

28.

Wenn der Liebende in seiner Geliebte Allah sieht, wenn er reinen Herzens ist – 0h, Sahid, (Asket) verbiete ihm die Liebe nicht. Stell dir vor, die Wiederspiegelung Allahs in der Geliebten. Also, die Allegorie die reine Wahrheit ist.

29.

Man ist auf dem Holzweg, wenn man an das Vergängliche glaubt.

30.

Sieh genau und du stellst fest, was für den Vogel am besten ist. Entweder ein goldner Käfig oder sein dornengewachsenes Nest.

31.

Ein Mann ohne Geliebte ist eine Muschel ohne Perle.

32.

Kein Glück findet ein Mensch allein, kann man mit einer Hand Beifall klatschen?

33.

Hör dem zu, der deine schlechten Seiten zeigt, er ist wie ein Spiegel. Wie kannst du deine Mängel sehen, wenn der Spiegel zerbrochen ist.

34.

Halte den Dummen nicht für deinen Freund, damit die Kerze der Vernunft durch seine Schwätzerei nicht erlöscht.

35.

Hat ein Bettler eine schöne Geliebte in dieser Welt, empfindet er Abscheu gegen das langjährige Leben von Chisr und gegen den Ruhm des Alexander von Mazedonien.

36.

Wer danach fragt, was er nicht weiß, ist der Klügste. Wenn er nicht fragt und schämt sich, ist der Unglücklichste.

37.

Will man ein Gelehrter werden soll man lange und tüchtig lernen. Denn, nötig sind vieltausend Tropfen, um einen Fluss zu bilden.

38.

Erlerne einen Beruf, entwickle dich vielseitig, dann wirst du verlassen diese Welt nicht traurig. Ist man ungebildet, unwissend gestorben, dann ist man ungewaschen aus dem Bad gekommen.

39.

Wer sein Wissen zum Mittel der Reichtumsgewinnung verwandelt, zum Analphabeten hat er sich und sein Volk verwandelt.

40.

Es ist klar, was ein reicher Tölpel spricht und was eine goldene Mücke frisst.

41.

Ein Gelehrter, der sein Wissen einzuschätzen weiß, schlägt nicht die Perle mit einem Stein, um zu proben, ob sie standhält.

42.

Obwohl die Sonne die ganze Erde gleichermaßen erhellt, wachsen in der Wüste die Domen und die Zypressen und Blumen im Blumengarten.

43.

Alles, was zur Gewohnheit wird, ist des Menschens Natur, und veraltet wird die Gewohnheit zur Natur.

44.

Wenn du die böse Tat für gut hältst, so hältst du das Gute für das Böse.

45.

Ein richtiger Mensch wird nicht leidenschaftlich nach dem trügerischen Glanz des Goldes streben. Der ist kein Mensch, der über seinen Reichtum stolz ist.

46.

Ein kluger Mann spricht immer die Wahrheit, aber nicht alles, was wahr ist, ist auszusprechen.

47.

Das wahre Wort zu sprechen ist gut, besser, wenn es noch kurz ist.

48.

Man verspricht sich, wenn man zuviel spricht.

49. 

Die Weitschweifigkeit, die Vielrederei ist ein Zeichen der Prahlerei.

50. 

Die wahren Worte sind heilig. Die guten Worte sind kurz.

51.

Achtet man nicht auf die Muttersprache, so achtet man sein Volk nicht.

52.

Ein inhaltloses Gedicht ist vor den Kennern der Poesie nicht vorzulesen.

53.

Ist der Körper ein Garten, sind die Worte Bäume darin. Ist die Seele ein Baum, sind die Worte dessen Früchte.

54.

Die Perlen und Saphire sind die Quäler der Ohren. Die guten Worte sind echte Perlen für Ohren.

55.

Da die Wolke ihr ganzes Hab und Gut über das Volk ausstreut, hat der Allerhöchste sie zur Herrscherin des Himmels gemacht. Da die Ameisen alles sammeln, was der Mensch verstreut. Ist es ihr los, lebendig im Grab (unter der Erde) zu leben.

56.

Kannst du niemandem tun etwas Gutes, so tue niemandem auch etwas Schlechtes.

57.

Da die Muschel aus Habsucht die Perle verschluckt, zerschnitten hat man, um die Perle herauszunehmen, ihre Brust.

58.

Je höher der Vogel fliegt, desto weniger Chance hat der Jäger, ihn totzuschießen.

59.

Es ist gut, wenn du am Ende zur Rose gelangst. Du vergisst gleich, dass du tausend Dornen erlitten hast.

60.

Man findet kein richtiges Glück, wenn man auf dem Wege zu Allah die Schwierigkeiten nicht ertragen mag.

61.

Erzürne dich nicht über die Kleinigkeiten. Beeile dich nicht in der Politik und bei der Hinrichtung.

62.

Die Schatzkammer ist voll mit Perlen und Smaragden. Aber der Schlüssel ihrer Türe ist aus Eisen. Ist man ein Schah oder ein Bettler wird man gleichviel bei der Öffnung der Türe den eisernen Schlüssel brauchen.

63.

Singt die Nachtigall hunderte traurige Lieder oder nicht, wenn es nicht frühlingt, wird die Blume nicht blühen. Hat die dunkle Nacht die ganze Welt umhüllt, ist es nicht Morgen, wird die Sonne nicht aufgehen.

64.

Der Egoist ist ein Einfaltspinsel.

65.

Die Fliege, deren Kleidung vergoldet ist haust dort, wo Dreck und Müll sind.

66.

Der Alte, der sich schön macht und kokettiert, ist wie ein Kind.

67.

Der Mann, der sich schön macht, wird von allen ausgelacht.

68.

Sag nicht den Menschen ihre Fehler ins Gesicht, denk zuerst danach, bist du selbst korrekt.

75.

Schließt man sich an das Volk, findet man die Berühmtheit. Entfremdet man sich vom Volk, findet man die Ruhe.

76.

Will man hundert Jahre leben, so habe man Geduld für hundert Jahre.

77.

Will jemand seinem Volke entgehen, so wisse, er ist ein schlechter Vertreter dieses Volkes. In seinem Schicksal ist ein Zeichen des Unglücks.

78.

Wenn jemand eines leidenden Menschens Seele erfreut hat, ist gleich, dass man das zerstörte Ka'aba erneuert hat.

79.

Ist es nicht wunderlich, dass der Schah von den heuchlerischen Menschen wie von einer Königin umgeben ist, während die wahrheitsliebenden Menschen wie Türme am Rande, also ungeachtet bleiben.

80.

Derjenige, der unbedacht einst die Wahrheit gesprochen hat, kann spinnen, soviel er will, das Volk glaubt ihm ohne Verdacht.

81.

Ich arbeite nicht auf Liebe – noch auf Geliebte hin, ist genug, wenn ich ein richtiger Mensch geworden bin.

82.

Gib deinen Kopf für den Vater hin, gib den Körper für die Mutter hin. Sie erhellen bei Tag und Nacht deine Wege wie Mond und Sonne.

83.

Du bist ein Schah, wenn du stets im Bilde bist, bist du genug informiert, dann bist du ein Schah.

84.

Wozu nützt mir der Beruf, wenn ich ihm nicht nachgehe. Nehme ich ihn ins Grab mit, während ich heimgehe?

85.

Zeigst du mir deinen Hundecharakter, meine Menschlichkeit zeige ich dir.

86.

Sei deinem leidenden Volke zum Trost, ist Nawoij böse, sei du nicht erbost.

87.

Verzichte nicht darauf, den guten Menschen zu dienen und zu gefallen, obwohl vom Himmel statt der Regenstropfen Steine auf deinen Kopf fallen.

88.

Der wahre Liebende ist der, der seiner Geliebte nicht wünscht, was er sich nicht wünscht.

89.

Sei nicht ein Tölpel mit viel Rederei, sei nicht ein Tier mit viel Fresserei.

90.

Man geht unter Wasser, wenn man zur gleichen Zeit mit zwei Schiffen fahren will.

91.

Sprich nutzlose Worte wenig und höre nutzvolle Worte viel.

92.

Die Wissenden haben gesagt, dass es gut ist, wenn das Schlechte wenig und das Gute viel ist.

93.

Wenn der Schah den Thron verlässt, wird das Volk im Hader erpresst.

94.

Die Weisheit ist der einzige Schmuck der Männer. Der Schmuck der Frauen sind die schönen Gewänder. Egal, ob der Schüler ein Religionsgelehrte oder Kadi ist, ist sein Lehrer mit ihm zufrieden, dann ist der Gott zufrieden mit ihm.

96.

Arbeite, dann wirst du dein Leben nicht umsonst vergeuden, denn die Arbeit ist der Schlüssel des Glücks und der Freuden.

97.

Versuche nicht und plage dich nicht, die schlechten Menschen zu guten zu verwandeln. Die Welt der Finsternis wird nie hell. Obwohl du viel versuchst, den Hund und den Esel heranzubilden, sie werden nie ein Mensch und bleiben Hund und Esel.

98.

Die Arten des Wortes sind zur Genüge, die Schlechteste darunter ist die Lüge.

 

Deutsch von Juldasch Parda,

Text: ALISHER NAVOIY, aus dem Büchlein „Die Perlen aus dem Ozean“

 

1Kaaba - Islamisches Heiligtum in Mekka.

2 Kibla - Die Richtung, wo die Kaaba ist.

 

Abbildung_Fruehling.jpg

Abbildung_Alischer_Navoij.jpg

 

 

 

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