Am Freitag, 23. März 2018 wird von 16.00 bis 18.30 Uhr in der Aula der Pädagogischen Hochschule Heidelberg das usbekische Frühlingsfest Navruz gefeiert (Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg).
Neben der Aufführung original usbekischer Musik wird auch ein Herausgeberband vorgestellt, der das usbekische Märchengut erstmals systematisch erfasst. Veranstalter ist die Deutsch-Usbekische Wissenschaftliche Gesellschaft mit Unterstützung durch die Hochschule. Der Eintritt ist frei.
Usbekisches Märchengut erstmals systematisch erfasst
Am 23. März 2018 wird im Rahmen des usbekischen Frühlingsfestes ein Typenkatalog usbekischer Zaubermärchen vorgestellt. Das zweibändige Werk umfasst erstmals systematisch das traditionelle Märchengut Usbekistans und machen es nach den Grundsätzen der internationalen Märchenforschung der Öffentlichkeit zugänglich. Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Deutsch-Usbekische Wissenschaftliche Gesellschaft und privaten Sponsoren konnten über tausend, meist mündlich überlieferte Texte gesammelt und wissenschaftlich analysiert, klassifiziert und kommentiert werden.
Die Herausgeber Gabriele Keller, Churram Rachimov und Mamatkul Juraev bereiteten hierzu die Handschriftenbestände aus dem Archiv der Akademie der Wissenschaften der Republik Usbekistan sowie Tonaufzeichnungen, die bei Feldforschungen eigenständig gesammelt werden konnten, auf. Der insgesamt 850-seitige Herausgeberband ist der Erste dieser Art für den mittel- und zentralasiatischen Raum: Die im Katalog erstellten 145 usbekischen Erzähltypen repräsentieren einen Märchenschatz, der bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts noch lebendig war, aber mit den Veränderungen einer zunehmenden Technisierung verloren zu gehen droht. Als Kern eines überlieferten Brauchtums verkörpern die usbekischen Zaubermärchen - in anschaulicher Weise und mit einer großen Vielfalt an erzählerischem Reichtum - ein einzigartiges Kulturerbe, dessen Wurzeln weit zurückreichen und das auch die Märchenerzählungen der westlichen Welt beeinflusst hat. Seine erstmalige systematische Erfassung besitzt deshalb einen grundlegenden Wert.
Kontakt:
Pädagogische Hochschule Heidelberg; Keplerstraße 87; D-69120 Heidelberg; Tel.: +49 6221 477-0; Fax: +49 6221 477-432
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